Hörsturz
Der Hörsturz ist eine plötzlich auftretende, meist einseitige Schallempfin-dungsschwerhörigkeit oder Taubheit, die mit Ohrgeräuschen verbunden ist, bzw. sein kann. Als Ursache können Mikrozirkulationsstörungen des Innenohrs angenommen werden. In der Regel sind äußere Belastungsfaktoren der Auslöser.
Die Diagnose erfolgt durch eine Hörprüfungen und Audiometrie (AEP). Eine Computertomographie oder Kernspintomographie zum Ausschluß eines Akustikusneurinoms (Neurinom am Nervus vestibulocochlearis im Kleinhirnbrückenwinkel, meist ausgehend von der Pars vestibularis. Die Symptome sind dem Hörsturz ähnlich, allerdings tritt auch Schwindel auf, der beim Hörsturz nicht zu beobachten ist).
Beim Auftreten handelt es sich um ein ganz akutes Ereignis. Plötzlich hört man auf einem Ohr schlechter. Meist ist dies nur einseitig, ganz selten doppelseitig. Oft tritt als Begleitsymptom Ohrensausen unterschiedlicher Intensität auf. Ein Gefühl, als ob Watte im Ohr wäre ist typisch und wird von vielen Betroffenen angegeben. In jedem Fall handelt es sich hier um eine medizinische Notfallsituation, die man als Betroffener richtig einschätzen sollte. Es sollte schnellstens eine Heilpraktikerin oder einen Heilpraktiker aufgesucht werden.
Der Hörsturz scheint sich zu einer Zivilisationskrankheit zu entwickeln und erfaßt zunehmend auch jüngere Menschen. Gefährdet sind insbesondere zwei Gruppen:
Alle Menschen, die Risikofaktoren für einen Schlaganfall oder einen Herzinfarkt haben, also Übergewicht, zu hohen
Blutdruck, eine Zuckerkrankheit oder eine Fettstoffwechselstörung (Stichwort Cholesterin!). Zu erwähnen sind hier
natürlich auch die Raucher
Alle Menschen, die vermehrt Stress ausgesetzt sind, die sich selbst zuviel zumuten oder von anderen überfordert
werden und sich nicht dagegen wehren. Anfällige Menschen haben eine Persönlichkeitsstruktur, die durch
Pflichtbewußtsein, Zuverlässigkeit, starke Genauigkeit, Ehrgeiz und eventuell fehlendes Selbstvertrauen
gekennzeichnet ist. Durch diese Eigenschaften können leicht Überforderungssituationen entstehen, wenn der
Selbstschutz fehlt, sich gegen Überlastung des Körpers und der Seele zu wehren und die eigenen Belange in den
Vordergrund zu stellen. Hieraus entwickeln sich Behandlungsstrategien, die auf Entspannung und eine
Verhaltensänderung abzielen.
Zusätzliche Auslöser können sein:
Virusinfekte
Gefäßveränderungen im Innenohr (z.B. im Rahmen der allgemeinen Arteriosklerose, bei Diabetes mellitus, der ja
besonders ganz kleinen Gefäße verändert, bei seltenen Entzündungen der Gefäßwände auf dem Boden einer
Autoimmunerkrankung usw.) Hier kommt es dann zum plötzlichen Gefäßverschluß mit Bildung von Blutgerinnseln, so dass
die Durchblutung des Innenohres gestoppt wird.
Stress: Hier werden vermehrt Katecholamine (Adrenalin) ausgeschüttet, die zu Gefäßkrämpfen führen und die
Durchblutung des Innenohres drosseln oder ganz unterbinden. Von Dauer und Ausmaß dieser Krämpfe hängt es ab, ob die
Symptome anhalten und ob eventuell Schäden zurückbleiben.
Einblutungen und Verletzungen
Zu niedriger oder zu hoher Blutdruck
Verschleißerscheinungen der Halswirbelsäule mit Durchblutungsminderung der Innenohrregion usw.
Die Therapie:
In der Akutphase sind durchblutungsfördernde Infusions-Maßnahmen (z.B. mit Tebonin) die Standardtherapie. Sie müssen möglichst schnell eingeleitet werden. Eine Ruhigstellung des Betroffenen ist ebenfalls sehr wichtig. Weitere ergänzende Verfahren der Naturheilkunde wie auch die hyperbare Sauerstofftherapie (Es handelt sich um ein sehr altes Verfahren, das sich zunehmender Beliebtheit erfreut. Man simuliert in einem Schein-U-Boot einen Tauchgang von 15m Tiefe, bei dem die Patienten über Masken 100%-igen Sauerstoff einatmen. Der Gehalt an im Blut gelöstem Sauerstoff soll maximal gesteigert, die Sauerstoffversorgung im Innenohr verbessert und die Regeneration der Sinneszellen angeregt werden. werden diskutiert und unterschiedlich gut bewertet. Wichtig ist, daß in den ersten Stunden überhaupt reagiert und eine Untersuchung und Behandlung eingeleitet wird. Die Therapieerfolge in den ersten Stunden werden in der Literatur mit bis zu 90% angegeben und auch in den ersten drei Tagen noch als sehr günstig beurteilt) können angewandt werden.