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Naturheilkunde
Lesezeit: 16 Minuten

Power in den Lebensmitteln

Die orthomolekulare Medizin 

Was ist eigentlich die “orthomolekulare Medizin”?

r9805_om1Diese Richtung der Medizin beschreibt deutlich, warum die Kombination von Vitaminen, Mineralien, Spurenelementen, Aminosäuren und Fettsäuren nicht nur im therapeutischen Sinne wichtig ist, sondern gerade für den Einsatz in der täglichen Gesundheitsprophylaxe.
Orthomolekular setzt sich zusammen aus den Begriffen:
ortho, wie richtig, sinnvoll und molekular vom kleinsten Baustein im Körper, also ist diese Richtung der sinnvolle Einsatz von wichtigen Substanzen für unsere Gesundheit.

Ohne diese ca. 65 Substanzen, für das Auge manchmal nicht sichtbar, teilweise geschmacklose und fast immer gewichtslose Stoffe geht nichts im Körper – sie sind bei jeder Stoffwechselreaktion mit von der Partie. Fehlen sie, stellen sich Mangelerscheinungen ein. Um so erschreckender ist es, daß viele Menschen gerade in modernen Industrienationen mit dem einen oder anderen Stoff der orthomolekularen Medizin nicht in ausreichender Menge versorgt werden.
Diese Unterversorgung führt heute nicht mehr zum tödlichen Skorbut, dem früher zahlreiche Menschen aufgrund völligen Vitamin-C-Mangels zum Opfer fielen. Was wir in unserer “gutgenährten Wohlstandsgesellschaft” spüren, umfaßt eher Beschwerden von chronischen Störungen des Allgemeinbefindens bis hin zu tödlichen Erkrankungen, von Antriebslosigkeit, Konzentrationsschwäche, Nervosität, über Hautprobleme, Immunstörungen, bis hinzu Herz/Kreislauferkrankungen, Stoffwechselentgleisungen u.v.m.

Allgemeines zu Mineralstoffen und Spurenelementen

Lange bevor Vitamine als lebensnotwendig anerkannt wurden, wußte man um die Wichtigkeit gewisser Mineralstoffe und Spurenelemente. Heute ist bekannt, daß der menschliche Organismus Vitaminmangel länger tolerieren kann als einen Mangel essentieller Mineralstoffe. Trotzdem wird der Mineralienversorgung noch zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt.
Mineralstoffe und Spurenelemente sind Substanzen, die in unserer Umwelt vorkommen, in Materie wie Stein, Erde, ja sogar im Wasser gelöst, aber auch in Zellen, Zeltflüssigkeiten von Lebewesen, d.h. von Pflanzen, Tieren und natürlich auch Menschen.
Im lebenden Organismus werden sie in die verschiedensten Reaktionen, Verbindungen, Organe und Zellverbände eingebaut. Sie werden aber nicht verstoffwechselt und in andere, neue Substanzen umgebaut, sondern nur aus der Umwelt aufgenommen, “benutzt” und wieder ausgeschieden. Sie gehen deshalb der Natur nie verloren. 

Welche Aufgaben erfüllen nun diese Mineralstoffe?

  • r9805_om2Aufbau von Zellen, Geweben, Knochen und Zähnen
  • Regulation des Säure-Basen-Gleichgewichtes
  • Regulation des Wasserhaushaltes
  • Reizleitung in den Nerven
  • Sie sind Bestandteile von Enzymen und Hormonen
  • zur Aktivierung von enzymatischen Leistungen

Eine Regulation des Mineralstoffwechsels erfolgt durch Ausscheidung über die Nieren und die Haut, so daß Überdosierungen normalerweise vom Organismus sehr schnell ausgeglichen werden können. Der Tagesbedarf unterliegt, wie bei allen anderen Nähr- und Wirkstoffen, gewissen Schwankungen und ist für jeden Menschen verschieden. So erhöht sich die notwendige Zufuhr infolge von körperlicher und seelischer Belastung (Sport, Krankheit, Schwangerschaft, falsche Ernährung, Streß, Krisen usw.). Einige Substanzen benötigt der menschliche Körper in größeren, andere wiederum in verschwindend geringen Mengen bzw. Spuren. Daher auch der Name Spurenelemente. Die Mengenelemente wie Natrium, Kalium, Magnesium, Schwefel, Phosphor und Chlor braucht der Körper in Gramm dosiert, bei den Spurenelementen sind es eher Milli- oder Mikrogramm.

Eine kurze Übersicht

SELEN beeinflußt sämtliche Bereiche des Immunsystems und wird erfolgreich eingesetzt bei Rheuma, Allergien, Krebs, Diabetes und Schwermetallvergiftungen.
MAGNESIUM ist wohl das vielseitigste Element. Seine Wirkung reicht von Wadenkrämpfen, Schlafstörungen über Herzrhythmusstörungen bis zum Streßsyndrom.
CALCIUM baut uns im wahrsten Sinne auf. Seine Wirkung reicht vom Knochenwachstum, Blutgerinnung über vegetative Dystonie und Allergie bis hin zur Erregungsleitung in den Nerven.
EISENMANGEL bedeutet für die meisten sofort Blutarmut. Auch zeigt Eisen Wirkung bei verminderter Leistungsfähigkeit, Schlaflosigkeit und Nervosität.
GERMANIUM fördert die Sauerstoffversorgung der Zelle, entgiftet den Körper von Schwermetallen und stimuliert die Immunabwehr.
ZINK hat sich schon längst einen Stammplatz gesichert bei Hautkrankheiten. Es aktiviert wichtige Bestandteile des Immunsystems und entgiftet ebenfalls den Körper.
MANGAN unterstütztdie Regeneration der Bauchspeicheldrüse, Knochen- und Bindegewebe.
KUPFERmangel kann Ursache sein für chronisch-entzündliche Prozesse, schwächliches Immunsystem und Pigmentstörungen der Haut.
CHROM zählt zu den Elementen, die die Zuckerkrankheit verbessern können. Ebenso Schilddrüse und Nebenieren beeinflussen.
MOLYBDÄN ist die Voraussetzung für den Abbau der Purine zu Harnsäure (Gichtursache). Außerdem balanciertes den Haushalt der anderen Spurenelemente aus.

Historie der Vitamine

1911 veröffentlichte der polnische Biochemiker Casimir Funk seine Theorie von den Vitaminen. Sie gründete sich auf seine Untersuchungen der bis dahin bekannten Tatsachen über Krankheiten im Zusammenhang mit falscher Ernährung. Er glaubte, daß in den natürlichen Lebensmitteln vier solcher Substanzen enthalten seien, und daß es ihre Funktion sei, den Organismus vor vier Krankheiten zu schützen – Beri-Beri (Vitamin B 1Mangel), Skorbut (Vitamin C-Mangel), Pellagra (Niacinmangel) und Rachitis (Vitamin D-Mangel). Funk prägt dafür das Wort Vitamine aus dem lateinischen Wort vita (Leben) und dem chemischen Begriff amine. Währenddessen hatte sich der amerikanische Forscher E.V. McCollum mit der Erforschung der Faktoren beschäftigt, die den Nährwert einer Substanz ausmachen. Er und seine Mitarbeiter berichteten 1913, daß es zwei “notwendige” Lebensmittelfaktoren geben müsse, einen in Fett und einen in Wasser löslichen.1915 benannte er sie als “fettlösliches A” und “wasserlösliches B”. Dies war der Beginn der modernen Bezeichnungen für die Vitamine. Das Vitamin, das den Skorbut verhindert, bezeichnete man als “wasserlösliches C”, das gegen Rachitis wirksame war das “fettlösliche D”. Als man feststellte, daß das B-Vitamin nicht nur die vor Beri-Beri schützende Substanz, sondern auch mehrere andere enthielt, bekamen diese Unterbezeichnungen wie B1, B2, B3, usw. bis B17.

Kurzübersicht über die wichtigsten Vitamine

VITAMIN A (Retinol) ist wichtig für die Augen, regeneriert Haut, Schleimhäute und Immunsystem.
VITAMIN C (Ascorbinsäure) wirkt mit beim Aufbau von Geweben wie z.B. Bindegewebe. Es ist Antrieb für die Immunzellen und kann erfolgreich entgiften.
VITAMIN E (Tocopherol) bewährt sich hervorragend in der Rheumatologie und bei Entzündungen.
VITAMIN B 1 (Thiamin) ist das typische “Nervenvitamin”, ist an allen wichtigen Enzymfunktionen beteiligt.
VITAMIN B 2 (Riboflavin) wirkt bevorzugt auf Augen, Haut und Blut und ist wichtig für normales Wachstum.
VITAMIN B 6 (Pyridoxin) wurde bekannt durch seine fast wunderbare Wirkung beim prämenstruellen Syndrom der Frau, ebenso bei Migräne und Nierensteinen.
VITAMIN B 3 (Niacin) ist notwendig für den Aufbau und die Funktion von Haut, Schleimhaut und Nerven. Erste Mangelerscheinung ist die”blaue-Montag-Stimmung”.
VITAMIN B 12 (Cyanocobalamin) enthält ein Kobaltatom und ist damit notwendig für normale Zellfunktion wie z. B. dem Blut und seinen Zellen.
VITAMIN K (Phyllochinon) hat als bedeutendste Wirkung eine zentrale Funktion auf die Blutgerinnung, ebenso auf die Energie der Zellen, das Zellwachstum und die Immunregulation.
VITAMIN D (Calciferol) reguliert die Knochenbildung und übt hier seine spezifische Wirkung aus.
FOLSÄUREmangel (Vitamin B 9) zeigt sich im Blut, bei Verdauungsstörungen und bei Unfruchtbarkeit. Folsäuremangel zählt zu den häufigsten Defiziten im Vitaminhaushalt.
PANTOTHENSÄURE (Vitamin B 5) spielt in jeder Körperzelle eine Rolle als Bestandteil eines Enzyms und als Anti-Streß-Vitamin.
BIOTIN (Vitamin H) zählt zu jenen wichtigen Vitaminen, die gravierenden Einfluß auf Haut, Haare und Nägel haben. Auch entzündliche Darmerkrankungen hängen damit zusammen.
ß-CAROTIN ist ein Vorläufer zu Vitamin A und ist vermutlich der Star unter den Vitaminen, da es krebsverhindernd wirkt und das Immunsystem stimuliert.

Was Vitamine nicht sind

Vitamine sind weder Aufputschmittel noch Nahrungsersatz. Viele Menschen meinen, Vitamine könnten die Nahrung ersetzen. Das können sie nicht! Tatsache ist, daß Vitamine nicht ohne Nahrung aufgenommen werden können.

  • Vitamine haben keinen eigenen Brennwert, was Kalorien und Energie angeht.
  • Vitamine sind kein Ersatz für Proteine oder irgendwelche anderen Nahrungssubstanzen wie Fette und Wasser.
  • Vitamine sind kein Bestandteil unserer Körperstruktur.
  • Man kann nicht Vitamine schlucken, mit dem Essen aufhören und erwarten, daß man gesund bleibt.

Vitamine regeln unseren Stoffwechsel

Vitamine regeln unseren Stoffwechsel durch Steuerungssysteme. Ein Mangel an einem einzigen Vitamin kann den gesamten menschlichen Körper gefährden. Vitamine sind Bestandteile unserer Enzymsysteme, die wie Zündkerzen unseren Stoffwechsel antreiben und regulieren; sie sorgen dafür, daß wir in Schwung bleiben und gut funktionieren.
Verglichen mit der Aufnahme von anderen Nährstoffen wie Proteinen, Fetten und Kohlenhydraten, ist unsere Vitaminzufuhr winzig.

Die essentiellen Amino- und Fettsäuren

Für die Ernährung sind alle Nahrungsmittel gleich wichtig, das sollte man sich immer vor Augen führen. Mangel an Fett kann ebenfalls viele Schäden anrichten, wie der Mangel an irgendeinem anderen Nährstoff. Lebenswichtig ist, welche Art Fett als Strukturbestandteil jeder Körperzelle gebraucht wird. Zu den essentiellen Fettsäuren zählen Linolsäure, Linolensäure und Arachidonsäure. Es hat sich herausgestellt, daß wir entweder Linolsäure oder einen ihrer Stellvertreter brauchen, um z. B. Nebennierenhormonebilden zu können. Die Omega-3-Fettsäure (Fischöl) wirkt cholesterinsenkend und somit schützend für Herz und Kreislauf. Weiterhin übt sie positiven Effekt aus auf Hauterkrankungen, Immunsystem und Entzündungen.
Die eher nicht so bekannten Aminosäuren dienen auf eminent wichtige Weise dem Körper, gesund und regenerationsfähig zu bleiben. Von den 22 bekannten Aminosäuren gibt es acht, die der Körper nicht selbständig synthetisieren kann, daher der Name “Essentielle Aminosäuren”.
Diese Namen hat man vielleicht schon einmal gehört: Tryptophan, Lysin, Methionin, Phenylalanin, Threonin, Valin, Leucin und Isoleucin. Darüberhinaus können manche Kinder nicht genügend Histidin und Arginin erzeugen, die für das Wachstum notwendig sind.

Das Problem der modernen Ernährung

Unsere Vorfahren waren vorwiegend Jäger und Sammler. Noch zu Cäsars Zeiten ernährte man sich auf natürliche und ausgewogene Weise: viel pflanzliche Kost, wenig Fleisch. Der Stoffwechsel hat sich schließlich in einem langem, mehr als 1 Mio. Jahre dauernden Prozeß auf diese Art der Ernährung eingestellt. Mit der industriellen Revolution begann das Ernährungsproblem. Raffinierter Zucker und weißes Mehl konnten nun industriell und billig hergestellt werden. Sie wurden Symbole für gutes Leben und Wohlstand, denn vorher waren sie aufgrund der hohen Preise den Reichen vorbehalten.
Kein Tier würde sich freiwillig so viele leere Kalorien zuführen, wie wir es seitdem tun. Unser Organismus kann sich in einem entwicklungsgeschichtlich so kurzen Zeitraum auf derartig veränderte Ernährungsgewohnheiten noch gar nicht eingestellt haben, denn Veränderungen der Erbsubstanz vollziehen sich in winzigen Schritten in Jahrtausenden.
Der Stoffwechsel wird sich kaum auf die Zufuhr großer Mengen von Leerkalorien einstellen können, denn durch sie wird die Aufnahme der für die Erhaltung der Körperfunktionen wichtigen hochwertigen Nährstoffe – Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente, Amino- und Fettsäuren – zwangsläufig reduziert.

Zucker und Vitamine

Wie alle Kohlenhydraten, braucht Zucker zu seiner Umwandlung zum Beispiel Vitamin B 1, das wie alle Orthomoleküle im Zucker fehlt. Es wird vom Körper zwar bereitgestellt, letztendlich ergibt sich (zusammen mit dem Verzehr von Weißmehl) jedoch eine negative B 1-Bilanz. Die Verarmung des Körpers an Vitamin B 1 ist ein wichtiger Grund, Zucker zu meiden.

Ernährungsbedingte Krankheiten

Ernährungsbedingte Krankheiten stehen heute bei weitem an der Spitze der Sterblichkeitsskala, angefangen von Herz-Kreislauferkrankungen, Erkrankungen des atherosklerotischen Formenkreises im weitesten Sinn bis hin zu Diabetes, Gicht, Lebererkrankungen, um nur die wichtigsten zu nennen. Ernährung selbst wird also heutzutage mehr und mehr begriffen als wichtigstes Mittel für die Prophylaxe. Unter diesem Gesichtspunkt sind die Orthomoleküle als essentielle Nährstoffe natürlich ebenfalls anzusehen.

Die individuelle Diät

Die Wunderdiät, die jedem hilft, gibt es nicht. Eine vernünftige Ernährung, die vielen zusagt, allerdings schon.
Idealkost = Individualkost
Solch eine Diät besteht aus vollwärtigen Nahrungsmitteln, die den Körper mit Nährstoffen wie Proteinen, notwendigen Fetten und Kohlenhydraten versorgen. In welchem Masse diese Substanzen benötigt werden, wird nicht zuletzt durch die biochemische Individualität des Einzelnen bestimmt. Weitere Einflüsse wie Verdauung, Körperbetätigung, Umwelteinflüsse bestimmen weiterhin individuelle Bedürfnisse.

Erhöhter Bedarf an Orthomolekülen

In den verschiedenen Lebensabschnitten kommt es zu Veränderungen im menschlichen Stoffwechsel und damit zu verändertem Bedarf. Säuglinge, Schwangere, ältere Menschen, Sportler, Raucher, Alkoholiker, Kranke und Gestreßte haben immer einen erhöhten Bedarf an Vitaminen.

Risikogruppen

Als Beispiel eines sicheren Defizites in der Versorgung mit Vitaminen und Mineralstoffen, sehen wir uns die Versorgungslücken bei Streß an.
Streß kann für den Körper einiges bedeuten, z.B. Hochleistungssport, Infektionen, Verletzungen, Schlafentzug, Operationen, Anstrengungen und psychischer Streß. Diese übermäßigen Belastungen führen einerseits zu einem höheren Vitaminverbrauch, da der Organismus auf Hochtouren läuft. Andererseits ist die Voraussetzung für die erfolgreiche Bewältigung von Streß in einer ausreichenden Vitaminversorgung zu finden. In Situationen, in denen der Mensch hohen Anforderungen ausgesetzt ist, verbrauchen Schilddrüse und Nebenieren wesentlich größere Mengen an Vitalstoffen. Wenn auf diese erhöhten Bedürfnisse nicht speziell eingegangen wird, sondern sogar die Ernährung reduziert wird, kann es mit der Zeit zu gravierenden biochemischen Ungleichgewichten kommen, welche die Leistungsfähigkeitwesentlich beeinträchtigen. Das “chronische Müdigkeitssyndrom” als Endstadium des Mangels.

Zellschutz und freie Radikale

Die menschliche Zelle ist das Kernstück unseres Lebens und daher besonders schützenswert. Verschiedenste Angriffe richten sich gegen die Zelle, wie z.B. Umweltgifte, Strahlung, Sauerstoffreaktionen und die sogenannten freien Radikale.
Freie Radikale sind Substanzen,die sehr bindungsfreudig sind und dadurch im Körper selbst zur Abwehr von Eindringlingen benutztwerden. Freie Radikale entstehen aber gefährlicherweise auch durch Rauchen, Umweltbelastungen, Ozonreaktionen u.a. Diese freien Radikale richten sich dann gegen körpereigene Zellen und können diese zerstören, die Folgen sind Alterung, Degeneration oder gar Entartung.
Die Natur hat aber auch hier eine ebenso einfache wie geniale Lösung des Problems: Antioxidantien. Wenn ein Apfel an seiner Schnittfläche nach einiger Zeit braun wird, so sind hier die freien Radikale tätig, sie oxidieren. Streut man z. B. Vitamin C-Pulver auf die Schnittfläche, so bleibt der Oxidationsprozeß aus, weil die Ascorbinsäure ein Radikalenfänger ist.
Zu den Anitoxidantien zählen neben Vitamin C auch das ß-Carotin,Vitamin E und das Spurenelement Seien. Ihre Wirkung entfalten sie, indem ß-Carotin und Vitamin E die Zelthülle schützen, Vitamin C schützt das Zellinnere und den Zellkern, das Spurenelement Seien fängt freie Radikale bereits im Blut und in anderen Geweben ab.
Die Antioxidantien beugen so einer ganzen Reihe von Krankheiten vor, die bewiesenermaßen für deren Entstehung verantwortlich sind: Grauer Star, Arteriosklerose, hoher Cholesterinspiegel, Faltenbildung und Pigmentstörungen der Haut, Schwächung des Immunsystems, häufige Infektionen und Allergien, Entzündungsprozesse im Körper und einige andere.
Jedem sei aber ans Herz gelegt, was Linus Pauling für ein gesundes langes Leben empfiehlt:

  • Rauchen vermeiden,
  • Anti-Streß-Training,
  • genügend Sport treiben,
  • ein harmonisches Familienleben.

 

Ernährung und Vitamine

Hohe Verluste

Das aus südlichen Ländern importierte Obst und Gemüse weist starke Einbußen an Vitalstoffen auf, da nichts auf den deutschen Markt gelangt, was nicht vorbehandelt ist. Oft werden gerade Südfrüchte grün gepflückt und ihr Reifungsprozeß vollzieht sich erst auf dem Weg hierher, jedoch ohne Sonnenlicht. Vor allem der Vitamin C-Gehalt ist dadurch stark vermindert, da der volle Gehalt sich erst durch die natürliche UV-Strahlung bei Ausreifung vollzieht. Ärzte und Ernährungswissenschaftler sind auch heute noch oftmals der Ansicht, daß wir mit einer ausgewogenen Kost genügend Vitamine, Aminosäuren, Mineralstoffe und Spurenelemente aufnehmen. Doch ist das wirklich so? Bei uns sind die Böden zum Teil überdüngt und weisen Rückstände und hohe Nitratwerteauf, dies alleine führt zu einer Reduzierung der Vitalstoffe in den Pflanzen.

Einkaufen und Verarbeitung

Kaufen Sie klug ein!
Vollkorngetreide und Vollkornbrot sind besser als die entsprechenden Produkte aus raffiniertem Mehl, weil fast alle Nährstoffe beim Mahlen verloren gehen. Frisches oder tiefgefrorenes Obst und Gemüse sind Konserven vorzuziehen, da letztere hohen Temperaturen ausgesetzt worden sind, was die Vitamine zerstört.

Kochen Sie richtig!
Um wasserlösliche Vitamine im Essen zu belassen, sollten Sie frisches Gemüse niemals einweichen. Vitamin C bleibt erhalten, wenn man Salate und Gemüse unmittelbar vor dem Servieren zubereitet und wenn man Kartoffeln in Ihrer Schale kocht oder backt. Kochen oder dünsten Sie das Gemüse, bis es anfängt, weich zu werden und verwenden Sie so wenig Wasser wie möglich. Beim Kochen im Druckkochtopf bleiben die meisten Vitamine erhalten. Dünsten ist die zweitbeste Methode. Beim Kochen, Fritieren oder Braten von Fleisch bleiben mehr B-Vitamine erhalten als beim Schmoren oder Dünsten, es sei denn, die Brühe wird ebenfalls gegessen.

Vom Feld auf den Tisch
Je weiter der Weg eines Lebensmittels vom Erzeuger bis auf den Teller ist, um so weniger Orthomoleküle sind im verzehrfertigen Produkt enthalten, d.h. je stärker die Bearbeitung in Form von Hitze, Kälte, Zerlegen des Lebensmittels in einzelne Bestandteile, Lagerung usw. war, um so geringer sind die Vitamingehalte in den Speisen, die wir schließlich essen.
Den höchsten Vitamingehalt haben Obst und Gemüse z. B. dann, wenn sie aus dem Garten geerntet als Frischkost sofort verzehrt werden; Getreide hat den höchsten Vitamingehalt in Form von Sprossen oder Vollkornprodukten.

Sichere Zufuhr von Vitaminen
Anstatt sich mit einer ausgewogenen vitaminreichen Ernährung Mühe zu geben, nehmen viele ihre tägliche Vitamindosis in Pillenform zu sich – zur Sicherheit.

Vitaminpräparate – Gesundheit aus der Apotheke

Die Diskussion über Sinn und Unsinn von Vitaminpräparaten wird schon seit Jahren geführt. Auf der einen Seite stehen die Befürworter von Vitaminpräparaten, die sagen, daß wir ohne Zusatzstoffe zur Ernährung den zunehmenden Umweltbelastungen nicht mehr werden standhalten können. Auf der anderen Seite die Gegner, die daran erinnern, daß wir Tausende von Jahren ohne Vitaminpillen auskamen. Wer hat Recht? Früher wußten die Menschen aus Erfahrung, daß ein Tee aus Fichtennadeln Skorbut heilen kann, daß rohe Fischleber ein Mittel gegen Nachtblindheit darstellt und daß die Sonne Rachitis verhindert. Hatten die Menschen ausreichend zu essen und war ihre Nahrung abwechslungsreich, waren sie gut mit Vitaminen versorgt und es gab keine Mangelerscheinungen.
Heute kennen wir die Auswirkungen der technologischen Bearbeitung von Lebensmitteln. Zu dem geringen Gehalt der Nahrung an Orthomolekülen kommt eine größere Belastung durch die Umwelt hinzu. Können all diese schon vorhandenen Defizite durch die Wahl von vollwertigen Lebensmitteln ausgeglichen werden? Ernährungsfachleute sind sich einig, daß eine vollständige Deckung des Vitamin- und Mineralstoffbedarfs durch Lebensmittel alleine nicht möglich ist. So ergibt sich also die logische Konsequenz, geeignete Präparate zu sich zu nehmen, um dem Körper die Substanzen zu geben, die er braucht. Regelmäßig eingenommene Orthomolekular-Präparate können in der Tat Schlimmes verhindern. Allerdings muß hier gewissenhaft nach den richtigen Präparaten geforscht werden, denn nur wenn alle Vitamine enthalten sind, wirken diese auch in der gewünschten Art und Weise.

Bedeutung von Multivitaminpräparaten
Bei Vitaminen kommt ein einzelner Mangel selten vor, nicht einmal die großen Mangelkrankheiten wie Beri-Beri oder Skorbut sind Mangelzustände eines einzigen Vitamins.

Wann und wie nimmt man Vitamin-Mineralstoffpräparate?
Der menschliche Körper arbeitet in einem Rhythmus von 24 Stunden. Ihre Zellen legen sich nicht zur Ruhe, wenn sie schlafengehen, sie können auch nicht ohne ständige Sauerstoffzufuhr und Nährstoffe auskommen. Deswegen ist es am Besten, wenn Sie Ihre Präparate so gleichmäßig wie möglich über den Tag verteilen.
Wenn Sie Ihre zusätzlichen Präparate auf einmal nehmen, tun Sie das zur größten Mahlzeit. Die beste Zeit für die Einnahme ist zu den Mahlzeiten. Vitamine sind organische Substanzen und sollten zusammen mit anderen Nahrungsmitteln und Mineralstoffen genommen werden.

Den tatsächlichen Bedarf ermitteln

Ziel der orthomolekularen Medizin ist es, die entstandenen Defizite durch zum Teil notwendige Aufbesserung (Substitution) auszugleichen, um dann über eine ausgewogene, abwechslungsreiche und naturbelassene Nahrung dem Menschen wieder das Wohlbefinden und die Gesundheit zu geben, die eigentlich normal sein könnten. Die Ermittlung des tatsächlichen Bedarfs findet über verschiedene Methoden statt. Zum einen können Blutanalysen und Haarmineralanalysen den gegenwärtigen bzw. zurückliegenden Zustand darstellen. Nur sind diesen Verfahren Grenzen gesetzt. Die Blutanalyse gibt nur den Zustand wieder, wie er sich momentan im Blut als Transportstrecke zeigt. Die Blutanalyse gibt nur wenig Anhaltspunkte über den Zustand in den Zellen und Geweben.
So ist z. B. bei Osteoporose-Patienten ein normaler Blutcalciumspiegel üblich, aber der Calciumbedarf im Knochen stark erhöht. Die naturheilkundliche Diagnostik verfügt über weitere Möglichkeiten, um an einen effektiven Bedarf zu kommen, z. B. über die Arbeit mit der Elektroakupunktur und dem Einsatz von Testsätzen.
Über den Verfasser können weitere Informationen über die Vorgehensweise kostenlos angefordert werden. Darüber hinaus ist es sinnvoll, über Dosis und Kombination von einzelnen Substanzen detailliert ausgebildet zu sein, daß die unterschiedlichen Elemente sich gegenseitig ergänzen und nicht behindern können. Ausgebildete Orthomolekular-Therapeuten wissen über die notwendigen Zusammenhänge Bescheid. In Verbindung mit einem Fragebogen kann ein individuelles orthomolekulares Profil erarbeitet werden und dann über therapeutische Interventionen auf spezifische Weise behandelt werden.

Ursache der meisten Krankheiten wie Diabetes, Rheuma, Migräne, Herzinfarkt, Schlaganfall und Krebs hängen mit einer unzureichenden Menge an Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen, Amino- und Fettsäuren zusammen. Mit Hilfe der orthomolekularen Medizin kann im therapeutischen Sinn ein Gleichgewicht wiederhergestellt werden. Gesundheit und Lebensqualität sind individuell für den Einzelnen erreichbar und auf natürliche Weise möglich.

Jan W. Moestel,
Postfach 2007
90710 Fürth
Fax 0911-7 90 88 98

 

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