Urkost
Wert der Nahrung
Die
“moderne” Ernährungswissenschaft ist eine relativ junge Fachrichtung. Dennoch haben sich mehrere Sichtweisen
entwickelt. Jeder einzelne Mensch muss für sich selbst entscheiden, welcher Richtung er sich anschließt oder welche
Ernährungsarten er miteinander kombiniert.
Aufgrund des menschlichen Gebisses muss deutlich gesagt werden, dass der Mensch ein “Mischköstler” ist und somit jedes
Extrem (Extremvegetarismus, Vegan) schädlich sein kann.
Die im folgenden dargestellte Ernährungsart bietet neue Sichtweisen, die dem größten Teil der Gesellschaft unbekannt
sind, eine kostenlose und nährstoffreiche Alternative bereithält, jedoch aus den vorgenannten Gründen durchaus
kritisch betrachtet werden muss.
Vorab eine kurze Betrachtung unserer Mutter Erde:
Die Erde ist rund 4,6 Milliarden Jahre alt.
Zum besseren Verständnis verkürze ich diese Zeitspanne auf 46 Jahre.
Auch heute noch liegen die Jugendjahre der Erde weitgehend im Dunkel der Geschichte. Gute Erkenntnisse haben wir erst
ab dem 42. Lebensjahr.
Jahr 0
– Entstehung der Erde
42. Lebensjahr
– Die ersten Pflanzen entwickeln sich
44. Lebensjahr
– Die Saurier bevölkern die Erde
Vor 8 Monaten
– Die ersten Säugetiere treten auf
Vor einer Woche
– Enstehung der Hominiden
Vor 4 Stunden
– Entstehung des “modernen” Menschen
Vor einer Stunde
– Entstehung des Ackerbaus
Vor einer Minute
– Beginn der industriellen Revolution
In diesen letzten 60 Sekunden hat der Mensch die Erde in eine Müllhalde verwandelt, Tausende von Pflanzen- und Tierarten ausgerottet, Millionen seiner eigenen Spezies umgebracht, Rohstoffreserven des Planeten geplündert, Boden, Luft und Wasser vergiftet und künftige Generationen mit strahlendem Abfall belastet. In den nächsten Sekunden werden wir alle mitentscheiden müssen, ob wir es zulassen, dass das Leben auf unserem Planeten unmöglich wird oder ob wir ein Bewusstsein entwickeln, welches uns allen, vor allem aber unseren Nachfahren eine zukünftige und schöne Existenz auf der Erde (wir haben nur eine) erlaubt!
Die Urkost:
Urkost bedeutet von der Kraft der Wildpflanzen, Heilkräuter, Bäumen, Pilzen etc. zu profitieren und ihren Wert spürbar zu erleben. Am stärksten finden wir diese Kraft oder Ur-Information in frei wachsenden Wildpflanzen. Vor allem auf dem Land steht jedem Menschen ein umfangreiches Angebot zur Verfügung. Leider ist das Wissen um essbare Heilpflanzen nicht mehr allgemein bekannt, weil sich der Mensch zu weit von der Natur entfernt hat. Fast niemand weiß heute noch, dass der grösste Teil der Pflanzen auf Wiesen und in Wäldern nicht nur essbar ist, sondern sich auch als Gesundheitsquelle anbietet. Wir sind der Bequemlichkeit erlegen (Supermarkt, Massenware usw.). Und sind auch durch all den Meldungen aus politischen, sozialen und ökologischen Bereichen weitgehend überfordert. Es darf jedoch nicht vergessen werden, dass wir zu jeder Zeit immer noch die Möglichkeit haben, durch mehr Genuss für Körper und Geist und durch eine wiederhergestellte engere Verbindung zur Natur eine höhere Lebensqualität erleben zu dürfen. Bei genauer Betrachtung der Ernährungsweise der meisten Mitmenschen erscheint einem die Vielfalt verschiedener, auch neu auftretender Erkrankungen nicht mehr als verwunderlich. Viele Menschen hoffen immer noch auf eine “Wundermedizin”, die ihnen ihre Krankheit nimmt, ohne dass sie ihren Lebenswandel ändern müssen. Das ist eine Unmöglichkeit, auf die nicht gehofft werden darf.
Ich habe bereits oftmals – in anderen Artikeln – darauf hingewiesen (Tomaten = schnittfestes Wasser):
Unsere Kulturpflanzen sind überzüchtet, werden naturwidrig in Monokulturen angebaut und mit Kunstdünger bzw.
hochgiftigen Pflanzenschutzmitteln “traktiert”, so dass sie ohne die Hilfe der Chemie nicht mehr lebensfähig wären.
Mir erscheint es logisch, dass wir von geschwächten und kranken Pflanzen keine strahlende Gesundheit erwarten können.
Wildkräuter jedoch, die sich in der Natur selbst durchgekämpft und ihren idealen Standort eigenständig ausgesucht
haben, enthalten im Vergleich zu den Zuchtpflanzen ein Vielfaches an Vitalstoffen. Statistisch gesehen ist der
Gesundheitszustand der hoch zivilisierten Völker schlechter als der in den aufstrebenden Nationen. Eine der Ursachen
dafür ist der Mangel an Mineralstoffen und Spurenelementen in der Nahrung.
Das Verhältnis der Menge, der einzelnen Inhaltsstoffe zueinander sowie ihre Vitalstoffdichte, wie es die Wildpflanzen
als frühere Nahrungsquelle der Menschen hatten, ist bei der Zucht und “Veredelung” der Kulturpflanzen großteils
verloren gegangen.
Wildgemüse und Wildfrüchte sind nun einmal die Urnahrung der Menschen und so ist es kein Wunder, dass diese
Ernährungsform unsere Widerstandsfähigkeit gegenüber allen “unnatürlichen” Krankheiten (Krebs, Schmerzen, Krämpfe, … )
erhöht. Zahlreiche Beispiele können objektiv beweisen, das selbst “unheilbare Krankheiten” heilbar sind, wenn eine
sinnvolle Verbindung zur ursprünglichen Natur hergestellt wird.
Bezüglich der Inhaltsstoffe sind Wildpflanzen den Kulturpflanzen (Gemüse, Obst) immer weit überlegen (bis 80-fach). Im
Durchschnitt enthalten sie das 3-fache an Magnesium und das 10-fache an Eisen. Dort, wo bei den Zuchtpflanzen das
pflanzliche Eiweiß aufhört, fängt es bei “Unkraut” (eigentlich ist es falsch, von Unkraut zu reden, denn eine Rose im
Kornfeld und ein Weizenhalm in einer Rosenkultur sind an diesem Platz auch Unkräuter) an.
Vergleichende Beispiele:
Die Brennnessel enthält im Vergleich zu Kopfsalat das 30-fache an Vitamin C, das 20-fache an Provitamin A, das
40-fache an Kalzium, das 25-fache an Magnesium und das 50-fache an Eisen.
Kopfsalat, biologisch gezogen, enthält z.B. pro 100 Gramm 11 Milligramm Magnesium, Wegmalve dagegen 71 mg.
Vitamin C:
Salat 13 mg
Wegmalve 178 mg.
Eiweiß:
Salat 600 mg
Wegmalve 7.200 mg!
Diese beeindruckende Liste lässt sich beliebig fortsetzen.
Die in den Wildpflanzen und Kräutern enthaltenen Öle und Salze sind die wichtigsten Komponenten. Durch die Öle werden
die Nerven und Organe gestärkt, der Körper wird entschlackt und die Blutwerte reguliert. Durch die Salze wird wird das
Zellwachstum angeregt und regeneriert. Obwohl das für unseren Organismus ausserordentlich wichtig ist, wird es aus
ökonomischen Gründen von der Pharmaindustrie ignoriert.
Wegen ihrer Inhaltsstoffe (Bitterstoffe, Gerbstoffe, ätherische Öle) eignen sich Wildpflanzen hervorragend für eine
entschlackende Frühjahrs- und Herbstkur. Einige dieser Pflanzen – z.B. Gundelrebe und Giersch – haben zusätzlich noch
eine entgiftende Wirkung.
Durch Wildnahrung kommen wir vom üblichen Konsum- zurück zum Genussessen, das unser Körper eigentlich Tag für Tag
verlangt. Die Mahlzeiten werden zu einem umfassenden sinnlichen Erlebnis. Durch die hohe Anzahl der enthaltenen
Vitalstoffe kommt es zu einer länger anhaltenden Sättigung ohne ein erschwerendes Völlegefühl. Wir benötigen
beträchtlich weniger Nahrung und dadurch kommt es ganz automatisch zu einer Gewichtsreduktion.
Wildgewächse
Folgend aufgeführt einige Arten aus dem mitteleuropäischen Raum, welche sicherlich am bekanntesten erscheinen, uns in einer großen Vielfalt ernähren könnten und gesundheitlich besonders wertvoll sind.
Beeren und Bäume
Alpen-Johannisbeere: Früchte
Ackerbeere: Früchte
Ahorn:Nahrhafte Blätter, Sirup
Apfelbaum: Nahrhafte Blätter, Früchte
Berberitze: Früchte und Blätter
Brombeere: Die Blätter können auch im Winter genutzt werden, die Früchte beinhalten viel Vitamin C und helfen bei Heiserkeit.
Buche: Buchecker und Rindenzubereitung siehe Birke.
Birke:
Den Birkensaft gewinnt man durch Anzapfen der Stämme, am besten im Frühjahr. Der Blutungssaft enthält im Frühjahr bis
zu 2% Traubenzucker sowie wertvolle Mineralien. Die hellgelbe Innenrinde, das sogenannte Kambium, schmeckt in Streifen
geschnitten und gekocht, ähnlich wie Spaghetti. Die innere Rindenstücke in einem Topf kochen bis die halbe Wassermenge
verdampft ist und ein Brei entsteht. Das Kambium nutzt man am besten wenn im Frühjahr die Säfte in die Bäume steigen.
In Island verwendet man die getrockneten und zermahlenen Blätter der Birken zum Würzen als Salzersatz. Dieses Salz ist
besonders bekömmlich, da es im Vergleich mit herkömmlichem Salz 60% weniger Natriumchlorid enthält. Eine Delikatesse
sind die jungen rohen, nahrhaften Blätter. Bei Birken sind oft Pilze in der Nähe, die eine einzigartige Symbiose der
Natur wiederspiegeln. Die Birke beinhaltet Saponine, ätherische Öle, Gerbstoffe, Harze sowie in der Rinde ein
methylsalizylathaltiges Öl und Betulinsäure. Birke wirkt wassertreibend und unterstützt den Heilungsprozess bei
Rheuma.
Elsbeere:
Die Früchte beinhalten viel Vitamin C.
Erdbeerebaum:
Leckere Früchte
Eiche:
Reife, frische Eicheln ohne Schale und Rindenzubereitung siehe Birke. Hilft bei chronischen Durchfällen und bei zu
starker Menstruation. Die Rinde beinhaltet Eichengerbsäure, Pektin, Stärke, Elagsäure und die Eicheln zusätzlich
Zitronensäure und fettes Öl.
Esche: Eschensamen
Fichte:
Die jungen Spitzen von Fichtenästen können in angemessener Menge roh gegessen werden. Tannenzapfen können über Feuer
gerostet und die Samen gegessen werden. Fichtennadeln können zu jeder Jahreszeit als Tee zubereitet werden. Die Nadeln
enthalten sehr viel Vitamin C. Aus Fichtentrieben kann man auch einen beliebten Sirup herstellen, indem man die
Fichtensprossen aufkocht und anschließend absiebt. Die Flüssigkeit mit dem Zucker mischen und bis Sirupdicke
einkochen. Fichtensprossensaft wirkt schleimlösend und ist ein ausgezeichnetes Hustenheilmittel. Auch das Harz ist
sehr schmackhaft, wie eigentlich alle Harze von essbaren Baumarten nutzbar sind.
Hunds-Rose bzw. Heckenrose:
Hagebutte und die Rosenblütenblätter sind sehr wertvoll. Rosenblüten enthalten beruhigende und hautpflegende
ätherische Öle und Wachse. Das Mark der Hagebutten enthält etwa 20 mal mehr Vitamin C als Zitronen. Darüber hinaus
enthält es Provitamin A, Mineralsalze, Fruchtsäuren und Zucker.
Himbeere:
Die Blätter wirken krampflösend. Die Früchte beinhalten Zitronensäure und andere organische Säuren, Vitamin C und
verschiedene lösliche Kohlenhydrate.
Holunder:
Holunder sollte nur im vollreifen Zustand geerntet werden. Es kann ein Saft oder ein Mus hergestellt werden, ausserdem
ist es möglich die Dolden in eine Ei-Milch-Mehlmischung zu tauchen und in Öl auszubacken.
Holunderblüten enthalten wie das Aspirin Salicylsäure, diese wirkt schweißtreibend, fiebersenkend und gilt als
“Wundermittel” bei Erkältungen. Neben den Aromastoffen enthält die Holunderblüte auch sehr viel wertvollen,
mineralstoffreichen Blütenstaub; daher ist es zu raten, die Dolden nicht zu waschen.
Holunderbeeren werden gesundheitlich sehr geschätzt, da sie einen hohen Mineral- und Vitamingehalt besitzen.
Heidelbeere:
Leckere, vitaminreiche Beeren; sie enthalten Invertzucker, Pektin, Gerbstoffe und wertvolle Säuren. Auch die Blätter
der Heidelbeere sind essbar.
Immergrüne Bärentraube: Früchte
Kornellkirsche:
Die Beeren sind im vollreifen Zustand zu verwenden. Die Kirschen sind reich an organischen Säuren, Zuckern und
Pektinen und enthalten sehr viel Vitamine, vor allem Vitamin C.
Kirschbaum: Die Blätter der Kirschen sind für die Wildküche verwendbar.
Linde:
Nahrhafte, sehr leckere Blätter und schmackhafte Blüten. Lindenblüten wirken beruhigend, schlaffördernd,
krampfstillend und schweißtreibend. Die abwehrsteigernde Wirkung wurde von amerikanischen Kinderärzten
dokumentiert:
Im Vergleich zur Antibiotikatherapie gesundeten die mit Lindenblütentee behandelten Kinder zehnmal schneller und
komplikationsloser.
Moltebeere:
Die Früchte beinhalten viel Vitamin C.
Mehlbeere:
Die Beeren werden im trockenen und gemahlenen Zustand zum Backen genutzt.
Moorbeere:
Erntezeit nach dem ersten Frost, die Früchte beinhalten Vitamin C.
Maulbeerbaum:
Früchte
Mispel:
Dieser Baum kommt sehr häufig in unseren Breiten vor und bringt schmackhafte Früchte hervor. Diese Frucht braucht erst
einmal Frost um geniessbar zu werden. Dann allerdings tun sich Geschmackssensationen auf. Einfach ein Loch in die
dünne Haut beissen und das herrlich cremige, säuerliche Mus raussaugen.
Olivenbaum:
Neben den bekannten Verwendungsarten sind auch die Blätter verwendbar.
Preiselbeere:
Die Früchte enthalten reichlich Vitamin C, mehrere organische Säuren, Gerbstoffe sowie Provitamin A und
fäulnishemmende Stoffe.
Pappel:
Blätter und Rindenzubereitung siehe Birke. Der Baum hilft bei rheumatischen Beschwerden, Blasen- und Prostataleiden.
Robinie:
Die Robinienblüte enthält Glycoside, ätherisches Öl mit stark duftenden Verbindungen und Flavonoide. Verwendet werden
ausschließlich die Blüten, da der grüne Teil der Pflanze, ähnlich wie beim Holunder, Giftstoffe
enthält.
Stein-Beere: Früchte
Sanddorn:
Die Früchte enthalten Vitamine, vor allem Vitamin C, aber auch Karotine sowie reichlich essentielle Fettsäuren im
Fruchtfleisch.
Schwarze Johannisbeere:
Die Früchte enthalten viel Zitronensäure.
Schlehe:
Nach dem ersten Frost werden die Beeren gesammelt und können roh ohne Stein gegessen werden. Schlehen enthalten
organische Säuren, Gerbstoffe und Vitamin C.
Spätblühende Traubenkirsche:
Die Früchte sind essbar, der Stein ist giftig.
Ulme:Nahrhafte Blätter
Vogelbeerbaum:
Erntezeit der Beeren unbedingt im Spätherbst nach dem ersten Frost, im rohen Zustand nicht für jeden ein Genuss,
deshalb Verarbeitung zu Mus oder Marmelade. Die Früchte beinhalten Vitamine, vor allem Vitamin C.
Wald-Erdbeere:
Früchte und Erdbeerblätter, die einen hohen Gerbstoffgehalt besitzen. Die reifen Früchte enthalten wertvolle
Mineralstoffe, Fruchtsäuren und lösliche Kohlenhydrate, vor allem aber reichlich Vitamin C.
Weißdorn:
weißdorn enthält blutdrucksenkende und krampflösende Stoffe. Die Früchte haben einen hohen Gehalt an Zucker, Pektin
und Vitamin C. Genutzt werden die ganz jungen Blätter, Blüten und die Früchte
Wacholder:
Die auch als “Beeren” bekannten Zapfen
Weide:
Die Blätter der Weide sind essbar. Weide wirkt schmerzstillend und fiebersenkend. Bei Angst vor dem Fuchsbandwurm ist
es ratsam, in gefährdeten Waldgebieten die Kapselfrüchte (Beeren) abzukochen.
Pflanzen und Kräuter:
Das meiste Wildgemüse wird im Frühjahr und Frühsommer vor der Blüte gesammelt, da das Pflanzengewebe dann noch saftig und zart ist. Nach dem Tod der Blüte steckt die Energie in den Wurzeln, die dann getrost genutzt werden können, da sich die Pflanze in fast allen Fällen schon vermehrte.
Affodil: Samen, Stengel und die Knolle
Acker-Rettich:
Die jungen Blätter und Sprossen werden vor der Blüte gesammelt. Die Pflanze wird als Gemüse verwendet, die Samen
können zu Senf verarbeitet werden.
Acker-Senf:
Die jungen Blätter werden als Gemüse gekocht.
Acker-Glockenblume:
Die jungen Blätter werden vor der Blüte und die Wurzel im Herbst bzw. Frühjahr geerntet.
Adlerfarn:
Die junge Farntriebe werden in Salzwasser als Gemüse gekocht. Im Winter findet die getrocknete und gemahlene
stärkehaltige Farnwurzel Verwendung.
Ährige Teufelskralle:
Essbar sind die jungen Blätter und die möhrenförmige, schmackhafte Wurzel, die als Reservestoff Kohlenhydrate enthält.
Bach-Ehrenpreis:
Nach gründlichem Waschen werden die jungen Stengel und Blätter genutzt.
Barbarakraut:
Im Frühjahr werden die jungen Blätter roh verwendet und im Winter als Gemüse zubereitet.
Bärenklau:
Im Frühjahr werden die jungen Blätter geerntet, solange sie noch zusammengefaltet sind und hellgrün glänzen. Im
Frühsommer werden die Blattstengel gesammelt und roh verarbeitet. Später, im Sommer, werden die fleischigen Stengel
abgeschnitten und vor dem Verzehr geschält, da sie dicht und rauh behaart sind. Sie können nach wie vor roh verzehrt
werden; die ausgewachsenen Blätter sollten vor dem Essen jedoch besser gekocht werden. Die jungen Blütenknospen sind
sehr zart und aromatisch im Geschmack. Im Herbst werden dann die Samen genutzt. Bärenklau ist blutdrucksenkend und
verdauungsfördernd. Er wird auch Ginseng der Europäer genannt.
Bärlauch:
Junge Blätter, Blüten und Wurzel. Bärlauch ist in seiner anregenden, harntreibenden Wirkung dem Knoblauch sehr
ähnlich. Er regt die Magensäfte an und hemmt Fäulnis – sowie Gärungsbakterien. Ein gemeinsames Merkmal aller
Lauchgewächse ist ihr Gehalt an ätherischen, schwefelhaltigen Ölen, denen eine anregende, entgiftende und
blutreinigende Wirkung nachkommt. Die kleinen länglichen Zwiebeln können wie Knoblauch verwendet werden und werden im
Herbst ausgegraben.
Brunnenkresse:
Junges Kraut und Samen – Brunnenkresse sollte nicht unterhalb einer Weide gesammelt und immer vor dem Verwenden gut
gewaschen bzw. abgekocht werden. Brunnenkresse enthält viel Vitamin C, Provitamin A, die Vitamine B und E, Niacin
sowie wichtige Mineralstoffe, besonders Eisen und Jod. Brunnenkresse kräftigt den Organismus und wirkt anregend auf
die Verdauung.
Brennnessel:
Die Samen der Brennnessel schmecken wie Mandeln. Das Kraut wird am besten mit einem Handschutz gepflückt. Die feinen
Härchen werden abgerieben oder abgebrüht. So kann man die Brennnessel nicht nur als Spinat sondern auch als Salatkost
geniessen. Brennnesselblätter enthalten fast doppelt soviel Proteine wie die Sojabohne und in reichem Masse
Spurenelemente, Vitamin A sowie wichtige Enzyme und Kieselsäure. Die Brennnessel wirkt entgiftend und blutreingend
aber auch harntreibend. Brenneselblätter lassen sich gut trocknen und bereichern als Pulver auch während des Winters
unser Essen mit wichtigen Mineralstoffen.
Braunelle:
Genutzt werden die jungen Triebe, die Blütentriebe und die Blätter. Die Braunelle enthält Gerb- und Bitterstoffe,
Fette, Harze und Öle, die sie als Heilpflanze bei Entzündungen im Mund und Rachenraum sowie zur Munddesinfektion
prädestinieren. Der Tee aus den Blütenköpfchen wirkt nervenstärkend.
Beifuss:
Das Kraut wird hauptsächlich als Gewürz genutzt und enthält das ätherische Öl Cineol. Beifuss wirkt
verdauungsfördernd, magenstärkend und hilft bei Blähungen.
Borretsch: Blüten
Bibernelle:
Verwendung finden junge Blätter, Stengel und Samen. Die Bibernelle wirkt magenstärkend und hilft bei Entzündungen der
oberen Atemwege.
Beinwell:
Die Sprossen kann man im Frühjahr, die jungen Blätter fast den ganzen Sommer durch ernten und roh oder wie Spinat
gekocht essen. Die Zubereitung der Wurzel ist gleich wie bei der Kartoffel. Beinwell ist sehr proteinreich und in
ihrem Nährwert mit tierischem Eiweiß vergleichbar. Beinwell enthält auch Vitamin B12, Pflanzenschleime, Gerbstoffe und
Allantoin. Die enthaltenden Schleim- und Gerbstoffe machen Beinwell zu einem Heilmittel bei Magen- und
Darmerkrankungen. Man kann Beinwellwurzeln auch pulverisieren und das Pulver zu Plättchen formen. Sie werden hart wie
Holz und schon haben wir Kekse. Bevor sie hart werden, kann man auch Beeren oder Öl dazu geben.
Blauer Lattich bzw. Berg-Lattich:
Junge Blätter
Dost:
Verwendet werden die schmackhaften Blätter, Blüten und Stengel. Dost enthält ätherische Öle, Harze und Gerbstoffe. Er
wirkt schweiß- und harntreibend, ist magenwirksam und krampflösend.
Duftende Süssdolde:
Die jungen Blätter können als Gemüse oder Gewürz verwendet werden.
Disteln:
Disteln besitzen mehr Eiweiß als Soja. Die Blätter von ihnen sind sehr gut nutzbar. Folgende Distelarten sind für die
Wildküche zu empfehlen:
Gemeine
Eseldistel:
Wurzel und die jungen Sprösslinge als Gemüse. Die Blütenköpfchen werden zubereitet und gegessen wie die Artischocke.
Früher presste man aus den Früchten Öl.
Spanische
Golddistel:
Wurzelgemüse
Nickende Distel:
Blütenköpfchen wie Artischocke und die geschälten Stengelteile als Gemüse.
Wollige
Kratzdistel:
Die jungen Triebe und die nicht entfalteten Köpfchenknospen werden als Gemüse gegessen.
Kohl-Kratzdistel:
Die jungen Blätter finden als Salat Verwendung und die Blütenköpfchen werden wie Artischocken zubereitet.
Alpen-Kratzdistel:
Wurzelgemüse
Kratzdistel:
Die jungen Sprossen und die noch nicht aufgeblühten Köpfchen werden als Gemüse zubereitet.
Kohl-Gänsedistel:
Blätter roh oder als Gemüse
Dornige oder
scharfe Gänsedistel:
Blätter roh oder als Gemüse
Spanische
Artischocke:
Blütenköpfchen wie Artischocke
Feldsalat bzw. Rapunzel:
Die jungen Blätter können roh oder als Gemüse gegessen werden.
Feldthymian:
Genutzt werden die blühenden Sprossentriebe. Thymian ist reich an ätherischen Ölen, er wirkt stärkend und beruhigend
bei Blinddarmreizungen, Magenerkrankungen und Nervenschwäche.
Frauenmantel:
Die junge Blätter werden als Gemüse oder Salat verarbeitet. Frauenmantel gilt als wichtiges Frauentonikum und hilft
bei Menstruationsstörungen.
Fenchel:
Auch die jungen Blätter und Stengel können als Gemüse genutzt werden, genauso wie die Früchte, die gerne als Gewürz
verwendet werden. In der Ölgewinnung werden die Früchte des Fenchels genutzt, ähnlich wie die Oliven oder
Distelköpfchen. Fenchel wirkt schleimlösend, antibakteriell, antimykotisch, entblähend und krampflösend.
Gundelrebe:
Die jungen Blätter und Triebe werden roh oder gekocht zu sich genommen. Gundelrebe enthält viel ätherisches Öl, die
Bitterstoffe und Saponine regen die Verdauung an und stärken Herz und Leber.
Gänseblümchen:
Verwendbar sund die junge Blüten und Knospen; in gemässigten Zonen zu jeder Jahreszeit – selbst unter Schnee. Das
Gänseblümchen enthält Saponine, Bitter- und Schleimstoffe, ätherisches Öl und organische Säuren. Aufgrund dieser
Inhaltstoffe wirkt es stoffwechselanregend, blutreinigend und entwässernd. Gänseblümchentee wirkt krampflösend,
hustenstillend und leicht abführend. Traditionell wird die Pflanze als Heilmittel bei Hauterkrankungen und Leberleiden
eingesetzt.
Goldgelber Lauch:
Genutzt werden die jungen Blätter und die Zwiebel, die wie Knoblauch Verwendung findet.
Guter Heinrich:
Die Pflanze wird hauptsächlich wie Spinat zubereitet, doch im späten Frühjahr werden die jungen Blättchen auch roh
verarbeitet. Im Sommer können die Blätter und die jungen Triebspitzen über Dampf gegart und gegessen werden. Die
Pflanzen enthalten viel Proteine, Provitamin A, Vitamin B, Vitamin C sowie verschiedene Mineralstoffe.
Gänsefuss:
Die Pflanze wird wie Spinat gekocht; auch die Samen finden Verwendung.
Geissraute:
Junge Blätter
Grosse Klette:
An der Klette ist von den jungen Blättern im Frühling bis zu den Blattstielen und dem Blütenstiel alles essbar. Es ist
zu empfehlen die Rinde der Stiele zu entfernen. Die Blätter werden wie Spinat verwendet. Klettengemüse ist für Magen,
Leber und Galle besonders schonend. Die Klettenwurzel wird getrocknet und in Öl angesetzt.
Giersch bzw. Geissfuss:
Die junge Blätter und Blüten besitzen eine entgiftende Wirkung.
Gras:
Sogar im Winter unter Schnee verzehrbar; doch sollten nur Wildpflanzen gewöhnte Menschen auf diese Alternative
zurückgreifen. Besonders zum empfehlen sind Rauchgras und Federgras. Alle Getreidesorten waren ursprünglich Gräser,
die durch Zucht zu grösseren Erträgen gebracht wurden. Grassamen sind am Anfang mühsam zu ernten, aber sehr nahrhaft
und haltbar. Vor dem Genuss zerkleinern und als Brei zubereiten.
Huflattich:
Die Blätter, Stengel und Blüten enthalten Mineralstoffe (Salpeter, Schwefel), Schleimstoffe und ätherische Öle.
Hopfenkranz:
Essbar sind die Blüten und Früchte. Die essbaren Hopfentriebe enthalten wertvolle Vitamine, die Fruchtzapfen enthalten
Lupulin. Die darin vorkommenden Bitterstoffe und ätherischen Öle wirken antiseptisch, appetitanregend und
verdauungsfördernd.
Hirtentäschel:
Junge Rosettenblätter und Samen
Habichtsartiges bzw. Gemeines Bitterkraut:
Das junge Kraut wird als Kochgemüse genutzt, es empfiehlt sich jedoch den Sud wegzuschütten.
Johanniskraut:
Johanniskraut wirkt stimmungsaufhellend und antidepressiv. Ausserdem hat es eine allgemeine stärkende Wirkung; es wird
bei geistiger Erschöpfung, Blutarmut und nach schweren Erkrankungen zur Rekonvaleszenz empfohlen.
Kapuzinerkresse:
Die Blüten enthalten viel Vitamin C und Benzysenföl.
Knoblauchrauke:
Blätter und Blüten. Die Samen werden Anfang Juni gesammelt, indem die Stengel mit den reifen Samenkapseln “Hals über
Kopf” in ein Papiersäckchen oder in eine Schale geschüttelt werden. Medizinisch anerkannt ist die antiseptische und
wundheilende Wirkung. Sie eignet sich wie Brennnessel, Bärlauch und Gundelrebe als Frühjahrskur, da sie auch
blutreinigend und harntreibend wirkt.
Kriechender Hahnenfuss:
Die Blütenknospen und die jungen Blätter sind – aber unbedingt vor der Blüte gesammelt – essbar.
Kali-Salzkraut:
Die jungen Blätter und ganzen Pflanzen werden im Frühjahr geerntet und als Gemüse oder roh verwendet. Die Pflanze ist
reich an Alkalisalzen.
Klatschmohn:
Verwendet werden die Samen und Blüten. Klatschmohn hilft bei Heiserkeit und gilt als Beruhigungsmittel.
Kammile:
Genutzt werden die geöffneten, voll entwickelten Blütenköpfchen. Kamille wirkt gegen Entzündungen, ist krampfstillend,
beruhigend und wundheilend.
Kürbis:
Die Blüten vom Kürbis sind sehr schmackhaft.
Kleinblütiges Knopfkraut bzw. Franzosenkraut:
Die jungen Blätter und Stengel sind roh oder als Gemüse verwendbar.
Krokus:
Blüten
Löwenzahn:
Die jungen Blätter des Löwenzahn liefern ein gutes Gemüse; sie werden gekocht oder roh zubereitet. Aus den
getrockneten Wurzeln kann man Kaffee-Ersatz machen: Trocknen, in einer Pfanne rösten und mahlen. Die am tiefsten
eingekernten Blätter sollen am heilkräftigsten sein. Auf den Äckern und Wiesen ist bereits im Herbst die nächste
Generation von frischen Löwenzahnblättern zu finden.
Die Blätter enthalten mehr Provitamin A als Karotten und vierzigmal mehr als herkömmlicher Salat, darüber hinaus die
Vitamine B und C sowie Mineralsalze, Gerb- und Bitterstoffe. Im Vergleich zu Spinat enthält Löwenzahn dreißigmal mehr
Eisen. Der im Frühjahr noch angenehm bittere Geschmack regt den gesamten Verdauungsapparat an. Leber, Galle, Milz,
Bauchspeicheldrüse und auch die Nieren werden gestärkt. Löwenzahn wirkt harntreibend und blutreingend. Der Blütenstaub
enthält besonders viele Spurenelemente und die Löwenzahnwurzel, die roh oder gekocht gegessen wird, ist besonders im
Herbst reich an Inulin.
Lavendel:
Blüten
Löffelkraut:
Die Samen und die frischen, grünen Blätter können roh oder als Gemüse gegessen werden. Die Pflanze enthält viel
Vitamin C.
Wiesenlabkraut und Echtes Labkraut:
Genutzt werden die Triebe, die ca. 10 cm über dem Boden abgeschnitten werden.
Lungenkraut:
Die jungen Blätter werden roh oder als Gemüse genutzt.
Melde:
Die Melde wird hauptsächlich wie Spinat zubereitet; im späten Frühjahr können die jungen Blättchen auch roh verzehrt
werden. Im Sommer werden die Blätter und die jungen Triebspitzen z.B. über Dampf gegart. Auch die schmackhaften Samen
finden Verwendung. Melden enthalten viel Proteine, Provitamin A, Vitamin B, Vitamin C sowie verschiedene
Mineralstoffe.
Malve:
Die jungen Blätter, die Blüten und die grünen Früchte werden genutzt. Die Blüten sollten nur an trockenen Tagen
geerntet werden. Auch die Samen sind sehr schmackhaft. Malven haben einen hohen Gehalt an Proteinen, Provitamin A,
Vitamin B und C; sie enthalten Schleimstoffe und Anthocyane. Wegen ihres hohen Schleimstoffgehalts wirken sie
reizmildernd und schleimlösend.
Mädesüss:
Verwendet werden die Blüten. Mädesüss besitzt schweiß- und harntreibende Eigenschaften.
Mannstreu:
Die junge Sprossen können im Frühling roh und die Wurzel als nahrhaftes Gemüse gegessen werden.
Margerite:
Die jungen Triebe, die Blätter und Blüten sind essbar.
Milzkraut:
Das Kraut wird roh genutzt und gilt als altes Heilmittel.
Moos:
Moos sollte nur in angemessener Menge und nur von an Wildpflanzen gewöhnte Menschen genutzt werden.
Meersalat:
Findet Verwendung als Salat. Meersalat ist nicht zum Trocknen geeignet.
Echte Nelkenwurz:
Die jungen Blätter werden roh oder als Gemüse gegessen; die Wurzel, im Herbst oder Frühjahr geerntet, findet als
Gewürz Verwendung.
Bach-Nelkenwurz:
Essbar sind die Blätter und die nektarreichen Blüten.
Nessblättrige Glockenblume:
Die zarten Blätter werden als Gemüse und die gekochten Wurzeln im Herbst oder Frühjahr als Salat zubereitet.
Nachtviole:
Blüten
Nachtkerze:
Die Wurzel kann im Herbst und Frühjahr, bevor der Blütenspross treibt, gekocht werden. Auch die Blüten sind
nutzbar.
Nadelkerbel:
Die jungen Blätter werden als Gemüse verwendet. Der Kerbel ist eine alte Heilpflanze.
Oreganum:
Blüten und als Gewürz.
Ochsenzunge:
Die jungen Blätter und Sprossenspitzen sind vor der Blüte essbar.
Pfefferminze:
Die Blätter und Blüten sind sehr schmackhaft. Minzen enthalten verdauungsfördernde, antiseptische und anregend
wirkende Öle.
Pfeilkresse:
Die Samen werde als Gewürz verwendet; das scharf schmeckende Kraut wird roh gegessen.
Pastinak:
Pastinakblätter und die Samen haben eine ähnliche Wirkung wie Kümmel; sie sind blähungswidrig und beruhigend bei
Magenbeschwerden. Pastinak hat einen hohen Nährgehalt in der Wurzel, wobei nur die der einjährigen Pflanze genutzt
werden kann.
Platterbse:
Die Wurzel wird gekocht, weniger roh verzehrt; sie enthält Stärke und Zucker. Man kann aus ihnen auch ein gutes
Speiseöl gewinnen.
Portulak:
Vor der Blüte kann das gesamte Kraut roh oder als Gemüse zubereitet werden.
Pestwurz:
Die jungen Blätter werden kräftig abgebrüht und können dann als Gemüse zubereitet werden.
Queller:
Queller kann als Salat oder Gemüse zubereitet werden.
Quecke:
Die Quecke hat feine Früchte und auch die Wurzel kann verwendet werden.
Rote Fetthenne:
Die jungen Blätter finden roh oder als Gemüse Verwendung.
Raps:
Schmackhafte Blüten und Blätter, doch Achtung (!) Bitterraps ist nicht verzehrbar!
Schafgarbe:
Die Blüten und jungen Blätter sind sehr schmackhaft. Die Schafgarbe wird wegen ihrer anregenden, stärkenden,
entzündungshemmenden, entkrampfenden und antiseptischen Wirkung für Leber, Galle und Niere geschätzt. Die Kombination
von ätherischen Ölen, Bitter- und Gerbstoffen macht sie darüber hinaus zu einem magen- und darmstärkenden Heilmittel.
Schnittlauch:
Auch die Blüten sind essbar, die weitere Verwendung ist ausreichend bekannt.
Scharbockskraut:
Die Blütenknospen haben einen hohen Stärkegehalt. Die Stengel und die Blätter mit dem hohen Vitamingehalt unbedingt
vor der ersten Blüte sammeln. Die Wurzel sollte erst nach der Blüte geerntet und als Gemüse gekocht werden.
Strauchiger Spargel:
Die jungen Sprossen werden als Gemüse gegessen; aus der Wurzel wird ein heilkräftiger Spargelsirup hergestellt und die
Samen dienten auch schon als Kaffee- Ersatz.
Strand-Dreizack:
Die junge Blätter werden vor der Blüte gesammelt und es empfiehlt sich die Blätter zu kochen. Die Früchte werden
geröstet. Die Pflanze wurde früher wegen des hohen natriumkarbonatgehalts zur Sodabereitung verwendet.
Sauerampfer:
Die junge Blätter, Stengel und Triebe finden hauptsächlich roh aber auch als Gemüse Verwendung. Beim Pflücken keine
Blätter mit braunen Flecken verwenden. Der charakteristische, saure Geschmack des Sauerampfers entsteht durch den
hohen Gehalt an Vitamin C, Oxal- und anderen organischen Säuren. Roh gegessen, hat er einen günstigen Einfluss auf die
Verdauung und dient zur Blutreinigung. Gekocht wirkt Sauerampfer leicht abführend.
Schlangen – Knöterich:
Junge Blätter und Stengel werden zur Gemüseverarbeitung verwendet.
Schlüsselblume:
Die Blätter und auch die Blüten sind nutzbar. Die Blüten enthalten ätherische Öle und die Blättchen sind reich an
Vitamin C und Mineralsalzen, sie enthalten aber auch Saponide, Glykoside und Pflanzenschleime, die reizlindernd und
schmerzstillend wirken.
Springkraut:
Die Blüten und Samen sind essbar.
Spornblume:
Junge Blätter
Sumpf-Dotterblume:
Nur Blüten sind verwendbar. Die Blütenknospen werden in Salzwasser, Essig oder Öl eingelegt und können als
Kapernersatz verwendet werden.
Schwarzer Senf:
Verwendbar sind die Blätter, Blüten und die Samen. Die Blätter sind reich an Proteinen, Provitamin A, Mineralsalzen
und den Vitaminen B und C. Die rohe Pflanze wirkt appetitanregend, verdauungsfördernd und antiseptisch.
Steinklee:
Steinklee enthält Cumarin, Glykoside, Flavonide und Harze. Die Blüten und die ganzen oberirdischen Pflanzenteile
können zum Verzehr genutzt werden.
Sumpf-Ziest:
Die Wurzeln finden gekocht Verwendung.
Schilf:
Die Wurzel enthält bis zu 15% Zucker und bis zu 50% Stärke und wird gekocht genutzt, die Samen dienen zur Herstellung
von Mehl und das Innere der Schilfblatttriebe ist roh essbar.
Gelbe Spargelbohne:
Die jungen Hülsen und Samen ergeben ein wohlschmeckendes Gemüse.
Taubnessel:
Verwendbar sind die Blüten, die jungen Blätter, die Triebe und die weichgekochte Wurzel. Die weiße Taubnessel gilt als
sehr heilkräftig. Sie kommt besonders in der Frauenheilkunde zur Anwendung. Alle Taubnesselpflanzen können wie
Brennnessel als Gemüse verwendet werden.
Traubenkopf-Leimkraut:
Die jungen Blätter und die Sprossen werden roh oder als Gemüse gegessen.
Vogelmiere:
Die junge Blätter sind das ganze Jahr über verwendbar. Vogelmiere enthält reichlich Vitamin C und Karotin, des
weiteren Elemente, wie Phosphor, Magnesium, Kupfer und Kalium, sowie Mineralsalze, Saponine und Kieselsäure.
Veilchen:
Die Veilchenblüten sind sehr schmackhaft und nahrhaft. Veilchenblätter können die ganze Saison hindurch verwendet
werden. Sie enthalten neben ätherischen Ölen, das Alkaloid Violin sowie Saponine und werden als natürliches Heilmittel
bei Husten eingesetzt.
Vogelknöterich:
Die jungen Blätter und Stengel des Vogel-Knöterich enthalten lösliche und unlösliche Kieselsäuren.
Wiesenschaumkraut:
Verwendung finden die junge Blätter, Blüten und Knospen.
Spitzwegerich bzw. Breitwegerich:
Das ganze Jahr über können die jungen Blätter verwendet werden. Allerdings hat der Spitzwegerich ein sehr herbes und
gewöhnungsbedürftiges Aroma. Der Spitzwegerich ist ein altes Lungenheilmittel denn seine Blätter enthalten
Kieselsäure, die gewebefestigend wirkt, Schleimstoffe, die die Schleimhäute schützend überziehen, sowie antiseptische
Substanzen. Dazu enthält er noch Vitamin C. Alle Wegericharten enthalten Proteine, Vitamine und Mineralsalze aber auch
Schleim- und Gerbstoffe. Wegericharten wirken blutreinigend, antiseptisch, blutstillend und gewebefestigend.
Wegwarte:
Genutzt werden die jungen Blätter. Die geröstete Wurzel ist als Kaffeeersatz bekannt.
Wilde Stiefmütterchen:
Die Blüten und Blütenknospen sind sehr schmackhaft.
Wald-Weideröschen:
Die jungen Blätter finden roh oder als Gemüse Verwendung. Die jungen Stocksprossen und Triebe ergeben, vor der Blüte
geerntet, ein feines Gemüse.
weißer Meerkohl:
Die ganz jungen Sprossen und die jungen Blätter können als Gemüse zubereitet werden.
Wiesenkopf:
Die junge Blätter des Wiesenkopfs enthalten ein ätherisches Öl, Gerbstoffe, Saponine, Vitamine und Mineralsalze. Die
Gerbstoffe der Blätter wirken adstringierend und blutstillend. Die Saponine und das ätherische Öl regen die Verdauung
an und wirken gegen Blähungen. Die Blätter werden roh zubereitet, da sie gekocht ihr Aroma verlieren.
Wiesen-Salbei:
Wie auch beim Gartensalbei werden die Blüten genutzt. Beide Salbeiarten enthalten ätherische Öle, Gerbstoffe, Harze
und organische Säuren. Salbei wirkt antiseptisch und entzündungshemmend.
Wiesen- bzw. Rotklee:
Die jungen Blätter werden als Gemüse genutzt, aber auch die Blüten sind schmackhaft.
Wald-Sauerklee:
Die junge Blätter sind roh oder als Gemüse nutzbar.
Wiesen-Kerbel:
Die Wurzel und die Blätter des Wiesen-Kerbel können als Gemüse verwendet werden. Die scharfschmeckende Wurzel soll
jedoch nur zwischen Herbst und Frühjahr gesammelt werden.
Wiesen-Bocksbart:
Verwendung finden die Blüten, die jungen Sprossen, die zuckerhaltigen Blätter und die Wurzeln, die wie Schwarzwurzeln
zubereitet werden.
Wiesen-Fuchsschwanz:
Verwendet werden die junge Blätter als Gemüse und die Samen. Die Pflanze ist reich an Magnesium.
Waldmeister:
Junge Blätter
Zahnstocher-Ammei:
Die Wurzeln finden Verwendung. Die Pflanze gilt als Heilpflanze.
Zaun-Wicke:
Junge Blätter und Triebe.
Es ist empfehlenswert die Pflanzen während der Sonne zu sammeln. Am besten legt man sie locker in einen Korb.
Wildgemüse ist länger halbar als Gartengemüse; zugleich ist es sehr kalorienarm und sehr gesund zum Würzen.
Zum Konservieren wird das Gemüse kurz gewaschen, gehackt und gesalzen. Die Lagerung erfolgt in einem gut
verschliessbaren Glas, an einem kühlen Ort (nicht im Kühlschrank).
Zum Trocknen werden die geputztem und leicht gewaschenen Kräuter an einem warmen Tag an einen schattigen, zugigen Ort
aufhängt oder locker gelegt. Die gut getrockneten Kräuter können lichtgeschützt in Glasgefässen aufbewahrt werden.
Wichtig ist, dass die Kräuter und Wildgemüse nur an Orten zu sammeln sind, die weitab von befahrenen Strassen liegen.
Feldränder müssen wegen der eventuellen Belastung mit Kunstdünger oder Pestiziden gemieden werden.
Pilze
Pilze erscheinen vorwiegend im Spätsommer und Herbst und brauchen ausreichend Feuchtigkeit. Pilze bestehen zu 90% aus
Wasser. Die Trockensubstanz enthält viel Eiweiß, Kohlenhydrate und neben einem unbedeutenden Fettanteil die Vitamine
A, B und D. Die Pilze sollte man oberirdisch abschneiden, sodass sich der Pilz weiter vermehren kann. Besonders
empfehlenswerte, häufige und leicht bestimmbare Speisepilze:
Birkenpilz (Brat- und Kochpilz)
Brätling (Bratpilz)
Frauentäubling (Brat- und Kochpilz)
Maronenröhrling (Brat-, Koch- und Trockenpilz)
Pfifferling (Brat- und Kochpilz)
Rotkappe (Brat- und Kochpilz)
Schopftintling (Brat- und Kochpilz)
Speisemorchel (Brat- und Kochpilz)
Steinpilz ( Brat-, Koch- und Trockenpilz)
Obwohl das Angebot der Wildpflanzen gigantisch ist, sollte man sie nur unter dem Aspekt des Naturschutzes sammeln,
d.h. immer nur soviel von einer Pflanze, dass eine Vermehrung der Art gesichert bleibt.
Bei der ganzheitlichen Urkosternährung ist es vor allem wichtig, Nüsse zu sich zu nehmen und essbare Pilze in den
Speiseplan einzubinden.
Fazit:
Für den Menschen ist es immer ein Vorteil, sich mit der Natur zu verbünden. Wir können die Einfachheit und unübertroffene Vollendung der Natur nicht nur auf dem Sektor der Nahrung, sondern auch im Bereich Haar-, Zahn- und Hautpflege nutzen.
Quelle: Michael Dierenbach