Tipps gegen lästige Insekten
Mit steigenden Temperaturen können Insekten nicht nur im Garten und auf der Terrasse zur Plage werden, die meisten fühlen sich auch in Großstadtwohnungen sehr wohl. Vorratsschädlinge leben in gut beheizten Küchen das ganze Jahr über wie die sprichwörtliche Made im Speck. Im Frühling und Sommer haben sie Hochsaison und vermehren sich fleißig. Meist werden Kornkäfer, Mehlmotte und Co. direkt vom Supermarkt in die Küchen transportiert. Mit einigen Vorsichtsmaßnahmen können Sie Ihre Lebensmittel schützen:
Mehl und Getreide nicht zu lange lagern, vor allem nicht in geöffneten Originalverpackungen. Vor Insektenbefall
schützen am besten Gefaße mit Gummidichtung oder Plastikknipsverschluß. Denn die Larven einiger Insekten können sich
sogar durch Twist-off-Verschlüsse zwängen.
Schreiben Sie das Verfallsdatum auf die Behälter, damit “Ladenhüter”
nicht womöglich jahrelang im Kasten stehen.
Häufiges, gründliches Staubsaugen ist besser als feucht wischen.
Kleine regelmäßige Löcher in Verpackungen, klumpende oder muffig riechende Lebensmittel sind untrügliche Zeichen für Vorratsschädlinge. Aber auch wenn Müsli, Haferflocken u. ä. an den Wänden der Verpackung kleben bleiben oder Getreidekörner plötzlich Löcher bekommen, sollten Sie zur Tat schreiten. Denn die Ausscheidungen der Schädlinge bilden einen idealen Nährboden für Pilze und Bakterien, auch Allergien sind möglich. Befallene Lebensmittel werfen Sie am besten in die Biotonne. Außerdem empfiehlt es sich, noch nicht sichtbar befallene Vorräte eine Woche lang einzufrieren oder im Backofen auf 80 Crad Celsius zu erhitzen. Alle Küchenschränke sollten durchsucht und gesaugt werden, Staubsaugerbeutel anschließend wechseln. Außerdem sind sämtliche Gefäße mit heißem Essigwasser zu reinigen. Die Puppen vieler Schädlinge verstecken sich übrigens am liebsten abseits von Nahrungsmitteln in dunklen Ecken, hinter Regalen oder zwischen Textilien.
GEFÄHRLICHE ANZIEHUNGSKRAFT
Gegen viele Arten von Schädlingen und Lästlingen wurden in den letzten Jahren spezielle Fallen mit Sexual- und/oder Fraßlockstoffen entwickelt. Zum Einsatz kommen vor allem Pheromone: Das sind körpereigene Substanzen, die im Gegensatz zu den Hormonen nicht in den Körper, sondern (auch beim Menschen) über Drüsen in die Umwelt abgegeben werden. Derzeit sind rund 6000 verschiedene Pheromone bekannt, einige davon werden bei der Schädlingsbekämpfung eingesetzt. Für jede Insektenart sind spezielle Modelle nötig. Für Lebensmittelmotten gibt es einfache Klebefallen mit Lockstoffen. Bei neueren Produkten werden Fliegen, Silberfischchen u. a. durch Lockstoffe und teilweise auch durch Farben angezogen und bei Kontakt mit der Falle sofort getötet. Vom Insektengift soll dabei nichts an die Raumluft abgegeben werden. Vergessen Sie nicht, die Fallen regelmäßig auszutauschen. Oft hilft auch Abschreckung: Bioprodukte mit Aromaölen können durch ihren Geruch meist mehrere Insektenarten vertreiben. Außerdem sollten Sie beachten:
Speisen und Reste nie ohne Abdeckung stehenlassen. Selbst Fruchtsaftflecken oder Brösel ziehen Ungeziefer
an.
Obst, Gemüse, Essig, Bier und Wein sind für die winzigen Fruchtfliegen (Essigfliegen) besonders attraktiv.
Dadurch können Fäulniserreger übertragen werden.
Mülleimer gut verschließen, im Sommer öfter ausleeren.
Ein großes Problem sind im Sommer auch Kleidermotten. Die Nachkommen eines einzigen Weibchens können im Jahr mehrere Kilo Wolle oder Pelzhaare vertilgen, sie verschmähen nur Leinen und Baumwolle. Wichtigste vorbeugende Maßnahme: Geben Sie nur saubere Textilien in den Kleiderschrank. Gegen Kleidermotten werden die verschiedensten ätherischen Öle (von Lavendel über Teebaum bis Zitrone) eingesetzt. Bei Befall: Textilien ins Freie hängen und ausklopfen. Mottenlarven vertragen weder Sonnenlicht noch Unruhe. Betroffene Kleidungsstücke müssen nochmals gereinigt werden, um Eier und Larven abzutöten. Schrank komplett ausräumen, gründlich in allen Kanten und Ritzen saugen und anschließend sorgfältig mit Essigwasser auswaschen. Teppiche und Teppichböden mit Essiglösung abbürsten.
ZEIT DER LÄSTLINGE
Ameisen gelangen durch (undichte) Türen und Fenster oder durch Wandritzen ins Haus. Undichte Stellen sollten abgedichtet werden. Als Krankheitserreger gefährlich sind nur die bernsteingelben, rund zwei Millimeter kleinen Pharaoameisen. Die Bekämpfung ist nur mit speziell für diese Art geeigneten Köderdosen sinnvoll. Bei massenweisem Auftreten empfiehlt sich der Einsatz eines professionellen Kammerjägers. Befallene Lebensmittel müssen weggeworfen werden. Auch Fliegen können Krankheiten und Fäulniserreger übertragen, da sich die Larven in Mist oder Aas entwickeln. Abwehrmaßnahmen: Schalen mit Lorbeer- oder Teebaumöl aufstellen. Silberfischchen: In dunklen Spalten und Ritzen warmer, feuchter Räume fühlen sich diese anspruchslosen Insekten wohlsten. Regelmäßiges Lüften und Trockenhalten der Räume sind daher die beste Vorbeugung. Bei stärkerem Befall sind Fraßschäden an Textilien, Teppichen, Papier und stärkehaltigen Lebensmitteln möglich.
DAS GROSSE STECHEN
Gelsen können so manchem die Freude an lauen Sommernächten verderben. Da sie in der Regel in ganzen Scharen zum Angriff schreiten, ist von sämtlichen Methoden, die die Vernichtung zum Ziel haben, eher abzuraten. Die Verstärkung kommt ohnehin sofort, außerdem werden von diversen Geräten oft auch viele andere Insekten getötet. Um Gelsen zu vertreiben, versuchen Sie lieber folgende Aromaöle: Eukalyptus, Zeder, Nelke, Teebaum, Lavendel, Sandelholz. Am besten verwenden Sie zwei Duftlampen, eine auf und eine unter dem Tisch. Sie können diese Öle aber auch verdünnen (50 Tropfen Aromaöl auf 100 Milliliter Körperöl) und sich damit einreiben. Vorsicht: Aromaöle bei Kindern unter drei nicht verwenden! Es besteht die Gefahr eines Atemstillstands. Stechmücken erkennen Menschen vor allem am Geruch. Repellents (insektenabwehrende Cremes oder Sprays) haben daher das Ziel, den Geruchssinn der Insekten zu beeinträchtigen. Die bekannteste synthetische Substanz ist DEET (Diethyl-Methylbenzamid) – sie wird von Umweltorganisationen kritisch beurteilt. Zum Schutz vor den an und für sich harmlosen einheimischen Stechmücken sollte man zu sanfteren Mitteln greifen. Schmerzhaft, in manchen Fällen sogar lebensbedrohend können Bienen- und Wespenstiche sein. Bienen können bereits zum Angriff übergehen, wenn man sich ihrem Stock auf weniger als drei Meter nähert, vor allem wenn man dunkle Kleidung trägt oder sich schnell bewegt. Bei Wespen beträgt die Toleranzgrenze normalerweise rund einen halben Meter. Hornissen wiederum sind vor allem gegen Lärm empfindlich.
Direkt aus Dosen oder Flaschen nur mit Strohhalm trinken.
Kindern nach dem Essen immer den Mund abwischen.
Bei
Stichen in Mund oder Rachen sofort zum Arzt. Als Erste-Hilfe-Maßnahme Eis(würfel) lutschen.
Auch wer gegen FSME geimpft ist, sollte ein Repellent auftragen. Damit ist man nicht nur gegen alle möglichen Insekten geschützt, sondern auch gegen Zecken. Die Gefahr einer Borreliose-Infektion ist damit fast null. Falls Sie doch einmal eine Zecke erwischt hat: Entfernen Sie diese möglichst rasch, um die Gefahr einer Borreliose-Infektion zu verringern. Verwenden Sie dafür eine Pinzette oder Zeckenzange, ohne vorher Öl o. ä. aufzutragen. Denn sterbende Zecken können verstärkt Borrelia-Bakterien ausscheiden.
INSEKTENSCHUTZ FÜR VIERBEINER
Viele Plagegeister sind nicht nur Iästig, sondern können auch die Gesundheit unserer Haustiere gefährden. Ihr Vierbeiner kratzt und beißt sich ständig, und auf seinem Schlafplatz liegen seit einiger Zeit winzige schwarze Krümel? Dabei handelt es sich um Flohkot, ihr Liebling hat unerwünschte Mitbewohner. Bei leichterem Befall genügt es, dem Tier eine Zeitlang ein Flohhalsband umzubinden. In schwereren Fällen sollten Sie gleich zu einem entsprechenden Shampoo oder Puder greifen. Während der Anwendung Handschuhe tragen, Puder nicht einatmen. Das gilt auch für die Behandlung mit (umweltfreundlicher) Kieselerde (in Apotheken und Drogerien erhältlich). Sie tötet die Insekten und deren Larven durch Austrocknung. Aufjeden Fall sollte die Behandlung nicht zu früh abgebrochen werden, um auch die zweite Flohgeneration zu erwischen. Halten Sie sich daher genau an die Gebrauchsanweisung. Kieselerde muß mindestens eine Woche lang im Fell bleiben falls nötig, die Behandlung wiederholen. Wenn Sie Ihr Tier mit dem Flohkamm bürsten, stellen Sie es am besten auf einen hellen, mit Vaseline bestrichenen Karton. Eventuell abspringendes Ungeziefer bleibt daran kleben. Führen Sie diese Prozedur möglichst im Freien durch. Seit kurzem können Katzen auch dmch eine Spritze geschützt werden. Die Wirkung hält ein halbes Jahr an. Hunde müssen mit entsprechenden Tabletten behandelt werden. Mit einer Dosis pro Monat wird die Eiablage und damit die Vermehrrng der Flöhe verhindert. Der Vorteil vor allem für Familien mit kleinen Kindern: Die Tiere können gefahrlos liebkost werden, da sich am Fell keine Insektizide befinden. Auch Katzen und Hunden, die gegen den Flohspeichel allergisch reagieren, ist mit den Tabletten geholfen. Flohhalsbänder schützen auch gegen Zecken, die vor allem bei Hunden gleich mehrere Krankheiten übertragen können (Babesiose, Borreliose, FSME). Neu am Markt sind Floh + Zecken-Tropfen, die direkt auf die Haut getropft werden und Hund und Katze vier Wochen lang zuverlässig vor Ungeziefer schützen. Wenn Sie an Ihrem Haustier trotz aller Vorsichtsmaßnahmen eine Zecke finden, sollten Sie diese so bald wie möglich (noch lebend) entfernen – am besten mit einer Zeckenzange. Geben Sie kein Öl o. ä. auf den Parasiten. Bienen und Wespen sind beliebte Beutetiere für Hund und Katz. Erstaunlicherweise überstehen sie diese Spielchen meist ohne Stiche. Falls es doch passiert: Stachel mit einer Pinzette so nah wie möglich an der Haut greifen und herausziehen. Bei Bienenstacheln die Giftblase nicht entleeren! Die Einstichstelle mit Alkohol betupfen und kühlen. Bei mehreren Stichen, Schwellungen am Kopf oder im Maul sofort zum Tierarzt!