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Bierhefe

Bierhefe

lat. Name: Saccharomyces cerevisiae MEYEN

Synonym:

  • Medizinische Hefe

Ausschliesslich die Sacchromyces-Arten finden als Bierhefen Verwendung. Ein Beispiel für eine obergärige Hefe ist die Saccharomyces cervisiae. Die obergärigen Hefen arbeiten bei Temperaturen >10 Grad Celsius, die untergärigen dagegen darunter bis ca. 0 Grad. Da den obergärigen Hefen das Enzym Melibiase fehlt, vergären sie Raffinose nur zu ca. 30%. Die untergärigen Hefen setzen sich am Boden ab und vergären auch Raffinose vollständig. Bei der Reinzucht von Hefestämmen geht man von einer einzelnen Hefezelle aus. Die reingezüchtete Hefe wird dabei als Anstellhefe gebraucht.

Wirkungen:

Bierhefe wirkt antibakteriell und phagocytosestimulierend (Phagozytose: durch Phagozyten bewirkte Unschädlichmachung und Auflösung von Fremdstoffen im Organismus). Durch den enthaltenen Vitamin-B-Komplex zeigt die Bierhefe eine gute Wirkung bei verschiedenen Neuritiden ( Neuritis = Nervenentzündung). Weiterhin wird sie bei Appetitlosigkeit und als Adjuvans (unterstützendes Medikament) bei chronischen Formen von Akne und Furunkolose eingesetzt.

Zubereitungen:

Medizinische Hefe, bestehend aus den frischen oder getrockneten Zellen von Saccharomyces cerevisiae MEYEN und/oder von Candida utilis (HENNEBERG) RODDEN et KREYEN VAN REY, sowie deren Zubereitungen in wirksamer Dosierung. Medizinische Hefe enthält Vitamine (speziell der B-Gruppe), Proteine (darunter Enzyme), Glucane und Mannane. Achtung! Auch bei bestimmungsgemässem Gebrauch der Bierhefe können Nebenwirkungen aufteten: · Bei empfindlichen Patienten können in Einzelfällen migräneartige Kopfschmerzen ausgelöst werden. · Die Einnahme von gärfähiger Hefe kann Blähungen verursachen.

Bei gleichzeitiger Einnahme von Monoaminooxidase-Hemmstoffen ist eine Blutdruckerhöhung möglich.

Literatur:

  • Bundesanzeiger
  • Braun, Frohne “Heilpflanzenlexikon”, 6.Auflage ; Gustav Fischer Verlag
  • Belitz, Grosch “Lehrbuch der Lebensmittelchemie”, 4. Auflage, Springer