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Ganzkörperkältetherapie

Das Therapieprinzip der Ganzkörperhypothermie (Ganzkörperkältetherapie in der Kältekammer bei minus 1100 C) ist ein relativ neues Therapieprinzip.

Kälte an sich gehört jedoch zu den ursprünglichen Behandlungsmethoden in der Medizin. Die Anwendung geht bis in die Antike zurück.
Bereits Hippokrates (460 – 377 v. Chr.) wies auf die Nutzung von Eiswasser zur Fiebersenkung bei Schmerzen sowie zur Blutstillung hin. Seneca (55 v. Chr – 39 n. Chr.) empfahl in seinen Episteln das Essen von Schnee bei brennenden Herzschmerzen.

Die Kryotherapie (von dem griechischen Wort kryos = Kälte) wurde zuerst von den Japanern wissenschaftlich erforscht. Der japanische Arzt Dr. Toshima Yamauchi berichtete erstmals 1978 auf einem europäischen Ärztekongress über die hervorragenden Ergebnisse der Ganzkörperkältetherapie. Inzwischen wurden Kältekammern in vielen Kliniken in Deutschland eingeführt. Als erste Klinik führte die Rheumaklinik Bad Wildungen diese Therapie ein.

Durch die Blockierung der peripheren Nozizrezeptoren (Schmerzrezeptoren) kommt es durch den Einsatz der Ganzköperhypothermie bei weichteilrheumatischen Beschwerden, bei Insertionsendopathien sowie bei chronischen Schmerzsyndromen am Bewegungsapparat zu einer Schmerzlinderung, zu einer Dämpfung entzündlicher Prozesse und zu einer Funktionsverbesserung von Wirbelsäule und Gelenken. Unmittelbar im Anschluß an die Ganzkörperhypothermie erfolgt jeweils eine intensive Bewegungstherapie unter Ausnützung der Schmerzdämpfung und der verbesserten Gelenkfunktion.

Anwendungsgebiete

entzündliche Gelenk- und Wirbelsäulenerkrankungen
chronische Polyarthritis
Morbus Bechterew
sonstige Gelenk- und Wirbelsäulenerkrankungen
chronische Rückenschmerzen
arthrotische Beschwerden
Fibromyalgie/generalisierte Tendomyopathie
Nachbehandlung von orthopädischen/unfallchirurgischen Operationen
Erste positive Berichte über die Behandlung folgender Erkrankungen sind erschienen: Neurodermitis/atopisches Ekzem, Psoriasis.

Kontraindikationen

Nicht in die Kältekammer dürfen Menschen mit höhergradigen Durchblutungsstörungen (Raucherbein), schweren Herz-Kreislauf-Erkrankungen, höhergradigen Herzrhythmusstörungen, deutlichem Bluthochdruck, Raynaud-Syndrom.