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Bärentraube

Bärentraube

Pflanze: Arctostaphylos uva-ursi (L.) Sprengel
Familie: Heidekrautgewächse (Ericaceae)

Synonyme:

  • Wilder Buchs
  • Mehlbeere
  • Moosbeere
  • Sandbeere
  • Steinbeere
  • Wilder Buchsbaum
  • Wolfsbeere
  • Wolfstraube

Der niedrig wachsende, kriechende Strauch der Beerentraube hat dickledrige, ganzrandige Blätter, deren Oberseite dunkelgrün glänzen.
Sie können leicht mit Preiselbeerblättern verwechselt werden. Diese besitzen jedoch im Gegensatz zu Bärentraubenblättern keine sichtbare, netzartige Nervatur an der Blattunterseite.
Die Bärentraube hat kleine weiße Blüten die in traubenartigen Blütenständen stehen. Die beerenartigen Früchte sind von scharlachroter Farbe.
Medizinisch verwendet werden die Blätter.

Wirkungen:

Bärentraubenblätter werden als Harndesinfiziens bei leichten Infektionen der Blase und der ableitenden Harnwege eingesetzt.
Die antibakterielle Wirkung muss dem enthaltenen Arbutin zugeschrieben werden. Aus dem akalischen Harn wird Hydrochinon abgespalten.

Es ist anzunehmen, dass die desinfizierende Wirkung auf das Hydrochinon zurückzuführen ist. Es muss empfohlen werden, durch eine vegetarische Ernährung oder durch die Einnahme von Natriumhydrogencarbonat, den pH-Wert des Urins ins Basische zu verschieben.
Der Gebrauch von Bärentraubenblättern ist weitverbreitet, dennoch existieren kaum Untersuchungen, die die Wirksamkeit belegen.
Zusätzlich enthalten Bärentraubenblätter Gerbstoffe, Flavonoide und Iridoidglykoside.
Die Blätter sollten möglichst einen hohen Gehalt an Arbutin aufweisen und gleichzeitig einen niedrigen Gehalt an freiem Hydrochinon besitzen. Aus diesem Grunde wird empfohlen, die Blätter im Dezember oder Januar zu ernten und schnell zu trocknen.

Cave: der hohe Gerbstoffgehalt der Droge kann zu Magen- und Darmbeschwerden, sowie zu Übelkeit und Erbrechen führen. Daher wird die Zubereitung des Tees als Kaltmazerat empfohlen.

Zubereitungen:

Eine Reihe von Fertigarzneimitteln zur Behandlung von Infektionen der ableitenden Harnwege enthalten Bärentraubenblätterextrakte oder Arbutin als Einzelsubstanz oder in Kombination mit anderen Wirkstoffen. Die Droge soll nicht während der Schwangerschaft und Stillzeit angewendet werden.
Keine Anwendung bei Kindern unter 12 Jahren!
Eine Anwendung über längere Zeit, vor allem in höherer Dosierung kann insbesondere bei Kindern zu Leberschäden führen! Bärentraubenblätter sind bei schweren Leber- oder Nierenerkrankungen kontraindiziert!

Das aus Arbutin enstehende Hydrochinon besitzt in höherer Dosierung eine leberschädigende Wirkung und steht im Verdacht, mutagene (=erbgutverändernde) oder möglicherweise sogar kanzerogene (=krebserzeugende) Wirkungen zu haben. Daraus ergeben sich die Beschränkungen in der Anwendungsdauer und -häufigkeit sowie die Empfehlung, arbutinhaltige Arzneimittel nicht während Schwangerschaft und Stillzeit und bei Kindern anzuwenden.
Die antibakterielle Wirksamkeit von Bärentraubenblätter-Zubereitungen ist nur dann gewährleistet, wenn der pH-Wert des Urins im alkalischen Bereich liegt. Es sollten daher nicht gleichzeitig Arzneimittel eingenommen werden, die eine Ansäuerung des Harns bewirken.
Bei der Behandlung ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr wichtig, um eine gute Durchspülung der Harnwege zu erreichen. Die Einnahme arbutinhaltiger Arzneimittel kann zu grünen bis blaugrünen Verfärbungen des Harns führen.