Therapeuten-Porträt
Fragen & Antworten aus der Praxis für die Praxis
Verena Ibach
Tierheilpraktikerin
Wann und aus welchem Grund fassten Sie den Entschluss, Tierheilpraktikerin zu werden?
Seit meiner Kindheit wusste ich: Ich will etwas mit Tieren machen. Als ich vom Beruf des Tierheilpraktikers hörte und mich damit näher befasste, war klar, dass dies mein Traumberuf ist. Wir haben Zuhause immer schon Tiere gehabt, erst Katzen, Kaninchen und Meerschweinchen, später unsere Stute und die Hündin Ronja, die bei uns auch einen Wurf Welpen hatte. Aus diesem Wurf habe ich meinen Hund Jonny behalten. Für mich kam kein anderer Beruf infrage.
Wie lange hat die Ausbildung gedauert und auf welchen Schwerpunkt haben Sie sich konzentriert?
Die Ausbildung zur Tierheilpraktikerin hat zwei Jahre gedauert. Schon damals legte ich meinen Schwerpunkt auf die Kleintiere. Die Therapiemethode, der ich nachgehen wollte, war in erster Linie die klassische Homöopathie. Ich interessierte mich aber für das breite Spektrum der Therapiemethoden in der Naturheilkunde, sodass ich andere Methoden kennenlernte, wie z.B. die Blutegeltherapie, die Neuraltherapie und das Arbeiten mit der Akupunktur. Im Anschluss habe ich noch Ausbildungen zur Tiermedizinischen Fachangestellten und zur Tierphysiotherapeutin absolviert. Den Beruf führe ich mit viel Freude und Eifer aus. Es ist toll, jeden Tag Tiere und Menschen zu treffen und ihnen helfen zu dürfen.
Wie und wann erfolgte der Start in der Praxis?
Anfang 2009 eröffnete ich meine mobile Tierheilpraxis für Kleintiere: Hunde, Katzen, Kaninchen und Meerschweinchen. Im Speziellen biete ich Hausbesuche an, um auch das heimische Umfeld meiner Patienten kennenzulernen. Oft gibt dies eine Reihe an wichtigen Informationen zu späteren Therapieerfolgen. Ich fing an, mir langsam alle nötigen Utensilien zu kaufen und stattete mich somit immer besser aus. Ich investierte jede freie Minute und jeden Cent in mein Praxisequipment, um so besser auf die Bedürfnisse und Sorgen meiner Patienten und ihrem Halter vorbereitet zu sein.
Wie liefen die ersten Monate?
Schleppend, weil ich nicht die Möglichkeit hatte, großes Marketing zu betreiben. Es dauerte, bis sich meine Tätigkeit herumsprach. Es werden stetig mehr Kunden, die meine Hilfe in Anspruch nehmen und mittlerweile habe ich einen festen Stamm an Patienten mit den verschiedensten Ansprüchen.
Welche Werbemaßnahmen waren aus Ihrer Sicht erfolgreich und welche nicht?
Mit einem Zeitungsartikel über meine Arbeit wurde ich in der Region immer bekannter. So hat man ein Bild vor Augen und weiß, dass ich mit meiner mobilen Praxis heimatnah unterwegs bin.
Es reicht nicht, Flyer und Visitenkarten in Zoohandlungen auszulegen. Immer wieder werde ich aktiv und gehe auf die Leute zu. So bekommt jeder, den ich beim Spazierengehen treffe, eine Visitenkarte in die Hand gedrückt, das verbindet direkt. Weitere moderne und kostengünstige Werbemaßnahmen sind Infos und Bekanntmachungen im Internet, z.B. auf Facebook. Obwohl das Telefonbuch keine große Werbequelle ist, finde ich es wichtig, dort aufgeführt zu sein, um Leute außerhalb des Internets zu erreichen. Außerdem habe ich mein Auto mit meinem Logo bedrucken lassen, denn auch unterbewusst nehmen viele Leute den Namen wahr und erinnern sich später daran.
Wie und wo praktizieren Sie derzeit?
In meiner Praxis arbeite ich alleine. Ich habe zurzeit eine mobile Praxis, d.h., ich bin mit meinem Auto im Kreis Neuss, Mönchengladbach, Jüchen, Grevenbroich, Rommerskirchen, Dormagen, Korschenbroich und Umgebung für meine Patienten unterwegs.
Ab Ende 2013 habe ich zusätzlich einen Behandlungsraum, in dem ich Tiere behandeln kann, für die ein Transport kein Problem darstellt. Dieser wird direkt bei uns im Haus sein, sodass ich keine Anfahrt habe und schnell reagieren kann, wenn meine Hilfe benötigt wird.
Was sind Ihre Arbeits- und Therapieschwerpunkte?
Ich behandle die Tiere oft mit verschiedenen Naturheilverfahren. Ich setze in meiner Praxis in erster Linie klassische Homöopathie, Ultraschallwellentherapie und physiotherapeutische Übungen ein. Auch die Gabe, mit Tieren kommunizieren zu können, kommt mir in meiner täglichen Arbeit zugute. Oft liegt das wahre Problem nicht beim Tier, sondern bei seinem Halter. Ich helfe den Leuten zu verstehen, dass oft ein ganzheitliches Problem hinter einer Erkrankung steckt. Für mich ist es wichtig, nicht nur die Symptome zu beheben, sondern den Grund der Erkrankung herauszufinden und das Problem zu lösen, denn nur so schafft man nachhaltige Verbesserung.
Was war Ihr schönstes Praxiserfolgserlebnis?
Es gibt viele schöne Erfolgserlebnisse. Eines von denen war eine Frau mit einem kleinen Mischling, der unter ununterbrochenem Juckreiz litt. Schulmedizinisch war der Hund austherapiert. Nach einer homöopathischen Erstanamnese und Auswertung habe ich ein Mittel gefunden. Bereits nach einigen Tagen wurde das Jucken deutlich weniger. Nach einiger Zeit der weiteren Betreuung konnten wir alle homöopathischen Mittel weglassen, ohne dass es zu erneutem Jucken kam. Erleichtert und frei kann sich der Hund nun im Alltag bewegen.
Welche Fehler würden Sie nicht noch einmal machen wollen?
Mein größter Fehler war es, mich zu einem therapeutischen Gerät überreden zu lassen, das mich finanziell sehr zurückwarf und auch nicht den Erfolg und die Unterstützung brachte, den die Firma mir versprochen und zugesagt hatte. Sonst denke ich gab es keine großen Fehler, denn jeder Fehler ist dazu da, etwas zu lernen und es beim nächsten Mal besser zu machen. Wichtig ist es, an dieser Stelle zu erwähnen, dass man immer auf sich und seinen Bauch bzw. sein Herz hören und sich niemals von anderen zu irgendetwas überreden lassen sollte.
Gibt es Besonderheiten in Ihrem Praxisangebot?
Dadurch, dass ich keine festen Sprechzeiten habe, bin ich sehr flexibel in der Terminvergabe. Das kommt gerade Berufstätigen sehr gelegen. Ich kann den Haltern Termine vor oder nach Ihrer Arbeitszeit anbieten. Ein weiteres Highlight meiner Praxis ist das Ineinanderfließen zweier Fachrichtungen, der Tierheilpraxis und der Physiotherapie, sodass ich ergänzend zueinander arbeiten kann. Außerdem habe ich die Möglichkeit, mit der Vitalwellentherapie vielen Patienten ihre Leiden zu erleichtern oder ganz zu nehmen.
Ihre Tipps für Praxis-Neulinge und Kollegen:
Man sollte immer über den eigenen Tellerrand gucken und statt des Konkurrenzdenkens lieber enger zusammenarbeiten, denn das hilft den Tieren und ihren Haltern oft am meisten. Denn das Wohl der Tiere und die Lebensfreude, die sie ihrem Halter bringen, sollte unser aller Ziel sein.
Verena Ibach
Tierheilpraktikerin, Tierphysiotherapeutin, Tiermedizinische Fachangestellte, Tierkommunikatorin
Hoppers 283,
41363 Jüchen
Tel. 0152-07746289, 02166-145098
Thp-ibach@live.de
www.tierheilpraxis-ibach.de
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