Unseriöse Therapieangebote erkennen
Obwohl schon viel darüber geschrieben wurde, möchte ich dieses Thema noch einmal aufgreifen, da immer mehr Menschen – nicht zuletzt auch wegen der Gesundheitsreform – naturheilkundliche Therapien, neben den konventionellen Methoden, als viel versprechende Alternative ansehen. Da das Feld der Naturheilkunde jedoch recht groß und für den Laien sogar etwas unübersichtlich ist, ist auch das Risiko auf unseriöse Angebote hereinzufallen groß. Schwarze Schafe gibt es in der Schulmedizin und leider auch in der Naturheilkunde.
Neulich las ich, dass eine wirklich sichere Richtschnur für eine seriöse Wahl des Behandlers nicht bestehe. Dem kann ich mich nur teilweise anschließen, da anhand bestimmter Kriterien unseriöse Heilangebote bereits im Vorfeld erkannt werden können.
Ein seriöser Heilpraktiker wird immer einem Verband (z.B. dem Verband Unabhängiger Heilpraktiker) angehören. Verbandsfreie Heilpraktiker/innen unterliegen keiner Qualitätskontrolle und rechnen oftmals auch nicht seriös über die “Gebührenordnung für Heilpraktiker” (GebueH) ab. In der Regel kann man die Verbandszugehörigkeit bereits am Praxisschild feststellen.
Man muss damit rechnen einem Scharlatan in die Hände gefallen zu sein, wenn einer der nachfolgenden Punkte gegeben ist:
Die eigene Methode wird als die einzig Richtige angepriesen.
Andere Verfahren werden verdammt.
Schulmedizinische Methoden werden von vornherein ausgeschlossen.
Der Anbieter gibt ein ultimatives Heilversprechen. Etwa: “So besiegen Sie Ihren Krebs” – und das möglicherweise auch noch unabhängig von Art und Stadium der Tumorerkrankung (leider darf ich in diesem Zusammenhang keinen Namen nennen, ich denke jedoch an einen Behandler aus Hamburg, der sogar eine “neue Medizin” entwickelt haben will).
Erfolgsbeispiele, die in Inseraten werben sind meistens “faule Angebote”. Auch “Dankes-Schreiben” von angeblich geheilten Patienten gehören in den Bereich des Unseriösen.
Notwendige Informationen sind nicht ersichtlich oder werden verweigert: Zum Beispiel Risiken und Nebenwirkungen oder die voraussichtliche Dauer der Behandlung werden nicht angesprochen.
Skeptisch sollte man auch sein, wenn der Anbieter kritische Fragen nicht beantwortet.
Der Anbieter verlangt überhöhte Preise.
Die Abrechnung orientiert sich nicht an Gebührenordnungen von Ärzten oder Heilpraktikern.
Auch verdächtig: Barzahlung, ohne dass man eine Quittung dafür erhält.
Sozialer Rückzug wird verlangt, etwa mit dem Argument, Familie und Freunde würden die Heilung stören.
Trifft auch
nur einer dieser Punkte zu: Hände weg von dem/der Behandler/in! Seriöse Kolleginnen und Kollegen findet man in den
Therapeutendatenbanken der Verbände.
Quelle (neben eigenen Erfahrungen): gesundheitpro