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Andorn

Andorn, weißer

Pflanze: Marrubium vulgare L.
Familie: Lippenblütengewächse (Lamiaceae)

Synonyme:

  • Antonitee
  • Dorant
  • Mauer-Andorn
  • Weißer Andorn

Das ausdauernde 40 bis 60 cm hoch wachsende Kraut des Weissen Andorns hat einen stumpfvierkantigen Stängel. Seine Blätter und Stängel sind behaart. Die weißen Blüten stehen in dichten, nahezu kugeligen Scheinquirlen in den Achseln der Blätter.

Medizinisch verwendet werden die zur Blütezeit gesammelten und getrockneten oberirdischen Pflanzenteile oder Presssaft aus der frischen Pflanze.

Wirkungen:

Neben ätherischem Öl (geringe Mengen) enthält das Andornkraut Bitterstoffe der Labdan-Reihe (Prämarrubiin, Marrubiin), Gerbstoffe, Flavonoide und Kalium. Verschiedene Zubereitungen werden zur Behandlung von Appetitlosigkeit, Verdauungsbeschwerden wie Völlegefühl oder Blähungen und als schwach schleimlösendes Mittel bei Erkrankungen der Atemwege angewandt.

Obwohl genaue Untersuchungen zur Wirksamkeit der Inhaltsstoffe noch ausstehen, erscheint die magen- und gallensaftanregende Wirkung aufgrund der Bitterstoffe plausibel. Andornkraut wird auch zur Herstellung von Magenbittern, appetitanregenden Weinen und Hustenbonbons verwendet.

Zubereitungen:

Aufgrund der genannten Inhaltsstoffe ist Andornkraut Bestandteil einiger Galle-Leber-Tees. Ausserdem ist es in einigen Arzneimitteln aus der Gruppe der Magen-Darm-Mittel oder Hustenmittel enthalten. In der Homöopathie wird Andorn zur Behandlung von entzündlichen Erkrankungen der Atemwege eingesetzt.

Andorn sollte nicht während Schwangerschaft und Stillzeit angewendet werden!
Vorsicht bei Herzerkrankungen!
Einige Untersuchungen legen den Verdacht nahe, dass Andornkraut in höherer Dosierung Herzrhythmusstörungen auslösen könnte.