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Anis

Anis

Pflanze: Pimpinella anisum L.
Familie: Doldengewächse (Apiaceae)

Synonyme:

  • Aneis
  • Änes
  • Süsser Kümmel

Anis ist eine 30 bis 50 cm hochwachsende, einjährige Pflanze. Sie besitzt einen süßlichen Geschmack und einen charakteristischen Geruch.

In der Medizin werden die getrockneten Früchte verwendet. In der Lebensmittel- und Likörindustrie hat der Anis zur Aromatisierung einen hohen Stellenwert. Die Anisfrüchte werden heutzutage überwiegend aus Kulturen gewonnen. Daher sind Verunreinigungen mit den ähnlich aussehenden, giftigen Schierlingsfrüchten (Conium maculatum L) praktisch auszuschliessen.

Wirkungen:

Das ätherische Oel der Anisfrüchte besteht zu 80 bis 95% aus trans-Anethol, 2 bis 3% Estragol (Methychavicol) und etwa 1,5% Anisaldehyd. Es ist für den charakteristischen Geruch und Geschmack verantwortlich. Es wirkt krampf- und schleimlösend und hat eine hemmende Wirkung auf das Wachstum von Mikroorganismen.
Weiterhin sind in den Früchten fettes Öl, Phenolcarbonsäuren und Flavonoide enthalten. Daher werden Zubereitungen aus Anisfrüchten zur Behandlung von Krankheiten der Atemwege, krampfartigen Beschwerden des Magen-Darm-Traktes und bei Blähungen angewandt.

Anisöl wird meist nicht aus Anis sondern aus Sternanis gewonnen. Reines Anisöl darf nicht unverdünnt eingenommen werden.
Zubereitungen aus Anisfrüchten gelten als sicher, sofern sie in für Lebensmittel üblichen Dosierungen verwendet werden.
Estragol, cis- und trans-Anethol sind in größeren Mengen möglicherweise bedenklich.

Zubereitungen:

Anis ist in vielen Fertigarzneimitteln zur Behandlung von Atemwegserkrankungen (Hustenmittel) und Verdauungsbeschwerden enthalten.
Als Geschmackkorrigens wird Anis in der Lebensmittel- und Likörindustrie, z.B. Ouzo, Pernod, Bonbons verwendet. In der Küche dient es als Gewürz.

Nicht anwenden bei bekannter Empfindlichkeit gegenüber Anis, Anethol oder anderer Doldengewächse (Gewürz-, Beifuß-, Sellerie-, Karottenallergie)!
Durch Anis kann es gelegentlich zu allergischen Reaktionen der Haut und des Magen-Darm-Traktes kommen.
Das ätherische Öl darf nicht unverdünnt eingenommen werden!
Selbst geringe Mengen können Erbrechen, Übelkeit, Krampfanfälle und Lungenödem hervorrufen.
Anisöl darf nicht äusserlich angewandt werden, da es Bergapten enthält, das in Verbindung mit Sonnenlicht zu Dermatosen führen kann.

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (www.bgvv.de) empfiehlt, Gewürze und Kräutertees, die Estragol und/oder Methyleugenol enthalten, nicht in größeren Mengen über längere Zeiträume einzunehmen. Dies gilt in besonderem Maße für Kinder und während Schwangerschaft und Stillzeit. Als Beispiele werden hier genannt: Estragon, Basilikum, Anis, Sternanis, Piment, Muskatnuss, Lemongras sowie Bitterfenchel- und Süßfenchelfrüchte.

 

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