Der Eisbär vor dem Aus
Der Eisbär ist das Wappentier des Klimawandels. Bilder präsentieren den weißen „Riesen“ auf einer viel zu kleinen Eisscholle oder schwimmend in der eislosen Weite des Polarmeeres. Steht es wirklich so schlimm um ihn und seine Zukunft? Die Antwort ist JA. Die Tiere der Arktis und Antarktis sind die ersten, die die Folgen des Klimawandels hautnah und grausam zu spüren bekommen. Ihnen schmilzt wortwörtlich das Eis unter den Füßen weg. Eisbären sind optimal ans Leben auf dem Eis angepasst. Im Winter ist seine Hauptbeute besonders leicht zu erwischen, denn dann müssen die Seerobben zum Atmen an einem der wenigen Löcher der Eisdecke auftauchen. Der Eisbär liegt hier auf der Lauer. Taucht eine Robbe auf, packt er sie mit seiner Pranke und zieht sie aufs Eis. In 80 % der Fälle hat er mit dieser Methode Erfolg. Im Sommer allerdings sieht es anders aus: Zwar ist der Eisbär ein guter Schwimmer, doch im Wasser hat er kaum eine Chance, Robben zu erwischen. Er muss dem sich zurückziehenden Eis folgen und weiter im Norden sein Glück versuchen. Dabei legt er über 1.000 Kilometer im Jahr zurück. Die Eisdecke ist für ihn daher mehr als nur ein Lebensraum, sie ist auch sein Nahrungsgarant. Doch seine eisige Welt schrumpft mehr und mehr. Im Sommer sind bereits weite Gebiete der Arktis völlig eisfrei. Viele der insgesamt noch rund 20.000 Eisbären können daher in dieser Zeit nicht jagen und müssen von ihren Fettreserven zehren. Wissenschaftler beobachten bei den Bären eine deutlich schlechtere körperliche Verfassung als vor 40 Jahren. Die Weibchen ziehen zudem weniger Jungen auf. 2005 wurden die Eisbären auf der Roten Liste der gefährdeten Arten auf „gefährdet“ gestuft. Experten des internationalen Gremiums für Naturschutz gehen davon aus, dass die Eisbärenpopulation in den nächsten 40 Jahren um mindestens ein Drittel zurückgehen wird. Andere Forscher halten es für wahrscheinlich, dass die Eisbären bei einem Temperaturanstieg von 2,8 Grad gegenüber vorindustriellen Werten komplett aussterben werden.
Wir müssen alles versuchen, um dies zu verhindern, denn der Eisbär zählt zu den ältesten und bekanntesten Tierarten unseres Planeten. Sein Aussterben würde eine derbe Lücke hinterlassen und das Ökosystem gewaltig verändern. Die Folgen könnten verheerend sein.
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Psychotherapie