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Paracelsus - Theophrast Bombast von Hohenheim

Paracelsus
(Theophrast Bombast von Hohenheim)

Kurzbiographie des Namensgebers unserer Schulen

Noch heute ist Paracelsus, der Arzt, Astrologe und Theologe als Patron von Apotheken, Drogerien, als Schutzherr von Klinken, als Namensgeber diverser Medizin- und Kräutermixturen, auf Medallien verdienter Ärzte und Heilpraktiker und als Namensgeber für unsere Schulen präsent.

Sein Geburtsdatum steht nicht genau fest, es wird aber angenommen, dass Theophrast Bombast von Hohenheim am 10. November 1493 in Einsiedeln (Schweiz) geboren wurde. Sein Vater war der schweizer Landarzt Wilhelm Bombast von Hohenheim. Um sich im Namen von seinem Vater, mit dem er sich bereits in früher Jugend überwarf, zu unterscheiden, nannte er sich Paracelsus.

Er besuchte Medizinschulen in Wien und Ferrara in Italien. Hier lernte er den Galenismus (Galenos war einer der geachtetsten Ärzte des alten Roms) kennen. Bereits als Student widersetzte er sich dem dogmatischen Schematismus und stellte sich gegen die gelehrten Autoritäten. Er versuchte die Medizin zu “modernisieren”. Trotz aller Probleme, die seine Widersetzlichkeiten erbrachten, gelang es ihm 1515 die Doktorwürde in Medizin zu erlangen.

Auch heute ranken sich noch viele Ungereimtheiten um sein Leben und um sein Lebenswerk. Er war sehr unstet. Viele Jahre seines Lebens bleiben im Dunkel. Er schrieb zwar sehr viel, was aber zur Aufhellung dieses Lebensabschnitts nicht viel beiträgt. 1524/25 war er, das weiß man, in Salzburg. Danach hielt er sich kurz in Strassburg auf, wurde dann 1527 nach Basel als Stadtarzt und Hochschullehrer berufen. Sein “Revoluzertum” nahm auch hier kein Ende. Neben Vorlesungen in Latein, wie es damals üblich war, hielt er auch Vorlesungen auf Deutsch. Das war revolutionär. Seine programmatischen Ansichten, gepaart mit Spott und Aufbegehren gegen die Autoritäten seiner Zeit, bewirkten rasch Auseinandersetzungen mit Ärztekollegen, Apothekern und dem Rat der Stadt, so dass er Anfang 1528 Basel fluchtartig verlassen musste. Es folgten nun Wanderjahre durch Süddeutschland und Österreich. Er verstarb 1541 in Salzburg und bekam zunächst ein Armengrab, da er völlig mittellos war. 1752 wurde er exhumiert und seine Gebeine werden nun dort in der Vorhalle der Sebastianskirche aufbewahrt.

Obwohl sein Denken zwangsläufig vom alchemistischen Denken geprägt sein musste, war er die herausragende Medizinerpersönlichkeit zwischen Mittelalter und Neuzeit. Er sah im Körper biologisch-chemische Vorgänge, infolge dessen Krankheiten durch natürliche und chemische Mittel beeinflusst werden konnten. Er suchte Zeit seines Lebens eine neue Heilkunst, die nicht auf Bücher, sondern auf eigene Anschauung und Erfahrung begründet war.

Sein erstes Buch begann er 1520 zu schreiben. Erst 9 Jahre später wurde es gedruckt und erschien unter dem Titel “Vom Holtz Guaiaco gründlicher Heylung”. Es folgte eine Fülle an medizinischen, naturheilkundlichen und theologischen Schriften.

Paracelsus war nicht der Begründer einer neuzeitlichen, auf experimenteller Grundlage beruhender, oder gar “alternativen” Medizin, sondern war vielmehr Wegbereiter der pharmazeutischen Chemie. Er brach konsequent mit der hippokratisch-galenistischen Arzneimittelkunde, die pflanzliche Heilmittel in ihren Mittelpunkt stellte. Inkonsequenter Weise setzte er in seiner Medizin jedoch hauptsächlich pflanzliche Wirkstoffe (Phytotherapie) ein. Er sagte sogar: “Schaut auf die Natur, Gott hat für jede Krankheit ein Pflänzlein wachsen lassen.”
Seine wohl bekannteste These, die auch heute noch volle Gültigkeit besitzt, lautet: “Die Menge macht das Gift (Dosis facit venenum).”

Das Bild wurde uns freundlicherweise von der Blocker History of Medicine Collections, Moody Medical Library, The University of Texas Medical Branch, Galveston, Texas, USA zur Verfügung gestellt.