Blutwurz
Blutwurz / Tormentill
Pflanze: Potentilla erecta (L.) Raeuschel
Familie: Rosengewächse (Rosaceae)
Synonyme:
- Bauchwehwurz
- Birkwurz
- Christuskrone
- Fingerkraut
- Mooreckel
- Ruhrwurz
Die Blutwurz ist eine rhizombildende Staude mit gelben, gestielten, meist vierzähligen Blättern.Sie kommt in mehrerenVarianten vor. Da sich die enthaltenen Gerbstoffe an der Luft in farbige Verbindungen umwandeln, färbt sich das Rhizom an frischen Bruch- oder Schnittstellen rasch blutrot (“Tormentillrot”). Die Blätter sind hanförmig und besitzen grob gezähnte Teilblätter. Medizinisch verwendet wird das von den Wurzeln befreite, getrocknete Rhizom.
Wirkungen:
Durch den reichen Gerbstoffgehalt des Tormentill wirkt er adstringierend und austrocknend. Im Laborversuch wurde auch
eine hemmende Wirkung auf dasWachstum von Bakterien und Viren festgestellt.
Zubereitungen des Tormentill werden daher wie andere gerbstoffhaltige Drogen (z.B. Eichenrinde, Ratanhiawurzel)
äußerlich in Form von Spülungen oder Pinselungen bei entzündlichen Erkrankungen der Mund- und Rachenschleimhaut
verwendet. Innerlich genommen werden sie bei akuten, unspezifischen Durchfallerkrankungen eingesetzt.
Zubereitungen:
Tormentill ist in einigen Mundpflegemitteln enthalten.
In der Schwangerschaft und Stillzeit nicht ohne Rücksprache mit einer Heilpraktikerin oder eines Heilpraktikers
innerlich anwenden! Es liegen nicht genügend Daten vor, die die Sicherheit von Tormentill bestätigen.
Durchfälle im Säuglings- oder Kleinkindalter sollten prinzipiell vom Arzt oder Heilpraktiker behandelt werden! Bei
Durchfällen, die länger als 3 bis 4 Tage anhalten oder mit starken Beschwerden einhergehen, ist ein Arzt oder
Heilpraktiker aufzusuchen!
Die Anwendungsdauer ist bei innerlicher Einnahme auf 3 bis 4 Tage, bei äußerlicher Anwendung auf 2 bis 3 Wochen zu beschränken! Bei Einnahme über längere Zeit oder in höheren Dosen kann eine Schädigung, der Nieren oder Leber nicht ausgeschlossen werden. Zubereitungen aus dem Blutwurzwurzelstock können zu Magenbeschwerden führen.
Wechselwirkungen:
Die Resorption und damit die Wirksamkeit anderer, gleichzeitig eingenommener Arzneimittel kann durch die Einnahme gerbstoffhaltiger Zubereitungen vermindert werden! Daher sollten solche Medikamente mindestens 2 Stunden vor der Einnahme der gerbstoffhaltigen Zubereitung angewendet werden.