Ihre Praxis im Internet
Patienten- und Klientengewinnung mit Webseite, Social-Media, Google&Co.
Die Praxis-Webseite
Für Patienten, Klienten und Kunden ist es heutzutage selbstverständlich, sich über eine Dienstleistung, ein Produkt oder, in Ihrem Fall, eine Praxis, im Voraus zu informieren. Wer im Internet nicht auftritt, ist praktisch nicht existent. Im Netz treffen Sie auf Ihre Zielgruppe: Ihre potenziellen Patienten und Klienten. Auch wenn das Erstellen einer eigenen Seite technisch kompliziert erscheinen mag, so sollten Sie dieses Medium nicht unbeachtet lassen. Eine eigene Webseite einzurichten ist einfacher, als Sie vielleicht angenommen haben.
8 gute Gründe für eine eigene Webseite
84% der Deutschen benutzen das Internet mindestens einmal pro Woche (Quelle: bitkom.org, 2015), 57% gehen über Smartphones ins Netz. Die Nutzung des Internets ist weit verbreitet, auch über Altersgrenzen hinaus.
Ihre eigene Webseite ist Ihr virtuelles Praxisschild, und weit mehr als das. Je nach Umfang können Sie sich und Ihr Therapie- und Beratungsangebot darstellen, Fotos Ihrer Praxisräume zeigen, informative Artikel oder sogar einen Online-Terminkalender anbieten.
Eine Internetseite ist, im Vergleich zu klassischen Marketingmaßnahmen (Flyer, Anzeigen etc.), weitaus günstiger und viel leichter anzupassen. Sollte sich an Ihrem Angebot oder in Ihren Kontaktdaten mal etwas ändern, können Sie diese einfach online stellen und müssen nicht in einen kostenintensiven Neudruck Ihrer Flyer oder sonstigen Unterlagen investieren.
Eine Webseite bietet eine direkte Interaktionsmöglichkeit mit potenziellen und bestehenden Patienten und Klienten, z.B. durch ein Kontaktformular, Kommentarfunktionen oder einen Newsletter.
Ebenso können direkt Ergebnisse abgerufen werden. Mit einem Trackingtool (Google Analytics, Etracker etc.) sind Seitenbesuche bis ins kleinste Detail messbar. Schalten Sie eine Anzeige in einer lokalen Zeitung, ist das Ergebnis nicht ersichtlich; Sie können nicht herausfinden, wie viele Leser Ihre Anzeige auch tatsächlich beachtet haben.
Stellen Sie sich vor, Sie kommen mit einem potenziellen Patienten ins Gespräch, haben aber gerade keine Visitenkarte oder Flyer zur Hand. Bitten Sie die Person doch einfach, auf Ihrer Webseite nachzuschauen, um alle wichtigen Informationen nachzulesen.
Ihre Mitbewerber sind gewiss auch schon im Internet. In den letzten Jahren hat sich die Anzahl der Praxis-Webseiten deutlich erhöht. Die Wahrscheinlichkeit, Mitbewerber aus Ihrer Region im Netz zu finden, ist also gegeben.
Nutzen auch Sie die Möglichkeit, mit dabei zu sein und gefunden zu werden.
Gute und informative Seiten werden im Internet gerne geteilt und auf anderen Seiten erwähnt. Das bedeutet kostenlose Werbung und einen höheren Bekanntheitsgrad für Sie.
Die Vorteile für die Einrichtung einer eigenen Praxis-Webseite liegen also auf der Hand. Nun stellt sich die Frage: Wie kommen Sie auch ohne Programmierkenntnisse an eine eigene Seite?
4 Wege zur eigenen Website
1. Webdesigner oder Agentur
Das ist zwar die teuerste, dafür aber auch die komfortabelste Lösung. Designer und Agenturen sind genau auf Ihre Nachfrage spezialisiert, nämlich eine professionelle Webseite für Sie zu erstellen. Nach einem ausführlichen Beratungsgespräch bezüglich der Seiteninhalte wird der Dienstleister Ihnen innerhalb einiger Tage oder Wochen eine voll funktionierende Praxis-Webseite online stellen.
Pro: Sie müssen sich um (fast) nichts kümmern und erhalten ein professionelles Produkt.
Contra: Die Kosten variieren, je nach Anbieter und Umfang zwischen 500 und mehreren Tausend Euro für die Erstellung.
2. Homepage-Baukasten
Mittlerweile gibt es eine Vielzahl von Anbietern, bei denen Sie Ihre eigene Webseite schnell, einfach und günstig sowie ohne Programmierkenntnisse erstellen können. Mithilfe eines Online- Bearbeitungsprogramms können Sie Texte, Bilder und weitere Elemente einfach in ein vorgefertigtes Layout einfügen. Gute Anbieter von Homepage-Baukästen sind z.B. wix.com, jimdo.com, 1und1.de, strato.de.
Pro: Leichte Bedienbarkeit, schnelle Erstellung; geringe Kosten: zwischen 5 und 20 Euro monatlich.
Contra: Das Produkt ist „von der Stange“ und nicht exklusiv und individuell für Sie erstellt. Homepage-Baukästen bieten einen eingeschränkten Funktionsumfang, der bemerkbar wird, wenn man seine Webseite später ausbauen möchte.
Eine ausführliche Übersicht der Anbieter von Homepage-Baukästen inklusive Preisen finden Sie auf bringdeinepraxiszumlaufen.de/homepagebaukasten.
3. Selbermachen
Wer ein wenig technisches Verständnis sowie eine Portion Kreativität mitbringt, kann seine Praxisseite natürlich auch selbst gestalten. Bewährt haben sich hier Content Management Systeme (CMS) wie WordPress, Joomla oder Drupal. Sie bieten neben einer hohen Funktionalität auch noch eine weltweite Community.
Pro: Hohe Individualität, Kosten: nur Hostinggebühr, ca. 5 Euro monatlich.
Contra: Je nach Vorkenntnissen kann die Erstellung langwierig werden.
4. Blog
Wenn Sie nur eine einfache Seite benötigen, können Sie auch einen Blog zur Webseite machen. Kostenlose Blogs erhalten sie z.B. bei blogger.com (ein Google-Dienst) oder WordPress.
Pro: Kostenlos, leicht einzurichten.
Contra: Wenig individualisierbar; eingeschränkter Funktionsumfang; wirkt als Unternehmensseite unprofessionell; keine eindeutige Domain, sondern nur mit Verweis auf den jeweiligen Blog (z.B. mein-name.blogspot.de).
Diese 3 Seiten sind ein Muss für Ihre Webseite
Auch wenn Sie erst einmal ganz klein mit einer Webvisitenkarte anfangen wollen, müssen diese Seiten eingebaut werden:
1. Startseite
Im Fachjargon wird diese Seite auch „Landingpage“ genannt, das heißt: Hier landet Ihr Besucher über einen Link oder die Eingabe Ihrer Webadresse. Bauen Sie alle wichtigen Informationen zu Ihnen und Ihrem Angebot auf diese Seite. Dies können sein:
- ein kurzer Begrüßungstext
- ein Foto von Ihnen, Ihre Berufsbezeichnung und Spezialisierung(en)
- Ihre Therapie- oder Beratungsmethoden
- 1-3 Fotos Ihrer Praxisräume
- Ihre Kontaktdaten, Öffnungszeiten und Preise
2. Impressum
Keine Veröffentlichung im Netz ohne Impressum! Bestimmt haben Sie schon von den vielen Abmahnungen gehört, die auch Sie treffen können, wenn Sie kein rechtskonformes Impressum anbieten. Dieses können Sie sich bei Onlinediensten wie e-recht24.de oder 123recht.net kostenfrei generieren lassen. Sicherlich ist Ihnen auch Ihr Berufsverband bei der regelrechten Erstellung behilflich.
3. Datenschutz
Ebenso wie das Impressum, ist die Datenschutzseite mittlerweile Pflichtbestandteil einer Webseite. Auch die Datenschutzerklärung können Sie mit den oben beschriebenen Onlinediensten generieren. Wichtig ist, dass die Inhalte in einer eigenen Seite stehen und nicht etwa zusätzlich im Impressum oder an einem anderen Ort.
Wie Sie die richtige Webadresse auswählen
Ihr Domain-Name, also die Adresse, unter der Sie im Internet erreichbar sind, sollte klug gewählt sein. Einerseits sollte er Ihren Namen, Beruf oder die Region beinhalten, in der Sie praktizieren; andererseits muss er aber für Ihre Patienten und Klienten leicht zu merken sein. Viele Domains, vor allen Dingen die eindeutigen und kurzen, sind bereits belegt. Seien Sie kreativ, aber nicht umständlich. Ob Ihre Wunsch-Domain noch frei buchbar ist, erfahren Sie bei den Anbietern von Homepage-Baukästen, Webhostern oder ganz einfach, indem Sie die Domain in Ihren Browser eintippen.
Auch auf die Domain-Endung sollten Sie Acht geben. Im Idealfall wählen Sie .de (in Österreich .at, Schweiz .ch).
Nehmen wir einmal an, Sie heißen Rosi Rosmarin; Sie sind Heilpraktikerin mit der Spezialisierung auf Phytotherapie und wohnen in Rosenheim. Gute Kombinationen für eine Webadresse wären in diesem Fall z.B.: rosirosmarin.de, heilpraktikerinrosmarin.de, praxisrosmarin.de, rosmarinrosenheim.de
- Weiterhin können Sie, für eine bessere Lesbarkeit, die Worte trennen, also: rosi-rosmarin.de, heilpraktikerin-rosmarin.de, praxis-rosmarin.de, rosmarin-rosenheim.de
- Eher unglückliche Kombinationen sind z.B.:
praxisrosirosmarinrosenheim.de -> zu lang
phytotherapierosenheim.de -> das Wort Phytotherapie ist zu kompliziert
naturheilpraxis-kräuterheilkunde.de -> nicht eindeutig genug
Wenn Sie sich bei der Auswahl nicht sicher sind, machen Sie einfach folgenden Test: Lesen Sie Freunden und Bekannten die Domain vor und fragen nach, welche man sich am leichtesten merken kann.
Warum alte Webseiten aktualisiert werden sollten
Wenn Sie bereits eine Praxis-Webseite haben und diese etwas in die Jahre gekommen ist, sollten Sie ihr einen neuen Anstrich verpassen. Natürlich wirkt ein modernes, frisches Design ansprechender als eine alte, mit HTML programmierte Seite aus den 1990er-Jahren. Viel wichtiger ist aber, dass Ihre Seite auf mobilen Endgeräten, wie Smartphones und Tablets, sichtbar und funktional ist. Weit über 50% der Nutzer besuchen über diese Geräte das Internet. Designer oder Agenturen sind Ihnen bei dem Neuanstrich behilflich, aber auch sämtliche Baukastensysteme sowie die Content Management Systeme und Blogs sind zum größten Teil responsive, also für mobile Geräte optimiert.
Alles Fachchinesisch?
In diesem Glossar finden Sie die wichtigsten Wörter erklärt.
- Homepage – die erste Seite Ihrer Webseite
- Webseite – alle Seiten Ihres Internetauftritts
- Domain – Ihre Webadresse, unter der man Sie im Internet finden kann, z.B. rosirosmarin(.de)
- Domain-Endung – die Endung Ihrer Web-adresse, z.B. .de, .at, .ch, .com, .net, .biz
- Webhosting – Server oder Rechner, auf dem Ihnen, meist gegen eine Gebühr, Speicherplatz zur Verfügung gestellt wird, und der die Anbindung an das Internet sichert
- Content Management System (CMS) – Inhaltsverwaltungssysteme zur Bearbeitung und Organisation Ihrer Webseite
- Responsive Webdesign – Webseiten, die für die Benutzung und Darstellung auf mobilen Endgeräten optimiert sind
Im 2. Teil lesen Sie: Facebook, Twitter&XING – in welchen Social-Media-Kanälen und Businessnetzwerken Sie sich präsentieren sollten.
Yvonne Scholz
Heilpraktikerin,
Werbekauffrau, Marketing, Gestaltung, Entwicklungsberatung für Heilpraktiker, Heiler, Berater und Coaches
info@yvonnescholz.de
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