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Photodermatologie

Mit dem Begriff Photodermatologie wird die wissenschaftliche sowie auch die klinische Auseinandersetzung mit der Pathophysiologie (Diagnose und Behandlung von Hautkrankheiten, die durch das Licht beeinflusst oder sogar hervorgerufen werden) bezeichnet.

Bekanntermassen ist die menschliche Haut den unterschiedlichsten äusseren Einflüssen ausgesetzt, so auch dem Sonnenlicht, einem Umweltfaktor, mit dem die Haut praktisch ubiquitär in Interaktion tritt. Von grosser Bedeutung für die menschliche Haut ist insbesondere der ultraviolette Anteil des Sonnenlichtspektrums, da dieser Teil des Lichts in die Haut und in das Blut einzudringen vermag und dort nach Absorption durch verschiedene Moleküle chemische Reaktionen hervorrufen kann.

So erstaunlich es auch klingen mag, ist es auch heute, trotz aufklärender Zeitungsartikel und Fernsehspots, nicht in ausreichendem Masse bekannt, dass exzessive UV-Exposition ohne entsprechenden Sonnenschutz die Haut schädigt. Dies ist ein Problem wachsender Bedeutung, da Urlauabsreisen in Regionen mit hoher UV-Belastung immer beliebter werden. Ausserdem nimmt auch die Popularität der Sonnenstudios und der sog. “outdoor sports” (Sport und Bewegung im Freien) immer mehr zu.

Das Ausmaß der schädlichen Effekte der UV-Strahlung hängt hauptsächlich von drei Faktoren ab:

1. Häufigkeit der Exposition
2. Dauer der Exposition
3. Hauttyp (genetisch festgelegte Bereitschaft)

Die verschiedenen Formen der schädlichen Einflüsse auf die Haut:

Akute Effekte wie:

  • Sonnenbrand
  • Medikamenteninduzierte Phototoxizität

2. Potentielle Langzeiteffekte, hervorgerufen durch unkontrollierte UV-Expositionen, die zu der Entwicklung von aktinischen Veränderungen führen können:

  • Vorzeitige Hautalterung
  • Teleangiektasien
  • Lentigines
  • Solare Keratosen
  • Basalzellenkarzinom
  • Spindelzellkarzinom
  • Melanom

An den Augen kann die Folge einer ungeschützten UV-Expositon zu einem Katarkt führen. Eine weitere Gefahr ultravioletter Strahlung ist darin zu sehen, dass sie auch die Immunantwort beeinflussen und eine Immunsuppression bewirken kann.

Folgende Hauterkrankungen können durch UV-Strahlung hervorgerufen oder in ihrem Verlauf aggraviert werden:

  • Xeroderma pigmentosum (genetische Erkrankung)
  • Porphyrien (metabolische Erkrankung)
  • Solare Urticaria
  • Lupus erythematosus

Zu beachten ist, dass sowohl UV-B als auch UV-A ursächlich für Hautalterung, Photodermatosen und Hautkrebs sein können.

Es können jedoch auch andererseits viele Hauterkrankungen wie z.B. Psoriasis vulgaris und atopische Dermatitis durch verschiedene Bereiche des ultravioletten Lichts sehr effektiv behandelt werden (phototherapy).
Gerade in den letzten Jahren wurden durch das Verstehen der zugrundeliegenden Mechanismen der Effekte der UV-Strahlung, grosse Fortschritte in der Entwicklung neuer therapeutischer und prophylaktischer Verfahren gemacht.

(Bitte lesen Sie auch den Artikel UV-Licht)