Das Modell des Biocomputers
Möglichkeiten und Grenzen der Analytischen Kinesiologie in der Naturheilpraxis
Der kinesiologische Muskeltest ist den meisten Praktizierenden in der Naturheilpraxis in Form des Medikamententests bekannt oder wird angewendet, um individuelle Allergien und Unverträglichkeiten zu ermitteln. Nicht selten sind Tester und Testperson bei diesen Testungen überrascht, wenn sich das Testergebnis nicht mit standardisierten klinischen Resultaten deckt und zweifeln an der Glaubwürdigkeit des Ergebnisses. Will man ein reproduzierbares und aussagekräftiges Muskelfeedback erzielen, gilt es, bestimmte Testvoraussetzungen zu schaffen und sich bewusst zu machen, welche nervalen, funktionellen und energetischen Prinzipien der Muskeltest nutzt. Dann hat man ein hervorragendes diagnostisches Instrument in der Hand, das ein weitaus größeres Spektrum bietet, als die bloße Austestung von Substanzen.
Der kinesiologische Muskeltest gehört zu den bioenergetischen Untersuchungsmethoden und dient der funktionellen Diagnose des „Systems Mensch“. Dabei kommt der Test gänzlich ohne elektronische Messapparate aus, ist überall einsetzbar und absolut kostengünstig. Die notwendige „Software“ befindet sich im Kopf des Testers, deshalb hängt die Qualität des Tests auch von der Erfahrung des Anwenders ab.
Anerkennung klinischer Diagnoseverfahren
Klinische Tests werden vom Muskeltest nicht ersetzt und sollten im Bedarfsfall hinzugezogen werden. Andererseits verfeinert der kinesiologische Muskeltest Ergebnisse technischer Tests und erweitert so auch das Therapiespektrum. Unser Fühlen und Denken sollte dem Test nicht untergeordnet werden, was besonders deutlich wird, wenn wir psychokinesiologisch arbeiten. Hier testen wir in der subjektiven Erlebniswelt des Patienten. Ist unsere Testperson beispielsweise gestresst und verwirrt, weil sie sich nicht zwischen zwei Dingen entscheiden kann, testen wir eben diese Verwirrung aus. Um diesen Stress aufzulösen, kommen in der psychologischen Kinesiologie energetische Techniken wie z.B. Klopfakupressur/EFT zum Einsatz, mit dem Ziel, dass der Klient wieder handlungsund entscheidungsfähig wird. Manchmal wird der Muskeltest missbraucht, um Zukunftsfragen zu beantworten oder um ihn als „Lügendetektor“ einzusetzen. Diese Tests besitzen Möglichkeiten und Grenzen der Analytischen Kinesiologie in der Naturheilpraxis keine Aussagekraft. Allerdings ist es möglich, in Bezug auf den Verlauf einer Therapie Prognosen zu erstellen, wenn der „Biocomputer Mensch“ zuvor auf seine Funktionstüchtigkeit hin überprüft wurde.
Steuerungsmechanismen des „Systems Mensch“
Das Modell des Biocomputers geht auf den Chiropraktiker Alan Beardall zurück. Dieser verglich den Menschen mit einem Computer und kam zu dem Schluss, dass Mensch und Computer ähnlich „funktionieren“. Zu den „Steuerungsmechanismen“ des menschlichen „Biocomputers“ zählen z.B. unser Nerven- und Immunsystem, das endokrine System, das Grundsystem nach Pischinger sowie das Meridiansystem.
Elektromagnetische Resonanzphänomene
Neueste Forschungsergebnisse bestätigen, dass wir auch über elektromagnetische Energiefelder gesteuert werden. So findet der Resonanztest von Substanzen seine Erklärung in der Quantenphysik. Denn wir alle, ob Mensch, Tier oder Pflanze, weisen ein individuelles Schwingungsspektrum auf. Wenn ein potenzielles Allergen auf eine Substanztestzone des Körpers (Thymus oder Hara) gelegt wird, „liest“ der Körper die „elektromagnetische Kennung“ der Substanz. Bleibt der Indikatormuskel bei der sich nun anschließenden Testung stabil, ist in der Regel davon auszugehen, dass die aufliegende Substanz den Körper nicht unter Stress setzt. Hier gilt es, einen normotonen Muskel von einem hypertonen Muskel zu unterscheiden, denn letzterer „maskiert“ bei Nichterkennen das Vorliegen einer latenten Allergie. Wird der Testmuskel jedoch eindeutig hypoton, liegt eine energetische Inkompatibilität vor. Dann spricht man in der Kinesiologie von einer Allergie.
Prävention durch Energiearbeit
Veränderungen des Körpers machen sich zunächst immer in einer Veränderung der Energiefelder bemerkbar. Das bedeutet, dass etwas, was sich im Test als energetisch nicht kompatibel zeigt, nicht zwangsläufig klinisch manifest ist. Im Umkehrschluss bedeutet das für die Behandlung: Balancieren wir das Energiesystem, sorgen wir in diesem Fall dafür, dass eine Allergie gar nicht erst in Erscheinung tritt.
Codierte Informationsimpulse
Alan Beardall entwickelte ein System, welches sich primär auf die Verwendung sogenannter Diagnose-Handmodes stützt. Hierbei nimmt die Hand des Therapeuten eine determinierte Fingerstellung, entsprechend eines „codierten Informationsimpulses“ (Lechner) bzw. „funktionellen Hologramms“ (Rossaint) ein. Der durch die Behandlerhand geschlossene Energiekreislauf wird im Gehirn interpretiert: Bewirkt der gleichzeitig am Arm der Testperson durchgeführte Indikatormuskeltest einen Polaritätswechsel, entspricht die Muskelantwort a) einer Stressreaktion (nach Seyle) oder b) einem elektromagnetisches Resonanzphänomen.
Fingercomputer
Der bekannte „Fingercomputer“ nutzt vier ausgewählte Handmodes zur Testung der Ebenen: Struktur, Ökologie, Emotion und Energetik. Die Ebenen sind vergleichbar mit bestimmten Programmen, die auf dem Biocomputer aufgespielt sind. Der Körper legt seine Informationen auf den verschiedenen Ebenen ab, die dort gestapelt und bei Bedarf wieder abgerufen werden können. Funktionieren alle Programme fehlerfrei, befindet sich das Energiesystem in Balance. Schaltet der Testmuskel jedoch bei Aufruf eines der Programme ab, erhalten wir zum einen den Hinweis auf eine Störung bzw. Blockade, zum anderen auch auf eine Therapiemöglichkeit. Verschiedene „Testmenüs“ führen dann den Anwender durch das Programm.
Die Therapieebenen
1. Strukturelle Ebene:
Daumenbeere und Zeigefingerbeere
Die erste Ebene speichert die Informationen über Haltung, Muskeln und Gelenke ab.
2. Biochemische Ebene:
Daumenbeere und Mittelfingerbeere
Hier finden wir Informationen über Allergien, Intoleranzen, toxische Belastungen und Mangelerscheinungen.
3. Emotionale Ebene:
Daumenbeere und Ringfingerbeere
Auf der emotionalen Ebene spielen Faktoren wie psychische Umkehrung (Krankheitsgewinn), Glaubenssätze, Verhalten und Gefühle eine Rolle.
4. Elektromagnetische Ebene:
Daumenbeere und Kleinfingerbeere Die vierte Ebene gibt
Auskunft über geopathische Belastungen, Elektrosensibilität und Narbenstörfelder.
Testsätze = kinesiologisches Zubehör
Testsätze, die von verschiedenen Herstellern teilweise sogar kostenlos zur Verfügung gestellt werden, dienen in der kinesiologisch arbeitenden Naturheilpraxis als wichtiges Testzubehör. Hier liegen Ursubstanzen, homöopathisierte Stoffe und Medikamente in Ampullenform vor und unterstützen eine schnelle Mittelfindung.
Testvoraussetzungen
Alles im allem steht dem professionell arbeitenden Kinesiologie- Anwender ein ganzheitliches und mannigfaltiges Repertoire zur Verfügung. Wichtige Voraussetzung für die Arbeit mit dem Fingercomputer und für die daraus resultierenden Balancen ist jedoch die Beherrschung des kinesiologischen Handwerkszeugs.
Standardisierte Muskeltests
Der kinesiologische Muskeltest geht auf den Chiropraktiker Dr. George Goodheart zurück. Dieser wandte das standardisierte Muskeltestverfahren nach Kendall an und stellte fest, dass Muskeln auf bestimmte Reize reproduzierbar geschwächt oder gestärkt werden können. Grundsätzlich muss ein Testmuskel bestimmte Eigenschaften erfüllen, um als Indikatormuskel geeignet zu sein. Ebenso grundsätzlich muss der Tester bestimmte Testvoraussetzungen herstellen, um ein aussagekräftiges Biofeedback des Körpers zu erhalten. Der Testmuskel sollte z.B. in Extension, als auch in Kontraktion testbar, sowie durch einen Kneifreiz sedierbar und durch Ausstreichen des Muskels im Faserverlauf tonisierbar sein. Beim Aufwärtsstreichen des Zentral- und Gouverneursmeridians („Aufwind“) im Energiefeld der Testperson sollte der Muskel stabil reagieren, beim Abwärtsstreichen („Abwind“) sollte er seine Polarität wechseln. Die Muskelantwort entspricht einem „on/off“-Phänomen und ist deshalb nicht mit einer Wertung zu versehen.
Wasser als Medium
Der Wasserhaushalt von Tester und Testperson sollte ausgeglichen sein. Grundsätzlich benötigt jede elektrische Aktivität im Körper Wasser als Medium. Da die Muskelantwort über den Spindelzellmechanismus erfolgt, ist ein weitgehend intaktes autonomes Nervensystem neurophysiologische Voraussetzung für das Funktionieren des Muskeltests. Dieses verzweigt sich mit seinen Endungen bis in den Zwischenzellbzw. Pischinger Raum, der deshalb als Ort der Muskelantwort anzusehen ist. Es versteht sich von selbst, dass dort zwischengelagerte Stoffwechselendprodukte und Homotoxine den Energie- und Informationsfluss behindern können. Hier gilt es, an bewährte Ausleitungsverfahren zu denken!
Neurologische Dysorganisation nach Goodheart
„Neurologische Dysorganisation“ der Testperson führt zu falschen Testergebnissen. Diese äußern sich beispielsweise durch eine verminderte Stresstoleranz, Konzentrationsstörungen, Vergesslichkeit und schlechtem Körpergefühl. Mithilfe der sogenannten Vortests überprüft der Tester, ob alle Ebenen des Gehirns (links-rechts, oben-unten, vorn-hinten) „angeschaltet“ sind und somit zusammenarbeiten. Schaltet der Indikatormuskel bei Berührung einer der Akupunkturpunkte Niere 27 links, Niere 27 rechts, GG 26, KG 24, KG 8 (Nabel) oder GG2 (Steißbein) ab, liegt ein neurologisches Durcheinander vor, das korrigiert werden muss.
Durchführung des Muskeltests
Ein „sauber“ durchgeführter Muskeltest ist die wichtigste Voraussetzung, für reproduzierbare Muskelantworten. Hierbei wird der Testmuskel in eine standardisierte Testposition gebracht. Der Muskeltest erfolgt isometrisch, langsam, mit sanft ansteigendem Druck und richtet sich nach dem Kraftmaximum, das die Testperson aufbringen kann, ohne sich dabei anstrengen zu müssen. Der Druck auf den Testmuskel wird dann geringfügig für zwei bis drei Sekunden erhöht. In diesem Zeitraum erfolgt die Muskelantwort (normo-, hypo- oder hyperton).
Abrechnung analog Ziffer 21.1 Gebüh/Ziffer 269 GOÄ
Kinesiologie ist jedoch nicht nur ein reines Testverfahren! Zum Repertoire eines Anwenders gehören gleichermaßen verschiedene Korrekturtechniken bei biomechanischen Funktionsstörungen, Stoffwechsel- und Energieflussstörungen. Dies bedingt Kenntnisse aus der Manuellen Therapie und der Akupunktur- und Meridianlehre. Deshalb können kinesiologische Behandlungen analog zur Akupunktur abgerechnet werden.
Sonja
Kohn
Heilpraktikerin mit Schwerpunkten Angewandte Kinesiologie und Energetische Therapien
kontakt@naturheilpraxis-kohn.de
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