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Psychotherapie
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Allergien, Psyche, Verhalten: Vielfältige Wechselwirkungen

Die Zahl der von Allergien betroffenen Kinder und Erwachsenen nimmt in den letzten Jahren immer mehr zu. Darüber sind sich fast alle Fachleute einig. Wie aber läßt sich das erklären? Welche Rolle spielen neben den Veränderungen in unserer Umwelt auch Prozesse in unserer „Innenwelt”? Und wie wirken sich umgekehrt bestimmte Unverträglichkeiten und Überreaktionen auf unsere Psyche und unser Verhalten aus?

Ich möchte im folgenden einige der vielfältigen Wechselwirkungen aufzeigen, die nicht nur für eine erfolgreiche Allergiebehandlung durch den Heilpraktiker oder Arzt entscheidend sind, sondern deren Kenntnis in gleicher Weise bei jeder psychologischen Beratung und jeder Psychotherapie unverzichtbar ist – erweisen sich doch eine ganze Anzahl von Verhaltensstörungen und psychischen Symptomen wie z.B. Ängste und depressive Zustände als „Allergie-bedingt”!

Der Begriff der „Allergie” wird hier nicht im streng schulmedizinischen Sinn gebraucht, sondern als Bezeichnung für jede „überschießende”, über das normale Maß hinausgehende Reaktion des Körpers auf irgendeinen schädigenden Einfluß. Die allergischen Reaktionen können dabei nicht nur an der Haut und den Schleimhäuten (der Augen, Nase, Bronchien, des Darms usw.) stattfinden, sondern im Prinzip an jedem Organ des Körpers und insbesondere auch im Gehirn und Nervensystem!

Allergische Beschwerden belasten die Psyche

Jeder, der selbst unter Allergien leidet oder Allergiker in seinem näheren Umfeld hat, kann beobachten, daß diese Krankheit die Psyche belastet. Das reicht von Unwohlsein und Erschöpfungszuständen, erhöhter Reizbarkeit und Nervosität bis hin zu Minderwertigkeitsgefühlen und Versagensängsten. Löst eine Allergie sichtbare Symptome aus, kommen oft Schamgefühle, Rückzugstendenzen auf der einen Seite, aber auch Angst vor Isolation auf der anderen Seite dazu. Der Allergiker kann eben nicht alles mitmachen, nicht alles essen und trinken, sich nicht an jedem Ort ungehindert aufhalten usw. Er muß gewisse Rücksichten auf seine Überempfindlichkeit nehmen. Und auch seine Mitmenschen müssen das tun, obwohl er doch – in der Regel – keine „Sonderbehandlung” möchte. Ausnahmen bestätigen diese Regel in den Fällen, wo Betroffene ihre Symptome (meist unbewußt) nutzen, um besondere Aufmerksamkeit, Zuwendung oder Schonung zu erlangen. Dies kann manchmal gerade im partnerschaftlichen und familiären Zusammenleben zu alle belastenden Verhaltensproblemen und „Machtspielen” führen.

Spätestens hier beginnt sich nun eine Spirale zu drehen, denn dieser Konfliktstreß mit seinen oft quälenden Verlustängsten, unterdrückten Aggressionen und versteckten Beziehungsmanövern verstärkt meistens wieder die allergische Symptomatik.

Psychische Belastungen fördern Allergien

Auch diese Behauptung werden die meisten aus eigener Erfahrung oder Beobachtung bestätigen können. So wie generell ein seelisch ausgeglichener Mensch weniger krankheitsanfällig ist, gilt dies auch für Allergien. Je nach dem Ausmaß beruflicher Belastungen oder privater Sorgen schwankt z.B. beim Asthmatiker die Zahl der Anfälle und beim Neurodermitiker der Zustand der Haut. Dabei spielen weniger die „objektiven” Belastungen als vielmehr die subjektiven Verarbeitungsmöglichkeiten die entscheidende Rolle. Allerdings scheint es nach verschiedenen psychologischen Studien keine ausgesprochene„Allergikerpersönlichkeit” mit ganz bestimmten Eigenschaften oder Charakterzügen zu geben. Allergische Erkrankungen können wohl jeden von uns zu einem bestimmten Zeitpunkt unseres Lebens treffen, so daß wir manchmal von einem Tag auf den anderen plötzlich Dinge oder Stoffe nicht mehr vertragen, die wir bislang stets ohne Beschwerden tolerieren konnten. Es ist leicht nachzuvollziehen, daß das Auftreten eines solchen allergischen „Schubs” wiederum die psychische Stabilität beeinträchtigt: Frustration, Selbstzweifel, Zunkunftsängste machen dem Betroffenen zu schaffen – vergleiche oben!

Nun stellt sich aber die Frage: Wie kommt es zu solchen plötzlichen „Allergie-Ausbrüchen”? Grundsätzlich muß man hier wohl auf eine chronische Überforderung unseres Immunsystems hinweisen. Die Zahl der chemischen und toxischen Substanzen, mit denen sich unsere Körperabwehr auseinandersetzen muß, ist in den letzten Jahren und Jahrzehnten ständig gewachsen. Allerdings kann dies nicht der einzige Faktor – vielleicht neben der vererbten „atopischen” Anlage – sein. Sonst wäre es nicht erklärlich, daß die Zahl der Allergiebetroffenen in der ehemaligen DDR bei (zumindest regional) wesentlich stärkerer chemisch-toxischer Umweltbelastung erheblich geringer war als in Westdeutschland. Es müssen also noch andere Auslöser eine Rolle spielen, zumal die allergischen Reaktionen sich ja nicht unbedingt auf die Gifte in unserer Atemluft oder in unseren Nahrungsmitteln (in Form von Farb- und Konservierungsstoffen und anderen Zusätzen) beziehen, sondern auf Pollen und Pilze, Haare und Federn, Getreide und tierische Eiweißkörper – also Stoffe, mit denen der Mensch seit tausenden von Jahren umgeht und vertraut ist. Wie kann es dann zu allergischen Reaktionen gerade gegenüber diesen Substanzen kommen? Spielt hier nicht doch die psychische Disposition die ausschlaggebende Rolle?

Psychischer Streß als Auslöser für Allergien

Ich möchte hier mit einem Fallbericht beginnen: Vor vier Jahren kam eine 38jährige Frau zu mir in die psychologische Praxis, die in jedem Frühjahr und Frühsommer unter massiven und sich von Jahr zu Jahr steigernden Heuschnupfensymptomen litt. Die Menge der symptom-unterdrückenden Medikamente hatte sich im Verlauf der letzten Jahre ebenso kontinuierlich gesteigert,ohne jedoch an dem Grundleiden irgend etwas zu verändern. Mit Hilfe des kinesiologischen Muskeltests und einem Sortiment von Substanzproben fanden wir 23 verschiedene Pollen von Frühblühern, Bäumen und Gräsern heraus, auf die sie allergisch reagierte. Nun wollten wir den kinesiologischen Allergieausgleich durchführen, wie er z.B. in dem Buch des kanadischen Therapeuten Dr. Jimmy Scott beschrieben ist (Titel: „Allergien und der Weg, sich in wenigen Minuten davon zu befreien”). Dieser Buchtitel klingt zugegebenermaßen recht reißerisch, der Buchinhalt ist jedoch tausendfach erprobt und keineswegs übertrieben. Die Theorie dahinter ist, daß es im Kontakt mit Allergieauslösern (im Glasröhrchen auf eine bestimmte Testzone gelegt) sofort zu einer Überreaktion im Meridiansystem des Körpers kommt, die wiederum durch die Reaktion des Testmuskels angezeigt wird. Zum „Löschen” der Allergie, d.h. zum Abbau dieser Überreaktion kann man dem Organismus dadurch helfen, daß man die Anfangs- und Endpunkte der Meridiane rhythmisch klopft, in denen durch den jeweiligen Auslöser eine Energieblockade hervorgerufen wurde. Dies sind in der Regel die Meridiane von Blase und Niere sowie von Magen und Milz. Sobald der Energiefluß durch diese Selbstbehandlung wieder befreit ist, hat der Körper gelernt, daß er auf die an sich ja harmlosen und natürlichen Stoffe nicht mehr „überschießend”, d.h. mit Panik, Histaminausschüttung usw. reagieren muß.

Die Erfolge dieser simplen Methode sind gleichermaßen verblüffend wie stabil auch über lange Zeit.

Wir wollten nun – wie gesagt – diese Allergiebalance durchführen, bekamen aber vom Körper (über den Muskeltest) zunächst keine Erlaubnis dafür. Durch ergänzende Fragen fanden wir heraus, daß zunächst andere Streßabbautechniken genutzt werden sollten, und zwar in Verbindung mit der kinesiologischen „Altersrückführung”. Hier testeten wir in der Lebensgeschichte der Patientin zurück und kamen auf ihr 29. Lebensjahr.

Dies war nun, wie sie sich sofort erinnerte, ein Jahr mit sehr vielen Umbrüchen gewesen: Trennung und Scheidung vom ersten Ehemann, Umzug mit ihrem Sohn in eine andere Gegend, Wechsel der Arbeitsstelle und vieles mehr. Dementsprechend hatte es in dieser Zeit jede Menge „Streß” und Überforderung für sie gegeben. Nachdem wir nun diese alten emotionalen Belastungen mit kinesiologischen Methoden reduziert hatten, wobei wir auch die Balance der Meridiane einbezogen, und sie wieder in die Gegenwart zurückgeführt hatten, testeten wir erneut die Proben mit den Allergieauslösern. Aber – zu unserer beider Erstaunen – machte ihr der Kontakt mit diesen Substanzen nichts mehr aus. Ein spezieller „Allergie-Ausgleich” war nicht mehr erforderlich. Die Patientin war und ist bis heute frei von allen Heuschnupfenbeschwerden!

Dies ist nur ein Beispiel von vielen, aus denen ganz klar hervorgeht, daß psychischer Streß die Allergiebereitschaft so steigert, daß es dann nur noch den Kontakt mit einer bestimmten Menge von „reizenden” Stoffen braucht, um das Faß zum Überlaufen zu bringen.

Nun könnte man fragen, warum denn oft schon Babys im Alter von wenigen Tagen und Wochen mit allergischen Symptomen (meist auf der Haut) reagieren?

„Die können doch noch keinen Streß haben” – ist die landläufige Meinung. Diese Ansicht übersieht jedoch, daß nicht nur die Geburt selbst einer der größten Stressoren darstellt, den wir je in unserem Leben haben, sondern auch, daß bereits das Ungeborene den Streß der Mutter bzw. der Eltern (oft auch miteinander) deutlich spürt und miterlebt, und zwar auf allen Ebenen: emotional wie hormonal, seelisch wie nervlich.

Eine ganzheitliche Allergiebehandlung sollte also stets die psychische Komponente einbeziehen, ihr manchmal sogar den Vorrang geben. Umgekehrt sollte jeder psychologische Berater und Psychotherapeut auch bei den „klassischen” Symptomen seiner Klienten an Allergien als mögliche Ursache denken!

Allergien als Auslöser psychischer Symptome

Können Sie sich vorstellen, daß Allergien und Unverträglichkeiten, z.B. gegenüber Schimmelpilzen, Lebensmittelzusätzen aber auch Grundnahrungsmitteln wie Milch, Ei und Weizen nicht nur sichtbare körperliche Symptome, sondern direkt Störungen der Leistungsfähigkeit, des Verhaltens und der Psyche hervorrufen können?

In England und Amerika, in den letzten Jahren aber auch in Deutschland, haben zahlreiche Forscher wie Randolph, Moss,Pfeiffer, Mackarness und Rapp überzeugende Beweise dafür geliefert, daß die Allergiereaktionen sich bis ins Gehirn und Nervensystem auswirken und bei einigen Substanzen vorrangig dort abspielen. Eine Vielzahl von Patienten mit Symptomen wie Konzentrations- und Verhaltensstörungen, Erschöpfungs- und Verwirrungszuständen, Angstattacken und Depressionsschüben bis hin zu vermeintlich schwerer Schizophrenie konnte durch Vermeiden von Allergenkontakt (insbesondere durch eine entsprechende Ernährungsumstellung) und/oder eine Allergielöschung geheilt und vor dem Aufenthalt in einer psychiatrischen Klinik bewahrt werden.

Prof. Doris Rapp hat sich z.B. intensiv mit dem Phänomen der „Hyperaktivität” bei Kindern beschäftigt. Dabei zeigt sie in ihrem Buch „Ist das Ihr Kind?” nicht nur Allergien als Ursache für hyperaktive Verhaltensstörungen auf, sondern auch für das Versagen beim Lösen altersentsprechender Aufgaben.

So wurden Kindern, deren Allergieauslöser schon bekannt waren, einfache Aufgaben gestellt, wie z.B. ein Gesicht zu malen oder ihren Namen zu schreiben. Dies wurde von den Kindern im „Normalzustand” problemlos bewältigt. Anschließend gab man ihnen eine kleine Menge von dem zu essen, auf das sie allergisch reagierten. Innerhalb von Minuten veränderte sich das Verhalten der Kinder völlig: Die meisten waren nicht mehr in der Lage, koordiniert zu schreiben oder zu zeichnen, still zu sitzen, zuzuhören usw. Statt dessen verhielten sie sich teils albern und überdreht, teils aggressiv, teils weinerlich depressiv.

Nach Abklingen der allergischen Reaktion zeichneten sie mit der gleichen Fertigkeit wie vorher ein „ordentliches” Gesicht und konnten ihren Namen wieder richtig schreiben.(Vgl. Beispiele in den Abbildungen!)

Man kann sich nun leicht vorstellen, wie es bei diesen allergiekranken Kindern zu Fehleinschätzungen und Fehldiagnosen, ungerechtfertigten Disziplinierungsmaßnahmen und ungeeigneten Behandlungsstrategien kommt, wenn die wahren Ursachen ihrer Leistungsschwächen und Verhaltensstörungen nicht erkannt werden. Genauso unterziehen sich manche Erwachsene den verschiedensten Psychotherapien – langwierig und doch erfolglos, weil die eigentlichen Auslöser ihrer psychischen Probleme nicht erkannt werden.

Zwei Fallbeispiele aus meiner Praxis

Eine 43jährige Patientin litt seit Jahren unter zunehmen den Panikgefühlen in allen möglichen „öffentlichen” Situationen, wie z.B. beim Einkaufen, bei Spaziergängen, beim Busfahren usw. Da solche Ängste die Tendenz haben, sich auszubreiten, vermied sie mehr und mehr aushäusige Aktivitäten und versteckte sich in ihrer Wohnung. Eingesperrt in ihre Ängste und ihr Zuhause, sanken ihre Lebensfreude und ihre Lebensqualität, ihr Selbstvertrauen und ihr Selbstwertgefühl gegen Null. Mit Sicherheit war sie abhängig von Tranquilizern, die sie regelmäßig „brauchte”, und auf die sie, wie sich später herausstellte, sogar allergisch reagierte! Mit Aufbietung aller Kräfte und mit Hilfe einer Freundin schaffte sie den Weg in die Praxis und brachte eine Liste von 17 Phobien mit.

Wir wollten nun austesten, welche der vielen Ängste die wichtigste war, bekamen aber über den Muskeltest den Hinweis vom Körper, daß wir mit einer Allergiebehandlung beginnen sollten. Der Stoff, auf den sie am heftigsten reagierte, war Schweinefleisch! Und nachdem wir die Allergiebalance wie oben beschrieben durchgeführt hatten, war der größte Teil ihrer sonstigen Phobien verschwunden! Schon zum zweiten Termin kam sie allein mit dem Bus zur Praxis und berichtete stolz von den Einkaufsgängen, die sie inzwischen unternommen hatte. Natürlich war die psychotherapeutische Behandlung damit noch nicht abgeschlossen. Die jahrelange Isolierung, die Medikamentenabhängigkeit und auch verschiedene familiäre Schwierigkeiten erforderten noch eine gründliche weitere Bearbeitung.

Aber der Durchbruch war durch das Aufdecken und Auflösen der Allergie erzielt.

Ähnlich verhielt es sich in einem zweiten Fall bei einem jungen, schlanken Mann, der seit seiner Jugendzeit unter chronischen Ängsten litt, vor allem in den verschiedenen sozialen Situationen wie Schule, Betrieb, geselligen Treffen usw. Er fühlte sich hier ständig von den anderen beobachtet, was ihn zu Schweißausbrüchen, Versagensängsten, Minderwertigkeitsgefühlen und Panikattacken führte. Entweder traute er sich gar nicht mehr hin – inzwischen war der 26jährige arbeitslos – oder er war bei solchen Gelegenheiten so sehr mit sich und der Begrenzung seiner Ängste beschäftigt, daß er schon nach kurzer Zeit völlig erschöpft aufgab und sich wieder nach Hause flüchtete.

Natürlich hatte er schon viele Dinge und Therapien ausprobiert, um seiner Ängste Herr zu werden, angefangen vom „Positiven Denken” über Autogenes Training und Hypnose bis hin zur Verhaltenstherapie, die er aber vor lauter Angst abgebrochen hatte. Nun wollte er es noch einmal mit der Psychologischen Kinesiologie versuchen, wobei er kaum Hoffnung auf Erfolg mitbrachte – was man gut nachvollziehen kann.

Wir begannen unsere gemeinsame Arbeit mit den bewährten Angstabbautechniken, wie sie z.B. Roger Callahan in seinem Buch „Leben ohne Phobie” beschrieben hat. Allerdings meldete er in den darauffolgenden Sitzungen keinerlei positive Veränderung oder auch nur Linderung seines angstvollen Zustands.

Das brachte mich auf die Idee, nach versteckten Allergien zu suchen, deren Merkmal es gerade ist, daß sie weder vom Patienten selbst als solche registriert werden, noch für den Therapeuten offensichtlich sind. Bei dieser Suche stellte sich heraus, daß der junge Mann hochgradig allergisch auf den Pilz „Candida albicans” reagierte, den er nicht nur im Darm, sondern auch in den Nieren und im Blut hatte! Dieser kinesiologische Test wurde einige Tage später durch eine ärztliche Untersuchung bestätigt. Die Laborbefunde zeigten einen dramatisch erhöhten Wert der Antikörper gegen diesen Pilz im Blut und Candida im Stuhl und im Urin. Der Patient reagierte mehr oder weniger ständig mit Angst und Panik auf diesen inneren, ihm selbst aber unbekannten Feind, und hatte diese Angstgefühle weitestgehend an äußeren sozialen Situationen festgemacht bzw. auf Menschenansammlungen und Gruppen projiziert. Seine Schüchternheit und Ängstlichkeit in Gegenwart anderer Menschen war eigentlich nicht größer als bei vielen anderen Jugendlichen. Dies wurde deutlich, als er sich nach erfolgreicher Pilzbehandlung durch seinen Arzt wieder in der psychologischen Praxis meldete und wir jetzt in wenigen Wochen mit einer Kombination von Kinesiologie, Hypnose und Verhaltenstherapie den größten Teil seiner sozialen Ängste, Verzweiflungs- und Minderwertigkeitsgefühle auflösen konnten. Auch die psychologischen Methoden, die vorher nichts gebracht hatten, griffen jetzt schnell, so daß er zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine Umschulung begann – ein Vorhaben, das er sich zuvor schon lange nicht mehr zugetraut hatte.

Die angeführten Beispiele zeigen, wie entscheidend ein wirklich ganzheitliches und kooperatives Vorgehen zum Wohl unserer Patienten ist. Leider stellt das durch die Begrenzungen unserer Ausbildung, die Aufsplitterung der Fachdisziplinen und auch die Konkurrenz zwischen den verschiedenen Berufsgruppen die Ausnahme dar. Die Kinesiologie, die das Individuum und seinen Organismus in der Einheit von Körper, Seele und Geist in den Mittelpunkt stellt, kann helfen, solche Grenzen zu überwinden. Ursache und Folge in dem Teufelskreis von „Allergie-Psyche-Verhalten” dürfen nicht verwechselt werden. Hier stellt der kinesiologische Muskeltest (siehe auch Report 3/97, S. 38) als Kommunikationsbrücke zum Körper und zum Unbewußten eine unschätzbare diagnostische Hilfe dar, um die Prioritäten und Wechselwirkungen exakt zu erfassen. Darüber hinaus zeigt er bei entsprechender Fragestellung auch präzise an, welche ergänzenden Maßnahmen jeweils erforderlich sind, ob eine Diät oder Allergenkarenz erforderlich ist, eine Darmsanierung oder Entgiftung des Körpers, eine Veränderung in der Lebensumwelt (z.B. Schutz gegen Elektrosmog, Chemikalien usw.), eine psychologische Einzeltherapie oder vielleicht sogar eine Familientherapie.

Dr. Werner Weishaupt ist Dozent für Psychotherapie an der Paracelsus Schule Hannover und Leiter des „Zentrums für Psychologische Beratung und Angewandte Kinesiologie Salzgitter”.

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