Rückengesundheit auf allen Ebenen
Physisch, psychisch, energetisch
Neue Fachausbildung z. ganzheitlichen Rückentrainer/in (WBG) an den Paracelsus Schulen
Als Präsidentin des Fachverbandes Wellness, Beauty und Gesundheit e.V. (WBG) engagiere ich mich euphorisch als Ausbilderin in diesem neuen Kurs. Er wird deutschlandweit in verschiedenen Varianten mit 60 oder mehr Unterrichtsstunden angeboten, sowohl klassisch im Präsenzunterricht wie auch online als Webinar. Kürzere Ausbildungsvarianten existieren genauso wie speziell auf bestimmte Zielgruppen zugeschnittene Abwandlungen, z.B. Rückentraining für Senioren.
Die Kurse werden von praxiserfahrenen Kolleginnen und Kollegen geleitet und sind nicht nur für Therapeuten interessant, sondern auch für Interessenten geeignet, die selbst etwas für ihren Rücken und ihren ganzen Körper sowie auch für Seele und Geist tun wollen.
Rücken gut – alles gut
Einen gesunden Rücken zu haben und ihn gesund zu erhalten, ist ein „biopsychosoziales Geschehen“, wie die neuesten Forschungen der „Neuen Rückenschule“ zeigen. Ich würde noch weiter gehen und behaupten, dass ein gesunder Rücken auch eine energetische Dimension beinhaltet. Es ist meiner Meinung nach unerlässlich für einen gesunden Körper, dass in allen Belangen auch die energetischen Aspekte der Wirbelsäule, unserer Lebensachse, einbezogen werden, z.B. die Chakren und die Energieleitbahnen (Meridiane/Nadis).
Hier profitiert der Verband als Prüfungsinstanz der ganzheitlichen Rückentrainer vom grundsätzlichen Gesundheitsverständnis der Paracelsus Schulen, denn hier wird seit eh und je auch die energetische Seite von Gesundheit mit betrachtet. In die Ausbildungen fließt dieses Fachwissen ein, sodass die Kurse auf der gleichen Grundlage ruhen wie viele asiatische Gesundheitssysteme, die immer schon energetische Aspekte berücksichtigt haben.
Volkskrankheit Nummer 1: Rückenschmerzen
Der aktuelle Präventionsleitfaden der gesetzlichen Krankenkassen erläutert, dass über ein Viertel der krankheitsbedingten Fehltage im Beruf Folgen von Muskel- und Skeletterkrankungen sind. Insbesondere seien Rü- cken- und Nackenschmerzen ursächlich. Dabei beträfen diese fast die gesamte Bevölkerung. Als Risikofaktoren werden sowohl physische Einflüsse (z.B. langes Sitzen, Heben und Tragen von Lasten) als auch psychosoziale Faktoren (z.B. mangelnde soziale Unterstützung, niedriger Handlungsspielraum) genannt.
Die AOK Baden-Württemberg kam in einer Mitglieder-Auswertung zu dem Ergebnis, dass die Zahl der Betroffenen seit 2012 jedes Jahr um knapp 2% steigt. Die Kasse bestätigt, dass jährlich über 25% der Versicherten einen Arzt wegen eines Rückenleidens aufsuchen. In einer Pressemitteilung heißt es: „Für diese Patienten ist mehr Bewegung und Entspannung meist die beste Medizin. Muskeln und Bandscheiben werden durch Bewegung gestärkt, die Durchblutung angekurbelt. Entspannung wirkt sich positiv auf muskuläre Verspannungen aus.“
Der Alltag bestimmt unsere Körperhaltung
Unsere Bandscheiben nehmen im Liegen, Laufen oder beim Tanzen Nährstoffe und Flüssigkeit auf, dabei funktionieren sie wie ein Schwamm. Werden sie hingegen nicht beansprucht, z.B. im Stehen oder Sitzen, dann trocknen sie regelrecht aus und sind nicht mehr belastbar.
Rückenschmerzen sind deshalb sehr stark auf unseren einseitigen und sitzenden Lebensstil zurückzuführen und korrelieren mit der Häufigkeit von Alltagshandlungen, in der wir unseren Kopf nach vorn beugen. Überlegen Sie einmal: Wieviel Zeit am Tag verbringen Sie sitzend und mit nach vorn gebeugtem Nacken? Lesend, am Computer sitzend, beim Autofahren oder während der Verrichtung von Hausarbeiten, z.B. Spülen oder Staubsaugen.
Diese über längere Zeit eingenommenen Haltungen sind schwer mit Sport auszugleichen, deshalb sollte schon im Alltag ein Bewusstsein dafür geschaffen werden. So können schon frühzeitig Routinen eingeführt werden, um Gesundheitsproblemen präventiv zu begegnen. Wir können z.B. nach jeder Stunde am PC in die Weite schauen oder uns recken und strecken, durchschütteln etc.
Stress: die Pest der Neuzeit
Die größte Gesundheitsgefahr des 21. Jahrhunderts ist weder Krebs noch ein Grippeerreger, auch nicht, man staune, das Corona-Virus. Denn auch dieses kann durch ein gut arbeitendes Immunsystem bewältigt werden. Nein, das größte Krankheitsrisiko der heutigen Zeit ist – laut Weltgesundheitsorganisation – Stress. 70% aller Krankheiten sind stressbedingt.
Auf den Rücken bezogen, führt Disstress, also negativer Stress, der den Körper zum Kämpfen oder Flüchten anregt, zu Muskelkontraktionen und -anspannung. Kann dies nicht ausagiert werden, wie das in der modernen Gesellschaft oft der Fall ist, verbleibt der Mensch chronisch in dieser Anspannung, was unweigerlich zu Verspannungen und zu Schmerzen führt.
Im Kurs lernen Sie, wie Körper, Geist und Seele durch angemessene Bewegung und Entspannung Wege aus dem Stress finden, bevor es z.B. zu einem Burnout kommt.
Embodiment und Tensegrity
Der Fachbegriff „Embodiment“ (Verkörperung) betont die Wechselwirkung zwischen Körper und Psyche. Wie sehr ist jemand in seinem Körper „zuhause“? Embodiment betont die Wechselwirkung einer Körperhaltung mit einem psychisch emotionalen Zustand. So kann man z.B. mit einer Wärmebildkamera die geringe körperliche Durchblutung des Körpers bei depressiven Patienten darstellen und darüber klar machen, wie wenig diese ihren Körper „bewohnen“. Die Grundidee hinter Embodiment, welche durch neurobiologische Forschungen bestätigt wird: All unsere Erlebnisse und Erfahrungen sind nicht nur als Erinnerungen im Großhirn abgespeichert, sondern in unserem gesamten Körper bzw. in unseren Zellen. Somit sind neben Erfahrungen etwa auch Glaubenssätze („Ich muss viel arbeiten, um erfolgreich zu sein“) im Körper repräsentiert. Das kann sich als Muster von bestimmten Gelenkstellungen, Bewegungen, inneren Bildern, Emotionen oder Muskelspannungen äußern.
„Tensegrity“ beschreibt grob, wie unser Körper funktioniert: Die Wirbelsäule ist, anders als das deutsche Wort besagt, keine Säule, sondern eine „Wirbelschlange“, die durch Zug und Druck sowie die Viskosität der Bandscheiben, Bänder, Sehnen und Muskeln funktionsfähig gehalten wird. Ist auf einer Seite ein Muskel zu stark gespannt, zieht es uns auf diese Seite und wir werden schief, geraten aus der Balance, kommen in Schieflage.
Barbara von den Driesch
Wellness- und Bewegungstrainerin, Präsidentin des Fachverbandes
Wellness, Beauty und Gesundheit e.V.
vondendriesch@wellness-fachverband.de
Aufbau der GRT-Ausbildung
Nun aber etwas mehr über die Fachausbildung z. ganzheitlichen Rückentrainer/in (WBG) an den Paracelsus Schulen. Diese enthält u.a. folgende Themen und Module:
Einführung in das ganzheitliche Rückentraining (GRT)
Ein gesunder Rücken wird durch viele
Faktoren bestimmt. In diesem Modul erforschen und erfahren wir die Grundlagen für unsere Rückengesundheit, nehmen eine
Standortbestimmung jedes einzelnen Seminarteilnehmers vor und kümmern uns um Ganzkörperstatik. Fachwissen für die
ganzheitliche Arbeit als Rücken-, Entspannungs- und Wellnesstrainer Eine gute fachliche Qualifikation in einem
Gesundheitsberuf erfordert eine solide Basis und Sicherheit in der Fachterminologie. In diesem Modul werden folgenden
Themen erarbeitet: Vegetatives Nervensystem, Sympathikus, Parasympathikus, Vagus-Training, Hormonsystem, verschiedene
Stress- und Gesundheitsmodelle, Prävention, Rehabilitation, Resilienz, Salutogenese, Pathogenese, Burnout,
Wellnessmodelle, biopschosoziales Modell, Embodiment, Tensegrity, Propriozeption, Homöostase etc., Indikationen und
Kontraindikationen, Atemarbeit.
Wirbelsäule: anatomisch und energetisch
Dieses Modul widmet sich der wichtigsten Lebensachse
unseres Körpers, der Wirbelsäule: Wir befassen uns mit der Wirbelsäule als „Wirbelschlange“, lernen viel über Anatomie
und Pathologie sowie über energetische Konzepte der Wirbelsäule. Wir absolvieren spezifische Wirbelsäulen- und
Rückenübungen, ganz nach dem Motto: „Tango statt Fango“.
Schultergürtel, Arme und Hände
Ein beweglicher Schultergürtel ist essenziell für ein gutes
Leben. Hier richten wir unsere Aufmerksamkeit auf die oberen Extremitäten. Es geht um die Biomechanik von Schultern,
Armen und Händen. Besprochen werden Pathologien, z.B. Impingement-Syndrom, Frozen Shoulder und Karpaltunnelsyndrom.
Zudem werden Übungen für den Schultergürtel vorgestellt: Mobilisation, Stabilisation, Propriozeption, sowie psychische
Aspekte, z.B. der Trapezius als „seelischer Kleiderbügel.
Becken, Beckenboden, Füße und Beine
Wir erforschen das Becken als Basis der Wirbelsäule und als
Kraftzentrum „Mitte“, erkunden die knöchernen und muskulären Strukturen des Beckens, der Beine, Füße und deren
psychische Aspekte, z.B. „einen guten Stand haben“, „in seiner Mitte ruhen“ etc.“.
Geschmeidige Faszien: vernetzt von Kopf bis Fuß
In diesem Modul erarbeiten wir uns das jahrelang
in der Wissenschaft vernachlässigte Netzwerk der Faszien. Denn häufig stammen Rückenschmerzen von verklebten und
verfilzten Faszien, und nicht von Muskulatur oder Bandscheiben. Wir erfahren die Anatomie und Pathologie der
Faszienketten über Dehnen, Federn und Fließen als praktische Übungen mit Hilfsmitteln. Außerdem kümmern wir uns um die
beste Ernährung für die Faszien. Knochen, Gelenke, Sehnen und Bandscheiben profitieren von bestimmten Vitalstoffen.
Die richtige Ernährung ist also wichtig für einen gesunden Rücken und ein schmerzfreies Leben.
Entspannungsmethoden und -spiele für den Rücken
Die spielerische Freude an
Bewegung ist eine der Grundlagen für Rücken- und Ganzkörpergesundheit. Tänzerische und spielerische Elemente sowie
Entspannungsmethoden werden uns nun begleiten. Wir kommen zusammen in den Flow und erfahren uns in entspannter
Bewegung und bewegter Entspannung.
Recht und Gesetz: Gesundheitsförderung und Prävention
Für das Arbeiten als Rücken-,
Entspannungs- und Wellnesstrainer/in müssen Sie sich auch mit den wichtigsten Begriffsdefinitionen und Gesetzen
auskennen – diesem Thema ist ebenfalls eine Ausbildungseinheit gewidmet. Hier geht es um Gesetze und Deklarationen auf
den Ebenen von WHO und EU sowie innerhalb Deutschlands: Präventionsgesetz, Präventionsleitfaden § 20 SGB V,
Handlungsfelder und Präventionsprinzipen, Abgrenzung Training und Therapie, Zulässigkeit von Berufstiteln,
Heilpraktikergesetz, Gesundheitsförderung, Verhaltens- und Verhältnisprävention etc.
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