Hausmittel bei stumpfen Verletzungen
Die Ursache von Prellungen, Verstauchungen, Zerrungen und Quetschungen sind meistens Stürze oder Zusammenstösse mit
harten Gegenständen.
Zu einer Verstauchung kommt es, wenn die Kapseln und Bänder des betroffenen Gelenks verletzt werden.
Bei der sehr
schmerzhaften Prellung bildet sich ein Bluterguss, der das Gelenk stark anschwellen lässt.
Bei einer Quetschung
werden die Nervenenden zusammengepresst, auch hier eintsteht ein Bluterguss.
In der Regel sind diese Verletzungen recht geringfügig, jedoch sehr schmerzhaft und die Heilung kann sehr lange
dauern.
Bei allen Verstauchungen, Prellungen und Quetschungen sollte das entsprechende Körperglied sofort ruhig
gestellt und Massnahmen zur Hemmung der Entzündung eingeleitet werden. Durch schnelles und intensives Handeln können
die Schmerzen gelindert und die Heilung beschleunigt werden.
Aus dem mittelalterlichen “Elsässische(n) Arzneibuch”:
“Für alle schmerzlichen Leiden der Arme und der aller
Glieder nimm Rettichsaft und trinke davon einen großen Becher. Danach gehe in ein Schwitzbad und mach dich dort gut
schwitzen, das ist gut. Hilft dies nicht, dann nimm Brennnesselwurzel und koche die in starkem Wein und trinke das,
oder mache eine Salbe. Wer auf den Arm oder das Bein stürzt, der soll Pfefferkörner in ein Säcklein tun und dieses
mit gutem Wein kochen und dann über die schmerzhafte Stelle legen, so wird der wieder gesund.”
(zit. n.:
Dr. Johannes Gottfried Mayer, Dr. med. Bernhard Uehleke, Pater Kilian Saum OSB: Handbuch der Klosterheilkunde,
Zabert/Sandmann 2002. Dort sind auch die meisten der folgenden Anwendungen beschrieben.)
Kälte:
Kälte hilft sehr gut im akuten Zustand. Die einfachste Methode ist, eine elastische Binde
ins Tiefkühlfach zu legen. Besonders zu empfehlen ist diese Massnahme, wenn Kinder im Haushalt sind. Die “Kühlbinde”
ist dann bei kleineren Verletzungen immer zur Hand und kann schnell um das schmerzende Gelenk gewickelt werden.
Arnika:
Ein bewährtes Hausmittel bei leichten Verletzungen ist Arnika in Form von Umschlägen. Diese Pflanze (genaueres bitte
in unserem Heilpflanzenlexikon nachlesen) wirkt entzündungshemmend, schmerzlindernd und durchblutungsfördernd. Für
einen Umschlag werden 4 Teelöffel Arnikablüten mit 1 Tasse kochendem Wasser übergossen. Nach 10 min. Ziehen wird
abgeseiht. In diesen Tee wird ein Leinentuch getaucht und noch warm auf die schmerzende Stelle gelegt. Das Leinentuch
bleibt 30 Minuten liegen. Diese Anwendung sollte 3-4 mal täglich wiederholt werden.
Beinwellsalbe:
Hervorragend wirkt bei stumpfen Verletzungen die Beinwellwurzelsalbe. Die
Selbstherstellung dieser Salbe ist recht einfach. Eine fette Substanz, z. B. Vaseline, wird in einem Wasserbad erwärmt
und die kleingeschnittenen Wurzelstücke hineingegeben. Nun muss der Ansatz an einem kühlen Ort 7-10 Tage abgedeckt
ziehen. Danach wird das Gemisch wiederum in einem Wasserbad erhitzt, bis sich die Fettsubstanz verflüssigt hat und die
Wurzelstückchen absinken. Die fertige Salbe wird durch ein Sieb gegeben und in ein verschliessbares Vorratsgefäss
(z.B. sauberes Marmeladenglas mit Schraubdeckel) gegossen. Die Salbe muss im Kühlschrank aufbewahrt werden, da sie
keine Konservierungsstoffe enthält.
Johanniskrautöl:
Sehr hilfreich bei den beschriebenen Verletzungen ist auch ein selbst
hergestelltes Johanniskrautöl:
25 g Johanniskraut werden in einem Mörser zerdrückt und in einem gut
verschliessbaren Glasgefäss mit ½ l Olivenöl übergossen. Das Gefäss wird für 6 Wochen an einem sonnigen Platz gestellt
und täglich geschüttelt. Das Öl nimmt eine leuchtend rote Farbe an. Nun wird das Johanniskrautöl abfiltriert und an
einem kühlen Ort aufbewahrt. Es ist ca 9 Monate haltbar.
Pfefferminzöl:
10 Tropfen Pfefferminzöl werden mit 10 ml 40prozentigem Ethanol gemischt. Die
betroffene Stelle wird 2-4 mal täglich eingerieben. Nach der Anwendung des Öls niemals das Händewaschen vergessen,
damit es nicht in die Augen geraten kann.