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Artischocke

Artischocke

Pflanze: Cynara scolymus L.
Familie: Korbblütengewächse (Asteraceae = Compositae)

Synonyme:

  • Französische Artischocke
  • Grüne Artischocke
  • Kugelartischocke

Die im ganzen Mittelmeergebiet heimische Artischocke ist bei uns als Gemüse bekannt.
Sie ist eine distelartige Pflanze, auf deren bis zu 2 m hohen Stängel, je nach Zuchtsorte, verschieden grosse Blütenkörbe sitzen. Die Ernte erfolgt kurz vor dem Aufblühen.
Medizinisch verwendet werden die Blätter.

Wirkungen:

Die grünen Blätter und der Blütenboden enthalten Bitterstoffe Caffeoylchinasäuren und Flavonoide. Diese Inhaltsstoffe fördern den Gallenfluss und werden bei Verdauungsbeschwerden eingesetzt.

Weiterhin ist auch eine cholesterolsenkende und leberschützende Wirkung bekannt. Geklärt ist der genaue Wirkmechanismus jedoch auch heute noch nicht. Der lipidsenkende Effekt wird dem Cynarin zugeschrieben, das allerdings nur in geringen Mengen in der rohen Pflanze enthalten ist. Es entsteht bei der Extraktbereitung durch die Wärmebehandlung. Enzymatisch wird Cynarin auch in Luteolin umgewandelt, für das eine Hemmwirkung der Cholesterolsynthese beschrieben wurde.

Die Wirkung des Gesamtextraktes scheint der der Einzelstoffe überlegen zu sein.
Möglicherweise ist die Aufbereitung der Artischockenblätter (Frischpflanzenpresssaft,Teezubereitung, Extrakt, Tinktur) entscheidend für die Wirksamkeit, denn dadurch kann die Zusammensetzung variiert werden.

Zubereitungen:

Zahlreiche Fertigpräparate (Leber- Gallemittel) enthalten Artischockenblätter in Form von Trockenextrakten, Frischpflanzenpresssaft oder alkoholischen Extrakten (Tinkturen).
Artischocken dienen auch zur Herstellung verschiedener Liköre und Magenbitter.

Bei Überempfindlichkeit (Allergie) gegen Korbblütler darf sie nicht angewendet werden! Auch bei einem Verschluss der Gallenwege ist sie kontraindiziert.
Bei Gallensteinleiden sollten Präparate aus Artischocken nur sehr vorsichtig eingesetzt werden, da u.U. Gallenkoliken ausgelöst werden könnten.

Schwangerschaft und Stillzeit:
Aufgrund unzureichender Erfahrungen sollten Präparate aus Artischockenblättern nicht während der Schwangerschaft und Stillzeit, sowie bei Kindern unter 12 Jahren angewandt werden.