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Cayenne

Cayennepfeffer

Pflanze: Capsicum frutescens L. s.l.
Familie: Nachtschattengewächse (Solanaceae)

Synonyme:

  • Chilli
  • Paprika
  • Tabasco

Der Halbstrauch des Cayennepfeffers wird bis zu 1 m hoch. Seine Blätter sind länglich-oval, die Blüten schmutzig-weiss. In der Medizin werden die reifen, getrockneten Früchte von Capsicum frutescens L. und anderer Capsicum-Arten, die scharf schmeckende Schoten bilden, verwendet. Die Früchte milder schmeckender Arten werden zur Herstellung von Paprika verwendet.

Wirkungen:

Die medizinische Wirkung beruht auf den Capsaicinoiden, darunter das Capsaicin. Diese Stoffe sind auch für den scharfen Geschmack verantwortlich. Die Scharfstoffe erregen die Schmerz- und Wärmerezeptoren der Haut und Schleimhaut und bewirken so eine gesteigerte Durchblutung.
Dieser Effekt wird zur äußerlichen Behandlung schmerzhafter Muskelverspannungen im Schulter-Arm-Bereich, sowie im Bereich der Wirbelsäule ausgenützt.
Da die Reizwirkung sehr stark ist, muss die Anwendungsdauer auf 2 Tage beschränkt werden. Eine Wiederholung auf den gleichen Hautbezirken darf frühestens nach 14 Tagen erfolgen.
Capsaicinhaltige Salben werden auch bei der Behandlung von Neuralgien, wie sie z.B. nach einer Gürtelrose häufig auftreten, erfolgreich eingesetzt. Die Salbe wird über mehrere Tage aufgetragen. Nach einer anfänglichen Schmerzzunahme kann dann ein Abklingen der Schmerzen beobachtet werden.
Da bei einer chronischen Anwendung aber nicht ausgeschlossen werden kann, dass Nerven geschädigt werden, unterliegen diese Salben der Verschreibungspflicht und dürfen somit nur auf ärztliche Verordnung hin verwendet werden.
Innerlich sollte Cayennepfeffer nicht zu medizinischen Zwecken eingenommen werden. Die Verwendung als Gewürz ist jedoch unbedenklich.
Wegen der starken Reizwirkung auf Schleimhäute und Augen wird Cayennepfeffer auch zur Herstellung von Sprays zur Selbstverteidigung verwendet.

Zubereitungen:

Zubereitungen aus Cayennepfeffer oder dem synthetischen Ersatz Nonivamid sind in Form von Salben, Cremes und Pflastern im Handel erhältlich.
Nicht anwenden bei Überempfindlichkeit gegenüber Paprika!
Zubereitungen die Capsaicin enthalten können Allergien auslösen!
Nicht anwenden bei Kindern unter 6 Jahren!
Nur auf unverletzter Haut anwenden!
Keine zusätzliche Wärmeanwendung!
Die Anwendungsdauer muss auf 2 Tage beschränkt werden.
Eine Wiederholung der Anwendung auf den gleiche Hautbezirk, ist frühestens nach 14 Tagen wieder möglich.
Durch die äußerliche Anwendung hochkonzentrierter Präparate über längere Zeit kann es zu Nervenschädigungen kommen. Den Kontakt der Präparate mit Schleimhaut oder Augen ist unbedingt zu vermeiden. Cayennepfeffer wirkt auch in geringen Mengen stark reizend auf Augen und Schleimhäute und erzeugt ein heftiges Brennen. Als Maßnahme wird sofortiges Spülen mit kaltem Wasser empfohlen.
Die innerliche Anwendung als Gewürz ist unbedenklich, allerdings sollten magenempfindliche Personen und stillende Mütter scharf gewürzte Speisen meiden.
Die Einnahme großer Mengen über längere Zeit kann zu Nieren- und Leberschädigungen führen.