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Naturheilkunde
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Apitherapie

Bienenprodukte im Einsatz in der Heilpraktiker-Praxis

© Kernel - Fotolia.comApitherapie kommt von Apis = Honigbiene und therapeua = gr.: behandeln und ist eine Therapieform mit Honig, Blütenpollen, Propolis Bienenwachs, Gelee Royal, Bienengift, Bienenstockluft und Apilarnil.

Vielen Menschen, selbst Ärzten und Heilpraktikern, ist heute die Behandlungsmethode mit Bienenprodukten unbekannt. Das war nicht immer so: Vor dem Zweiten Weltkrieg therapierten viele deutsche Ärzte ihre Patienten sehr erfolgreich mit Bienenprodukten.

Die Geschichte der Apitherapie beginnt in grauer Vorzeit, in den Kindertagen der Menschheit. Seit dieser Zeit begleitet uns die Honigbiene,„Apis Mellifera“. Ohne ihre Blütenbestäubung würden wir keine Früchte bekommen, unsere Nahrung wäre längst nicht so reichhaltig. Forschungen besagen, dass wir Menschen ohne die Bienen nur noch wenige Jahre zu leben hätten.

Die Honigbiene gehört zu den Staaten bildenden Insekten und ist die einzige von 150.000 Insektenarten, die dem Menschen so vielseitig Nutzen bringt. Der erste Kontakt mit einem Bienenstich war wohl sehr schmerzhaft, aber unsere Vorfahren haben bemerkt, dass sich ihr Allgemeinbefinden deutlich verbesserte, wenn sie Waben mit Honig aßen. Diese Tatsache war der Beginn der Apitherapie. Bienen bevölkern schon seit über 50 Millionen Jahren die Erde, wie man aus Bernsteinfunden weiß. Vor 40.000 Jahren entdeckten unsere Vorfahren das Feuer, und wenig später Honig als Nahrung, den sie den Bienen unter schwersten Bedingungen raubten.

Die Blütezeit der Apitherapie begann aber erst vor 6.000 Jahren mit den Indianern, die die Bienenprodukte Honig und Propolis zur Heilung von Wunden einsetzten. Vor 4.000 Jahren waren es die Ägypter, die in ihrer Medizin in großem Maße Bienenprodukte zu Heilzwecken bei Leber- und Gallenblasenleiden nutzten und ihre Pharaonen mit Propolis und Honig gegen die einsetzende Verwesung konservierten. Andere Völker wie die Sumerer, Hethiter, Chinesen, Griechen u.a. heilten mit Honig vorwiegend innere Krankheiten. Die Urväter der modernen Medizin (Hippokrates, Galen, Paracelsus, Hildegard von Bingen etc.) sowie bekannte Philosophen (Plinius, Aristoteles etc.) behandelten mit Honig, Propolis und Bienengift. Hahnemann verwendete die Biene (Apis) und ihr Gift (Apisinum) in der Homöopathie.

Mit der Entdeckung des Penicillins durch den englischen Bakteriologen Dr. Flemming und den erfolgreichen Behandlungen mit Penicillin im Zweiten Weltkrieg verschwanden nach und nach die Produkte und das Wissen über die Therapiemöglichkeiten mit Bienenprodukten aus den meisten Arztpraxen in Deutschland. Chemische Medikamente nahmen ihren Platz ein. In Ländern wie Russland, Bulgarien, Rumänien, Amerika, Tunesien, Japan und Brasilien wurde an den Bienenprodukten weitergeforscht und man behandelt damit in Verbindung mit der Phytotherapie viele Menschen erfolgreich und ohne Nebenwirkungen.

In den vergangenen Jahren begann auch in Deutschland die Behandlung mit Bienenprodukten wieder ganz allmählich an Boden zu gewinnen, besonders die Bonner Kinderklinik forscht intensiv an Behandlungsmöglichkeiten mit medizinischem Honig. Andere Wissenschaftler, wie z.B. Dr. Diaz Carballo von der Universität Bochum/Dortmund, forschen an der Propolis, dem Kittharz aus dem Bienenstock, zur Behandlung von Tumoren bei Kindern und Erwachsenen.

Bei all der Polemik über die Kostenexplosion in unserem Gesundheitswesen verwundert es doch sehr, dass man diesen wunderbaren Substanzen wie Honig, Pollen, Bienengift, Gelee Royal, Wachs, Apilarnil und Stockluft so wenig Beachtung schenkt. Diese Produkte würden die Kosten im Gesundheitswesen stark reduzieren, da es sich um kostengünstige, leicht zu beschaffende, natürliche Heilmittel und hervorragende Nahrungsergänzungsstoffe handelt.

HonigmassageDie Biene stellt Honig z.B. aus dem Nektar der Blüten und den Blüten der Frucht tragender Bäume her, aber auch von den Exkreten der Blattläuse, Schildläuse, Schnabelkerfe etc. sammelt die Biene die Flüssigkeiten und verwandelt sie in für uns wohlschmeckenden Honig. So kommen viele Inhaltsstoffe der Pflanzen in den Honig, der bei Erkrankungen des Nasen-Rachen-Raumes, der Leber, bei Gallenerkrankungen, Herzerkrankungen, schlecht heilenden Wunden, Magen- und Darmstörungen, Hyperaktivität u.v.m. eingesetzt werden kann.

Honig ist ein idealer Energiespender für Sportler und diejenigen, die besonders viel Leistung erbringen müssen. Honig wirkt Bakterien tötend, antiseptisch, zellerneuernd und Wundheilung fördernd. Äußerlich angewandt, als Honigmassage, wirkt er über die Head’schen Zonen als ideales Ausleitungsverfahren, belebt, vitalisiert und entlastet den ganzen Körper. Honig ist auch ein hervorragendes Hautpflegemittel und ein idealer Konservierungsstoff für Pollen, Gelee Royal und alle anderen Bienenprodukte.

Blütenpollen, der männliche Teil der Trachtpflanze, sind ein Kraftpaket, das alle Vitamine, Spurenelemente und hochwertige essenzielle Aminosäuren enthält, die unser Körper braucht, um gesund und leistungsfähig zu sein. Pollen helfen bei Immunschwäche, Lebererkrankungen, Sehschwäche, Stoffwechselerkrankungen, Leistungsschwäche, Appetitlosigkeit u.v.m. Schnell heranwachsenden Kindern, kranken und alten Menschen geben die Blütenpollen Spurenelemente und essenzielle Aminosäuren zum Aufbau und zur Gesunderhaltung des Körpers.

BienenwachswabeBienenwachs – mit seinen ätherischen und balsamischen Inhaltsstoffen – verwende ich in meiner Praxis zur lokalen Behandlung bei chronischen Erkrankungen des Bewegungsapparates, in Form von Auflagen und in Verbindung mit Wärme. Bienenwachs findet in Ohrenkerzen (z.B. Hopiohrkerzen) zur Ohrreflexzonenbehandlung oder als Körperkerzen zur Behandlung von Triggerpunkten Verwendung. Bienenwachs setzt man heute umfangreich in der kosmetischen Industrie zur Herstellung von Cremes und Salben als Konsistenzgeber ein.

Propolis (gr.: vor der Stadt) wird von Bienen von den Harzen der Bäume und Knospen gesammelt, veredelt und zum Desinfizieren und Abdichten des Bienenstocks verwendet.

Propolis auf einem GitterIm menschlichen Körper wirkt es antibakteriell, besonders gegen Bakterien wie Helicobacter Staphylokokken, Streptokokken und Salmonellen. Ich setze Propolis bei vielen Erkrankungen des Nasen-Rachen-Raumes und bei Magengeschwüren ein. Durch Arthritis verursachte Gelenkentzündungen können sehr gut mit Propolis behandelt werden, da Propolis eines der stärksten natürlichen Schmerzmittel ist und gleichzeitig entzündungshemmend wirkt.

Besonders interessant ist der Einsatz in der Zahnheilkunde. Propolis verhindert Parodontose und Karies und kann lockere Zähne wieder stabilisieren. Sie wirkt auf die Blutgefäße abdichtend und auf die Gefäßwande stärkend, sodass sie Menschen mit Hämatomneigung eine große Hilfe sein kann. Propolis hat auch eine starke antivirale Wirkung und wirkt heilungsfördernd bei allen Erkrankungen, die durch Viren verursacht werden. Neuste Erkenntnisse in der Tumorforschung zeigen eine ausgeprägte Wirkung gegen Krebsbildung. In Japan wird zurzeit Artepellin C aus dem grünen Propolis in der Onkologie mit erfolgversprechendem Ergebnis eingesetzt. Propolis hat eine stark antibiotische Wirkung, bildet jedoch keine Resistenzen, was bei vielen der heutigen Antibiotika der Fall ist.

Bienengift in der Apitherapie ist ein hervorragendes Mittel zur Behandlung chronischer und akuter Schmerzen, bei allen Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises und des Bewegungsapparates. Es fördert die Durchblutung und löst Blockaden. Bienengift kann man einsetzen bei Ischialgien und Neuralgien, da seine Wirkstoffe schmerzlindernd sind und Entzündungen entgegenwirken. Neuste Forschungen an Multiple Sklerose Erkrankten zeigen eine deutliche Verbesserung des Allgemeinzustandes.

Gelee Royal ist ein Produkt, das man vorwiegend aus der Kosmetik kennt. Bei innerer Anwendung ist Gelee Royal ein hervorragendes Therapeutikum, da es – wie kein anderes Bienenprodukt – das Immunsystem stärkt und stabilisiert. Es wirkt bei allen Erkrankungen, die mit starker körperlicher Schwächung einhergehen. Bei Tumor Erkrankten sollte es erst nach Abschluss der Chemotherapie/Strahlentherapie eingesetzt werden, da es eine sehr starke zellerneuernde Wirkung hat.

In Österreich wird seit einigen Jahren Bienenstockluft zur Behandlung von Asthmatikern mit großem Erfolg einsetzt.

Apilarnil, ein Produkt aus gefriergetrockneten Drohnenlarven, setze ich vorwiegend wegen des hohen Testosteronanteils bei Männern zur Vitalisierung und Stärkung des Immunsystems ein. Aber auch bei Frauen hat es eine stärkende, immunstimulierende Wirkung.

Herbert Albersmann Herbert Albersmann
Heilpraktiker in eigener Praxis in Ostbevern,
Therapieschwerpunkte TCM, Apitherapie, Blutegelbehandlung
na-mi-me-alb@web.de

 

Indikationsliste für Bienenprodukte      

Produkt Erkrankungen
Honig, innerlich Energiemangel, Herzschwäche, koronare Durchblutungsstörungen, Heuschnupfen, Verdauungsstörungen, Nervosität
Honig, äußerlich wird eingesetzt als Honigmassage (Entlastungsmassage) und zur Wundheilung (MRSA)
Pollen Darmerkrankungen, Mangelernährung, Zerebralsklerose, Leberschäden, Burnout, Konzentrationsstörungen, Leberzirrhose, Anämie, Eiweißstoffwechselstörungen, überhöhter Cholesterinspiegel, Strahlenschäden, Allergien
Propolis Asthma bronchiale, chronische Bronchitis, allergische Bronchitis, Akne, virale Erkrankungen (Herpes labiales, Herpes vaginales), Nagelpilz, Entzündungen im Mund, Hämorrhoiden, Magengeschwüre (Helicobacter pyl.), Erkältungskrankheiten, Tumorerkrankungen (Neuroblastom, Prostataca)
Wachs als Auflagen bei Erkältungskrankheiten, bei Erkrankungen des degenerativen und rheumatischen Formenkreises, Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes; als Wachs zum Kauen bei Heuschnupfen und bei Erkältungskrankheiten; als Ohrenkerzen bei Unruhezuständen und Ohrenschmerzen; als Körperkerzen zur Stimulierung der Körperakupunkturpunkte
Bienengift homöopathisch bei Erkrankungen der Haut, Herz, Augen, Tonsillen; als Intrakutaninjektion bei Warzen, Gürtelrose, Erkrankungen des degenerativen und rheumatischen Formenkreises, Fibromyalgie
Gelee Royal Unfruchtbarkeit, Wechseljahresbeschwerden, Immunabwehrschwäche, rheumatische Arthritis, chronisches Erschöpfungssyndrom, Hormonmangel, Arteriosklerose, Atemwegserkrankungen
Apilarnil Erschöpfungszustände, Stoffwechselstörungen, Immunabwehrschwäche, Störungen des neurovegetativen Systems, Potenzstörungen, Funktionsstörungen des endokrinen Systems
Bienenstockluft Atemwegserkrankungen

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