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Pflege und Geriatrie
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Aquarese

Moderne Therapie mit Tradition

Physiologisch adaptierte Flüssigkeitsvolumenreduktion mit der biologisch-pflanzlichen Wirkstoff-Kombination Asparagus P®

Prof. Dr. Wolfgang Werk

Die Anwendung diuretisch wirksamer Arzneimittel bei einer Vielzahl von klinisch indizierten Erkrankungen und Risikofaktoren erfordert aufgrund der Vielfalt an verfügbaren Stoffklassen ein überlegtes differentialdiagnostisches Vorgehen bei der Indikationsstellung. Synthetisch definierte diuretische Wirkstoffklassen führen durch ihre unterschiedlichen Eingriffe in die tubulären Transportvorgänge mittels unspezifischer und spezifischer Wirkungsmechanismen häufig zu potentiellen Verschiebungen des Elektrolythaushaltes sowie wichtiger stoffwechselrelevanter Parameter. Als logische Konsequenz zu einer relativ engmaschigen Therapiekontrolle unter den synthetischen Diuretika kristallisiert sich immer häufiger ein pflanzlich-biologisches Therapieprinzip als vorteilhaft heraus, hier am Beispiel der Wirkstoffkombination Asparagus P® dargestellt. Aufgrund seines spezifischen lokalen Wirkmechanismus am Glomerulus bietet sie eine sinnvolle und weitgehend begleiterscheinungsfreie Alternative zur Ausschwemmung von Ödemen.

Die Nieren des Menschen enthalten etwa 2-2,4 Millionen Nephren. Unter einem Nephron versteht man die Funktionseinheit von Glomerulus und Tubulus-Apparat.
Der gesunde Mensch hat eine glomeruläre Filtrationsrate von etwa 100-120 ml/min., schleust also am Tag 160-175 l durch die Nieren.
Bekanntlich wird hiervon nur ca. 1-1,5 l/Tag ausgeschieden. Der größte Teil des Glomerulumfiltrats wird rückresorbiert. Der Mensch scheidet somit weniger als 1 % seines glomerulären Filtrats aus. Wird mit Medikamenten in diesen Mechanismus eingegriffen, können erhebliche Veränderungen erzielt werden: Gelingt es, mit einem Diuretikum ca. 1 % der tubulären Reabsorption zu verhindern, so führt dies zu einer Mehrausscheidung von 1,5 -1,7 l Wasser, also in etwa zu einer Verdoppelung der normalen täglichen Diurese.
Deshalb bedürfen solche Eingriffe in den Wasser- und Elektrolythaushalt zum einen einer eindeutigen Indikationsstellung, zum anderen aber einer überlegten Auswahl der Arzneimittel, milderen Hilfe die gesteigerte Volumenreduktion erzielt werden soll.

Pathophysiologie der Ödementstehung

Beim gesunden Menschen können Abweichungen von einer durchschnittlichen Wasser- und Elektrolytzufuhr durch das “Fein-Tuning” der Niere in weiten Grenzen kompensiert werden. So kann sich zum Beispiel ein gesunder Mensch viele Liter Wasser und enorme Mengen Kochsalz (z. B. in Form von Bier und Salzgebäck) zuführen, ohne Ödeme zu entwickeln. Dennoch sind diesem Mechanismus enge Grenzen gesetzt: bei extrem adipösen Patienten, die sich solche Mengen von Wasser und Salz zuführen, dass sie Ödeme von 10 kg und mehr einlagern. Untersucht man diese Menschen sorgfältig, so lässt sich kein Herz-, Nieren- oder Leberleiden als Ursache der Ödematose nachweisen. Hier sind also einfach die Ausscheidungsmechanismen für Wasser und Salz überfordert.
Deshalb ist es in diesen Fällen weitgehend sinnvoller, die exzessive Wasser- und Natriumzufuhr einzuschränken und eine adjuvante medikamentöse Unterstützung dahingehend zu konzentrieren, ausschließlich Flüssigkeit bzw. Wasser auszuleiten.

Ideal und Realität medikamentöser Therapie

Ein “ideales” Diuretikum sollte Kationen und Anionen im gleichen Verhältnis ausscheiden, wie es in der interstitiellen Flüssigkeit vorliegt.
Die chemische Zusammensetzung der Ödemflüssigkeit entspricht der interstitiellen Flüssigkeit. Deshalb sollte das ideale Diuretikum dem Organismus Natrium und Chlorid im Verhältnis von 1,3 :1 entziehen. Bislang versagen die synthetischen Diuretika bei dieser Anforderung.

Sie eliminieren die Elektrolyte in unphysiologischen Relationen, weil sie die Ödemflüssigkeit nicht extrarenal mobilisieren und dann ausscheiden, sondern die Ausscheidungsvorgänge direkt in der Niere beeinflussen.
Als Folge des erwünschten ödemausschwemmenden Effektes verursachen sie deshalb Störungen im Elektrolytstoffwechsel und damit auch wirkungsmechanistisch bedingte Nebenwirkungen.

Die pflanzlich-biologische Alternative

Die unerfüllten Forderungen an ein ideales Diuretikum und ein heute manchmal schwer überschaubarer therapeutischer Polypragmatismus – das betrifft gerade ältere Patienten – führen immer öfter zu Überlegungen, bewährte, in der Tradition der Phytotherapie bekannte pflanzliche Alternativen zu synthetischen Diuretika bei der Flüssigkeitsvolumenreduktion anzuwenden.
Auch die Weiterentwicklung pharmako-kinetischer und -dynamischer Analyse verfahren ebenso wie die pharmazeutischen Verfahren zur Purifikation und Stabilisierung pflanzlicher Extrakte erlauben heute mehr Einblicke in Wirkungsmechanismen von pflanzlichen Wirkstoffkomponenten, die in der praktischen klinischen Therapie erfolgreich umgesetzt werden können.

Die Aquarese – spezifisch wirksam

Ein Vertreter der pflanzlichen Diuretika, die Wirkstoffkombination Asparagus P®, besetzt eine eigenständige Position innerhalb der Phytopharmaka.

Untersuchungen belegen eindeutig die Wirkung auf eine vermehrte Harnausscheidung der beiden Wirkstoff-Partner Radix Petroselini und Asparagi rhizoma. Asparagus P® unterscheidet sich jedoch im Modell zum Wirkansatz grundlegend im Wirkmechanismus von dem der synthetischen Diuretika. Angriffspunkt der pflanzlichen Wirkstoffkombination Asparagus P® ist das Glomerulum. Dort steigert Asparagus P® die Nierendurchblutung. Und gerade dieser Effekt ist physiologisch sinnvoll und erwünscht, kommt er doch der natürlichen Funktion des Glomerulus mit einer Steigerung der glomerulären Filtrationsrate und der vermehrten Primärharn-Bildung am nächsten.
Der Wirkmechanismus von Asparagus P® als rein pflanzlich-biologisch definiertes Diuretikum ist deshalb weitgehend eindeutiger mit dem Begriff der “Aquarese” gegenüber den Wirkmechanismen der synthetischen Diuretika ab zugrenzen. Die renale Ausschwemmung konzentriert sich lediglich auf die physiologisch natürliche Elimination überschüssiger Flüssigkeit.

Praktische Konsequenzen und therapeutische Nutzenschaffung der adjuvanten medikamentösen Aquarese

Bei einer Langzeit-Diuretika-Therapie mit synthetischen Wirkstoffklassen stellt sich immer wieder das Problem, dass es zu Kaliumverlusten kommen kann. In der ersten Phase der Therapie, also in den ersten 2 – 6 Wochen, sind Kontrollen des Kaliumspiegels erforderlich.
Auch dann, wenn diese Kontrollen keine erniedrigten Werte (unter 3,5 mval/l) ergeben, sind bei synthetischen Diuretika Kalium-Spiegelbestimmungen im weiteren Verlauf etwa 1/2jährlich ratsam.

Laborneutrales Sicherheitsprofil

Im Gegensatz zur medikamentösen Intervention bei einer Wasserretention aufgrund eines Herz-, Leber- oder Nierenleidens ist in vielen Fällen der Ödematose nicht zwingend der Renin-Angiotensin-Aldosteron-Mechanismus beteiligt.
Das wiederum erfordert nicht notwendigerweise einen Eingriff in die Transportvorgänge in den proximalen oder distalen Tubuli bzw. im Bereich der Hanleschen Schleife, wie dies bei allen synthetischen Diuretika der Fall ist, womit als Folge potentielle Elektrolytverschiebungen in Kauf zu nehmen sind.

Therapiebezogener Vorteil der weitgehend physiologisch adaptierten Volumenverminderung durch Asparagus P® ist, dass für die Wasserausscheidung keinerlei lokale Stoffwechselenergie notwendig ist; für die Therapiesicherheit bedeutet das: potentielle Verschiebungen von Elektrolyten und Lipidmustern können ausgeschlossen werden.

Ökonomische Relevanz der Aquarese

Untersuchungen bei Patienten mit leichtem bis mäßiggradig erhöhtem Bluthochdruck bestätigen die fehlende Einflußnahme von Asparagus P® auf Elektrolyt-, Nieren- und Leberfunktionsparameter.

Das Sicherheitsprofil der Aquarese gegenüber den unterschiedlichen Wirkmechanismen der synthetischen Diuretika mit ihren unverzichtbaren, engmaschigen Laborkontrollen, die auch zu Lasten der Wirtschaftlichkeit der Therapie gehen, hat demzufolge in der täglichen Praxis auch eine positive ökonomische Relevanz.

Spezifische Anwendungsvorteile für die Aquarese

Einsatzbereiche von Diuretika und Aquaretika
  Akut Chronisch
Erkrankungen
mit Ödemen
1. Lungenödem 1. Kardiales Ödem
  2. Hepatogenes Ödem
2. Hirnödem 3. Renales Ödem
  4. Schwangerschaftsödem
  5. Prämenstruelles Syndrom
  6. Prophylaxe des Harnsteinleidens
 
Erkrankungen
ohne Ödem
1. Intoxikationen 1. Bluthochdruck
2. Initiale Phase des 2. Glaukom
   akuten Nierenversagens 3. Diabetes insipidus
3. Hyperkalzämische Krise 4. Hyperkalziurie

Neben den bekannten klassischen, klinisch hochrelevanten Anwendungsgebieten für eine Flüssigkeitsvolumenreduktion wie Herzinsuffizienz, Leberzirrhose oder dem nephrotischen Syndrom, wo gerade ein sinnvoller Schwerpunkt für den Einsatz synthetischer Diuretika liegt, empfiehlt sich das aquaretische Therapieprinzip in einigen, häufig auftretenden Anwendungsgebieten besonders.

Davon seien zwei Beispiele aufgeführt:

Aquarese bei Bluthochdruck

Nach allgemeiner Auffassung ist eine Diuretika-Therapie die Grundlage jeder antihypertensiven Therapie.

Die Gründe hierfür sind:

  1. Eine natriumreduzierte Kost führt zwar in vielen Fällen zu einer zumindest mäßigen Blutdrucksenkung, ist aber in einer Gesellschaft, die zunehmend Fertig nahrungsmittel verwendet und in Kantinen ißt, schwer durchführbar. Es erscheint also sinnvoll, adjuvant das Flüssigkeitsvolumen zu reduzieren und so eine Senkung des peripheren Widerstandes herbeizuführen.
  2. Gerade beim Hypertonus im Stadium II mit nachweisbaren Schädigungen an Herz, Niere, Gehirn oder des Augenhintergrundes ist eine volumenreduzierte Therapie unerläßlich, auch deshalb, weil sich damit zufriedenstellende diastolische Blutdruckwerte erzielen lassen.
  3. Das Therapieprinzip der Aquarese mit Asparagus P® ist aufgrund des spezifischen lokalen Wirkansatzes am Glomerulum nahezu nebenwirkungsfrei, was gerade bei der Langzeit-Therapie eine besondere Rolle spielt. Der Therapieerfolg einer Blutdrucknormalisierung wird nicht mit einer Einschränkung der allgemeinen Befindlichkeit “erkauft”, sondern, im Gegenteil, aufgrund des phytospezifischen Mechanismus der Aquarese bewirkt die Volumenentlastung ein Gefühl der Verbesserung der Leistungsfähigkeit und des Allgemeinbefindens.
  4. Einige Antihypertensiva wie z. B. Dihydralazin oder Betablocker können zu einer Natriumretention führen. Hier ist die adjuvante Ausleitung von Flüssigkeit aus dem peripheren Kreislauf sinnvoller Bestandteil der Therapie.
  5. Von der Aquarese, also der Steigerung der Nierendurchblutung, profitieren deshalb auch und gerade Hochdruck-Patienten im höheren Lebensalter.

Übereinstimmende Untersuchungen (PLATT et. al.) haben gezeigt, dass mit steigendem Lebensalter die Nierendurchblutung nachläßt. Auch Änderungen der Pharmakokinetik findet man bei alten Menschen.

Daraus ergibt sich als klinische Konsequenz beim streng überwachten Einsatz einer Vielzahl synthetischer Diuretika, dass bei Patienten über 65 Jahre sehr oft eine Dosisreduktion bis auf ca. die Hälfte vorgenommen werden muß, um unerwünschte Wirkstoffkumulationen zu vermeiden.

Dosisanpassungen bei Asparagus P®, wenn notwendig ohne Bedenken möglich, sind ausschließlich eine Resultierende einer individuell steuerbaren Wirkungsintensität und nicht aufgrund laborchemischer Vorgaben pathologisch bedenklicher Kalium- und Kreatininwerte erforderlich.

Aquarese bei idiopathischen Ödemen

Dieses Zustandsbild ist definiert durch das Vorhandensein von meist geringen Ödemen bei ansonsten gesunden Menschen. Essentielle Ödeme sind vorwiegend bei adipösen Frauen nach dem 30. Lebensjahr zu beobachten.

Information zum Begriff der “idiopathischen Ödeme”
Definition: Ödemneigung ohne Vorliegen einer Herz-, Nieren- oder Lebererkrankung
Vorkommen: meist adipöse Patientinnen vor der Menopause
Pathogenese: unklar, häufig Aldosteronsekretionsrate erhöht
Cave: Kaliumverluste nach Laxantien + Diuretika

Manchmal haben diese Ödeme auch einen zeitlichen Bezug zur Menstruation und werden dann als “zyklische Ödeme” bezeichnet. (Teil des prämenstruellen Syndroms)
Viele Patientinnen nehmen ohne ärztliche Kontrolle synthetische Diuretika ein, mit dem Ergebnis, dass nicht selten eine Hypokaliämie beobachtet wird.

Zum Entstehungsmechanismus der essentiellen Ödeme ist viel untersucht worden. Meist sind die Ödeme geringgradig und werden nur von schlankheits- und schönheitsbewußten Patientinnen selbst festgestellt.
Aber es gibt Fälle, in denen eine Ödematose auch zu echten Beschwerden (Spannungsgefühle in den Beinen, im Leib) führen kann. Gewichtszunahmen von 2 bis 5 kg innerhalb von 24 Stunden kommen vor.

Dieses weniger als Krankheit denn als Normvariante des Wasserhaushaltes definierte Phänomen bedarf, wenn eine adjuvante medikamentöse Unterstützung angezeigt ist, einer kontinuierlichen, niedrig dosierten Gabe eines schonenden Aquaretikums, gerade auch deshalb, weil keinerlei Intervention in die normalen biochemischen Transportmechanismen in der Niere notwendig ist. Zusätzlich schließt die Gabe des Aquaretikums auch aus, dass die Patientinnen sich der Gefahr aussetzen, bei unsachgemäßer, therapeutisch nicht zu kontrollierender Einnahme eine Hypokaliämie zu entwickeln, wie das bei synthetischen Diuretika der Fall sein könnte.

In den vielen Fällen der Ödematose, in denen eine ausschließliche Verringerung des zirkulierenden extrazellulären Flüssigkeitsvolumens zu erwünschten Therapieerfolgen führt, ist also der physiologisch adaptierte Wirkmechanismus der Aquarese über eine Steigerung des Primärharns eine sinnvolle und bewährte therapeutische Alternative. Hinzu kommen Vorteile ökonomischer Art, bezogen auf die labortechnische Therapiekontrolle und eine therapeutische Nutzenschaffung für eine subjektiv verträgliche und sicher wirksame Therapie.

Die rein pflanzliche Wirkstoffkombination Asparagus P® entspricht in wesentlichen Punkten den Anforderungen an eine aquaretische Therapie:

  • Klinische Wirksamkeit
  • Sicherheit und
  • Langzeitverträglichkeit.

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