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Systematische Desensibilisierung

Die Technik der Systematischen Desensibilisierung wurde von Joseph Wolpe (Psychologe) entwickelt. Er erkannte die Tatsache, dass Angst und Entspannung nicht gleichzeitig vorhanden sein können. In der S.D. lernen die Patienten, sich völlig zu entspannen, während sie mit dem Auslöser ihrer Angst konfrontiert werden. Nach und nach wird dann die Angstreaktion durch die Entspannungsreaktion ersetzt.
Die Annäherung an den oder die Angstauslöser erfolgt in drei Stufen:

  1. Entspannungstraining:

In der ersten Stufe lernt der Patient, alle körperlichen Spannungen abzubauen. Durch fortgesetztes Üben kann dann der Zustand tiefer muskulärer Entspannung willentlich herbeigeführt werden.
Ziel ist, die Entspannungsreaktionen in den Situationen aktiv einsetzen zu können, in denen bisher mir Anspannung und Erregungssteigerung reagiert wurde.

  1. Erstellung einer Angsthierarchie:

Der Patient erstellt mit dem Therapeuten eine Liste der spezifischen Situationen oder Objekte, die die Ängste auslösen. Diese spontan aufgestellte Liste wird dann in eine hierarchische Reihenfolge gebracht, d.h. sie wird nach Schweregrad von leicht angstauslösend bis stark angstauslösend geordnet.

  1. Die eigentliche Desensibilisierung:

Der Patient lernt nun, sich immer dann, wenn die Ängste auftreten, zu entspannen. Im allgemeinen Entspannungszustand wird er nun vom Therapeuten mit dem Ereignis am unteren Ende seiner Angsthierarchie konfrontiert. Diese Konfrontation kann eine wirkliche physische aber auch nur in der Vorstellung (Imagination) erfolgen, wobei der Patient ein geistiges Bild des gefürchteten Ereignis erschafft, während der Therapeut es genau beschreibt.
Nach und nach wird so die gesamte Liste der Angsthierarchie durchgearbeitet. Der nächste Punkt der Liste wird dabei immer erst dann bearbeitet, wenn der vorherige völlig entspannt durchlebt werden konnte.