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Körperübung: Pilates meets bodybliss®

Beide Methoden sind Bewegungsformen des Body Mind Fitness und sind daher als ganzheitlich zu bezeichnen, da sie Körper, Geist und Seele ansprechen. Pilates ist ein Ganzkörpertraining, bei dem Ausrichtung, Kontrolle, Konzentration, Atmung und Bewegungsfluss die wichtigsten Prinzipien sind. Bodybliss als Ganzkörpertraining hat die Freude an der Bewegung als Leitmotiv und ist auch seelisch orientiert: „der beseelte Körper“ – Embodiment, der Körper als Zuhause.

Pilates, nach seinem Erfinder Joseph Pilates benannt, ist eine Methode, die vor, während und nach dem Ersten Weltkrieg entwickelt wurde. Pilates nannte seine Trainingsmethode in New York in den 1930er-Jahren auch „The Art of Contrology“. Bodybliss wurde von Divo Gitta Müller seit 1990 aus verschiedenen Elementen (Continuum Movement, Jungle Gym, Beckenbodenarbeit, Feldenkrais, Imaginative Bewegungstherapie, Faszientraining etc.) zusammen mit namhaften Bewegungswissenschaftlern entwickelt. Die Methode ist mittlerweile als Wortbildmarke bodybliss® geschützt, hier wird im Artikel zugunsten des Leseflusses aber auf diese Schreibweise verzichtet.

Bodybliss etabliert sich zunehmend in der Bewegungs- und Gesundheitsbranche, Pilates ist mittlerweile Bestandteil jedes Kursprogramms in Fitnesseinrichtungen. In diesem Artikel soll der Synergieeffekt dargestellt werden, wenn Pilates und Bodybliss im Trainingsprogramm „Pilates meets bodybliss®“ miteinander kombiniert werden. Pilates hat seinen Fokus mehr auf der Konzentration auf die Bewegung in genau vorgegebenen Bewegungsabfolgen und Atemrhythmen sowie der Stärkung der Tiefenmuskulatur. Bodybliss setzt eher auf das Fühlen der Bewegung und auf fließende Bewegungen sowie dem Entstehen einer eigenen Bewegung innerhalb eines bestimmten Bewegungsrahmens oder Bewegungsbildes und soll, wie der Namen schon sagt, zu „Körperglückseligkeit“ führen.

Beiden Methoden gemeinsam ist die Betonung der Achtsamkeit in der Körperwahrnehmung und die Stärkung der innersten Muskulatur, der Mitte des Menschen. Pilates nennt diese Muskeln das „Powerhouse“ (tiefliegende Rücken- und Bauchmuskulatur, Beckenboden, Zwerchfell), Bodybliss nennt sie „Inner Unit“ (innerste Beckenbodenmuskulatur, Zwerchfell, innerste Wirbelsäulenmuskulatur, innerste Bauchmuskulatur). Die Übersicht am Ende des Artikels soll Ihnen helfen, Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Methoden besser zu erkennen.

Bitte wärmen Sie sich vor den Übungen durch ein Tanzstück auf. Hier sollen Pilatesübungen zur Vorbereitung auf das Bodybliss-Bewegungsstück „Tanz der Seeanemone“ genutzt werden.

Bridging

Fotos: Christian von den DrieschBitte legen Sie sich auf den Rücken, stellen die Beine angewinkelt an, die Füße stehen hüftbreit. Aktivieren Sie das Powerhouse, indem Sie den Beckenboden anspannen und den Bauchnabel nach innen ziehen. Mit dem Ausatmen rollen Sie nun zunächst das Becken, dann die Wirbelsäule nach oben bis zu den Schulterblättern auf. Halten Sie diese Position und atmen Sie ein. Mit dem nächsten Ausatmen rollen Sie Wirbel für Wirbel ihre Wirbelsäule wieder zurück an den Boden. Atmen Sie erneut ein und wiederholen Sie diese Übung sechs bis acht Mal.

Fotos: Christian von den DrieschNun heben Sie durch Druck auf die Fußsohlen Ihr Becken an, nehmen einen Pilatesball, legen ihn unter Ihr Kreuzbein und bringen Ihre Beine in Table-top-Position. Lassen Sie Brustkorb und Schultern in den Boden sinken und heben Sie Ihre Arme nach oben. Aktivieren Sie erneut Ihr Powerhouse und atmen Sie ein.

Fotos: Christian von den DrieschMit dem nächsten Ausatmen tippen Sie mit der rechten Fußspitze an den Boden, halten Sie dabei das Becken stabil. Atmen Sie ein und ziehen Sie das Bein wieder zurück in Ausgangsposition. Mit dem nächsten Ausatmen wiederholen Sie den Bewegungsablauf mit dem anderen Bein. Wiederholen Sie die Übung sechs bis acht Mal und versuchen Sie, in einen schönen Bewegungsfluss zu kommen, bei dem die Bewegung der Atmung folgt.

Fotos: Christian von den DrieschDie folgenden Übungen sind keine klassischen Pilates-Übungen, sondern dienen als Vorbereitung zur Hüftmobilisation:

Beine strecken, Zehen zum Körper ziehen. Nun die Beine nach innen und außen drehen. Innen: Die Knie und die großen Zehen schauen zueinander. Außen: Die Beine gehen in eine Außenrotation, Zehen zeigen nach außen. Konzentration auf die Drehbewegung im Hüftgelenk. Aktiviertes Powerhouse: Bauchnabel zur Lendenwirbelsäule.

 

Fotos: Christian von den DrieschFotos: Christian von den DrieschKnie zeigen zueinander, große Zehen zeigen zueinander.

Beine gehen in die Außenrotation.

Beine öffnen.

Nun der weitere Übungsverlauf mit Bodybliss und dem Bewegungsbild „Tanz der Seeanemone“. Musiktipp: „Tchinares“ von Lévon Minassian & Armand Amar.

2014-01-Koerper7Stellen Sie sich vor, Sie verwandeln sich in ein Meereslebewesen. Holen Sie sich vor Ihr inneres Auge eine Seeanemone, die sich unten am Meeresgrund fest verwurzelt an Ihrer Basis mit Ihren Tentakeln im Wasser hin und her wiegt.

Sie sind mit Ihrem Kreuzbein fest mit dem Meeresgrund, hier mit dem Pilatesball, verwurzelt. Ihre Inner Unit ist aktiviert, der Unterbauch zur Wirbelsäule gezogen.

Spiralig aus den Hüftgelenken lassen Sie die Bewegung bis in jede Zehe hinaufwachsen, jede einzelne Zehe wird zu einer Tentakel. Schließlich nehmen Sie noch spiralig aus den Schultergelenken hinauswachsend Ihre Arme als Tentakeln mit dazu.

2014-01-Koerper8 Fotos: Christian von den Driesch

Lust auf mehr?

Dann seien Sie gespannt auf die nächsten Körperübungen im Paracelsus Magazin und/oder kommen Sie zu einem Kurs an den Paracelsus Schulen – sowohl Body Mind Fitness als Kombination verschiedener Methoden, als auch Pilates, Bodybliss und Rückentraining sind wichtiger Bestandteil des Seminarprogramms von Paracelsus.


Barbara von den Driesch und Daniela Meinl

Dozentinnen an den Paracelsus Schulen für Body Mind Fitness, Bodybliss und Rückentraining

Birgit Kopp und Marit Freysoldt-Heiß
Team Studio Zwei, Weilheim

Fotos: Christian von den Driesch

2014-01-Koerper10

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