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Naturheilkunde
Lesezeit: 7 Minuten

Stressfrei dank Musik und Musikinstrumenten

Musik bedeutet für viele Menschen Entspannung, aber auch Anregung oder die Möglichkeit, sich über Sport und andere körperliche Aktivitäten abzureagieren, wie durch Tanzen oder Musizieren. Bereits seit vielen Jahrhunderten ist der Mensch musikalisch unterwegs und entwickelt ständig neue Genres, Lieder oder Musikinstrumente, bis hin zur digitalen Weiterverarbeitung und Verbreitung. Entspannung ist einer der wesentlichen Effekte, den alle Musikhörer, ob Rock, Pop, Klassik oder elektronischer Musik, gleich beschreiben. 

Musik fördert Gesundheit und Gemeinschaftssinn; Pixabay.com © Hans (CC0 1.0)

 

Quelle: Deutsches Musikinformationszentrum

Musik gehört zum Leben vieler Menschen einfach dazu, sie ist bei der Arbeit oder in der Freizeit zu hören und bringt Stimmungen, Gefühle und Erinnerungen mit sich. Viele Kulturen nutzen Musik für Rituale, Bräuche und zu einem Teil auch für Heilmethoden. In der Medizin sind Entspannungstechniken oft mit Musikuntermalungen eingerichtet, um zum Beispiel Depressionen, Schlaganfälle oder Tinnitus zu behandeln. Die Musik beeinflusst die Aktivitäten im Gehirn und das limbische System. Dieses ist zuständig für die Empfindungen des Menschen wie Angst, Liebe, Spieltrieb, Lust oder den Wissensdurst. Es ist eher eine funktionale Einheit, welche das Zusammenspiel der Emotionen überwacht und kontrolliert. Bekannter Bestandteil ist der Hippocampus, der unter anderem für die Erinnerungen zuständig ist und sich ständig über die Sinneseindrücke des Menschen informiert. Musik hat einen prägenden Einfluss auf weitere Bereiche des Körpers, wie Blutdruck, die Regulierung der Körpertemperatur oder den Hormonhaushalt. Bei Musik, die als wohltuend empfunden wird, schüttet der Körper den Botenstoff Dopamin aus, besser bekannt als Glückshormon.

Stress wirkt sich sehr negativ auf den Körper aus, von den Verdauungsorganen bis hin zum Immunsystem und der Haut. Weitere Informationen zu den Effekten gibt es auf folgender Seite. Eine Belastung, die langanhaltend oder sehr intensiv ausgeprägt ist, kann nachhaltige Schäden hinterlassen und das innere Gleichgewicht des Menschen stören. Musik und Musiktherapie setzen bewusst gegen die negativen Ausprägungen des Alltagsstress und helfen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen dabei, die Selbstheilungskräfte des Körpers zu reaktivieren und die Stresshormone wieder abzubauen.

 

Musik als Therapie
Klänge gegen Verspannungen und Schmerzen

Traditionelle Klangschalen bestehen aus einer Legierung aus Kupfer und Zinn; Wikimedia.commons.org © Simon A. Eugster (CC BY-SA 3.0)

Die Klangtherapie ist in vielen Kulturen seit Jahrhunderten verankert, wie zum Beispiel in Indien, China oder Tibet. Klangschalen sind dabei bereits seit mehr als 3000 Jahren im Einsatz und die genauen Ursprünge der Therapien sind oft eng mit dem Buddhismus verknüpft. Die Klangschalen sind mit der natürlichen Umgebung und Naturgeräuschen verbunden, um eine innere Ruhe langsam wieder herzustellen. Oft ist der Geist überfüllt mit Gedanken und die sanften Außengeräusche helfen dabei, die Sinne zu entspannen. Wichtig bei der Entspannung sind nicht die Töne, sondern die Schwingungen, die unterhalb des hörbaren Bereiches liegen und bei einer vollständigen Meditation spürbar werden. Je nach Befindlichkeit oder Problem können Therapeuten bestimmte Schwingungen erzeugen, die bei Nackenverspannungen, Kopfschmerzen oder anderen gesundheitlichen Beeinträchtigungen helfen. Musik spielt dabei eine besondere Rolle, denn sie verstärkt den Wohlfühlcharakter der Behandlung und unterstützt diese während der Ruhephasen. Ausführliche Erläuterungen zeigt dieser Link.

Eine Heilslehre ist die vedische Lehre, die von heilenden Schwingungen ausgeht, die alle Körper durchdringen können. Die Kraft des Klanges entsteht durch Mantras, die jeder selbst ausüben und aufsagen kann. Der Klang gilt als Heilungsmethode für viele Krankheiten, ob geistlich oder physisch und der Urklang besteht aus einer einzigen Silbe mit der Kraft der gesamten Schöpfung in sich. Den meisten ist sie unter om bekannt und ursprünglich besteht sie aus den drei Buchstaben a, u und m. Sobald dieser Klang erschallt, erfüllt er den Körper und gibt ihm die Kraft der Selbstheilung und der Entspannung. Weitere Mantras haben sich aus dieser ersten Silbe weiterentwickelt. Daraus sind Gesänge und Choräle entstanden, die zur Selbstheilung und zur Meditation dienen und den Körper wieder in Einklang mit sich selbst bringen.

Andere Entspannungsmethoden nutzen Saiteninstrumente für die Klangmeditation, wie das Spiel der Sitar oder der Rudra Vina, einer Stabzither. Diese kommen im Nada Yoga zum Einsatz, das sich mit dem Einfluss des Klangs auf Körper, Geist und Seele beschäftigt. Beispiele und Informationen gibt es unter folgendem Blogeintrag.

 

Schlagzeug spielen als Anti-Stress-Maßnahme
Neben den indischen Lehren gibt es weitere Methoden, um gegen Stress und schädliche Einflüsse von außerhalb vorzugehen. Schlagzeug zu spielen macht nicht nur Lärm, es ist ein Vollkörpereinsatz, der die Hand-Augen-Koordination trainiert, ein Rhythmusgefühl aufbaut, das Fitnesstraining ersetzt und darüber hinaus sogar gegen Depressionen oder Burnout helfen kann. Kaum ein anderes Instrument verlangt von beiden Gehirnhälften vollen Einsatz, denn die beiden Hände spielen oft einen unterschiedlichen Rhythmus und die Füße koordinieren weitere Elemente des Instrumentes. Der Puls kommt zum Teil auf 180 und der Körper bleibt ständig in Bewegung. Es ist bekannt, dass das Erlernen eines Musikinstrumentes vielen Kindern bei der Konzentration hilft und sie darüber hinaus darin unterstützt, die Umgebung besser zu verstehen, sich auszudrücken und Gelerntes zu vertiefen. Nach dem Wissenschaftler Howard Gardner gibt es sieben unterschiedliche Intelligenzen:

  1. Linguistische Intelligenz
  2. Logisch-mathematische Intelligenz
  3. Räumliche Intelligenz
  4. Musikalische Intelligenz
  5. Körperlich kinästhetische Intelligenz
  6. Intrapersonale Intelligenz
  7. Interpersonale Intelligenz

Quelle: http://www.zeit.de/

Die Schwingungen der Trommeln regen die Sinneszellen des Körpers an; Pixabay.com © rhythmuswege (CC0 1.0)

Die musikalische Intelligenz ist ein Erlebnis des Inneren und intensives Musizieren regt das verzweigte Netzwerk der Nervenzellen an und festigt bestehende Verbindungen. Deshalb fällt vielen Kindern das Erlernen neuer Inhalte mit Musikerziehung und Musikunterricht leichter.
Das Schlagzeug ist optimal, um sich auszudrücken und innere Probleme kreativ nach außen zu tragen und zu verarbeiten. Wer Schlagzeug spielt, der zeigt messbaren Zuwachs von grauer und weißer Gehirnmasse, denn bei dem Schlaginstrument spielt die Überkreuzkoordination von rechter und linker Gehirnhälfte eine große Rolle. Ärzte sprechen davon, dass Patienten bei einer Trommel- oder Schlagzeugtherapie sehr schnell zugänglich und offener für ihre eigenen Probleme werden und das Auspowern weitere Sinne anregt. Dabei muss es kein klassisches Schlagzeug sein, helfen können auch afrikanische Trommeln, Bongos, Hapi Drums oder sogar ein E-Drum-Set. E-Drums erzeugen Töne über elektrische Signale, die zum Teil auch mit dem Kopfhörer zu hören sind. Die Schwingungen erzeugen die Schläger über Sensoren, die an ein Soundmodul weitergeleitet werden. Diese kommen über Lautsprecher an die Zuhörer und lassen so eine Vielzahl an Schlagmöglichkeiten entstehen. Dieser Ratgeber erläutert die weitere Funktionsweise des elektronischen Instrumentes und der einzelnen Soundelemente von Hi-Hat, Bassdrum bis zu den vielseitigen Anschlussmöglichkeiten. Wer jedoch nicht musikalisch ist, der kann bei Musiktherapien eventuell nicht so große Erfolge erzielen, wie Menschen, die bereits Rhythmusgefühl und ein Gefühl für die richtigen Töne besitzen. Frustration bei den Übungen kann dem Therapieeffekt sonst entgegen wirken.

Anregende und entspannende Musik
Es gibt in vielen Musiktheorien die Unterscheidung zwischen anregender und beruhigender Musik. Da die Geschmäcker unterschiedlich sind und vor allem die Ausschüttung der Glückshormone auf dem Aspekt des Wohlfühlens basiert, kann ein Fan von Hardrockmusik ebenso entspannen, wie ein Freund klassischer Orchesterkonzerte. Allerdings besitzt klassische Musik vielfältige Heilungskräfte, die vor allem den Blutdruck senken kann, die Herzfrequenz verringert und so das Herz-Kreislauf-System und Immunsystem positiv beeinflusst. Bei Schlafstörungen kommt klassische und meditative Musik ebenfalls zum Einsatz. Meditationsmusik erzeugt von sich aus eine beruhigende Stimmung und soll sich nachhaltig auf die spirituelle Entspannung auswirken, denn Harmonie und Ruhe sind das Ziel. Es gibt jedoch einige Menschen, die von klassischer oder meditativer Musik genervt sind und sich nicht dabei entspannen können. Diese sollten lieber ihre Lieblingsmusik zur Entspannung einsetzen.

Rock- und Popmusik gilt als anregend und aufmunternd und steigert die Motivation. Besonders für sportliche Aktivitäten sind diese Musikrichtungen gerne eingesetzt. Vorsicht ist bei Musik mit ständig wechselnden Rhythmen und aggressiver Stimmung geboten, denn diese erhöhen Blutdruck und Herzfrequenz. Allerdings sind Musikliebhaber dieser Musikstile nicht häufiger krank, als andere und der meditative und erholsame Effekt kann dort durch die Aktivierung des Botenstoffs Dopamin ebenfalls erfolgen. Wer darüber hinaus seine Lieblingsmusik in einem Chor oder einer Band spielt, arbeitet aktiv an den positiven Einflüssen, welche die Musik auf ihn hat.

Musik durchdringt den gesamten Körper und hilft, schwierige Zeiten zu überwinden und Schmerzen zu lindern, egal, welche Musikrichtung dabei beliebt ist. Die therapeutischen Effekte sind bereits seit Jahrtausenden bekannt und unterstützen die Heilung physischer und psychischer Erkrankungen.

 

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