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Atlaslogie/Vitalogie

Bekanntermaßen heißt der oberste Halswirbel Atlas. Er ist durch Gelenke mit dem Schädel verbunden und bildet somit ein Bindeglied zwischen dem Kopf und der Wirbelsäule. Aus dem Schädel tritt das Rückenmark aus, verläuft durch den Wirbelkanal des Atlas und dann durch die nachfolgenden Wirbelkörper. Paarweise abgehende Nerven versorgen dann die Körperregionen und die Organe. Die Atlaslogie und Vitalogie sind Therapiemethoden, bei denen der Atlas im Mittelpunkt steht. Die Therapeuten gehen davon aus, dass bereits kleine Verschiebungen des Atlas vielfältige Beschwerden auslösen können. Werden nun diese Verschiebungen aufgehoben, bzw. ausgeglichen, sollten diese Beschwerden verschwinden.

Geschichtliches

Die Vitalogie wurde 1981 von Dr. Peter Huggler – Absolvent des Palmer-Collegs für Chiropraktik – begründet. Er versuchte herauszufinden, warum viele Menschen unter chronischen Erkrankungen leiden. Schließlich kam er zu dem Schluß, dass in vielen Fällen eine minimale Verschiebung des Atlas vorliegt und dadurch ein ständiger Druck auf die Nervenbahnen und das Rückenmark ausgeübt wird. Dieser Druck führt dann zu mannigfaltige Beschwerden. Mit der von Dr. Huggler entwickelten Therapiemethode wird der Atlas wieder in seine Urposition zurückgebracht. Ist dieses geschehen, kann der Körper seine Selbstheilungskräfte wieder besser einsetzen. Mehrere Schüler Hugglers entwickelten die Vitalogie weiter. Walter Landis begründete die Atlaslogie.

Die Technik

Vor einer Behandlung führt der Therapeut einen Beintest durch. Durch diesen Test wird festgestellt, ob die Beine gleich lang sind oder ein auffälliger Längenunterschied vom verschobenen Atlas ausgeht.
Das eigentliche Adjustment (die Zentrierung des Atlas) wird bei der Atlaslogie im Sitzen, bei der Vitalogie im Liegen durchgeführt. Der Therapeut erfühlt mit den Händen wie stark der oberste Halswirbel verschoben ist. Danach erzeugt er einen Impuls, der von seinen Fingerspitzen auf den Atlas übertragen wird. Nach den Angaben der Therapeuten beginnt dieser ganz fein zu schwingen und verschiebt sich wieder zurück in das Zentrum der Wirbelsäule, seinem angestammten Platz. Nach der Zentrierung muss der Patient 30 Minten lang liegenbleiben. Die Anzahl der Behandlungen richtet sich nach dem Ausmaß und der Schwere der Beschwerden.

Wirkungen:

Beide Therapieformen – Atlaslogie/Vitalogie – werden vor allem bei Beschwerden im Bereich des Bewegungsapparates angewendet, bei Rückenschmerzen, Beschwerden nach Schleudertrauma, Schmerzen im Hüftbereich.
Die Einsatzmöglichkeiten erstrecken sich aber auch auf andere gesundheitliche Störungen wie Kopfschmerzen, Schwindel.

Nebenwirkungen:

Bei sachgemäßer Durchführung beider Behandlungsmethoden sind keine Nebenwirkungen zu erwarten, da keine Manipulationen an der Halswirbelsäule vorgenommen werden. Der Therapeut muss jedoch über gute anatomische Kenntnisse verfügen, da er eine Behandlung an einem empfindlichen Bereich des Körpers durchführt.
Unklare Beschwerden des Bewegungsapparates müssen vor einer Behandlung abgeklärt werden.
Dr. Peter Huggler gibt an, dass die Vitalogie ebenso wie die Atlaslogie bei einem Schleudertrauma erst nach fünf Tagen nach dem Unfall, bei Neugeborenen erst 10 Tage nach der Geburt eingesetzt werden darf.