Enzyme
Viel wird darüber geschrieben und gesprochen, doch so Recht weiß der Laie nicht, was Enzyme sind.
Früher wurden die Enzyme Fermente genannt. Sie ermöglichen Veränderungen in den Zellen von Lebewesen, ohne sich selbst zu verbrauchen, sie sind Katalysatoren. In lebenden Organismen spricht man auch von Biokatalysatoren. Enzyme bestehen aus Eiweiß und einer spezialisierten Wirkgruppe. Für jede Veränderung an den Nährstoffen gibt es ein spezielles Enzym. Im Körper des Tier- und Pflanzenreichs bewirken sie z.B. den Umbau von Einfachzuckermolekülen zu Zweifach- und Vielfachzuckermolekülen, sie ketten sie aneinander. In Knollen und Rüben wird der Mehrfachzucker dann als Energiereserve gespeichert. Enzyme sind auch bei der Veränderung von Lebensmitteln, wie bei einem braun gewordenen, angeschnittenen Apfel, beteiligt. Hier spricht man von der enzymatischen Bräunung. Selbst das so genannte “Reifen” von Schlachtfleisch ist auf Enzyme zurückzuführen. Bei Stoffwechselvorgängen gibt es keinen Bereich, an denen Enzyme nicht beteiligt sind. Sie sind nicht nur für den Abbau und für Veränderungen von Lebensmitteln zuständig, sondern auch für den Aufbau von arteigenen Körperstoffen.
Enzyme sind wirkungs- und stoffspezifisch. Sie vermögen nur bestimmte Wirkungen an bestimmten Stoffen einzuleiten. Beispiel: Das Enzym Amylase ist bei der Verdauung von Stärke mitverantwortlich. Die Amylase kann den Vielfachzucker in Zweifachzucker spalten, aber diesen nicht in Einfachzucker. Gleichzeitig kann die Amylase auch keine anderen Stoffe wie Fett oder Eiweiße aufspalten. Dafür sind wieder andere Enzyme zuständig.
Coenzyme dagegen sind Substanzen, die an Enzymreaktionen beteiligt sind. Sie lagern sich an die Aktivitätszentren der Enzyme an und ermöglichen so z.B. die Übertragung von Molekülen, Ionen und Elektronen. Die meisten Coenzyme enthalten als Bestandteil ihrer Struktur Vitamine, ohne die die Coenzyme wiederum nicht richtig “arbeiten” können. Der Zusammenhang zwischen Enzymen, Coenzymen, Vitaminen und den daraus resultierenden lebenswichtigen Reaktionen im Körper lässt ahnen, dass nur leichte Verschiebungen der Konzentrationen dieser Stoffe zu leichten bis schwerwiegenden Veränderungen des Stoffwechsels führen können.