Die Chancen des Heilpraktikers für Psychotherapie auf dem Gesundheitsmarkt der Zukunft
Ermutigung auf dem Psychotherapie-Symposium in Würzburg
Manche Kolleginnen und Kollegen, die noch in der Ausbildung sind oder sie gerade beendet haben, schauen ängstlich auf den Arbeitsmarkt, da sich dort bereits Psychiater, Psychotherapeuten, Fachärzte etc. in großer Anzahl befinden. Zudem bezahlen die Krankenkassen ihre Leistungen in aller Regel nicht, weshalb sich die Frage auftut: Werde ich mein Auskommen haben?
Vor diesem Hintergrund schlossen sich Dr. Hartmut Gutsche, approbierter Kinder- und Jugendpsychotherapeut, freiberuflich auch in der Psychotherapie Erwachsener aktiv, und Dr. Werner Weishaupt, seit 18 Jahren als Heilpraktiker für Psychotherapie in eigener Praxis tätig, zusammen, um ein realistisches Bild über die Chancen des Heilpraktikers für Psychotherapie auf dem Gesundheitsmarkt zu zeichnen, aufzuklären und zu ermutigen.
Auf dem Psychotherapie-Symposium vom 14. bis 16.10.2011 in Würzburg erhielten die Teilnehmer Fakten und Lösungsansätze für ihre Zukunftsfragen sowie Übungen, die die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Antworten auf folgende wichtige Fragen finden ließen:
- Wie erklären Sie einem Klienten, was Sie sind: Heilpraktiker für Psychotherapie, kein Psychiater/kein Psychologischer Psychotherapeut?
- Wie antworten Sie einer Krankenkasse oder einem Arzt, die/der sich abfällig über Sie/ Ihren Berufsstand äußert?
- Wie klären Sie einen Patienten motivierend über Ihre Honorare und Vorteile des Selbstzahlens auf?
- Wie werben Sie sinnvoll und überzeugend mit den Freiheiten, die Sie gegenüber den Kassentherapeuten haben?
Die derzeitige Situation auf dem Arbeitsmarkt
Eine Analyse des Marktes ergibt: Zwar verfügen zahlreiche Psychiater, Haus- und
Fachärzte über eine psychotherapeutische Zusatzausbildung, sie sind aber nur in relativ geringem Umfang tatsächlich
psychotherapeutisch tätig, da sich „Gesprächsmedizin“ für sie im Gegensatz zur Pharmakotherapie oder
Gutachtenerstellung wirtschaftlich nicht lohnt.
Jährlich werden ca. 1.500 Psychologische Psychotherapeuten zugelassen, die jedoch nur in den „Richtlinienverfahren“ Verhaltenstherapie, Psychoanalyse und Tiefenpsychologie tätig sein dürfen, um abrechnen zu können. Hierfür müssen diese etwa 4 bis 5 Jahre studieren und eine 3- bis 5-jährige psychotherapeutische Weiterbildung absolvieren. Sozialarbeiter und Pädagogen mit Zusatzausbildung als Kinder- und Jugendpsychotherapeuten betätigen sich in der Behandlung von Patienten bis zu 21 Lebensjahren, jedoch benötigen sie eine Anerkennung/ Zulassung über die Kassenärztliche Vereinigung. Selbige nimmt auch die Budgetverteilung vor: 20% erhalten die Ärzte (die ca. 5% der Behandlungen durchführen), 80% die Psychologen, die 36 Wochenstunden leisten sollen – laut Statistik der Krankenkassen. Tatsächlich arbeiten die meisten Psychologischen Psychotherapeuten aber wöchentlich nur 20 Stunden (aus familiären oder psychohygienischen Gründen). So sinkt die Zahl der Behandler kontinuierlich, während der tatsächliche Bedarf stetig steigt. Insbesondere in ländlichen Bereichen weist die Bedarfsplanung bereits eine Unterversorgung aus, ebenso im Bereich der Kinder- und Jugendtherapie, der Begleitung älterer Menschen (in Kooperation mit Altenheimen), der Sexualtherapie uvm. Daher stellt für Heilpraktiker der Psychotherapie gerade eine Tätigkeit im Bereich „Kinder- und Jugendliche“ ebenso eine große Chance dar wie z.B. im Bereich der Sexualtherapie (niemand mag seine sexuellen Schwierigkeiten der Krankenkasse offenlegen). Es kommt also in erster Linie darauf an, die passenden Marktlücken, Zielgruppen und Behandlungsangebote für sich herauszufinden.
Konstruktiver Umgang mit der Arbeitsmarktsituation erforderlich
Die Dres. Gutsche und Weishaupt schlagen folgende Denkansätze vor, um Lösungen für
Zukunftsängste zu finden und realistisch mit der derzeitigen Arbeitsmarktsituation umzugehen:
- Finden Sie Ihre Marktposition, Ihre Zielgruppe, Ihre Nische
- Bieten Sie spezifische Lösungen für spezifische Probleme
- Machen Sie Ihr spezielles Profil bekannt („Mein Kernangebot ist …“)
Den Klienten gegenüber können Heilpraktiker für Psychotherapie zudem mit gewichtigen Argumenten punkten:
- Ergänzend zu den klassischen Verfahren sind auch alternative Behandlungsmethoden möglich
- Das Vorgehen ist nicht reglementiert und bedarf keiner Anträge und Genehmigungen
- Es muss nicht zwingend eine Krankheitsdiagnose gestellt und veröffentlicht werden, auch Konfliktberatung ist möglich
- Die Beratung oder Behandlung ist gegenüber Dritten (Versicherungen, Arbeitgeber, Behörden etc.) anonym
- Die freie Psychotherapie wurde in vielen Fällen als wirksamer erkannt als die traditionellen Verfahren
- Termine sind ohne lange Wartezeiten nach Dringlichkeit möglich und oft flexibel einzurichten
- Eine Absicherung ist beiderseits über freie vertragliche Vereinbarungen zu regeln
Dr. Werner Weishaupt
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