Benutzer Anmelden als
Lesezeit: 2 Minuten

Graphotherapie

Charakterformung durch die Handschrift

Eine der modernsten Formen der “reversen Psychologie” ist die Graphotherapie.

In dieser Therapie wird der Zusammenhang von Handschrift und Charakter genutzt, um ganz gezielt Verhaltens- und Persönlichkeitsveränderungen zu erzielen.

Mittels feinmotorischer Reaktionsbildungen übertragen sich Gedanken, Emotionen und Persönlichkeitsdimensionen in die Handschrift. Dadurch entsteht unmerklich ein typisches, individuelles Schriftbild,welches in seiner Einzigartigkeit die Singularität des Schreibenden widerspiegelt.

Das ist auch der Grund, weshalb die Unterschrift der einmalige und nur sehr schwer verfälschbare Ausdruck des Individuellen ist und bleibt. Dennoch bleibt die Handschrift nicht, wie sie ist. Sie passt sich dem Schreibenden im Laufe des Lebens an, so wie sich auch die Persönlichkeit des Menschen wandelt, anpasst und entwickelt.

Jeder Schüler erlernt am Anfang das Schreiben nach der gleichen Vorlage. Er erlernt – zum Teil unter grossen Mühen – über Jahre hinweg so zu schreiben wie alle anderen. Dabei versucht er sich – oder wird mehr oder weniger dazu gezwungen – sich möglichst genau der Schablone anzupassen.

Diese Bemühungen um Einheitlichkeit bleiben jedoch vergebens, da sich die Handschrift des Einzelnen immer weiter von der Vorlage wegbewegt, bis sie einen individuellen Ausdruck entwickelt hat. Je automatischer, selbständiger und somit auch leichter sich die Schreibbewegung auf dem Blatt Papier entwerfen kann, desto stärker kann sich der unbewusste Impuls niederschlagen. Dadurch wird der Handschrift ein individueller Stempel aufgedrückt, sie wird mehr und mehr zur Hirnschrift. Über bestimmte Signaturen und Analogismen tritt in ihr symbolisch das Innerste nach aussen.

Diesen unauflösbaren Nexus macht sich die Graphotherapie zunutze, indem sie ihn gewissermassen umdreht. Hierbei handelt es sich um eine Art reverser Graphologie, durch die eine Transformation der Persönlichkeit über das Medium “Handschrift” und über den Weg des mit der Feinmotorik verknüpften Unbewussten erreicht werden soll.

Vorgehensweise:

1. allgemeine Anamnese
2. graphologische Diagnostik
3. graphotherapeutische Intervention
4. intermediäre Evaluation und ggf. erneute graphotherapeutische Intervention