Fuchsbandwurm
In Deutschland wird eine so starke Vermehrung des “Fuchsbandwurms” beobachtet, dass sie als besorgniserregend einzustufen ist.
Es handelt sich um einen Parasiten, der auch für Menschen gefährlich werden kann. Die Zahl der Tiere in Gärten, auf Feldern, in Wäldern und auf Wiesen, die von dem zwei bis drei Millimeter großen Parasiten befallen sind, nimmt erschreckend zu. Geht der Erreger auf den Menschen über, schädigt er die Organe nachhaltig. Der Fuchsbandwurm ist ein Parasit, also ein Schmarotzer, der auf Kosten seines Wirts lebt.
Dieses Kleinstlebewesen heißt so, weil der Fuchs als “Endwirt” des Wurms gilt. Durch den Befall des Erregers wird
seine Gesundheit nicht beeinträchtigt, für einen Menschen kann eine Infektion jedoch tödlich enden.
Parasitologen unterscheiden zwischen zwei typischen Infektionsmöglichkeiten.
Beim Verzehr von Gartengemüse, bodennah wachsenden Früchten (z.B. Erdbeeren) oder Pilzen ist die Gefahr einer direkten
Infektion mit dem Fuchsbandwurmerreger möglich, da sie mit Fuchskot behaftet sein können, der häufig Bandwurmeier
enthält.
Der Erreger kann indirekt durch den Kontakt mit Vierbeinern – besonders durch Katzen und Hunde – auf den Menschen
übertragen werden. Katzen können besonders oft mit Kleinnagern in Berührung kommen, die sich infiziert haben. Hunde
können im Fell haftende Wurmeier auf den Menschen übertragen. Eine Infektionsgefahr besteht für den Menschen nur bei
der oralen Aufnahme der Erreger.
Da die Inkubationszeit zwischen der Infektion und dem Ausbruch der Krankheit außerordentlich lang sein kann (bis zu 15
Jahre), lässt sich der konkrete Auslöser meistens nicht eindeutig identifizieren. Die Diagnose erschwert, dass viele
Betroffene keine klar zu deutende Symptomatik zeigen. Meistens wird nur über unspezifische Beschwerden wie
Abgeschlagenheit, Müdigkeit und erkältungsähnliche Beschwerden geklagt.
Die sich aus den Fuchsbandwurmeiern entwickelnden Finnen nisten sich in der Leber und Lunge ein und bilden dort Zysten. Durch die Zystenbildung können die Organe schwer geschädigt werden. Erschwerend kommt hinzu, dass sich die Schädigung erst in späten Stadien z. B. durch eine Gelbfärbung der Haut (Ikterus) bemerkbar macht.
Die Gewissheit, ob eine Infektion vorliegt, bringt der Nachweis von Antikörpern, die der Organismus gegen die Erreger bildet. Die Zysten und das geschädigte Gewebe können durch eine Ultraschalluntersuchung oder durch eine Computertomographie (CT) sichtbar gemacht werden. Sollte sich der Anfangsverdacht durch die Untersuchungen erhärtet haben, müssen die Zysten so früh als möglich operativ entfernt werden, da sie sich mit Fortschreiten der Krankheit immer weiter ausbreiten. Im Spätstadium führen Operationen selten zum Erfolg.
Alternativ oder ergänzend ist eine medikamentöse Langzeitbehandlung erforderlich, die mit der lebenslänglichen Einnahme von Tabletten verbunden ist. Dadurch kann das Wachstum der Finnen gestoppt und eine vollständige Zerstörung der Organe verhindert werden.
Vorsicht vor Fuchsbandwürmern ist im gesamten Bundesgebiet angebracht, da keine Region mehr existiert, in der sich der Parasit nicht ausgebreitet hat. Es lässt sich jedoch feststellen, dass Infektionen beim Menschen nach wie vor eher selten sind. Besonders gefährdet – das haben Studien aus Bayern und der Schweiz ergeben – sind Menschen, die in der Landwirtschaft arbeiten. Sie sollten sich über die besonderen Risiken aufklären lassen und sehr vorsichtig sein.
Der beste Schutz gegen den Parasiten ist die Hygiene!
Alle Früchte und Gemüse, die in Bodennähe wachsen, müssen vor dem Verzehr gründlich unter fließendem Wasser gewaschen
werden.
Das Erhitzen der Nahrungsmittel auf über 60 Grad tötet die Erreger ab und ist somit der effektivste Schutz vor einer
Infektion. Nach dem Anfassen von Katzen und Hunden unbedingt die Hände waschen!
Wichtig sind regelmäßige Wurmkuren bei den Tieren, sie gelten als wirkungsvoller Infektionsschutz.