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Borretsch

Borretsch

Pflanze: Borago officinalis L.
Familie: Borretschgewächse, Raublattgewächse (Boraginaceae)

Synonyme:

  • Borasch
  • Boretsch
  • Gurkenkraut
  • Porich
  • Wohlgemutkraut

Borretsch ist eine einjährige Pflanze, die bis zu 60 cm hoch wachsen kann. Sie ist ist borstig behaart. Der Geschmack und der Geruch sind gurkenähnlich. Die himmelblauen, selten weissen Blüten sind sternförmig angeordnet. Die Blätter sind wechselständig und werden bis zu 20 cm lang und 7 cm breit. Wegen der in den Blüten und dem Kraut enthaltenen lebertoxischen Alkaloiden sollten sie – wenn überhaupt – nur sparsam verwendet werden. Das aus den Samen gewonnene fette Öl wird wegen des hohen Gehaltes an ungesättigten Fettsäuren als Nahrungsergänzungsmittel verwendet.

Wirkungen:

In der Volksmedizin werden Borretschblüten und -kraut wegen der enhaltenen Gerbstoffe, der löslichen Kieselsäure und der Schleimstoffe bei Entzündungen der Atemwege, Harnverhaltung und Durchfall eingesetzt.
Von einer medizinischen Verwendung muss jedoch abgeraten werden, da der Gehalt an lebertoxischen Pyrrolizidinalkaloiden recht hoch sein kann und eine Wirksamkeit des Borretsch bei den o.g. Anwendungsgebieten nicht belegt ist.
Selbst als Küchengewürz sollte Borretsch nur gelegentlich und sparsam eingesetzt werden. Zum Würzen sollten nur die frischen, jungen Blätter oder die Blüten verwendet werden, da Borretsch beim Trocknen rasch an Aroma verliert. Wegen der rauhen Haare empfiehlt es sich, die Blätter recht klein zu hacken.
Dagegen ist das aus den Samen gewonnene Öl praktisch frei von den schädlichen Alkaloiden, sofern es durch Kaltpressung gewonnen wurde. Der Anteil an gamma-Linolensäure beträgt 20%! Damit übertrifft es sogar das Nachtkerzenöl.
Zubereitungen aus Borretschsamenöl werden als Nahrungsergänzungsmittel innerlich und/oder äußerlich bei Hauttrockenheit, atopischem Ekzem (Neurodermitis) und innerlich bei rheumatoider Arthritis, bzw. anderen Krankheitsbildern, die mit einem Mangel an gamma-Linolensäure in Zusammenhang gebracht werden, empfohlen. Es besteht jedoch keine Zulassung als Arzneimittel.

Zubereitungen:

In einigen Vitaminpräparaten und Nahrungsergänzungsmitteln ist Borretschsamenöl enthalten.

Nicht in der Schwangerschaft und während der Stillzeit anwenden!

Borretschkraut und -blüten enthalten Pyrrolizidinalkaloide. Diese Bestandteile wirken nachweislich leberschädigend und krebserzeugend. Daher ist die medizinische Verwendung von Borretsch nicht vertretbar. Selbst die Verwendung als Küchengewürz sollte, wenn überhaupt, nur sehr sparsam erfolgen.

Borretschsamenöl:
Da nicht ausgeschlossen werden kann, dass auch das Öl geringe Mengen an diesen Pyrrolizidinalkaloiden enthält und diese bei langdauernder Einnahme, z.B. zur Nahrungsergänzung zu Schädigungen führen könnten, ist es sinnvoll zuvor Rücksprache mit einer Heilpraktikerin oder einem Heilpraktiker zu halten.

Wechselwirkungen:

Borretschsamenöl sollte nicht angewendet von Personen, die mit blutgerinnungshemmenden Mitteln behandelt werden oder Arzneimittel einnehmen, die die Krampfschwelle herabsetzen können. Auch Personen mit Anfallsleiden sollten Borretschsamenöl meiden.