Magen- / Darm-Erkrankungen
Magen und Darm leisten Schwerstarbeit: Im Laufe eines Lebens wandeln sie mehr als 30.000 Tonnen Nahrung und 50.000 Liter Flüssigkeit in lebenswichtige Energie um. Umso schlimmer, wenn es in diesem komplizierten System zu Störungen kommt.
Sodbrennen
Ein brennender Schmerz im Brustraum und im Magen: Jeder 5. Deutsche leidet darunter. Was passiert beim Sodbrennen? Saurer Magensaft schwappt zurück in die Speiseröhre. Dazu kommt es, wenn der Schließmuskel am unteren Ende der Röhre nicht mehr richtig abdichtet. Wer/was ist schuld daran? Meistens üppige Mahlzeiten, Übergewicht, übermäßiger Alkohol- und Nikotingenuß.
Oft wird Sodbrennen viel zu lange nicht beachtet. Wenn die Schleimhaut aber immer wieder gereizt wird, kann das zu einer chronischen Entzündung und in manchen Fällen zu Verengungen führen.Mit einer Spiegelung kann man feststellen, wie weit die Speiseröhre geschädigt ist.
Ratschläge:
Bewegung nach dem Essen
Wer sich nach dem Essen hinlegen will – Achtung nur mit erhöhtem Oberkörper!
Leichte Vollkost
Scharf gewürzte, fettreiche, sehr saure oder süße Speisen vermeiden
Mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt
Übergewicht reduzieren
Koffein, Alkohol und Zigaretten vermeiden
Sie sollten sich in Behandlung begeben, wenn …
… Sie über einen längeren Zeitraum hinweg regelmäßig Sodbrennen haben, ohne sich die Ursache erklären zu können.
… zum Sodbrennen andere Beschwerden hinzukommen, wie zum Beispiel Heiserkeit, chronischer Husten, Asthma, Schmerzen im
Rippenbereich oder Übelkeit.
Magengeschwür
Was mit Magendrücken und -brennen beginnt, endet oftmals als Magengeschwür. Chronische Entzündungen der Magenschleimhaut, die die unterschiedlichsten Ursachen haben können, sind meistens der Grund. Zuviel Magensäure, Alkohol- und Zigarettengenuß, Medikamente (Rheumamittel, Kortison, Schmerzmittel), Stress oder spezielle Erkrankungen schlagen oftmals auf den Magen. Anfang der 80er Jahre fanden Wissenschaftler heraus, daß die Infektion mit dem Bakterium “Helicobacter pylori” eine große Rolle spielt. In einigen Entwicklungsländern sind bis zu 90 Prozent der Bevölkerung davon infiziert, in Deutschland ist es jeder Dritte. Allerdings erkrankt nur ein Zehntel der Infizierten an Magengeschwüren. Jedoch haben 3/4 aller Menschen mit Magengeschwüren eine Infektion mit dem Bakterienstamm. Wie Helicobacter pylori übertragen wird, steht bis heute noch nicht endgültig fest.
Ratschläge
Geregelter Tagesablauf
Zeit zum Essen nehmen
Scharfe Gewürze vermeiden
Streß vermeiden
Nikotin- und Alkoholgenuß vermeiden
Keine Kaffee auf nüchternen Magen trinken
Sie sollten sich in Behandlung begeben, wenn …
… sich Ihr leicht gereizter Magen nicht mehr beruhigen läßt – weder durch schonende Ernährung noch durch eine ruhigere Lebensweise.
Verstopfung
Was – zwei Tage lang keine “erfolgreiche Sitzung”? Nein, das braucht keine Verstopfung zu sein. Man spricht erst dann davon, wenn pro Woche weniger als drei Entleerungen stattfinden, und diese dann auch nur unter heftigem Pressen. Wie es dazu kommen kann? Im Dickdarm wird den Nahrungsresten Flüssigkeit entzogen. Das ist normal. Sollte der Darminhalt allerdings zu trocken und fest geraten, kommt der Transport ins Stocken.
Am besten keine Abführmittel verwenden! Denn wer zu oft dazu greift, bei dem klappt bald gar nichts mehr. Zum einen gewöhnt sich Ihr Verdauungstrakt daran, zum anderen wird der Darm durch Kaliumverlust (Nebenwirkung von Abführpräparaten) noch träger. Wenn Sie dann sogar noch mehr schlucken, verkümmert die Darmmuskulatur und Nervenzellen im Bauch werden geschädigt.
Ratschläge:
Morgens rechtzeitig aufstehen, um genügend Zeit für den Stuhlgang zu haben
Ein Glas Wasser nach dem Aufstehen vor dem Essen trinken
Stuhlgang nicht unterdrücken
Heftiges Pressen beim Stuhlgang vermeiden
Leichte Bauchdeckenmassage zur Förderung des Stuhlgangs. Vom rechten Unterbauch bis zum linken Unterbauch
massieren
Ballaststoffreiche Ernährung