Harnkonkremente
In einer Praxis, die im Sinne einer Ganzheitsuntersuchung und -behandlung geführt wird, sieht man fast durchweg Kranke, die schon mehrfach ihren Behandler gewechselt haben. Patienten, die sicherlich seit langem von starken Beschwerden geplagt werden und bei denen vorher weder eine klare Diagnose feststand, noch eine zum Erfolg führende Therapie angewandt wurde.
Bei einer großen Zahl dieser Patienten findet sich im Harnsediment ein pathologischer Befund, der auch anamnestisch infolge früher durchgemachter Koliken oder zeitweiligen Auftretens von Uretersymptome auf Konkrementbildung im uropoetischen System hinweist.
Eine daraufhin angefertigte Röntgenaufnahme beweist dann auch häufig diese Vermutung. Interessant ist dabei, dass die Patienten vorher meist wegen Gastritis, Leber- oder Eierstockentzündungen, oder Gallenfunktionsstörungen, Blinddarm- oder Darmspasmen u.a. in Behandlung standen.
Der Organtest nach Abderhalden fällt bei solchen Patienten fast immer stark positiv gegen Leber aus, während die Niere im Verhältnis dazu weniger positive Ausfälle aufweist. Dies kommt wohl daher, dass der Nierenschaden schon älter ist und daher weniger Abwehrproteinasen im Urin nachweisbar sind, oder dass noch kein stärkerer Nierenschaden besteht, da die Konkrementbildung keine größere Stauung verursacht bzw. kein größeres Abflusshindernis darstellt.
Die Leberfunktionsstörung jedoch zeigt sich schon bei jeder Konkrementbildung mit geringsten Abflusshinderungen im
Abderhalden Test, so dass hier oft ein primärer Leberschaden diagnostiziert wird, der in Wirklichkeit aber
nur sekundär als Folge einer gestörten Diurese eintritt. Es ist daher auch kein Wunder, dass die Patienten vor dem
Erkennen der eigentlichen Causa bzw. vor Auffinden der Konkrementbildung im uropoetischen System (als Fokus) mit
Magenbeschwerden, Dyspepsie, Schmerzen unter dem rechten Rip
penbogen, Rückenschmerzen, Gewichtsabnahme, manchmal allerdings auch jedoch seltener Gewichtszunahme
(Hydroadipositas) unter falscher Diagnose (Sekundärerkrankung) behandelt wurden.
Es stehen eben die Störungen der Leberfunktion mit ihren Symptomen im Vordergrund, bis dann endlich einmal eine Kolik, vom Rücken über das Abdomen nach links oder rechts in die Inguinalgegend ausstrahlend, auftritt und dadurch der Verdacht auf Nierensteine entsteht. Meist wird dann bei rechtsseitigen Koliken eher noch an Gallenblasenaffektionen, an Blinddarm oder Adnexbeschwerden gedacht, und bei linksseitigen Schmerzen werden noch häufiger Darmspasmen in Erwägung gezogen, statt an Krampfzustände im Bereich des uropoetischen Systems mit Konkrementbildung zu denken.
Bei abdominellen Spasmen sollte immer die ganz spezielle Frage gestellt werden: “Strahlt der Schmerz direkt bis zum linken oder rechten Hoden oder in die linke oder rechte Labie?” Wird die Frage vom Patienten bejaht, dann kann man mit größter Wahrscheinlichkeit auf ein Ureter-Konkrement schliessen und im Sediment lassen sich dann auch reichlich Ery nachweisen. Fragt man nun den Patienten weiter, ob er häufig unter Mandelentzündungen gelitten hat und welche Mandel (re. oder li.) am häufigsten befallen war, dann kann man feststellen, dass die Steinbildung sich meistens auf jener Seite des Körpers vorfindet, auf der sich die rezidivierende Tonsillitis abspielte. Eine Fokalsanierung im Sinne der Tonsillektomie ist zwecklos. Ich habe sogar den Eindruck, dass tonsillektomierte Nierensteinträger besonders nierenanfällig sind. Aus diesem Grunde ziehe ich die Behandlung mit Autovaccine nach Dr. Harth vor oder ich empfehle, die Tonsillen mehrfach leicht zu schlitzen und abzusaugen (Rödlern).
Zur Therapie der Kranken mit Harnkonkrementbildung:
An Hand einer größeren Zahl von Patienten mit Steinbildung, zum Teil von hoffnungslosen Fällen der urologischen Abteilung des Krankenhauses, die nach ihrer Entlassung zu mir in Behandlung kamen, habe ich feststellen können, dass von allen bisher angepriesenen Medikamenten sich das Kalkurenal als bestes einschlägiges Phytotherapeutikum bewährte. Im akuten Anfall empfehle ich die Neuraltherapie nach Huneke oder die Nervenpunktmassage. Hierdurch konnte ich mehrmals spontanen Abgang von Konkrementen erzielen. Medikamentös gebe ich in allen Fällen 3mal tgl. 20Tropfen Kalkurenal in lauwarmem Wasser oder in einer Tasse “Nierentee Müller Göppingen”. Bezeichnend für die Wirkungsweise des Präparates Kalkurenal waren die beiden folgenden Ergebnisse:
Zwei Patientinnen mit schwerster Nephrolithiasis (hoffnungsloser Röntgenbefund, nahezu Unmöglichkeit einer 2. Operation, da jede dieser Patientinnen nur eine Niere, noch dazu mit verringerter Funktionstüchtigkeit aufwies), berichteten mir, dass sie während mehrerer Tage kleine Steinchen abgehen hörten und sahen und dass sie nun keinerlei Druckbeschwerden in der Nierengegend und im Abdomen mehr verspürten. Gleichzeitig wiesen sie selbst auf das Kalkurenal hin, weil sie überzeugt waren, dass dieses Präparat die Verbesserung bzw. Beseitigung ihrer hoffnungslosen Lage geschaffen habe.
Trotz der offensichtlichen Wirkung von Kalkurenal bei schwersten Niernsteinleiden mit Hydronephrose und chron. Pyelitis (wie bei den 2 angeführten Patientinnen) halte ich natürlich eine Kombinationsbehandlung mit durchgeführten Nervenpunkt oder Reflexzonen Massagen, falls nötig auch mit Antibioticis (für Heilpraktiker nicht erlaubt, daher Zusammenarbeit mit einem Urologen anstreben), für notwendig, um damit einen potenzierten Effekt zu erzielen. Weiterhin empfehle ich bei infausten Nierenerkrankungen die von mir seit längerem durchgeführte Desensibilisierungsbehandlung mit aktiviertem Eigen Serum (Serum Activator nach Dr. Theurer). Durch kombinierte Anwendung dieser Methoden lassen sich auch prognostisch sehr ungünstige Fälle, wie sie gerade heutzutage bei verhältnismäßig jungen Menschen schon vorzufinden ist, noch hervorragend beeinflussen.
Kennen gelernt habe ich diese Vorgehensweise durch einen Artikel von Dr. med. Hans Frisch und kann sie aufgrund der positiven Ergebnisse, nur weiterempfehlen.