Anmelden als
Naturheilkunde
Lesezeit: 5 Minuten

Vitamin K … das sollten Sie wissen!

© asierromero - fotolia.comImmer wieder werde ich, in Verbindung mit Osteoporose, auf Vitamin K1 (Phyllochinon) angesprochen. Derzeit erhältliche Vitamin-K3-Präparate (Menadion) werden ausschließlich biotechnisch oder in isolierten Verfahren, also synthetisch, hergestellt. Doch das Risiko solcher naturfremder Vitamine ist nicht kalkulierbar. Ganz anders sieht es da bei der einzigen pflanzlich gebundenen Alternative aus.

Vitamin K1 nehmen wir vorwiegend mit grünem Blattgemüse auf. Im Körper wird ein Teil des K1 zu Vitamin K2 (Menachinon) umgewandelt. Zudem wird K2 in kleinen Mengen von Darmbakterien gebildet. Das klappt jedoch nur bei einem gesunden Darm. Kontraproduktiv wirken sich eine falsche Ernährung und in der Folge eine desolate Darmflora sowie Medikamente aus. Zur Erinnerung: Vitamine wie A, D, E und K sind fettlöslich. Deshalb sollten zeitgleich immer auch gesunde Öle und Fette auf dem Speiseplan stehen.

Vitamin K trägt zur Gesunderhaltung von Knochen bei und ist bedeutsam für die normale Blutgerinnung. Vitamin D ist wichtig, damit das mit der Nahrung aufgenommene Kalzium vom Darm ins Blut aufgenommen werden kann. Jetzt kommt Vitamin K1 ins Spiel. Durch das Vorhandensein von Vitamin K1 wird das von den Osteoblasten gebildete Protein Osteocalcin aktiviert, das dann letztendlich für den Einbau von Kalzium in die Knochenmatrix verantwortlich ist.

1999 konnte in einer Studie mit über 72000 Probandinnen belegt werden, dass Vitamin K1 dazu beiträgt, das Osteoporose-Risiko stark zu mindern. Das Ergebnis: 30% weniger Knochenbrüche infolge einer Osteoporose bei Frauen, die viel Vitamin K1 zuführten. Wichtig dabei war ebenfalls die optimale Versorgung mit Vitamin D. Gleich nach Bekanntgabe des Ergebnisses hat die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) die vorteilhafte Wirkung von Vitamin K in einem Gutachten bestätigt. Doch bis heute wurde die Gabe von Vitamin K in den Leitlinien zur Behandlung einer Osteoporose nicht aufgenommen.

Übrigens: Ablagerungen in den Gefäßen können Folge eines Vitamin-K-Mangels sein. Vitamin K ist, neben der Aktivierung des Osteocalcin, auch für die Aktivierung weiterer Proteine wie des Matrix Gla Proteins (MGP) verantwortlich, das überschüssiges Calcium im Blutkreislauf bindet. Die antiarteriosklerotische Wirkung von Vitamin K ist in vielen Studien belegt und für die Rückbildung einer Arterienverkalkung von großer Bedeutung.

Bei Vitamin-K-Mangel wird die Gerinnungsfähigkeit des Blutes gehemmt. Folge ist eine erhöhte Blutungsneigung. Fakt ist aber auch, dass hohe Vitamin-K-Dosen keinesfalls zu einer verstärkten Blutgerinnung.

Eine im Fachblatt „Atherosclerosis“ veröffentlichte Studie (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18722618) mit 564 Teilnehmern zeigte, dass eine Vitamin-K2-reiche Ernährung die Bildung tödlicher Plaques deutlich verringern kann. Und die 10 Jahre lang gelaufene Rotterdam-Herz-Studie (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15514282) belegte, dass das Risiko, an Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu sterben, mit einer guten Vitamin-K2-Versorgung um ca. 50% reduziert werden konnte.

In vitro wurde gezeigt, dass Vitamin K2 selbst Krebszellen töten kann. Zumindest im Reagenzglas hat Vitamin K2 also die Selbstzerstörung von Krebszellen ausgelöst. Aber auch am Menschen mit erhöhtem Leberkrebsrisiko hat sich dies bestätigt: In der Gruppe, die Vitamin K2 zu sich nahm, erkrankten später weniger als 10% der Probanden an Leberkrebs. In der Kontrollgruppe waren es immerhin 47% – so veröffentlicht im „Journal of the American Association“ (http://www.ncbi.nlm.nih.gov/ pubmed/15265851). Ein tolles Ergebnis!

Dabei scheint Vitamin K2 das Sterberisiko auch bei Menschen, die bereits an Krebs erkrankt sind, um ca. 30% senken zu können. So veröffentlicht im „American Journal of Clinical Nutrition“.

Fakt ist, dass viele Menschen an Vitamin K-Mangel leiden, ohne es zu wissen. Leider trifft diese Tatsache nicht nur auf Vitamin K, sondern auch auf viele andere Vitalstoffe zu. Insgesamt ist das ganze Szenario u.a. auf eine schlechte Ernährung zurückzuführen. Zudem wissen die meisten Menschen gar nicht, wie sie einem Mangel vorbeugen können.

Von der Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung reden wir wieder einmal lieber nicht. Schließlich wollen wir gesund bleiben oder es wieder werden. Der Tagesbedarf von 65 µg für Frauen und 80 µg für Männer dürfte viel zu niedrig angesetzt sein. Das lässt sich schon dadurch ableiten, dass Vitamin K auch bei vielen weiteren Vorgängen benötigt wird und auch in sehr hohen Dosen nicht giftig ist.

Und so sorgen Sie vor

Essen Sie täglich grünes Blattgemüse, z.B. Salate oder Spinat. Grünkohl enthält das meiste Vitamin K1. Aber auch alle anderen Kohlsorten, z.B. Brokkoli, enthalten viel Vitamin K, auch Kräuter, wie Petersilie und Schnittlauch, und Avocado. Nicht zu vergessen: rohes Sauerkraut, Butter, Eidotter, Leber, manche Käsesorten und das fermentierte Sojaprodukt Natto.

Hätten Sie das gedacht?

Die Blätter der Roten Bete werden dem Gemüse zugerechnet. Sie enthalten etwa 2000-mal so viel Vitamin K wie die Knollen. Auch ansonsten sind die Blätter vieler Knollen geradezu eine Vitalstoffbombe.

In dieser Hinsicht freut es mich ganz besonders, Ihnen die „Bärlauch Vitamin K1 Tabletten“ empfehlen zu können. Es wurde eine ganz bestimmte Varietät des Bärlauchs entdeckt, die reich an völlig natürlichem, pflanzengebundenem Vitamin K1 ist. Sie erhalten das Produkt in der Apotheke.

Tipp

Leider reagiert der Großhandel zu Beginn, wenn ein neues Produkt auf den Markt kommt, oft zurückhaltend und abwartend. Erst wenn die Nachfrage größer wird, funktioniert die Logistik besser. Es kann also sein, dass Ihre Apotheke Ihnen mitteilt, dass das Produkt noch gar nicht im Handel ist. Falsch! Ihre Apotheke soll das Produkt mit Nachdruck vom Großhandel fordern. Dieser wird es für Sie dann i.d.R. doch beim Hersteller abrufen. Ansonsten hat Ihre Apotheke immer noch die Möglichkeit, das Produkt direkt vom Hersteller zu beziehen.

Wichtig

Wenn Sie blutverdünnende Mittel (Vitamin-K-Antagonisten) einnehmen, dann sollten Sie von der Einnahme der „Bärlauch Vitamin K1 Tabletten“ absehen, da sie die Wirkung der klassischen Blutverdünner aufheben.

Literaturhinweise beim Verlag

Horst BossHorst Boss
Heilpraktiker, Medizinjournalist

horstboss@t-online.de 

Weitere Artikel aus dieser Ausgabe

  1. 1
    News

    Entfliehen Sie dem Büroalltag mit Mandalas und fördern Sie Ihre Kreativität. Erfahren Sie mehr über Magnesium-Öl, Skin Repair Spray und eine fluoridfreie Zahncreme.

    Beauty und Wellness
  2. 2
    Paracelsus – die Heilpraktikerschulen

    In diesem Artikel geht es um die Paracelsus Heilpraktikerschulen und ihre verschiedenen Standorte, die von neuen Studienleitern über TCM-Ausbildungen und Aromatherapie-Seminaren bis hin zu erfolgreichen Abschlüssen in Zhineng Qigong reichen.

    Naturheilkunde
  3. 3
    Meine Paracelsus Schule & ich

    Inmitten von Freilassing bietet die Paracelsus Schule unter Leitung von Tina Riesenhuber umfassende und innovative Ausbildungen im Bereich Energetik an.

    Energetik und Spiritualität
  4. 4
    Für Sie gelesen & gehört

    In dieser Sammlung von Büchern und einer CD geht es um Themen wie positives Denken, Burnout-Prävention, Selbstbestimmung und alternative Therapien. Autoren bieten Einsichten und praktische Methoden an, um das eigene Leben bewusst zu gestalten und Wohlbefinden zu fördern.

  5. 5
    Aktuelles vom VUH

    Mikrobiota und Immunsystem beeinflussen Allergien. Forscher entdecken, dass ein Schlüsselprotein allergische Reaktionen durch Darmbakterien verstärkt. Neue Therapieansätze möglich.

    Naturheilkunde
  6. 6
    VDT Akademie Gut Rosenbraken

    Der 25. VDT Tierheilpraktiker-Kongress auf Gut Rosenbraken bot spannende Themen wie Akupunktur für Tiere, Psychosomatik und Praktikumsmöglichkeiten für angehende Tierheilpraktiker.

    Tierheilkunde
  7. 7
    Große Persönlichkeiten der Naturheilkunde: Paracelsus

    Paracelsus, ein Pionier der Naturheilkunde, revolutionierte die Medizin im 16. Jahrhundert mit innovativen Ansätzen und über 200 Schriften. Seine Lehren prägen bis heute.

    Naturheilkunde
  8. 8
    Fallstudie aus der naturheilkundlichen Praxis: Prurigo – zum aus der Haut fahren

    Eine umfassende Fallstudie aus der naturheilkundlichen Praxis behandelt Prurigo, eine juckende Dermatosen-Erkrankung, und die ganzheitlichen Therapiemethoden zur Linderung von Symptomen und psychischem Druck.

    Naturheilkunde
  9. 9
    Fallstudie aus der tierheilkundlichen Praxis: EMA-Syndrom

    Eine Fallstudie zeigt die erfolgreiche Behandlung eines Nymphensittichs mit EMA-Syndrom. Anpassungen in der Vogelhaltung führten zu einer deutlichen Besserung des Gesundheitszustands.

    Tierheilkunde
  10. 10
    Fallstudie aus der psychotherapeutischen Praxis: Schwere Anpassungsstörung

    Anna, eine junge Frau, kämpft mit einer schweren Anpassungsstörung nach traumatischen Erlebnissen. Durch Therapie entwickelt sie erfolgreich Selbstbewusstsein und Lebensperspektive.

    Psychotherapie
  11. 11
    Beauty Experten-Tipp

    Aromatherapie bietet zahlreiche Vorteile für Körper und Geist. Erfahren Sie, wie ätherische Öle in Massagen und Bädern entspannen und beleben können.

    Beauty und Wellness
  12. 12
    Glosse: E-N-T-S-C-H-L-E-U-N-I-G-E-N …mein Unwort des Jahres

    Jahresende bringt oft Stress statt Entschleunigung. Geschenkewahn und Firmenabschluss fordern ihren Tribut, während das "Unwort" Entschleunigen im hektischen Dezember oft fällt.

    Psychotherapie
  13. 13
    Kurkuma in der erfolgreichen Anwendung bei Tieren

    Kurkuma wird zunehmend in der Tierheilkunde eingesetzt. Tierärzte und Heilpraktiker berichten von positiven Effekten bei Hunden, Katzen und Pferden, insbesondere bei Krebs und Arthrose.

    Tierheilkunde
  14. 14
    Ein Plädoyer für die Fußreflexzonentherapie

    Die Fußreflexzonentherapie kann erstaunliche gesundheitliche Effekte hervorrufen, indem sie das Nervensystem entspannt und die Balance zwischen Sympathikus und Parasympathikus verbessert.

    Naturheilkunde
  15. 15
    Warum sich FISCHÖL besonders gut für Frauen eignet

    Fischöl ist besonders vorteilhaft für Frauen, da es reich an Omega-3-Fettsäuren ist, die Herz, Knochen und Haut schützen und Menstruationsbeschwerden lindern können.

    Naturheilkunde
  16. 16
    Erhöhter Cholesterinspiegel – Senkung mit Naturextrakten

    Etwa jeder dritte Erwachsene in Deutschland hat einen hohen Cholesterinspiegel. Naturextrakte wie fermentierter roter Reis können helfen, diesen zu senken und das Herz-Kreislauf-Risiko zu reduzieren.

    Naturheilkunde
  17. 17
    Medizinalpilze: Neue Möglichkeiten in der Immuntherapie mit einem innovativen Herstellungsverfahren

    Medizinalpilze bieten neue Chancen in der Immuntherapie dank eines innovativen Verfahrens, das ihre Beta-Glucane bioverfügbar macht und die Immunstimulation verbessert.

    Naturheilkunde
  18. 19
    Persönlichkeitsentwicklung durch Auflösen seelischer Kcnflikte

    Die Psychosomatische Energetik (PSE) vereint Psychotherapie, Homöopathie und traditionelle Heilmethoden, um seelische Konflikte aufzulösen und die Persönlichkeitsentwicklung zu fördern.

    Psychotherapie
  19. 20
    Es verschlägt mir den Atem – oder ich huste Dir was…

    Chronische Lungenerkrankungen erfordern eine ganzheitliche Therapie, die auch Darm und Haut berücksichtigt. Ein Überblick über wesentliche Therapieansätze und Fallbeispiele.

    Naturheilkunde
  20. 21
    Stoffwechsel gesund – Mensch gesund

    Ein gesunder Stoffwechsel ist entscheidend für Vitalität und Wohlbefinden. Fermentierte Nahrungsergänzungsmittel können Enzymmängel ausgleichen und Zivilisationskrankheiten entgegenwirken.

    Naturheilkunde
  21. 22
    Das Autogene Training – Teil 2

    Entdecken Sie die Übungsschritte des Autogenen Trainings zur Entspannung von Körper, Geist und Seele. Erfahren Sie die Bedeutung von Schwere, Wärme und bewusster Atmung.

    Psychotherapie
  22. 23
    Selbstheilungskräfte sichtbar machen

    Die GladiatorPLUS AG nutzt eine spezielle Blutanalyse zur Sichtbarmachung von Selbstheilungskräften und entwickelt Produkte für das Wohl von Mensch und Tier.

    Tierheilkunde
  23. 24
    SKRIBBEN – Eine wiederentdeckte mittelalterliche Gelenktherapie

    Skribben ist eine mittelalterliche Gelenktherapie, die durch gezielte Sehnengriffe Gelenkschmerzen lindern soll. Die traditionelle Methode wird heute noch gelehrt und bietet einzigartige Therapieerfolge.

    Pflege und Geriatrie
  24. 25
    Experten-Tipp: Grippe- und Erkältungsinfekte natürlich behandeln!

    Natürliche Behandlungen wie Grapefruitkernextrakt können das Immunsystem stärken und Erkältungsinfekte vermeiden. Antibiotika sind oft unnötig und schwächen das Immunsystem.

    Naturheilkunde
  25. 26
    Kammerton 432 Hz – Die Frequenz für eine harmonische Welt

    Erfahren Sie, warum eine Stimmung auf den Kammerton 432 Hz als harmonischer und gesünder gilt und wie diese Frequenz unsere Verbindung zur Erde stärken kann.

    Energetik und Spiritualität
  26. 27
    Feldenkrais – Eine Kurzlektion für Schultern und Nacken

    Die Feldenkrais-Methode, benannt nach Dr. Moshé Feldenkrais, nutzt sanfte Bewegungen, um die Körperwahrnehmung zu verbessern und Gesundheit zu fördern. Erfahren Sie, wie Sie Ihre Schultern und Ihren Nacken entspannen können.

  27. 28
    Ultrakurzzeit-Therapie mit Hypnose

    Die Ultrakurzzeit-Therapie mit Hypnose ermöglicht schnelle seelische Heilung durch Einsatz von suggestiven Techniken, die tiefere Ebenen des Bewusstseins ansprechen.

    Psychotherapie