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Naturheilkunde
Lesezeit: 8 Minuten

Die Heilkraft der pulsierenden Felder

Magnetfeldtherapie – sanfte Begleitbehandlung bei chronisch-entzündlichen Erkrankungen

© M. Johannsen - Fotolia.comJeder weiß: Der Mensch lebt nicht von Luft allein. Genauso wie wir die Luft zum Atmen brauchen, benötigen wir natürliches Sonnenlicht, um z.B. in unserer Haut das lebensnotwendige Vitamin D zu bilden. Auch Wasser ist enorm wichtig: Ein gesunder Erwachsener besteht zu 60 bis 70 % aus Wasser, welches uns einen physiologischen Stoffwechsel ermöglicht. Wer nicht ausreichend trinkt, kommt wahrlich aus dem Fluss. Außerdem benötigen wir gesunde Ernährung, die uns selbstverständlich unsere Erde schenkt. Und schließlich benötigen wir die Erde selbst – ihr magnetisches Feld – als Kraft- und Energiequelle für körperliches, geistiges und seelisches Wohlbefinden.

„Die magnetische Energie ist die elementare Energie, von der das gesamte Leben des Organismus abhängt.“ (Prof. Werner Heisenberg)

Biokraftwerk Mensch

Der menschliche Körper erzeugt bei seinen Aktivitäten Elektrizität. Wenn wir denken, ist jeder Gedanke ein elektrischer Impuls in unserem Gehirn. Wenn unser Herz schlägt, liegt das daran, dass das herzeigene Reizleitungssystem die Pumpe am Leben erhält. Bewegen wir unsere Muskeln, erzeugen wir sogenannte Muskelströme. Genau betrachtet erzeugt jede unserer Zellen Spannung. Das Ruhepotenzial der Körperzellen liegt in etwa bei -70 bis -90 mV.

Körperströme sind messbar. Die bekanntesten Verfahren, um solche Ströme abzuleiten, sind das Elektrokardiogramm, kurz EKG, sowie das Elektroenzephalogramm, kurz EEG. Diese bioenergetischen Messverfahren helfen, Aussagen über den Gesundheitszustand von Herz und Hirn zu treffen. Im Übrigen erzeugt auch unsere Haut Strom, einen Verletzungsstrom. Dieser wird so lange direkt von der Wunde erzeugt, bis die Reparatur vollständig abgeschlossen ist.

Wo elektrische Ströme fließen, findet sich auch immer ein Magnetfeld – ein physikalisches Faktum, das auch in der bioenergetischen Diagnosestellung einen großen Stellenwert einnimmt. So macht das Magnetokardiogramm das Magnetfeld des Herzens sichtbar und das Magnetoenzephalogramm das des Gehirns. Ob nun diese Magnetfelder biologische Abfallprodukte der Körperelektrizität sind oder Körperfunktionen steuern, darüber streiten sich derzeit die Gelehrten.

In der Ganzheitsmedizin geht man davon aus, dass der menschliche Körper durch elektromagnetische bzw. energetische Felder gesteuert wird. Jedes Ereignis im Körper bewirkt eine elektrische Veränderung und verändert so auch die Magnetfelder im Raum und um den Raum herum. Wird der Mensch krank, so zeigt sich das zuerst an diesen elektromagnetischen Energiefeldern. Deshalb gehen wir davon aus, dass sich der Ausbruch einer Erkrankung im Idealfall verhindern lässt oder Krankheitssymptome mildern lassen, sofern die Energiefeldstörung rechtzeitig erkannt und normalisiert wird.

© 123dartist - Fotolia.com1984 erhielt der italienische Physiker Dr. Carlo Rubbia den Nobelpreis, da er nachgewiesen hatte, dass das Verhältnis von Energiequanten zu Masseteilchen 1000000000:1 beträgt. Auch unser Körper besteht im Grunde genommen schlicht aus Masse. Muskeln, Sehnen, Bänder, Gelenke, Knochen, Haut usw. setzen sich aus kleinsten Teilchen – Molekülen und Atomen – zusammen, und damit diese Masse geordnet bleibt und zusammenhält, sind übergeordnete Steuerungsmechanismen notwendig, die die Funktion der einzelnen Organe und Gewebe stützen. Aus unserer Sicht sind es eben diese Milliarden von Energieeinheiten, die diese Aufgabe übernehmen. Grund dafür, dass wir in der Komplementärmedizin bevorzugt auf energetische Verfahren setzen. Zu den modernen energetischen apparativ-gestützten Methoden zählen z.B. die Farblicht- und Softlasertherapie und die Therapie mit pulsierenden Magnetfeldern.

Biokraftwerk Erde

So wie der menschliche Körper in seinem Inneren Ströme erzeugt, so strömt es auch im Inneren unserer Erde. Aus dem äußeren Erdkern, der größtenteils aus flüssigem Eisen besteht, steigt heißes Magma auf bis an die Grenze zum sogenannten Erdmantel. Dort angekommen, gibt das Magma seine Wärme ab, kühlt aus und sinkt im Anschluss daran wieder ins Erdinnere herab. Gleichzeitig rotiert der Erdkern. Diese Umwälzungen ähneln den Bewegungen eines Fahrraddynamos und bringen schließlich das Erdmagnetfeld hervor. Ein dynamisches Kraftfeld, das in einer Frequenz von ca. 7,83 Hertz pulsiert. Die Intensität des Erdmagnetfeldes liegt in etwa bei 50 Mikrotesla (μT) oder 0,5 Gauß und hat in den letzten 200 Jahren kontinuierlich abgenommen: Etwa um 1800 betrug die Stärke des Erdmagnetfeldes noch ca. 100 μ Tesla.

Magnetfeldmangel macht krank

Am deutlichsten zeigt uns die Geschichte der Raumfahrer, was passiert, wenn es uns am natürlichen Magnetfeld der Erde mangelt. Früher setzte man keine künstlichen Magnetfelder in der Raumfahrt ein. Auch heute noch kann es unter Einfluss der Schwerelosigkeit und Abschottung vom natürlichen Erdmagnetfeld zu einer Irritation unseres Gleichgewichtorgans und der Flüssigkeitsverteilung – vor allem der des Blutes – im Körper kommen. Der Astronaut ist dann aus dem Gleichgewicht, Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Schwindel und Desorientierung können die Folge sein. Langfristig reduziert sich die Muskel- und Knochenmasse und es kann zu Energielosigkeit und depressiven Verstimmungen kommen.

Magnetfeld-Mangel-Syndrom

Man muss nicht ins All fliegen, um unter Magnetfeld- Mangel zu leiden. Sowohl durch die allmähliche Abnahme des Erdmagnetfeldes einerseits als auch durch unsere moderne Lebensweise, geprägt durch viel Stress, vorwiegendem Aufenthalt in geschlossenen Räumen und Überlagerung natürlicher elektromagnetischer Felder durch sog. Störfrequenzen (Elektrosmog) andererseits, verlieren unsere Körperzellen ihre Vitalität und den gesunden Spannungszustand. Kommt eine chronische Entzündung, etwa der Gelenke, dazu, reduziert sich die Zellspannung noch weiter. In der Folge schränkt die Körperzelle ihre Funktion ein, es fehlt ihr an Energie, Nährstoffen und Sauerstoff, das physiologische Stoffwechselgeschehen erlahmt und die natürliche Regenerationskraft sinkt.

Kraft und Energie durch Magnetfeldtherapie

Ist die Vitalität der Körperzelle bei chronisch-entzündlichen Erkrankungen, wie z.B. Rheuma oder auch bei entzündlichen Hauterkrankungen, herabgesetzt, können bewegte, pulsierende Magnetfelder von außen elektrische Reize im Körper induzieren, mit der Folge, dass die Zelle regeneriert. Regelmäßig angewendet kann sich die Zellspannung normalisieren. Das bedeutet, dass auch der Stoffwechsel innerhalb der Zelle besser funktioniert. Nährstoffe und der lebenswichtige Sauerstoff können wieder verwertet werden und das Energieniveau der Zelle hebt sich allmählich an. Eine gute Voraussetzung, um auch weiter im Körper aufzuräumen, Giftstoffe aus der Zelle zu schmeißen und Entzündungen generell abzubauen. Im Idealfall fördert das bereits die Selbstheilungskräfte, zumal pulsierende Magnetfeldtherapie auch die Durchblutung in den kleinen Blutgefäßen anregt. Bei schweren chronisch-entzündlichen Erkrankungen reicht die Magnetfeldtherapie allein jedoch nicht aus, um die häufig multifaktoriellen Krankheitsbilder in den Griff zu bekommen. Deshalb sollte die Magnetfeldtherapie immer im Rahmen eines ganzheitlichen Therapiekonzeptes eingesetzt werden, das auch die übrigen Faktoren wie genetische Dispositionen, Ernährung, Umweltfaktoren, Allergien, toxische Belastungen und Stress etc. berücksichtigt.

Worauf die Magnetfeldtherapie sehr schnell Einfluss nehmen kann, das ist gleichwohl unser Gemüt. Individuell und sehr vorsichtig dosiert nehmen die pulsierenden Magnetfelder Einfluss auf unser Nervensystem und somit auf die Begleiterscheinungen chronisch-entzündlicher Erkrankungen: Depressive Verstimmungen, Erschöpfung und Nervosität werden gemildert und das fördert den Stressabbau.

Generell findet die pulsierende Magnetfeldtherapie ihren Einsatz vor allem in der Gesundheitsprophylaxe, dient dem allgemeinen Leistungs- und Energieaufbau, stärkt das Wohlbefinden und reduziert körperliche Schmerzen.

Aufgrund meiner langjährigen Erfahrung mit der pulsierenden Magnetfeldtherapie rate ich – entgegen der Empfehlung vieler Hersteller – meinen Patienten davon ab, sich ein eigenes Heimsystem zuzulegen. Häufigste Beobachtung ist, dass sich Heimanwender überdosieren und den Organismus damit schlichtweg überfordern.

Pulsierende Magnetfeldtherapie sicher anwenden

Die Therapie mit pulsierenden Magnetfeldern sollte unter fachkundiger Betreuung erfolgen. Wer nach dem Motto „Viel hilft viel“ arbeitet, regt den körpereigenen Energiefluss nicht an, sondern setzt schlimmstenfalls energetische Blockaden. Der gewünschte Resonanzeffekt bleibt aus.

Arndt-Schulz-Regeln

  1. Leichte Reize stimulieren
  2. Starke Reize hemmen
  3. Stärkste Reize lähmen
  4. Neutrale Reize harmonisieren

Neutrale Reize wirken ausgleichend, d.h., Überenergien werden herunterreguliert, Unterenergien angehoben, das fördert den freien Fluss der Lebensenergie.

Geräte, die zur pulsierenden Magnetfeldtherapie eingesetzt werden, müssen in Deutschland eine bestimmte Norm erfüllen (DIN EN 50413 VDE 0848-1). Diese arbeiten mit Feldstärken im Mikroteslabereich und bleiben unterhalb der Stärke des natürlichen Erdmagnetfeldes.

Wie kann ich mir die pulsierende Magnetfeldtherapie vorstellen?

In der Naturheilpraxis findet man meistens „Ganzkörpermatten“, die an ein technisches Steuergerät angeschlossen sind. Innerhalb der Matte befinden sich mehrere elektrische Spulen, die nach Auswahl eines individuell einstellbaren Programmes unter Strom gesetzt werden und ein pulsierendes Magnetfeld aufbauen. Vor der ersten Anwendung sollten Sie in einem ausführlichen Anamnesegespräch abklären, ob die Magnetfeldtherapie überhaupt für den Patienten infrage kommt. Diese findet dann am bekleideten Körper statt, da Magnetfelder die Kleidung ungehindert durchdringen können. Mobiltelefone, EC-Karten, Hörgeräte, Insulinpumpen und andere elektronische Geräte sowie Metallgegenstände sollten – je nach Gerät – in angemessenem Abstand (mindestens zwei Meter) oder gar nicht im Behandlungsraum aufbewahrt werden. Eine Anwendung kann von wenigen bis etwa 25 Minuten dauern. Erwarten Sie zu Beginn nicht zu viel! Viele Menschen spüren bei der Magnetfeldtherapie zunächst erst einmal gar nichts. Bei manchen Personen ist es nicht ungewöhnlich, dass sie zehn oder 15 Sitzungen benötigen, bis der gewünschte Resonanzeffekt eintritt. Manche spüren jedoch auch sofort ein sanftes Kribbeln oder Wärmegefühl im Körper. Das ist völlig normal und für die meisten sehr entspannend.

In ca. 10% der Fälle kann es zu einer Erstreaktion kommen. Bitte lassen Sie diese abklingen, bevor Sie den Patienten wieder auf die Matte legen. Vorsicht ist ebenfalls geboten, wenn hochdosiert Cortison oder Immunsupressiva dauerhaft angewendet werden, hier kann es zu Überempfindlichkeitsreaktionen kommen. Bei Herzschrittmacher-Patienten, schwangeren Frauen und Epileptikern ist die Magnetfeldtherapie leider kontraindiziert. Weitere Anwendungseinschränkungen sind z.B. alle Erkrankungen, die chirurgisch behandelt werden müssen, verschiedene akute Erkrankungen (TBC, Hyperthyreose, Autoimmunerkrankungen, Infektions- und Geschlechtskrankheiten), schwere Angina Pectoris, schwere Bradykardie oder schwerste Hypotonie.

Ein Wort noch zu cancerogenen Geschehen: Immer wieder werden Patienten, die an tumorösen Erkrankungen leiden, Magnetfeldtherapiegeräte zur Heimanwendung angeboten. In meiner Praxis teste ich bei jedem Patienten mittels Kinesiologie aus, ob Magnetfeldtherapie die Methode der Wahl ist oder nicht. Für ca. 80% meiner Krebs-Patienten ist die Magnetfeldtherapie nicht geeignet. Das widerspricht den herkömmlichen Herstellerempfehlungen, die allenfalls floride Tumoren als Kontraindikation ansehen. Dieser Widerspruch stimmt mich sehr nachdenklich.

Sonja Kohn Sonja Kohn
Heilpraktikerin, Kinesiologin, Dozentin an den Paracelsus Schulen

hpsonjakohn@t-online.de

Literatur

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