Babymassage
Man weiss längst, dass es jedes Baby liebt – am liebsten auf der nackten Haut – gestreichelt zu werden. Das ist auch aus dem Tierreich bekannt. Immer wieder kann man beobachten, dass Tierbabys von der Mutter zart beleckt werden. Das dient nicht alleine der Reinigung, sondern ist mit liebevollem Streicheln gleichzusetzen. Babymassage ist jedoch weit mehr als reines Streicheln.
Jedes Baby ist voll auf Liebe und Zuwendung angewiesen, um leben zu können. Der kleine Körper hungert nach
liebevollem Körperkontakt und sanften Berührungen. Die Berührungsreize werden reflektorisch über die Nervenbahnen an
das Gehirn weitergeleitet. Dadurch kann die körperliche und seelische Entwicklung des Kindes positiv beeinflusst
werden.
Vorstufen der Babymassage sind bereits das Streicheln oder das sanfte hin und her wiegen. Diese erste Form der
Babymassage ist selbst im Inkubator bei “Frühchen” möglich und stellt eine ideale Möglichkeit zur Aufnahme des
Körperkontakts dar. Dadurch wird das Entstehen einer tiefen harmonischen Eltern-Kind-Beziehung aufgebaut.
Bekannt wurde die Babymassage in unserer Zeit durch das Buch “Sanfte Hände” von Frédérick Leboyer. Darin weist er
nach, dass die Babymassage auf einer alten Tradition der Inder aber auch anderer Naturvölker beruht.
Alle Bewegungen müssen ausserordentlich sanft, fast streichelnd durchgeführt werden. Dadurch unterscheidet sich die
Babymassage grundsätzlich von der medizinischen Massage. Immer muss die zärtliche Berührung im Vordergrund stehen.
Die Babymassage lässt sich leicht erlernen, da es sich, wie bereits gesagt, nicht um eine medizinische sondern um
eine “Wohlfühlmassage” handelt. Dennoch oder gerade deshalb wird dem Baby ein hohes Mass an Geborgenheit,
Entwicklungsförderung, Entspannung und Sinneserfahrung zuteil.
Kinderheilpraktiker und freie Hebammen bieten Kurse in Babymassage an. Die Massagebewegungen können leicht erlernt
werden und gehen nach einiger Zeit in Fleisch und Blut über, sodass sich die/der Massierende voll auf das Baby
konzentrieren kann. Den richtigen Zeitpunkt für die Massage zu finden ist einfach. Das Baby sollte weder hungrig noch
extrem müde sein. Besonders bietet sich die Stunde vor dem Schlafengehen an. Das Baby wird sich an diesen Zeitpunkt
gewöhnen und wird dadurch auf das “zu Bett gehen” eingestimmt. Da das Kind bei der Massage nackt ist, muss auf einen
durchzugfreien Platz geachtet werden und die Raumtemperatur sollte 25° C nicht unterschreiten.
Für die Massage wird am besten reines Mandelöl (Apotheke oder Reformhaus) verwendet. Das Öl wird zwischen den Händen
gerieben, bis diese recht warm sind. Dadurch wird die Berührung als besonders angenehm empfunden.
Jedes Baby hat viel Spass an der Babymassage, es muss jedoch beobachtet werden, ob es eine bestimmte Art des
Streichelns nicht mag, diese ist dann fortzulassen. Die richtige Technik ist zwar wichtig, noch wichtiger jedoch ist
die körperliche und seelische Verbundenheit mit dem Kind.