Bbiologische Krebstherapie
Eine neue biologische Krebstherapie
So dachte man 1956 noch über die Krebsentstehung und über das Krebsgeschehen.
Besonders zu beachten ist der
letzte Satz dieses Referats, das ich einer Naturheilkundezeitschrift der damaligen Zeit gefunden habe.
Zum Krebsproblem
Eine neue biologische Krebstherapie schildert C. MOERMAN (Hippokr. 1956, 11).
Sie geht von der Annahme aus,
dass Krebs auf der Basis einer Stoffwechselentgleisung entsteht, und besteht in einer bestimmten Diät sowie in der
Zufuhr von Stoffen, die erfahrungsgemäß bei für Krebs nicht empfindlichen Tieren (Tauben) eine optimale Gesundheit
gewährleisten.
Im Einzelnen handelt es sich um folgende Substanzen:
- Vitamin A (in hoher Dosierung, 50-100 000 Einheiten)
- Vitamin C (600-1000 mg tgl.)
- Vitamin E (50-100 mg)
- Vitamin-B-Komplex
- Zitronensäure als Injektion
- Eisen (Solutio sacch. ferr. aromat. triplex, unverdünnt, 3mal tgl. 1 Teelöffel)
- Schwefel = Sulf, depurat. 0,5 g, 2mal tgl. 1 Pulver)
- Jodtinktur 30%ig (1 Tropfen in 150 ccm saurem Rotwein, verdünnt mit 150 ccm Wasser, davon 8mal tgl. 1 Eßlöffel).
Kombination und Dosierung dieser Stoffe müssen individualisiert werden. Evtl. Ergänzung durch Methionin, Cholin, Foliumsäure, Leberinjektionen oder Bluttransfusionen.
Als Diät wird empfohlen:
- kein Fleisch
- Fisch
- Wasser
- Kaffee
- Tee
- Zucker
- Salz nur in mäßigen Mengen
Dagegen tgl.
- 1/2-1 Liter Buttermilch oder Buttermilchbrei
- Beerensaft
- reichlich Zitronen- und Apfelsinensaft
- 2 Eidotter (kein Eiweiß)
- dunkles Brot mit Rahmbutter und Käse
- keine Kartoffeln, sondern ungeschälten Reis mit Rahmbutter
- grüne Gemüse, viel Salat mit Gurken und Tomaten
- auch andere Gemüse sind erlaubt,
z.B. gelbe Rüben - Erbsensuppe (aus ganzen Erbsen, ohne Fleisch oder Speck) mit Zwiebeln, gelben Rüben und Gemüse
- Honig
- Olivenöl
- viel Obst, besonders Weinbeeren
Der Verfasser belegt seine Erfolge mit eindrucksvollen Krankengeschichten. Das Wachstum der Tumoren konnte durch die
geschilderte Behandlung zum Stehen gebracht werden. In vielen Fällen kam es zur Atrophie bzw. Einschmelzung und
Resorption von Geschwülsten und Metastasen.
Größere, anfangs inoperable Tumoren wurden soweit abgekapselt und
isoliert, dass eine Operation möglich wurde.
Manche Kranke konnten so seit vielen Jahren in klinischem Sinne
praktisch geheilt werden!
Zur Krebsentstehung hält K. BLOND (Hippokr. 1956, 11) eine primäre Schädigung der Leberfunktion für
erforderlich.
Nach Leberschädigungen kommen nichtassimilierte toxische Eiweißstoffe infolge der veränderten
Gefäßverhältnisse in den Körperkreislauf und können dann zu Zelldegenerationen führen. Daher führt auch die operative
Entfernung des Primärtumors nicht zur Heilung der Krebskrankheit, sondern beschleunigt in den meisten Fällen die
Überflutung des Organismus mit toxischen Elementen, die der Primärtumor vor der Exstirpation zu seinem Wachstum
verbraucht hat. Ähnliches gilt auch für Radium- und Röntgenstrahlen, denn sie schädigen nicht nur die
“Reproduktionsorgane”, sondern auch die Leberzellen; sie heilen die Krebskrankheit nicht, sondern steigern durch
Leberschädigung die Konzentration der Toxine in der “Strombahn”. Der Krebs ist also als Effekt eines gestörten
Proteinstoffwechsels bei chronisch fortschreitender Leberinsuffizienz ein sekundäres Phänomen. Der durch den
Leberschaden gestörten Blutversorgung bzw. -verteilung entspricht auch die Häufigkeit der typischen
Krebslokalisationen. Eine erfolgreiche Krebsbekämpfung ist nach Verf. kein chirurgisches, sondern ein
nahrungshygienisches “Problem”. Die Produktion, Konservierung und Verteilung der Nahrungsmittel sollte besser
überwacht werden. Insbesondere müssen die zur Nahrungsmittelkonservierung verwendeten Farbstoffe und die in der
Landwirtschaft zur Insekten und Unkrautbekämpfung gebräuchlichen Chemikalien ausgeschaltet werden, weil sie Lebergifte
sind und einen kumulativen Effekt haben. Demgegenüber ist z.B. Nikotin zwar ein Gefäßgift, aber an sich keine
Krebsbegünstigende Substanz, so dass der Verfasser den Satz aufstellt: “Wer eine gesunde Leber hat, bekommt keinen
Lungenkrebs!”