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Brennessel

Brennessel

Pflanze: Urtica dioica, Urtica urens
Familie: Brennesselgewächse (Urticaceae)

Synonyme:

  • Haarnessel
  • Hanfnessel
  • Nessel

Die grosse Brennessel ist zweihäusig, d.h. eine Pflanze besitzt nur männliche oder weibliche Blüten. Sie wird 60 cm bis 1,5 m hoch. Die kleine Brennessel dagegen wird nur 15 bis 45 cm hoch und hat sowohl weibliche als auch männliche Blüten. Medizinisch verwendet wird meist die Große Brennessel (Urtica dioica) obwohl die beiden Arten sich kaum in ihren Inhaltsstoffen und Anwendung unterscheiden. Beide Formen sind auch als Unkraut bekannt und schon Kinder lernen früh, den Kontakt mit dieser Pflanze zu vermeiden. Brechen bei Berührung die an den Blättern sitzenden Brennhaare ab, so wird Histamin und Ameisensäure freigesetzt, die das typische Brennen auf der Haut und die Quaddelbildung bewirken.

Wirkungen:

Brennesselwurzel:
Die Brennesselwurzel enthält beta-Sitosterin. Daurch werden die Beschwerden einer benignen Prostatahyperplasie, d.h. einer altersbedingten, gutartigen Vergrösserung der Vorsteherdrüse im Stadium I und II, gelindert. Ca. die Hälfte aller Männer über 60 Jahren sind davon betroffen. Die Einnahme von Brennesselwurzelpräparaten lindert zwar die Beschwerden beim Wasserlassen, die Größe der Prostata bleibt jedoch unbeeinflusst.

Brennesselkraut oder Brennesselblätter:
Innerlich und äußerlich zur Unterstützung einer Behandlung rheumatischer Erkrankungen.

Innerlich:
Die Brennessel wird angewand bei entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege, sowie zur Behandlung und Vorbeugung von Nierengrieß. Sie sollte bei Erkrankungen, bei denen eine erhöhte Flüssigkeitszufuhr vermieden werden sollte, nicht eingesetzt werden. Die Droge enthält neben Mineralsalzen und Kieselsäure viele weitere Bestandteile. Es ist jedoch immer noch nicht bekannt, worauf die harntreibende und entzündungshemmende Wirkung zurückzuführen ist. Vor der z.T. in der Volksmedizin empfohlenen Anwendung als “Diabetikertee” muss gewarnt werden, da Brennessel eine Zuckerkrankheit in keiner Weise günstig beeinflussen kann.

Äußerlich:
Als Haarwasser zur Pflege der Kopfhaut bei fettigem Haar und Schuppen.

Zubereitungen:

Brennessel ist in sog. “Blutreinigungstees” enthalten und ist als Frischpflanzensaft erhältlich. Es gibt sie in Fertigpräparaten als Tropfen und Kapseln zur Behandlung von Prostatabeschwerden. Alkoholische Tinkturen zur äußerlichen Anwendung als Einreibung. Haarwässer.

Brennesselwurzel:
Diese Präparate beeinflussen das Wachstum der Prostata nicht. Daher sollte regelmäßig ein Arzt oder Heilpraktiker zur Kontrolle aufgesucht werden. Als Nebenwirkung können leichte Magen- und Darmbeschwerden auftreten.

Brennesselkraut:
Auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr (keine coffeinhaltigen oder alkoholischen Getränke!) ist zu achten. Sie sollte nicht bei Ödemen, die durch Herzschwäche oder Nierenfunktionsstörungen bedingt sind, angewandt werden. Bei der Zuckerkrankheit ist sie nicht wirksam!
Bei bestimmungsgemäßen Gebrauch sind keine Nebenwirkungen bekannt.