Gestörte Darmflora
Auswirkungen und Therapiemöglichkeiten
Eine gestörte Darmökologie, etwa bei einer Pilzinfektion oder einer bakteriellen Dysbiose, kann die Ursache für viele Krankheiten sein – dennoch sind die komplexen Vorgänge in der Mikroflora des Verdauungstrakes noch viel zu wenig erforscht. Darin waren sich die Teilnehmer der Eckernförder Therapietage einig, die auf Einladung des mikrobiologischen Labor Drs. Heuss stattfanden.
Nährstoffmangel durch Pilze im Darm
Ein Pilzbefall des Darmes kann zu einem massiven Nährstoffmangel des
Wirtsorganismus führen. Darauf wies der holländische Wissenschaftler Dr. Vogelaar hin. Der Utrechter Forscher hat
beispielsweise beobachtet, daß eine pathologisch veränderte Darmflora überdurchschnittlich viel von der Aminosäure
Tryptophan verstoffwechselt,
„Dies kann bis hin zu Schlafstörungen führen”, berichtete Vogelaar. Auch das Verhältnis anderer Stoffwechselsubstanzen sei bei einer gestörten Darmflora nicht mehr optimal. So habe er im 24-Stunden-Urin solcher Patienten sowohl einen erhöhten Gamma-Buttersäure-Spiegel als auch einen erhöhten Beta-Alanin-Spiegel gemessen. Ein erhöhter Beta-Alanin-Spiegel erhöhe jedoch den körpereigenen Bedarf an Vitamin B6 und Taurin. Taurin wie-derum sei nötig für die sichere Aufnahme der fettlöslichen Vitamine A, D und E, ein Taurinmangel führe deshalb zu einem Mangel an diesen Vitaminen.
Pilze und ihre Gifte als Auslöser der Arteriosklerose?
„Pilze und ihre Gifte sind die Verursacher der Arteriosklerose”, davon ist der amerikanische
Arzt Antonio Vito Costantini überzeugt. Der Pulmologe aus San Francisco ist der Direktor des neugegründeten
WHO-Zentrums „Mykotoxine” an der Universität Freiburg.
„Ein hoher Cholesterinspiegel ist keinesfalls der Grund für
die Ateriosklerose. Vielmehr ist ein hoher Blutfettspiegel ein Abwehrmechanismus des Körpers”, referierte Costantini.
Blutfette könnten sowohl Mykotoxine binden, die der Mensch über die Nahrung aufnehme, als auch das Pilzwachstum im
Körper hemmen. Als Beweis führte er Beobachtungen an Transplantationspatienten an, die mit dem Mykotoxin Cyclosporin
immunsupprimiert würden. Sie alle entwickelten bereits nach kurzer Zeit eine Hyperlipidämie und eine Arteriosklerose.
Umgekehrt besäßen alle Medikamente, die zur Arteriosklerosebehandlung eingesetzt würden, eine antimykotische Wirkung.
So hemmten zum Beispiel Calciumantagonisten das Pilzwachstum in vitro deutlich.
Vielfältige Gründe für pathologische Darmbesiedelung
Eine
gestörte Darmflora kann unterschiedlichste Ursachen haben. So stürmten beispielsweise bereits in den Minuten nach der
Geburt die unterschiedlichsten Keime auf den Säugling ein, erklärte der Potsdamer Wissenschaftler Dr. habil. Jürgen
Schulze. Wie sich die Darmflora des Neugeborenen weiterentwickele, hänge entschieden davon ab, ob er gestillt werde
oder nicht.
Im Darm gestillter Kinder ließen sich deutlich mehr Bifidobakterien nachweisen. Im Verdauungstrakt flaschenernährter Kinder dagegen lebten wesentlich mehr Bakteroidesarten. Demnach unterscheide sich auch der pH-Wert im Verdauungstrakt dieser Kinder. Bei gestillten Kindern betrage er fünf und darunter, bei kuhmilchernährten Säuglingen knapp unter sieben. Forschungen hätten ergeben, daß die Darmflora gestillter Kinder insgesamt wesentlich weniger störanfällig sei. Dies könne auch ein Grund dafür sein, daß gestillte Säuglinge später ein geringeres Allergierisiko hätten.
Bei Erwachsenen beginnt die Besiedelung des Darmes mit pathogenen Keimen, wie etwa Pilzen, sehr häufig im Mund. Darauf wies der Heilbronner Zahnmediziner Dr. Ole Dahl hin. Er zeigte, daß selbst ein augenscheinlich gesunder Zahn schädlichen Mikroorganismen genügend Unterschlupf biete. So könnten unter intakt aussehenden Schmelzfalten Cavernen sitzen, die ein ständiges Reservoir für pathogene Bakterien und Pilze böten. “An diese Möglichkeit muß der Therapeut unbedingt vor allem dann denken, wenn der Patient beispielsweise mehrfach Mykose-Rezidive erleidet”, unterstrich Dahl.
Auch Zahnersatzmaterial kann an der Entstehung von Darmmykosen schuld sein. Der Flensburger Internist Dr. Michael Buthke hat vor allem einen Zusammenhang mit der Belastung des Körpers mit Quecksilber aus Amalgamfüllungen festgestellt. Neben einer Darmsanierung sei deshalb auch eine Behandlung der betroffenen Zähne notwendig.
Buthke unterstrich, daß bei der antimykotischen Therapie die Psychoimmunologie große Rolle spiele. Eine Pilzerkrankung ließe sich durch die Verbesserung der psychischen Situation des Patienten wesentlich leichter therapieren.
Ganzheitliche Candidiasis-Therapie kann die unterschiedlichsten bekannten Verfahren beinhalten, allopathische Therapiestrategien, klassische Homöopathie, Phytotherapie, Therapie mit Enderlein-Präparaten, Darmbakterien, orthomolorekulare Substitution, Nosoden- und Autonosodengabe, Applikation von Thymusextrakten, Alkalisierung des Stoffwechsels, die zusätzliche Durchführung von Colon-Hydro-Therapie, der Einsatz von Psychoverfahren, Akupunktur, therapeutische Lokalanästhesie und Akuinjektionen.
Neue, auch im Agardiffusionstest gegen Pilze/Myrogramm nachweisbare Therapiestrategien sind die Alkalisierung des Stoffwechsels mit chemischen Medikamenten und alkalisierender Kost, die Resonanzhomöopathie und die Resonanzbewegungstherapie nach Heinrich.
Diese drei letzten, in den Vordergrund gestellten Therapieverfahren stimulieren u. a. auch unspezifisch Photonenfreigabe und erreichen so eine inkomplette oder komplette Regeneration über körpereigene Reparaturmechanismen.
Andere Therapieverfahren wie Akupunktur arbeiten auf ähnlicher Grundlage. Sonnenlicht und Keime aus der Natur regen ebenfalls die Bildung interner Photonenenergie in und aus der DNA an.
Ergänzende Behandlungsformen: der Therapeut hat die Wahl
Zur eindeutigen Diagnose einer pathogenen Darmflora ist eine mikrobiologische
Stuhluntersuchung unerläßlich. Nach der – individuellen – Therapie muß die Darmflora mit Symbionten wieder aufgebaut
werden.
Auf gute Behandlungserfolge mit der Colon-Hydro-Therapie verwies der Hamburger Arzt
Dr. Rainer Holzhüter
(vergl. auch PARACELSUS report, Heft 5/94, 5. 11 ff.). In fünf bis maximal acht Sitzungen könne man bei den Patienten
sowohl eine deutliche Verbesserung der Darmtätigkeit als auch einer Verringerung pathogener Keime erreichen.
Zusätzlich könne man auch den Dünndarm mit einer Trinklavage spülen. Wichtig sei in jedem Fall der Aufbau der
Darmflora mit Lactobazillen und apathogenen E-colis.
Auf die besondere Rolle einer speziellen Anti-Pilz-Diät bei einer Behandlung pathogener Hefen im Darm verwies der Münchner Arzt Dr. Wolfgang Gerz. Er warnte jedoch davor, schlicht mit Verboten zu arbeiten. „Der Therapeut darf auf keinen Fall vergessen, daß eine Candida-Diät bei vielen Patienten fast einer Suchtbehandlung gleichkommt”, sagte Gerz. Hier müsse man durch gezielte Gespräche den Patienten vor allem auf die Süßhungerattacken vorbereiten, unter denen viele Pilzinfizierte litten.
Patienten mit einer Darmmykose leiden häufig nicht nur unter den direkten Auswirkungen der schmarotzenden Pilze, sondern ihr Organismus ist auch mit Stoffwechselproduktion dieser Mikroorganismen belastet. Der Schleswiger Mikrobiologe Dr. rer. nat. Dirk Kuhlmann empfahl deshalb, eine antimykotische Therapie mit der Ausleitung von Mykotoxinen zu verbinden.
Dr. Kuhlmann: „Ein Grundproblem der langfristigen erfolgreichen antimykotischen Therapie besteht darin, daß die
betroffenen Patienten nicht nur unter der direkten Auswirkung der pathogenen Pilze leiden, sondern daß der gesamte
Organismus mit Stoffwechselprodukten bzw. Mykotoxinen dieser Schmarotzer belastet wird.
Die Kombination der
antimykotischen Therapie mit einer Ausleitung der Mykotoxine ist deshalb obligatorisch.” Das nach wie vor grundlegende
Ausleitungsverfahren stellte die AUTO-NOSODE dar, hergestellt aus dem pathogenen Material, d. h. den aktuellen
pathogenen Pilzen des Patienten. Die Anwendung erfolgt im Regelfall peroral in den Potenzen 06, 08, D12, D20 und D30.
Über diese klassische Methode hinaus haben sich in-zwischen zwei Entgiftungsverfahren bewährt: Mykotoxineliminierung
mit Hilfe von Bioflavonoiden und Hemmung der Pilzenzymaktivität durch ABAS-Bioresonanz-Therapie.
Einige Bioflavonoide besitzen nämlich eine hohe Bindegewebsaffinität und schützen vor freien Radikalen inkl. der
Mykotoxine. Als wichtigste Flavonoide mit dieser Funktion werden z. B. die Stoffe Nobiletin, Quercitin sowie
Flavonoide mit Methoxy-Gruppen, die fast ausschließich in Citrusfrüchten vorkommen, diskutiert.
Diesbezüglich
wurden erste gute Erfahrungen mit dem Lemonenextrakt-Präparat MATRIX MTA (Orthim-Pharma) mit der Dosierung 3 x 1 Tbl.
über den gesamten Zeitraum der antimykotischen und mikrobiologischen Behandlung gemacht.
Zur sog. „Pilz-Invers-Therapie” (= ABAS-Bioresonanz-Therapie) sagte der Biologe: „In einer Versuchsreihe wurden die Enzymaktivitäten einzelner Candida albicans-Kulturen bestimmt. Unterkulturen wurden den invertierten, d.h. gespiegelten Eigenschwingungen mittels eines ABAS-Bioresonanzgerätes unter verschiedenen Paramentern ausgesetzt und darauf wiederum einem Enzymtest unterzogen. Zusammengefaßt zeigen die Versuchsergebnisse, daß sich die Enzymtätigkeit verändert (steigt und sinkt) und daß nur bei sehr hohen Verstärkungen (10 000fach) die Enzyme, die besonders für die Adhärenz (Anhaftfähigkeit) der Pilze verantwortlich gemacht werden, deutlich geringer werden.”
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