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Schlingentisch-Therapie

Die sog. Schlingentisch-Therapie hilft bei der Entlastung der Wirbelsäule und der Gelenke. Diese Therapie kann bei Kniegelenksarthrosen, Wirbelsäulenerkrankungen und sogar bei Lähmungserscheinungen eingesetzt werden. Durch die Erleichterung schmerzhafter und/oder eingeschränkter Bewegungen erfährt der Patient eine spürbare Verbesserung seines Zustandes.
M. E. ist die Funktion des Schlingentisches noch viel zu unbekannt. Viel Schaden haben reißerische Berichte in der “Yellow press” angerichtet, z.B.: “Der Schlingentisch hebt die Schwerkraft auf!” Das ist natürlich völliger Unsinn denn jeder weiß, dass eine Aufhebung der Schwerkraft nicht möglich ist. Möglich ist jedoch, dass entweder der ganze Körper oder entsprechendende Körperteile mit höhenverstellbaren, speziellen Seilzügen und Schlingen hochgezogen werden können und sich somit das anhängende Gewicht beim Hochziehen halbiert.
Der Patient liegt während der Behandlung auf der Therapieliege, die zu therapierenden Körperteile – das Becken, die Beine, der Kopf, die Arme oder auch der gesamte Körper – werden in Baumwollschlingen, die entweder in einem Gestell oder an der Decke befestigt sind, gelegt und durch entsprechende Gewichte hochgezogen.
Diese Behandlungsform ist bei allen Erkrankungen der Orthopädie, Chirurgie und Neurologie sehr aussichtsreich, besonders dann, wenn sie mit neuraltherapeutischen Injektionen oder mit der Akupunktur kombiniert wird.

Indikationen:

  • Knie- oder Hüftgelenksarthrose
  • Morbus Scheuermann
  • Morbus Bechterew
  • Periphere Lähmungserscheinungen
  • HWS/LWS Syndrom
  • Bandscheibenprobleme
  • Ischias

Linderungen können selbst bei Multipler Sklerose und Parkinson erzielt werden.
Kontraindikationen:

  • Größere Hautverletzungen
  • frische, nicht ausgeheilte, großflächige Verbrennungen
  • nässende Ekzeme

Interessant am Schlingentisch ist, dass die Bewegungen nicht nur erleichtert, sondern im Rahmen eines Muskelaufbautrainings auch erschwert werden können. Es kommt auf die Art der Aufhängung an. Für den Therapeuten bedeutet der Schlingentisch eine Kraftersparnis, da er die zu behandelnden Körperteile des Patienten nicht selbst halten muss.
Weitere Therapieformen, die neben der Neuraltherapie und Akupunktur mit der Schlingentischbehandlung kombiniert werden können, sind unter Gewichtsbelastung z. B. eine Fangotherapie oder eine Bindegewebsmassage.

Behandlungsformen:

  1. Die Ganzaufhängung:

Hier schwebt der ganze Körper des Patienten in der Luft. Diese Behandlungsart wird dann eingesetzt, wenn die Wirbelsäule und die Extremitäten gleichzeitig reagieren sollen. Bei einem Patienten der in der Rückenlage aufgehängt und von den Füssen her aus dem Lot gebracht wird, müssen die Beine und der Rumpf Stützarbeit verrichten, um wieder in eine stabile Position zu gelangen. Durch die Lotverschiebung wird der Kreislauf trainiert und über vermehrte Knochenbelastung wird einer Inaktivitätsosteoporose vorgebeugt.

  1. Die Teilkörperaufhängung:

Diese Therapieform wird zur hubfreien Mobilisation eines Gelenkes genutzt. Das zu behandelnde Gelenk wird in eine Schlinge gelegt, die senkrecht darüber einen einzigen Aufhängepunkt hat. Durch die Teilkörperaufhängung können z. B. bei peripheren Lähmungen muskelkräftigende Übungen durchgeführt werden.