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Ausgerechnet Katar!

Das Ende der Kaiserpinguine

Wussten Sie, dass Katar den weltweit höchsten Pro-Kopf-Ausstoß an Kohlendioxid hat? Schon kurios, dass ausgerechnet Katar nun Gastgeber des Weltklimagipfels vom 26. November bis 7. Dezember 2012 ist. 

Wir sprechen von 44 Tonnen pro Kopf und Jahr! In Deutschland sind es gerade mal 9,6, in Indien sogar nur 1,4. Katars Schwachstelle (sorgt für die schlechte CO2-Bilanz) und gleichzeitig auch Stärke (liefert den Reichtum) liegt im Export von verflüssigtem Gas (LNG). Die Förderung aus dem North Dome Field hat Katar zum größten LNG-Exporteur der Welt gemacht und 2011 für ein Wirtschaftswachstum von über 20 % gesorgt. Meint es Katar wirklich ernst mit erneuerbaren Energien? Kämpft Katar wirklich gegen die Erderwärmung? Die Fragen müssen gestellt werden, da Katar seinen Wohlstand immerhin allein den fossilen Brennstoffen verdankt. Katar gibt sich Mühe. Fahad Bin Mohammed al-Attija präsentiert sich und sein Land als Klimafreund: Im Vergleich mit Kohle und Erdöl sei das von Katar geförderte Erdgas ein vergleichsweise klimafreundlicher fossiler Brennstoff. „Die am wenigsten schlechte Alternative“, meint Attija. Dass die Verflüssigung des Gases ziemlich energie- und CO2-intensiv ist, betont er natürlich nicht. Katar setzt sich ein für die Stromerzeugung aus Sonne. Bis 2018 sollen 16 % des Energiebedarfs mit Solarstrom gedeckt werden. Ein guter Plan, aber realisierbar? Schließlich ist im ganzen Land bisher noch kein einziger kommerzieller Solarpark am Netz. Mehr Worte als Taten? 

Umweltschützer Wendel Trio vermutet, dass Katar den Weltklimagipfel aus anderen Interessen organisiert, als tatsächlich etwas gegen die Erderwärmung unternehmen zu wollen. „Katar wollte mit der Ausrichtung vor allem sein Organisationstalent für Großveranstaltungen beweisen. Wir hatten gehofft, dass Katar Zusagen für Emissionsminderungen oder Finanzhilfen macht, aber bis jetzt ist das noch nicht passiert.“ 

Wir können nur hoffen, dass Katar seiner Rolle als Gastgeber des Weltklimagipfels gerecht wird. 

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