Beinwell
Beinwell
Pflanze: Symphytum officinale L.
Familie: Borretschgewächse, Rauhaargewächse (Boraginaceae)
Synonyme:
- Milchwurzel
- Schadheilwurzel
- Schwarzwurz
- Wallwurz
- Wundallheil
Der mehrjährige, borstig behaarte Beinwell, ist eine bis zu 1,5 m hoch wachsende Staude, deren glockenförmige Blüten
rotviolett oder gelblich weiss gefärbt sind.
Früher war er in der Volksmedizin sehr beliebt, heute jedoch wird seine Verwendung aufgrund seiner toxischen
Inhaltsstoffe auf die äusserliche Anwendung beschränkt. Medizinisch kommt das Kraut und die frische oder getrocknete
Wurzel zum Einsatz.
Wirkungen:
Die Wurzel und das Kraut des Beinwells sind reich an Schleimstoffen (Allantoin, Gerrbstoffe), die die Wundheilung und die Geweberegeneration fördern.
Im Tierversuch wurde eine entzündungshemmende und schmerzstillende Wirkung der Blätter nachgewiesen. Zurückgeführt wird dieses auf die in den Blättern enthaltene Rosmarinsäure.
Beinwell wird daher bei stumpfen Verletzungen, wie Prellungen, Zerrungen und Verstauchungen angewandt. Beinwell soll auch die Heilung von Knochenbrüchen unterstützen. Die Droge sollte nur äusserlich auf unverletzter Haut angewendet werden, da alle Pflanzenteile beträchtliche Mengen an toxischen Pyrrolizidinalkaloiden enthalten.
Zubereitungen:
Im Handel erhältlich sind zahlreiche Präparate (Salben, Pasten). Sie kommen bei stumpfen Verletzungen und rheumatischen Erkrankungen zum Einsatz. Beinwellpräparate sollten nicht während der Schwangerschaft und Stillzeit angewendet werden. Selbst bei der Anwendung auf intakter Haut, sollte der Rat einer Heilpraktikerin oder eines Heilpraktikers hizugezogen werden.
Cave: Nicht bei verletzter Haut anwenden!
Bei entzündeter oder verletzter Haut kann nicht ausgeschlossen werden, dass Pyrrolizidinalkaloide aufgenommen
werden.
Beinwellpräparate dürfen nicht innerlich angewendet werden!
Die in allen Pflazenteilen enthaltenen ungesättigten Pyrrolizidinalkaloide haben sich in Langzeituntersuchungen als
lebertoxusch und kanzerogen erwiesen. Diese Verbindungen stehen auch im Verdacht, bei Langzeitanwendung
Venenthrombosen fördern zu können.