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Ulcus cruris

Das Ulcus cruris oder Unterschenkelgeschwür ist ein Substanzdefekt der Haut, meist über den Innenknöcheln. Die Ursache ist in der Regel eine chronisch-venöse Insuffizienz (U.c. venosum), selten kommen jedoch auch

arterielle Verschlusskrankheiten (U. c. arteriosum) vor.

Die Ursachen für ein Ulcus cruris arteriosum können sein:

chronische arterielle Verschlusskrankheit
(Endangiitis obliterans oder Arteriosclerosis obliterans)
Periarteriitis nodosa

diabetische Makroangiopathie

diabetische Mikroangiopathie

Vaskulitiden
Necrobiosis lipoidica (diabeticorum)
Perniones
Hypertonie (Martorell-Syndrom)
arteriovenöse Anastomosen
Aneurysmen
Die Ulcera venosum basieren meistens auf einer chronisch-venösen Insuffizienz (CVI) der unteren Extremitäten. Früher wurden sie als variköser Symptomenkomplex oder Status varicosus bezeichnet.

Die Einteilung der CVI erfolgt in drei Schweregrade:

1. Venenerweiterungen an den Seiten der Füße (Corona phlebectatica paraplantaris), am Abend Knöchelödeme
2. Hyperpigmentierungen (Purpura jaune d´ocre), abakterielle Entzündung (Hypodermitis), Induration von Dermis und Subcutis (Dermatoliposklerose), Depigmentierungen (Capillaritis alba)
3. Florides od. abgeheiltes Ulcus cruris

Die Symptome sind: leichte Ermüdbarkeit, Spannungs- u. Schweregefühl in den Beinen, Brennen der Fußsohlen, beim Stehen und zunehmende Beschwerden, Besserung beim Laufen, perimalleoläres bzw. prätibiales Ödem, das bei horizontaler Lagerung der Beine wieder zurückgeht.

Komplikationen:

Unterschenkelstauungsekzeme, Kontaktekzeme. Ulcera. Bei beiden Formen (U. c. arteriosum und U. c. venosum) können Ulcera entstehen, einmal durch einen Substanzverlust (aufbrechen des Geschwürs ohne Verletzung), oder durch eine, aufgrund der Durchblutungssituation nicht mehr heilende, kleinste Wunde.
Eine Abheilung ohne eine massive Behandlung ist nicht zu erwarten, auch dann nicht, wenn die Grunderkrankung (siehe U. c. arteriosum) behandelt und geheilt wurde, da in das Ulcus Bakterien eindringen und somit eine Abheilung verhindert wird.
In der Regel tut sich die Schulmedizin mit der Behandlung der Ulcera schwerer als die Naturheilkunde.
Die naturheilkundliche Behandlung:

Selbstverständlich muss auch hier die Grunderkrankung erkannt und behandelt werden. Ein eventuell vorliegender Diabetes (diabetische Makroangiopathie, diabetische Mikroangiopathie) muss natürlich vom Arzt eingestellt werden. Er kann aber begleitend naturheilkundlich (hier bietet sich besonders die Phytotherapie an) mitbehandelt werden.

Zwei phytotherapeutische Teerezepte, die zur begleitenden Therapie des Diabetes geeignet sind:

Rp.
Folium Mori 20,0
Folium Juglandis 10,0
Folium Urticae 10,0
Fructus Phaseoli sine semine 20,0
M.f. Spec.

Aus der Pflanzenmischung wird ein Infus aus 1 Esslöffel der Droge auf eine Tasse Wasser hergestellt. Über 7 Tage werden täglich 2 Tassen getrunken, dann wird eine Pause von 3 Tagen gemacht, danach wird wiederholt. Ich empfehle diese Kur 5 mal pro Jahr durchzuführen.

Rp.
Folium Myrtilli 60,0
Folium Betulae 20,0
Folium Urticae 10,0
Fructus Phaseoli sine semine 10,0
M.f. Spec.

Aus der Pflanzenmischung wird ein Infus aus 1 Esslöffel der Droge auf eine Tasse Wasser hergestellt. Es werden 2 – 3 Tassen pro Tag getrunken. Der Tee sollte täglich alternierend mit dem vorigen getrunken werden.

Selbstverständlich muss der behandelnde Arzt über diese phytotherapeutische Massnahme unterrichtet werden, da die Insulindosierung der neuen Situation angepasst werden muss.

Bei beiden Formen der Ulcera sollten zur Abtötung der Bakterien Beutelbegasungen im Rahmen der Ozontherapie durchgeführt werden (Nachzulesen auf unserer Hauptseite unter dem Link Naturheilverfahren > Ozontherapie).

Eine weitere Massnahme, die besonders bei den Ulcera venosum erfolgversprechend ist, ist das Ansetzen von Blutegeln. Wichtig ist bei dieser Therapie, dass nicht in den Geschwüren, sondern um die Geschwüre angesetzt wird ( die Ansatzpunkte sind unter dem Link Naturheilverfahren > Ausleitende Verfahren zu finden). Durch die Blutegel kommt es zu einer Entstauung, die sich auf den Heilungsprozess ausserordentlich positiv auswirkt.
Die homöopatische Behandlung der Ulcera:

Folgende homöopatischen Remedia können zu der Behandlung der Ulcera eingesetzt werden. Bei dieser Auflistung handelt es sich, wie später auch bei den homotoxikologischen Medikamenten, nur um Empfehlungen. Der Heilpraktiker muss natürlich durch eine homöopathische Exploration und durch eine genaue Diagnosestellung (eventuell auch durch die EAV) herausfinden, welches Medikament oder welche Medikamentenkombination auf den Patienten “passt”.

Aesculus
Arnica
Arsenicum album
Calcium fluoratum
Carbo vegetalis
Carduus
Echinacea
Hamamelis
Hepar sulfuricum
Lachesis (bei diesem Medikament empfiehlt sich besonders die Injektion)
Lycopodium
Sepia
Sulfur jodatum
Symphytum,

Orale Therapie: Die Behandlung der Ulcera im Rahmen der Homotoxikologie nach Dr. Reckeweg:
Orale Therapie:
Cruroheel S Tabl.
Hamamelis-Homaccord Tropfen

Von der von Dr. Reckeweg vorgeschlagenen lokalen Therapie mit Salben, halte ich nichts, da ich der Meinung bin, das eine Krankheit die von “innen” kommt, auch von “innen” behandelt werden muss. Aus diesem Grunde führe ich die vorgeschlagenen Salben hier nicht auf.

Parenterale Therapie:
Circulo-Injeel Amp.
Placenta compositum Amp.
Coenzyme compositum Amp.
Hepeel Amp. (heutzutage sollte bei jeder Therapie die Leber mitbehandelt werden, da sie aufgrund der Umweltbelastungengen und der denaturierten Nahrungsmittel in den meisten Fällen zumindest geschädigt, wenn auch noch nicht erkrankt ist.)
Mezereum-Homaccord Amp.
Solidago compositum S Amp.
Ubichinon comp Amp.

Auch bei dieser Therapie besteht die Kunst der Behandlerin, des Behandlers darin, herauszufinden welche Wirkstoffkombination für den Patienten in Frage kommt. Meine Empfehlung ist, dass das oder die enttsprechenden parenteral zu gebenden Medikamente in einer Mischspritze, mit Eigenblut, das der Cubitalvene entnommen wurde, intramuskulär zu injizieren.

Zusammenfassung:

Die Ulcera beider Formen lassen sich mit den narurheilkundlichen Mitteln besser behandeln als mit den schulmedizinischen. Es ist jedoch immer darauf zu achten, dass die Grunderkrankung diagnostiziert, behandelt oder, im Falle eines Diabetes, mitbehandelt wird.