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Schlaganfallpatienten

Neue Hoffnung für Schlaganfallpatienten

Das einzige Säugetier das sich ausschließlich von Blut ernährt ist die Vampirfledermaus. Erst bei völliger Dunkelheit – am Tage verbirgt sie sich in Felshöhlen oder hohlen Bäumen – geht sie auf Nahrungssuche.
Besonders der Speichel der kleinen Vampire interessiert das Biotech-Unternehmen Paion. Die Wissenschaftler dieses Unternehmens arbeiten an einem Produkt, das bis zu neun Stunden nach Auftreten der ersten Symptome bei einem akuten Schlaganfall das Blutgerinnsel auflöst. Bereits in zwei Jahren soll das Medikament marktreif sein.In Deutschland erleiden jährlich rund 200.000 Menschen einen Schlaganfall, der für 20% der betroffenen innerhalb der ersten vier Wochen tödlich verläuft. Von den überlebenden Opfern kann nur ein Drittel in ein normales Arbeitsleben zurückkehren, ein weiteres Drittel bleibt lebenslang auf fremde Hilfe angewiesen.
In 88 Prozent der Fälle ist der Auslöser eine akute Störung der Gehirndurchblutung, die durch ein Blutgerinnsel entsteht. Wesentliche Fortschritte bei der Behandlung eines ischämischen Schlaganfalls und seiner schweren Folgeschäden konnte bis heute nicht erzielt werden.

Die kurze Zeitspanne die den Ärzten oder Heilpraktikern nach Auftreten der ersten Symptome bleibt, um gegen einen Hirninfarkt vorzugehen, ist die Ursache dafür. (Bitte lesen Sie auch meinen Artikel “Wissenswertes über den Schlaganfall”).

Schulmedizinisch gibt es derzeit nur eine effektive Therapie – die Thrombolyse, bei der das Blutgerinnsel medikamentös aufgelöst wird. In der Naturheilkunde werden Schlangengift-Reintoxine eingesetzt (Einen Artikel über diese Therapie finden Sie auf in Basistherapien -> “Reintoxin-Enzym-Therapie”).Das einzige in der Schulmedizin zugelassene Medikament ist Alteplase; es darf allerdings im Gegensatz zu den naturheilkundlichen Medikamenten nur innerhalb von drei Stunden nach dem Schlaganfall verabreicht werden. Problematisch ist, dass momentan nur 25 Prozent aller Patienten in diesem Zeitraum ins Krankenhaus gelangen. Dadurch wird der Einsatz dieser Therapie sehr eingeschränkt.

Wirkstoff aus dem Speichel der Vampirfledermaus

Diese Situation will das Aachener Biotech-Unternehmen nun ändern. In zwei Jahren soll das Arzneimittel Desmoteplase auf den Markt kommen. Durch dieses Medikament soll es ermöglicht werden, Blutgerinnsel noch bis zu neun Stunden nach einem Schlaganfall aufzulösen. Das Enzym Desmoteplase ist im Speichel der Vampirfledermaus enthalten und hilft das aus den Wunden des Opfers austretende Blut flüssig zu halten. Durch dieses Enzym wird der Blutbestandteil Plasminogen in Plasmin umgewandelt, wobei das Plasmin seinerseits das Fibrin , den festen Gerüststoff von gerinnendem Blut, auflöst.

Im Januar dieses Jahres wurde in der Fachzeitschrift “Stroke” das Ergebnis einer Phase II- Studie veröffentlicht, die positive Ergebnisse für den Einsatz von Desmoteplase bei akutem Schlaganfall zeigte. An der Placebo-kontrollierten Doppelblindstudie nahmen 104 Patienten teil, die innerhalb von drei bis neun Stunden nach Beginn der Symptome mit Desmoteplase oder einem Placebo behandelt wurden. Bei 71,4 Prozent der Patienten konnte mit der wirksamsten Dosierung des Wirkstoffs eine Wiederherstellung der Blutversorgung erzielt werden; bei der Placebo-Gruppe lag dieser Wert bei 18 Prozent. 60 Prozent der Patienten der Demoteplase-Gruppe zeigten 90 Tage später, im Gegensatz zu nur 22 Prozent der Placebo-Gruppe eine deutliche Verbesserung ihres Zustands.

Allerdings war die Voraussetzung für die Teilnahme an der Studie das Vorliegen einer Penumbra , also eines Gewebes, das zwar schwer geschädigt, aber noch nicht endgültig abgestorben war. “Es gibt vorläufige Daten, die besagen, dass die Penumbra bei einzelnen Patienten bis zu 24 Stunden vorhanden ist”, sagt Paion-Geschäftsführer Wolfgang Söhngen. Er will deshalb in Zukunft den Einsatz von Desmoteplase über die Frist von neun Stunden noch weiter ausdehnen.

Mein Kommentar:

Offensichtlich zeichnen sich hier neue Chancen für Schlaganfallpatienten ab. Es sollte jedoch auch geprüft werden, in wie weit die beschriebene Therapie mit der Enzymtherapie mit tierischen Reintoxinen kombiniert werden kann. Meines Erachtens würden sich die Chancen für die Patienten weiter verbessern, wenn hier die schulmedizinische und die naturheilkundliche Forschung endlich einmal Hand in Hand gehen würde, da die Erfolge der Behandlung mit den Reintoxinen nicht von der Hand zu weisen sind.