UV-Licht
Es kann nicht ausbleiben, dass die Haut den unterschiedlichsten äusseren Einflüssen ausgesetzt ist. Besonders zu nennen ist hier das Sonnenlicht, ein Umweltfaktor, mit dem die Haut nahezu ubuquitär in Interaktion tritt. Eine für die Haut besondere Rolle im elektromagnetischen Spektrum der Sonnenstrahlen spielen das sichbare sowie das unsichtbare ultraviolette (UV-) Licht.
Die Zusammensetzung der Strahlung die die Ozonschicht der Atmosphäre durchdringt:
- 7 Prozent ultraviolettes Licht (95% UVA, 5% UVB),
- 45 Prozent infrarotes Licht und
- 48 Prozent sichtbares Licht.
Der ultraviolette Teil des elektromagnetischen Spektrums wird aufgrund photophysikalischer und photobiologischer Eigenschaften in drei Bereiche geteilt:
- UVA von 320 bis 400 nm. Dieser Bereich wird weiter unterteilt in UVA-1 (340-400 nm) und UVA-2 (320-340 nm).
- UVB von 290-320 nm und
- UVC, mit der Wellenlänge von 200 bis 290 nm
- Das sichtbare Licht hat eine Wellenlänge von 400-800 nm.
In der Haut und deren Blutgefässe vermögen diese nichionisierenden Strahlen, nach Absorption ihrer Energie durch Moleküle, mit Elektronen unimolekuläre und bimolekuläre chemische Interaktionen zu initiieren. Diese führen zu einer Fülle von biologischen Reaktionen – zu physiologischen und pathologischen.
Die unterschiedlichen entstehenden Effekte durch UV-Strahlen sind abhängig von der Wellenlänge des Lichts:
UVA-Strahlen dringen bis in die Dermis ein, wo sie die sog. Sofortpigmentierung auslösen. Dieser Effekt entsteht nicht
durch eine Neubildung von Pigmenten, sondern durch eine chemische Veränderung vorhandener Pigmente. Aufgrund ihrer
langen Wellenlänge dringt sie tief in die Unterhaut ein, in der sich Fasern befinden, die für die Elastizität der Haut
verantwortlich sind. Durch die Bildung von Freien Radikalen (Oxidantien) werden sie chemisch verändert. Dadurch wird
die Faltenbildung und die Hautalterung beschleunigt.
Beide Strahlungsformen UVA und UVB werden für die Auslösung von Hautkrebs verantwortlich gemacht. Für Patienten die an
einer Sonnenallergie oder an photoallergischen und phototoxischen Hautreaktionen leiden, ist es besonders wichtig zu
wissen, dass UVA im Gegensatz zu UVB Fensterglas durchdringen kann!
UVB-Strahlen (320-290 nm) können nicht ganz so tief wie UVA-Strahlen in die Haut eindringen, bewirken jedoch bei
längerer Einwirkung einen Sonnenbrand und eine später einsetzende Pigmentierung durch Neubildung von Hautpigmenten.
UVB ist mitverantwortlich für die Entstehung bestimmter Formen des Hautkrebses.
UVC-Strahlen (290-200 nm) werden von der Ozonschicht abgefangen.
Wellenlänge (in nm) | Anteil am Sonnenlicht an der Erdoberfläche | Penetrationstiefe in der Haut | Fähigkeit Fensterglas zu durchdringen | Erythem-wirksamkeit | Karzino-genität | |
Sichtbares Licht | 400-800 | 92% | Stratum reticulare der Dermis-Subcutis | + | ||
UVA | 320-400 | 6% | Stratum papillare-reticulare der Dermis | + | + | ++ |
UVB | 290-320 | 2% | Epidermis-Stratum papillare der Dermis | ++ | ++ | |
UVC | 200-290 | 0% | Epidermis | +++ | +++ |