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Psychotherapie
Lesezeit: 8 Minuten

Verborgene seelische Ursachen bei Kindern mit Immunstörungen

© Ramona Heim - Fotolia.comWenn in diesem Artikel kindliche Immunstörungen zur Sprache kommen, so ist nicht ein angeborener oder erworbener Immunmangel gemeint, der in der täglichen Allgemeinpraxis recht selten vorkommt. Vielmehr handelt es sich um Kinder, bei denen sich die gestörte Immunabwehr in rezidivierenden Infekten, Allergien oder Atopien ohne signifikanten Immunmangel zeigt. Diese letzteren Fälle finden sich in der Praxis sehr häufig, vor allem Kinder mit rezidivierenden Infekten bestimmen meinen allgemeinärztlichen kinderorientierten Praxisalltag in beträchtlichem Maße.

In der Pädiatrie werden als Ursachen häufig Infekte genannt:

  1. Kindergartensituation
  2. Adenoide
  3. Allergische Disposition

Zwar gelten als Norm sechs bis zwölf Infekte pro Jahr, wenn man sich jedoch vorstellt, dass die kleinen Patienten ihre Mütter und Väter in Sorge und ständiger Habachtstellung halten, so bedeuten häufige rezidivierende Infektionen nicht nur eine Belastung für das Kind selbst, sondern für die ganze Familie. Die Kleinen sind in diesem Erkrankungszustand nicht kinderkrippen-, kindergarten- oder schulfähig. Damit bricht das Betreuungssystem berufstätiger Eltern für eine nicht unbeträchtliche Zeit zusammen, abgesehen von der Stress- und Überforderungssymptomatik für die gesamte Familie. Die Zahl der Infekte zu senken oder zumindest für einen moderaten und schnellen Heilverlauf zu sorgen, ist vor dem Hintergrund ein verständlicher Therapiewunsch der Eltern.

Während oben genannte Infekte, die in der Regel mit Schnupfen, Husten, teilweise mit Fieber und eingeschränktem Allgemeinbefinden einhergehen, als normal bewertet werden, gelten als pathologisch mindestens zwei Sinusitiden, mindestens vier Otitiden, mindestens zwei Pneumonien und mindestens zwei Antibiotikagaben pro Jahr. Allgemeine Empfehlungen zur Prophylaxe von rezidivierenden Infekten, die von Pädiatern gegeben werden, betreffen gute Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Ballaststoffen, Bewegung an frischer Luft, ausreichend Schlaf und Vermeidung von Stress und anderen psychischen Belastungen. Letztendlich Ratschläge, die grundsätzlich nicht spezifisch für Kinder, sondern für jeden Menschen in jeder Lebenssituation gelten sollten.

Betrachtet man den letzten Punkt, nämlich Vermeidung von Stress und anderen psychischen Belastungen, so erscheint er mir von essenzieller Bedeutung für Gesundheit und Wohlbefinden. Dass Psyche und Immunsystem eine enge Verbindung haben, belegt das seit 1974 existierende interdisziplinäre Forschungsgebiet der Psycho-Neuro-Immunologie, das die Wechselwirkungen zwischen Psyche, Nerven- und Immunsystem erforscht. Botenstoffe wie Neuropeptide, die in Stresssituationen vermehrt gebildet werden, können, angedockt an Immunzellen, Makrophagen beeinflussen. Dass Stressbelastung eine erhöhte Infektanfälligkeit bedingt, hat Louis Pasteur 1878 schon bei Hühnern beobachtet. 1957 wies Rasmussen nach, dass Stress bei Mäusen die Anfälligkeit für Herpes-simplex-Infektionen erhöht.

Mittlerweile ist bei chronischer Stressbelastung nachgewiesen:

  1. Absinken der Immunglobulin-A-Fraktion
  2. Vermehrte Ausschüttung von Glucocorticoiden

Dadurch werden die Reaktivität der B- und T-Lymphozyten und die Aktivität der natürlichen Killerzellen gemindert. Nachgewiesen ist ferner, dass Ängste die Lymphozytenproduktion verringern.

SE-Testung an einem Kind mit kinesiologischem ArmlängentestDiese Tatsachen zeigen auf, wie wichtig es ist, nicht nur das körperliche Problem zu therapieren, sondern auch die Psyche zu stabilisieren. Wie allerdings gerade Kinder Stressbelastungen und andere psychische Störungen, denen sie zweifellos ausgesetzt sind, von sich aus reduzieren sollen, stellt unsere kleinen Patienten vor ein kaum zu bewältigendes Problem. Dass es dennoch möglich ist, die seelische Belastbarkeit zu stärken und damit auch für körperliche Gesundheit zu sorgen, hat das Verfahren der Psychosomatischen Energetik (PSE) in zahllosen Fällen gezeigt. Gerade Kinder sprechen auf diese Methode hervorragend an.

Die Methode wurde 1997 vom Allgemeinmediziner Dr. Reimar Banis entwickelt. Ihr grundlegendes Denkmodell besagt, dass im Zusammenspiel von Körper und Psyche eine dritte Komponente eine wesentliche Rolle spielt, nämlich die Energetik.

Gemeint ist die Lebensenergie, die erfahrungsgemäß sowohl für das vital-körperliche Befinden als auch für eine stabile Psyche unerlässlich ist. Mithilfe eines Testgerätes (Reba®-Testgerät) ist es möglich, den vital- und emotional-energetischen Zustand auch unserer kleinen Patienten zu testen (s. Abb.). Dabei zeigen Kinder mit rezidivierenden Infekten häufig eingeschränkte Testwerte der emotionalen Ebene (Norm: 100%). Hintergrund dieser psychoenergetischen Instabilität sind verborgene oder verdrängte seelische Konflikte, die dem kranken Kind Lebensenergie „weggespeichert“ haben.

Dass tatsächlich auch schon kleine Kinder von verdrängten Konflikten betroffen sein können, haben zahlreiche Untersuchungen mit der Reba-Testmethode nicht nur in meiner Praxis gezeigt. Es ist im Rahmen der psychoenergetischen Diagnostik weiterhin möglich, den Konfliktinhalt zu benennen und mit speziellen komplex-homöopathischen Mitteln (Chavita®, Emvita®) zu lösen. Dieser Löseprozess führt bei unseren kleinen Patienten nach und nach zu einer nicht nur körperlich besseren Befindlichkeit. Die Infektrate nimmt deutlich ab oder zeigt einen wesentlich milderen Verlauf. Dass die Kinder auch seelisch stabilisiert werden, zeigt sich einerseits durch die Verbesserung der emotionalen Testergebnisse, andererseits in einer positiven Persönlichkeitsentwicklung, die ihnen die Entfaltung des in ihnen steckenden Potenzials gewährt.

Folgende Fallbeispiele stehen für viele, die ich in den vergangenen Jahren in meiner PSE-orientierten Praxis erlebt habe.

Fall 1: Hannah, 5 Jahre

Diagnose
Bronchiale Hyperreagibilität, rezidivierende fieberhafte Bronchitis

Anamnese
Seit mehr als einem Jahr rezidivierende Bronchitis, intermittierend mit Fieber, alle drei Wochen Antibiotikagabe, schnarcht viel, ständiger Husten, Drosera und Ipecacuanha ebenso wie eine Adenotomie erbrachten keine Besserung, sie ist immer müde.

PSE-Diagnostik
Vital 70%, emotional 50%

Der Grund für diese erniedrigten Energiewerte besteht einerseits in einem Angst- und Panikkonflikt, der die Energieaufnahme im vierten Chakra blockiert, der Ebene des Herzens und der Lunge, wo Hannahs Hauptproblem lokalisiert ist. Die Therapie erfolgt mit Chavita 4 und Emvita 16. Ein zweites Konfliktthema ist einige Monate später bei einer zweiten PSE-Sitzung zu lösen, welches wir dem zweiten Chakra zuordnen, einer wichtigen Stressebene mit Beziehung zur Nebenniere und damit zu den Stresshormonen Adrenalin und Cortisol. Das Konfliktthema hat demzufolge mit Stress und Körperängsten zu tun und wird therapiert mit Chavita 2 und Emvita 6.

Nach insgesamt acht Monaten Behandlungszeit zeigen sich folgende Testwerte: Vital 100%, emotional 95%. Die deutliche Steigerung der Energiewerte hat bewirkt, dass es Hannah gut geht. Der Husten ist weg, Fieber hat sie nicht mehr gehabt, Antibiotika nicht mehr gebraucht. Sie schnarcht nicht mehr, ist wieder fröhlich und klagt nicht mehr über Müdigkeit.

Fall 2: Laura, 7 Jahre

Diagnose
Asthma bronchiale, Neurodermitis, rezidivierende Infekte mit Husten, Zustand nach Pneumonie

Anamnese
Seit zweitem Lebensjahr Neurodermitis, erlitt mit zwei Jahren eine Pneumonie, im Anschluss entwickelten sich rezidivierende Asthmaschübe mit dauerndem trockenen Husten, die die ständige Benutzung von Kortikoidspray erforderlich machten.

PSE-Diagnostik
Vital 90%, emotional 50%

Auch Laura zeigt einen deutlich eingeschränkten Testwert in der emotionalen Ebene, der auf die Hälfte des Solls reduziert ist. Die Ursache besteht in einer Blockade der Energieaufnahme im sechsten Chakra, dem hormonellen Steuerzentrum, das Hypothalamus und Hypophyse zugeordnet ist. Das Konfliktthema ist ebenfalls ein Stressthema mit einem Gefühl des Unbehagens im Körper. Therapiert wird mit Chavita 6 und Emvita 24. Auch Laura hat zwei Konflikte und muss nach vier Monaten noch einen Angst- und Panikkonflikt mit Chavita 4 und Emvita 16 auflösen.

Die Behandlung zeigt nach acht Monaten folgende Ergebnisse: Vital 90%, emotional 80%. Das Auflösen der verdrängten Konflikte hat zu einer Steigerung der Energiewerte geführt. Laura hat den Winter gut überstanden, sie hat kein Kortikoidspray mehr benötigt, auch die Neurodermitis hat sich deutlich gebessert, die Mutter ist sehr zufrieden.

Fall 3: Zoé, 3 Jahre

Diagnose
Asthma bronchiale, chronische Bronchitis

Anamnese
Seit Zoé in die Kinderkrippe geht, hat sie ständig Bronchitis und Asthmaanfälle, sie bekommt alle paar Wochen Antibiotika, bereits verabreichte Phytotherapeutika und Homöopathika haben nicht geholfen, Kortisoninhalationen erbrachten keine Besserung.

PSE-Diagnostik
Vital 60%, emotional 40% Bei der kleinen Zoé ist neben einer deutlichen Einschränkung der emotionalen Ebene auch ihre vitale Energie erniedrigt. Bei ihr finden sich sogar drei Konfliktthemen, die die Aufnahme von ausreichend Lebensenergie blockieren. Es handelt sich dabei wiederum um ein Stressthema im sechsten Chakra mit dem Konfliktthema „ausgelaugt, überfordert“ und zwei Themen im Herzchakra, einem Angstkonflikt und einige Monate später einem Konflikt des „Sich-eingeschlossen-Fühlens“. Nacheinander wird mit Chavita 6 und Emvita 21, Chavita 4 und Emvita 16 sowie Chavita 4 und Emvita 14 behandelt.

Nach elf Monaten zeigen sich folgende Werte: Vital 90%, emotional 100%. Zwischenzeitlich hatte die kleine Patientin noch einmal eine Bronchitis, danach war sie stabil und es geht ihr gut. Die Mutter fürchtet allerdings den kommenden Winter.

Nach weiteren zwei Jahren wird Zoé erneut getestet mit folgendem Ergebnis: Vital 100%, emotional 100%. Zwischenzeitlich hat Zoé keine Mittel mehr genommen. Über zwei Winter war sie gesundheitlich vollkommen stabil, hatte keine Bronchitis mehr, es geht ihr gut. Es ist keine weitere Blockade testbar. Der anstehenden Einschulung steht nichts mehr im Wege.

Diese Fallbeispiele zeigen, dass wir in unsere tägliche Diagnostik- und Therapiearbeit die eigentlichen Ursachen, nämlich die psychische Instabilität und die blockierte Lebensenergie, unbedingt einbeziehen sollten. Dass diese unbewussten Störungen auch unsere Kinder betreffen, haben oben genannte Beispiele gezeigt, die für viele stehen. Dass die Behandlung mit der Psychosomatischen Energetik eine gewisse Zeit benötigt, geht ebenfalls aus den Fallbeispielen hervor. Die Erfahrungen zeigen allerdings, dass sich dieser Zeitaufwand mehr als auszahlt, denn die Behandlungsergebnisse sind erfahrungsgemäß nachhaltig und anhaltend. Wenn wir es schaffen, dass unsere Kinder nach Auflösen ihrer verdrängten Konflikte mit gutem Selbstwertgefühl, Fröhlichkeit, Identität und Sicherheit, Begeisterung, Stolz und Optimismus durch ihr Leben gehen können, dann ist damit eine positive Auswirkung auf Effektivität und Regulierung des Immunsystems gewährleistet.

Dr. med. Birgit Holschuh-Lorang

Dr. med. Birgit Holschuh-Lorang
Fachärztin für Allgemeinmedizin und Naturheilverfahren

b.holschuh-lorang@t-online.de

Literatur

  • R. Banis: Lehrbuch der Psychosomatischen Energetik. VAK, Kirchzarten, 2003
  • R. Banis: Multizentrische Praxisstudie zur Psychosomatischen Energetik, Schweizerische Zeitschrift für Ganzheitsmedizin 5, 269-272, 2010
  • B. Holschuh-Lorang: Psychosomatische Energetik in der Allgemeinmedizin – Ergebnisse einer Praxisstudie, Schweizerische Zeitschrift für Ganzheitsmedizin 3, 173-178, 2004
  • R. Banis (Hrsg.): Lesebuch der Psychosomatische Energetik Band 1-4, Edition CO’MED, Mediengruppe Oberfranken, Kulmbach, 2004

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