Wissenswertes zum Osterfest
Woher kommt der Osterhase?
Erst spät in der Geschichte der Menschheit taucht der Osterhase als Lieferant von Eiern auf – zuvor mußten das die Hühner übernehmen. Doch auch ohne Eier ist der Hase als Symbol von Fruchtbarkeit und Frühling schon lange überliefert.
In vielen Mondkulturen wurde der Hase wegen seiner Fruchtbarkeit und seiner Hauptaktivität in der Dämmerung und bei Nacht verehrt – auch bei unseren Vorfahren, den Germanen. Als das heilige Tier der germanischen Frühlingsgöttin Ostara spielt der Hase ebenso eine Rolle wie in der Antike.
Der Liebesgöttin Aphrodite etwa ordneten die alten Griechen den Hasen ebenfalls als heiliges Tier zu. Den Römern galt er als Zeichen für Fruchtbarkeit: Eine Portion Hasenmagen, von einer Frau verzehrt, sollte gegen versagte Mutterfreuden helfen; wurde das Hasenmahl vom Manne verzehrt, so sollte es ihn befähigen, familienerhaltende Söhne zu zeugen. Der römische Kaiser Severus Alexander soll dreimal in der Woche Hasenbraten verzehrt haben.
Natürlich gefiel das Symbol der “Unzucht” der katholischen Kirche nicht, und so verbot Papst Zacharias im Jahre 751 den Verzehr von Hasenfleisch. Spätere Päpste sollen die Hasen wieder mit Genuß verzehrt haben…
Wann feiern wir Ostern?
Ursprünglich richtete sich der Ostertermin nach dem jüdischen Passahfest (auch Pessachfest genannt) – auch deshalb heißt Ostern in den meisten Ländern Passah (französisch z.B. “Paques”). Nur die Deutschen und die Engländer hatten ihre Extrawurst: Das Wort “Ostern” oder “easter” ist eine Spezialität, die angeblich (aber nicht nachweisbar) aus angelsächsich-germanischem Fruchtbarkeitskult herrührt. So mancher kritischer Theologie meint deshalb, der Termin wurde von der Kirche deshalb auf diesen Termin verlegt; die Christianisierung konnte damit wohl leichter vonstatten gehen.
Der offizielle Streit um die Berechnung dieses feierlichen Termins ging bereits im 2. Jahrhundert los. Die morgenländischen Kirchen und Rom begannen das Gerangel um das Datum wohl eher aus machtpolitischen Gründen denn aus Streben nach Zeitgenauigkeit. Erst nach vielen Auseinandersetzungen wurde Ostern als ältestes Fest der christlichen Kirche auf dem Konzil von Nizäa 325 n. Chr. auf den ersten Sonntag nach dem Frühlingsvollmond festgelegt und mit der Auferstehung Jesu am 3. Tage nach der Kreuzigung verbunden.
Lange wurde in den Bevölkerungen die gesamte christliche Leidensgeschichte als Trauerfeier von Beginn der Karwoche an gefeiert. Diese Variante der Osterfeiern findet sich vor allem im Mittelmeerraum noch in Osterumzügen, wo auch der Kreuzgang Christi von besonders frommen Seelen nachempfunden wird.
In der Osternacht schließlich (nach alten Lexika “Ostervigil” genannt) fanden in der Frühzeit der Kirche und im Mittelalter große Tauffeiern statt, um das Ereignis würdig zu feiern. Bei uns werden nur noch der Ostersonntag und der Ostermontag festlich begangen. Der Zeitpunkt trifft übrigens – rein zufällig natürlich – mit früheren heidnischen Fruchtbarkeitsfesten zusammen. In der griechisch-orthodoxen Kirche findet Ostern ein wenig später statt: Dort wird Ostern nicht nach dem uns bekannten gregorianischen Kalender, sondern nach dem Mondkalender gefeiert.
Ostereier färben – ohne künstliche Farben !
Eine Vielzahl von Färbemöglichkeiten mit künstlichen Farbstoffen wird uns jedes Jahr zu Ostern angeboten. Dabei geht es auch ganz ohne Chemie! Färben Sie Ihre Ostereier doch mal ganz natürlich, mit Zwiebelschalen! Einzige Vorbereitung: Sammeln sie Kartoffel- und Zwiebelnetze (oder ähnliches).
Einen großen Topf bis zur Kante mit Wasser füllen und zum Kochen bringen.
Zwiebeln von der Schale befreien und die
Schalen in das kochende Wasser geben.
Wasser 1/2 Stunde kochen lassen bis das Wasser stark bräunlich ist.
Topf
abkühlen lassen, Zwiebelschalen im Topf lassen.
Eier nehmen und die Netze darum wickeln. Mit einem Nähfaden jedes
Ei fest einknoten.
Die Eier die normale Festkochzeit kochen lassen (10 Min).
Netze entfernen und die Eier schock
kühlen.
Die fertigen Eier mit einem Stück Speck einreiben, damit sie schön glänzen.
Guten Appetit !
Aber auch andere Nahrungsmittel lassen sich zum Eierfärben einsetzen:
Der Saft von Rote Beete, ergibt ein schönes Rot; Spinat färbt ziemlich grün.
Einfach in vertretbaren Mengen mit in
das Kochwasser der Eier geben.
Kindern macht es Spaß, mit verschiedenen Nahrungsmitteln zu experimentieren.