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Lesezeit: 2 Minuten

Chinarinde

Chinarindenbaum, roter

Pflanze: Cinchona pubescens Vahl
Familie: Rötegewächse (Rubiaceae)

Synonyme:

  • Chinarindenbaum
  • Fieberrinde
  • Kalisayabaum
  • Rote Chinarinde

Der Rote Chinarindenbaum wächst bis zu 20 m hoch. Er hat eine dichbelaubte, rundliche Krone. Seine grossen, gestielten Blätter sind elliptisch und an der Unterseite oft dicht behaart. Die Blüten sind rosarot und stehen in bis zu 35 cm langen Rispen.Medizinisch verwendet wird die Stamm-, Ast- und Wurzelrinde etwa 10 Jahre alter Bäume, die als Rote Chinarinde bezeichnet wird. Gelbe Chinarinde (Cinchona officinalis L.) dient als Ausgangsstoff zur Herstellung von Chinin.

Wirkungen:

Der Rote Chinarindenbaum (syn. Fieberrinde, Apothekerrinde) enthält etwa 30 verschiedene, überwiegend an organische Säuren oder Gerbstoffe gebundene Alkaloide, wobei Chinin, Chinidin, Cinchonin und Cinchonidin den Hauptanteil bilden; sowie Gerbstoffe und Bitterstoffe. Sie werden wegen der Bitterwirkung – sie führt zu einer Zunahme der Speichel- und Magensaftsekretion – zur Anregung des Appetits oder bei Verdauungsbeschwerden wie Völlegefühl oder Blähungen eingesetzt (s.a. Tausendgüldenkraut, Gelber Enzian).
In der Volksmedizin wird die Anwendung als “Grippemittel” propagiert. Diese Anwendung entbehrt jedoch jeder wissenschaftlichen Grundlage.
In der Lebensmittelindustrie wird Chinarinde zur Aromatisierung von Getränken (Tonics) verwendet. Gelbe Chinarinde (syn. Fabrikrinde, Calisaya-Chinarinde) wird industriell zur Herstellung der Alkaloide Chinin (Malariamittel) und Chinidin (Antiarrhythmikum) verwendet. Beide Alkaloide sind wegen möglicher, schwerer Nebenwirkungen der Verschreibungspflicht unterstellt.

Zubereitungen:

Chinarinde ist Bestandteil einiger Kombinationspräparate aus der Gruppe der Magen-Darm- und Gallemittel.
Nicht während Schwangerschaft und Stillzeit oder bei Kindern anwenden!
Chinarinde darf nicht über eine längere Zeit oder in höheren Dosierungen angewandt werden!
Es könnte zu einem sog. “Cinchonismus” führen. Dieser äussert sich in Sehstörungen, Kopfschmerzen, Hautausschlägen, Magen- und Darmgeschwüren sowie in Ohrensausen. Beobachtet wird dieses auch bei Personen, die vermehrt über längere Zeit chinarindenhaltige Getränke (Tonics) konsumieren!
Bei akuten Beschwerden, die länger als eine Woche anhalten oder periodisch wiederkehren, wird die Rücksprache mit dem Arzt oder Heilpraktiker empfohlen.
Gelegentlich können Überempfindlichkeitsreationen wie Hautausschlägen oder Fieber oder eine erhöhte Blutungsneigung (Thrombozytopenie) auftreten. In diesen Fällen ist das Präparat sofort abzusetzen! Wegen der Anregung der Magensäuresekretion sollte Chinarinde nicht bei Magen- oder Darmgeschwüren verwendet werden!

Wechselwirkungen:

Bei gleichzeitiger Einnahme von Mitteln, die die Blutgerinnung hemmen, wie z.B. Aspirin, Marcumar u.a. kann es zu einer erhöhten Blutungsneigung kommen.