Power in den Lebensmitteln
Die orthomolekulare Medizin
Was ist eigentlich die “orthomolekulare Medizin”?
Diese Richtung der Medizin beschreibt deutlich, warum die
Kombination von Vitaminen, Mineralien, Spurenelementen, Aminosäuren und Fettsäuren nicht nur im therapeutischen Sinne
wichtig ist, sondern gerade für den Einsatz in der täglichen Gesundheitsprophylaxe.
Orthomolekular setzt sich
zusammen aus den Begriffen:
ortho, wie richtig, sinnvoll und molekular vom kleinsten Baustein im Körper, also ist
diese Richtung der sinnvolle Einsatz von wichtigen Substanzen für unsere Gesundheit.
Ohne diese ca. 65 Substanzen, für das Auge manchmal nicht sichtbar, teilweise geschmacklose und fast immer
gewichtslose Stoffe geht nichts im Körper – sie sind bei jeder Stoffwechselreaktion mit von der Partie. Fehlen sie,
stellen sich Mangelerscheinungen ein. Um so erschreckender ist es, daß viele Menschen gerade in modernen
Industrienationen mit dem einen oder anderen Stoff der orthomolekularen Medizin nicht in ausreichender Menge versorgt
werden.
Diese Unterversorgung führt heute nicht mehr zum tödlichen Skorbut, dem früher zahlreiche Menschen
aufgrund völligen Vitamin-C-Mangels zum Opfer fielen. Was wir in unserer “gutgenährten Wohlstandsgesellschaft” spüren,
umfaßt eher Beschwerden von chronischen Störungen des Allgemeinbefindens bis hin zu tödlichen Erkrankungen, von
Antriebslosigkeit, Konzentrationsschwäche, Nervosität, über Hautprobleme, Immunstörungen, bis hinzu
Herz/Kreislauferkrankungen, Stoffwechselentgleisungen u.v.m.
Allgemeines zu Mineralstoffen und Spurenelementen
Lange bevor Vitamine als lebensnotwendig anerkannt wurden, wußte man um die Wichtigkeit gewisser Mineralstoffe und
Spurenelemente. Heute ist bekannt, daß der menschliche Organismus Vitaminmangel länger tolerieren kann als einen
Mangel essentieller Mineralstoffe. Trotzdem wird der Mineralienversorgung noch zu wenig Aufmerksamkeit
geschenkt.
Mineralstoffe und Spurenelemente sind Substanzen, die in unserer Umwelt vorkommen, in Materie wie Stein,
Erde, ja sogar im Wasser gelöst, aber auch in Zellen, Zeltflüssigkeiten von Lebewesen, d.h. von Pflanzen, Tieren und
natürlich auch Menschen.
Im lebenden Organismus werden sie in die verschiedensten Reaktionen, Verbindungen, Organe
und Zellverbände eingebaut. Sie werden aber nicht verstoffwechselt und in andere, neue Substanzen umgebaut, sondern
nur aus der Umwelt aufgenommen, “benutzt” und wieder ausgeschieden. Sie gehen deshalb der Natur nie verloren.
Welche Aufgaben erfüllen nun diese Mineralstoffe?
- Aufbau von Zellen, Geweben, Knochen und Zähnen
- Regulation des Säure-Basen-Gleichgewichtes
- Regulation des Wasserhaushaltes
- Reizleitung in den Nerven
- Sie sind Bestandteile von Enzymen und Hormonen
- zur Aktivierung von enzymatischen Leistungen
Eine Regulation des Mineralstoffwechsels erfolgt durch Ausscheidung über die Nieren und die Haut, so daß Überdosierungen normalerweise vom Organismus sehr schnell ausgeglichen werden können. Der Tagesbedarf unterliegt, wie bei allen anderen Nähr- und Wirkstoffen, gewissen Schwankungen und ist für jeden Menschen verschieden. So erhöht sich die notwendige Zufuhr infolge von körperlicher und seelischer Belastung (Sport, Krankheit, Schwangerschaft, falsche Ernährung, Streß, Krisen usw.). Einige Substanzen benötigt der menschliche Körper in größeren, andere wiederum in verschwindend geringen Mengen bzw. Spuren. Daher auch der Name Spurenelemente. Die Mengenelemente wie Natrium, Kalium, Magnesium, Schwefel, Phosphor und Chlor braucht der Körper in Gramm dosiert, bei den Spurenelementen sind es eher Milli- oder Mikrogramm.
Eine kurze Übersicht
SELEN beeinflußt sämtliche Bereiche des Immunsystems und wird erfolgreich eingesetzt bei Rheuma,
Allergien, Krebs, Diabetes und Schwermetallvergiftungen.
MAGNESIUM ist wohl das vielseitigste
Element. Seine Wirkung reicht von Wadenkrämpfen, Schlafstörungen über Herzrhythmusstörungen bis zum
Streßsyndrom.
CALCIUM baut uns im wahrsten Sinne auf. Seine Wirkung reicht vom Knochenwachstum,
Blutgerinnung über vegetative Dystonie und Allergie bis hin zur Erregungsleitung in den Nerven.
EISENMANGEL bedeutet für die meisten sofort Blutarmut. Auch zeigt Eisen Wirkung bei verminderter
Leistungsfähigkeit, Schlaflosigkeit und Nervosität.
GERMANIUM fördert die Sauerstoffversorgung der
Zelle, entgiftet den Körper von Schwermetallen und stimuliert die Immunabwehr.
ZINK hat sich
schon längst einen Stammplatz gesichert bei Hautkrankheiten. Es aktiviert wichtige Bestandteile des Immunsystems und
entgiftet ebenfalls den Körper.
MANGAN unterstütztdie Regeneration der Bauchspeicheldrüse,
Knochen- und Bindegewebe.
KUPFERmangel kann Ursache sein für chronisch-entzündliche Prozesse,
schwächliches Immunsystem und Pigmentstörungen der Haut.
CHROM zählt zu den Elementen, die die
Zuckerkrankheit verbessern können. Ebenso Schilddrüse und Nebenieren beeinflussen.
MOLYBDÄN ist
die Voraussetzung für den Abbau der Purine zu Harnsäure (Gichtursache). Außerdem balanciertes den Haushalt der anderen
Spurenelemente aus.
Historie der Vitamine
1911 veröffentlichte der polnische Biochemiker Casimir Funk seine Theorie von den Vitaminen. Sie gründete sich auf seine Untersuchungen der bis dahin bekannten Tatsachen über Krankheiten im Zusammenhang mit falscher Ernährung. Er glaubte, daß in den natürlichen Lebensmitteln vier solcher Substanzen enthalten seien, und daß es ihre Funktion sei, den Organismus vor vier Krankheiten zu schützen – Beri-Beri (Vitamin B 1Mangel), Skorbut (Vitamin C-Mangel), Pellagra (Niacinmangel) und Rachitis (Vitamin D-Mangel). Funk prägt dafür das Wort Vitamine aus dem lateinischen Wort vita (Leben) und dem chemischen Begriff amine. Währenddessen hatte sich der amerikanische Forscher E.V. McCollum mit der Erforschung der Faktoren beschäftigt, die den Nährwert einer Substanz ausmachen. Er und seine Mitarbeiter berichteten 1913, daß es zwei “notwendige” Lebensmittelfaktoren geben müsse, einen in Fett und einen in Wasser löslichen.1915 benannte er sie als “fettlösliches A” und “wasserlösliches B”. Dies war der Beginn der modernen Bezeichnungen für die Vitamine. Das Vitamin, das den Skorbut verhindert, bezeichnete man als “wasserlösliches C”, das gegen Rachitis wirksame war das “fettlösliche D”. Als man feststellte, daß das B-Vitamin nicht nur die vor Beri-Beri schützende Substanz, sondern auch mehrere andere enthielt, bekamen diese Unterbezeichnungen wie B1, B2, B3, usw. bis B17.
Kurzübersicht über die wichtigsten Vitamine
VITAMIN A (Retinol) ist wichtig für die Augen, regeneriert Haut, Schleimhäute und
Immunsystem.
VITAMIN C (Ascorbinsäure) wirkt mit beim Aufbau von Geweben wie z.B. Bindegewebe. Es
ist Antrieb für die Immunzellen und kann erfolgreich entgiften.
VITAMIN E (Tocopherol) bewährt
sich hervorragend in der Rheumatologie und bei Entzündungen.
VITAMIN B 1 (Thiamin) ist das
typische “Nervenvitamin”, ist an allen wichtigen Enzymfunktionen beteiligt.
VITAMIN B 2
(Riboflavin) wirkt bevorzugt auf Augen, Haut und Blut und ist wichtig für normales Wachstum.
VITAMIN B
6 (Pyridoxin) wurde bekannt durch seine fast wunderbare Wirkung beim prämenstruellen Syndrom der Frau,
ebenso bei Migräne und Nierensteinen.
VITAMIN B 3 (Niacin) ist notwendig für den Aufbau und die
Funktion von Haut, Schleimhaut und Nerven. Erste Mangelerscheinung ist die”blaue-Montag-Stimmung”.
VITAMIN
B 12 (Cyanocobalamin) enthält ein Kobaltatom und ist damit notwendig für normale Zellfunktion wie z. B. dem
Blut und seinen Zellen.
VITAMIN K (Phyllochinon) hat als bedeutendste Wirkung eine zentrale
Funktion auf die Blutgerinnung, ebenso auf die Energie der Zellen, das Zellwachstum und die Immunregulation.
VITAMIN D (Calciferol) reguliert die Knochenbildung und übt hier seine spezifische Wirkung aus.
FOLSÄUREmangel (Vitamin B 9) zeigt sich im Blut, bei Verdauungsstörungen und bei Unfruchtbarkeit.
Folsäuremangel zählt zu den häufigsten Defiziten im Vitaminhaushalt.
PANTOTHENSÄURE (Vitamin B 5)
spielt in jeder Körperzelle eine Rolle als Bestandteil eines Enzyms und als Anti-Streß-Vitamin.
BIOTIN (Vitamin H) zählt zu jenen wichtigen Vitaminen, die gravierenden Einfluß auf Haut, Haare
und Nägel haben. Auch entzündliche Darmerkrankungen hängen damit zusammen.
ß-CAROTIN ist ein
Vorläufer zu Vitamin A und ist vermutlich der Star unter den Vitaminen, da es krebsverhindernd wirkt und das
Immunsystem stimuliert.
Was Vitamine nicht sind
Vitamine sind weder Aufputschmittel noch Nahrungsersatz. Viele Menschen meinen, Vitamine könnten die Nahrung ersetzen. Das können sie nicht! Tatsache ist, daß Vitamine nicht ohne Nahrung aufgenommen werden können.
- Vitamine haben keinen eigenen Brennwert, was Kalorien und Energie angeht.
- Vitamine sind kein Ersatz für Proteine oder irgendwelche anderen Nahrungssubstanzen wie Fette und Wasser.
- Vitamine sind kein Bestandteil unserer Körperstruktur.
- Man kann nicht Vitamine schlucken, mit dem Essen aufhören und erwarten, daß man gesund bleibt.
Vitamine regeln unseren Stoffwechsel
Vitamine regeln unseren Stoffwechsel durch Steuerungssysteme. Ein Mangel an einem einzigen Vitamin kann den gesamten
menschlichen Körper gefährden. Vitamine sind Bestandteile unserer Enzymsysteme, die wie Zündkerzen unseren
Stoffwechsel antreiben und regulieren; sie sorgen dafür, daß wir in Schwung bleiben und gut
funktionieren.
Verglichen mit der Aufnahme von anderen Nährstoffen wie Proteinen, Fetten und Kohlenhydraten, ist
unsere Vitaminzufuhr winzig.
Die essentiellen Amino- und Fettsäuren
Für die Ernährung sind alle Nahrungsmittel gleich wichtig, das sollte man sich immer vor Augen führen. Mangel an Fett
kann ebenfalls viele Schäden anrichten, wie der Mangel an irgendeinem anderen Nährstoff. Lebenswichtig ist, welche Art
Fett als Strukturbestandteil jeder Körperzelle gebraucht wird. Zu den essentiellen Fettsäuren zählen Linolsäure,
Linolensäure und Arachidonsäure. Es hat sich herausgestellt, daß wir entweder Linolsäure oder einen ihrer
Stellvertreter brauchen, um z. B. Nebennierenhormonebilden zu können. Die Omega-3-Fettsäure (Fischöl) wirkt
cholesterinsenkend und somit schützend für Herz und Kreislauf. Weiterhin übt sie positiven Effekt aus auf
Hauterkrankungen, Immunsystem und Entzündungen.
Die eher nicht so bekannten Aminosäuren dienen auf eminent
wichtige Weise dem Körper, gesund und regenerationsfähig zu bleiben. Von den 22 bekannten Aminosäuren gibt es acht,
die der Körper nicht selbständig synthetisieren kann, daher der Name “Essentielle Aminosäuren”.
Diese Namen hat
man vielleicht schon einmal gehört: Tryptophan, Lysin, Methionin, Phenylalanin, Threonin, Valin, Leucin und Isoleucin.
Darüberhinaus können manche Kinder nicht genügend Histidin und Arginin erzeugen, die für das Wachstum notwendig sind.
Das Problem der modernen Ernährung
Unsere Vorfahren waren vorwiegend Jäger und Sammler. Noch zu Cäsars Zeiten ernährte man sich auf natürliche und
ausgewogene Weise: viel pflanzliche Kost, wenig Fleisch. Der Stoffwechsel hat sich schließlich in einem langem, mehr
als 1 Mio. Jahre dauernden Prozeß auf diese Art der Ernährung eingestellt. Mit der industriellen Revolution begann das
Ernährungsproblem. Raffinierter Zucker und weißes Mehl konnten nun industriell und billig hergestellt werden. Sie
wurden Symbole für gutes Leben und Wohlstand, denn vorher waren sie aufgrund der hohen Preise den Reichen
vorbehalten.
Kein Tier würde sich freiwillig so viele leere Kalorien zuführen, wie wir es seitdem tun. Unser
Organismus kann sich in einem entwicklungsgeschichtlich so kurzen Zeitraum auf derartig veränderte
Ernährungsgewohnheiten noch gar nicht eingestellt haben, denn Veränderungen der Erbsubstanz vollziehen sich in
winzigen Schritten in Jahrtausenden.
Der Stoffwechsel wird sich kaum auf die Zufuhr großer Mengen von Leerkalorien
einstellen können, denn durch sie wird die Aufnahme der für die Erhaltung der Körperfunktionen wichtigen hochwertigen
Nährstoffe – Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente, Amino- und Fettsäuren – zwangsläufig reduziert.
Zucker und Vitamine
Wie alle Kohlenhydraten, braucht Zucker zu seiner Umwandlung zum Beispiel Vitamin B 1, das wie alle Orthomoleküle im Zucker fehlt. Es wird vom Körper zwar bereitgestellt, letztendlich ergibt sich (zusammen mit dem Verzehr von Weißmehl) jedoch eine negative B 1-Bilanz. Die Verarmung des Körpers an Vitamin B 1 ist ein wichtiger Grund, Zucker zu meiden.
Ernährungsbedingte Krankheiten
Ernährungsbedingte Krankheiten stehen heute bei weitem an der Spitze der Sterblichkeitsskala, angefangen von Herz-Kreislauferkrankungen, Erkrankungen des atherosklerotischen Formenkreises im weitesten Sinn bis hin zu Diabetes, Gicht, Lebererkrankungen, um nur die wichtigsten zu nennen. Ernährung selbst wird also heutzutage mehr und mehr begriffen als wichtigstes Mittel für die Prophylaxe. Unter diesem Gesichtspunkt sind die Orthomoleküle als essentielle Nährstoffe natürlich ebenfalls anzusehen.
Die individuelle Diät
Die Wunderdiät, die jedem hilft, gibt es nicht. Eine vernünftige Ernährung, die vielen zusagt, allerdings
schon.
Idealkost = Individualkost
Solch eine Diät besteht aus vollwärtigen Nahrungsmitteln, die den Körper mit
Nährstoffen wie Proteinen, notwendigen Fetten und Kohlenhydraten versorgen. In welchem Masse diese Substanzen benötigt
werden, wird nicht zuletzt durch die biochemische Individualität des Einzelnen bestimmt. Weitere Einflüsse wie
Verdauung, Körperbetätigung, Umwelteinflüsse bestimmen weiterhin individuelle Bedürfnisse.
Erhöhter Bedarf an Orthomolekülen
In den verschiedenen Lebensabschnitten kommt es zu Veränderungen im menschlichen Stoffwechsel und damit zu verändertem Bedarf. Säuglinge, Schwangere, ältere Menschen, Sportler, Raucher, Alkoholiker, Kranke und Gestreßte haben immer einen erhöhten Bedarf an Vitaminen.
Risikogruppen
Als Beispiel eines sicheren Defizites in der Versorgung mit Vitaminen und Mineralstoffen, sehen wir uns die
Versorgungslücken bei Streß an.
Streß kann für den Körper einiges bedeuten, z.B. Hochleistungssport, Infektionen,
Verletzungen, Schlafentzug, Operationen, Anstrengungen und psychischer Streß. Diese übermäßigen Belastungen führen
einerseits zu einem höheren Vitaminverbrauch, da der Organismus auf Hochtouren läuft. Andererseits ist die
Voraussetzung für die erfolgreiche Bewältigung von Streß in einer ausreichenden Vitaminversorgung zu finden. In
Situationen, in denen der Mensch hohen Anforderungen ausgesetzt ist, verbrauchen Schilddrüse und Nebenieren wesentlich
größere Mengen an Vitalstoffen. Wenn auf diese erhöhten Bedürfnisse nicht speziell eingegangen wird, sondern sogar die
Ernährung reduziert wird, kann es mit der Zeit zu gravierenden biochemischen Ungleichgewichten kommen, welche die
Leistungsfähigkeitwesentlich beeinträchtigen. Das “chronische Müdigkeitssyndrom” als Endstadium des Mangels.
Zellschutz und freie Radikale
Die menschliche Zelle ist das Kernstück unseres Lebens und daher besonders schützenswert. Verschiedenste Angriffe
richten sich gegen die Zelle, wie z.B. Umweltgifte, Strahlung, Sauerstoffreaktionen und die sogenannten freien
Radikale.
Freie Radikale sind Substanzen,die sehr bindungsfreudig sind und dadurch im Körper selbst zur Abwehr von
Eindringlingen benutztwerden. Freie Radikale entstehen aber gefährlicherweise auch durch Rauchen, Umweltbelastungen,
Ozonreaktionen u.a. Diese freien Radikale richten sich dann gegen körpereigene Zellen und können diese zerstören, die
Folgen sind Alterung, Degeneration oder gar Entartung.
Die Natur hat aber auch hier eine ebenso einfache wie
geniale Lösung des Problems: Antioxidantien. Wenn ein Apfel an seiner Schnittfläche nach einiger Zeit braun wird, so
sind hier die freien Radikale tätig, sie oxidieren. Streut man z. B. Vitamin C-Pulver auf die Schnittfläche, so bleibt
der Oxidationsprozeß aus, weil die Ascorbinsäure ein Radikalenfänger ist.
Zu den Anitoxidantien zählen neben
Vitamin C auch das ß-Carotin,Vitamin E und das Spurenelement Seien. Ihre Wirkung entfalten sie, indem ß-Carotin und
Vitamin E die Zelthülle schützen, Vitamin C schützt das Zellinnere und den Zellkern, das Spurenelement Seien fängt
freie Radikale bereits im Blut und in anderen Geweben ab.
Die Antioxidantien beugen so einer ganzen Reihe von
Krankheiten vor, die bewiesenermaßen für deren Entstehung verantwortlich sind: Grauer Star, Arteriosklerose, hoher
Cholesterinspiegel, Faltenbildung und Pigmentstörungen der Haut, Schwächung des Immunsystems, häufige Infektionen und
Allergien, Entzündungsprozesse im Körper und einige andere.
Jedem sei aber ans Herz gelegt, was Linus Pauling für
ein gesundes langes Leben empfiehlt:
- Rauchen vermeiden,
- Anti-Streß-Training,
- genügend Sport treiben,
- ein harmonisches Familienleben.
Ernährung und Vitamine
Hohe Verluste
Das aus südlichen Ländern importierte Obst und Gemüse weist starke Einbußen an Vitalstoffen auf, da nichts auf den deutschen Markt gelangt, was nicht vorbehandelt ist. Oft werden gerade Südfrüchte grün gepflückt und ihr Reifungsprozeß vollzieht sich erst auf dem Weg hierher, jedoch ohne Sonnenlicht. Vor allem der Vitamin C-Gehalt ist dadurch stark vermindert, da der volle Gehalt sich erst durch die natürliche UV-Strahlung bei Ausreifung vollzieht. Ärzte und Ernährungswissenschaftler sind auch heute noch oftmals der Ansicht, daß wir mit einer ausgewogenen Kost genügend Vitamine, Aminosäuren, Mineralstoffe und Spurenelemente aufnehmen. Doch ist das wirklich so? Bei uns sind die Böden zum Teil überdüngt und weisen Rückstände und hohe Nitratwerteauf, dies alleine führt zu einer Reduzierung der Vitalstoffe in den Pflanzen.
Einkaufen und Verarbeitung
Kaufen Sie klug ein!
Vollkorngetreide und Vollkornbrot sind
besser als die entsprechenden Produkte aus raffiniertem Mehl, weil fast alle Nährstoffe beim Mahlen verloren gehen.
Frisches oder tiefgefrorenes Obst und Gemüse sind Konserven vorzuziehen, da letztere hohen Temperaturen ausgesetzt
worden sind, was die Vitamine zerstört.
Kochen Sie richtig!
Um wasserlösliche Vitamine im Essen zu
belassen, sollten Sie frisches Gemüse niemals einweichen. Vitamin C bleibt erhalten, wenn man Salate und Gemüse
unmittelbar vor dem Servieren zubereitet und wenn man Kartoffeln in Ihrer Schale kocht oder backt. Kochen oder dünsten
Sie das Gemüse, bis es anfängt, weich zu werden und verwenden Sie so wenig Wasser wie möglich. Beim Kochen im
Druckkochtopf bleiben die meisten Vitamine erhalten. Dünsten ist die zweitbeste Methode. Beim Kochen, Fritieren oder
Braten von Fleisch bleiben mehr B-Vitamine erhalten als beim Schmoren oder Dünsten, es sei denn, die Brühe wird
ebenfalls gegessen.
Vom Feld auf den Tisch
Je weiter der Weg eines Lebensmittels vom
Erzeuger bis auf den Teller ist, um so weniger Orthomoleküle sind im verzehrfertigen Produkt enthalten, d.h. je
stärker die Bearbeitung in Form von Hitze, Kälte, Zerlegen des Lebensmittels in einzelne Bestandteile, Lagerung usw.
war, um so geringer sind die Vitamingehalte in den Speisen, die wir schließlich essen.
Den höchsten Vitamingehalt
haben Obst und Gemüse z. B. dann, wenn sie aus dem Garten geerntet als Frischkost sofort verzehrt werden; Getreide hat
den höchsten Vitamingehalt in Form von Sprossen oder Vollkornprodukten.
Sichere Zufuhr von Vitaminen
Anstatt sich mit einer ausgewogenen
vitaminreichen Ernährung Mühe zu geben, nehmen viele ihre tägliche Vitamindosis in Pillenform zu sich – zur
Sicherheit.
Vitaminpräparate – Gesundheit aus der Apotheke
Die Diskussion über Sinn und Unsinn von Vitaminpräparaten wird schon seit Jahren geführt. Auf der einen Seite stehen
die Befürworter von Vitaminpräparaten, die sagen, daß wir ohne Zusatzstoffe zur Ernährung den zunehmenden
Umweltbelastungen nicht mehr werden standhalten können. Auf der anderen Seite die Gegner, die daran erinnern, daß wir
Tausende von Jahren ohne Vitaminpillen auskamen. Wer hat Recht? Früher wußten die Menschen aus Erfahrung, daß ein Tee
aus Fichtennadeln Skorbut heilen kann, daß rohe Fischleber ein Mittel gegen Nachtblindheit darstellt und daß die Sonne
Rachitis verhindert. Hatten die Menschen ausreichend zu essen und war ihre Nahrung abwechslungsreich, waren sie gut
mit Vitaminen versorgt und es gab keine Mangelerscheinungen.
Heute kennen wir die Auswirkungen der technologischen
Bearbeitung von Lebensmitteln. Zu dem geringen Gehalt der Nahrung an Orthomolekülen kommt eine größere Belastung durch
die Umwelt hinzu. Können all diese schon vorhandenen Defizite durch die Wahl von vollwertigen Lebensmitteln
ausgeglichen werden? Ernährungsfachleute sind sich einig, daß eine vollständige Deckung des Vitamin- und
Mineralstoffbedarfs durch Lebensmittel alleine nicht möglich ist. So ergibt sich also die logische Konsequenz,
geeignete Präparate zu sich zu nehmen, um dem Körper die Substanzen zu geben, die er braucht. Regelmäßig eingenommene
Orthomolekular-Präparate können in der Tat Schlimmes verhindern. Allerdings muß hier gewissenhaft nach den richtigen
Präparaten geforscht werden, denn nur wenn alle Vitamine enthalten sind, wirken diese auch in der gewünschten Art und
Weise.
Bedeutung von Multivitaminpräparaten
Bei Vitaminen kommt ein einzelner Mangel selten vor, nicht
einmal die großen Mangelkrankheiten wie Beri-Beri oder Skorbut sind Mangelzustände eines einzigen Vitamins.
Wann und wie nimmt man Vitamin-Mineralstoffpräparate?
Der menschliche Körper arbeitet in einem
Rhythmus von 24 Stunden. Ihre Zellen legen sich nicht zur Ruhe, wenn sie schlafengehen, sie können auch nicht ohne
ständige Sauerstoffzufuhr und Nährstoffe auskommen. Deswegen ist es am Besten, wenn Sie Ihre Präparate so gleichmäßig
wie möglich über den Tag verteilen.
Wenn Sie Ihre zusätzlichen Präparate auf einmal nehmen, tun Sie das zur größten
Mahlzeit. Die beste Zeit für die Einnahme ist zu den Mahlzeiten. Vitamine sind organische Substanzen und sollten
zusammen mit anderen Nahrungsmitteln und Mineralstoffen genommen werden.
Den tatsächlichen Bedarf ermitteln
Ziel der orthomolekularen Medizin ist es, die entstandenen Defizite durch zum Teil notwendige Aufbesserung
(Substitution) auszugleichen, um dann über eine ausgewogene, abwechslungsreiche und naturbelassene Nahrung dem
Menschen wieder das Wohlbefinden und die Gesundheit zu geben, die eigentlich normal sein könnten. Die Ermittlung des
tatsächlichen Bedarfs findet über verschiedene Methoden statt. Zum einen können Blutanalysen und Haarmineralanalysen
den gegenwärtigen bzw. zurückliegenden Zustand darstellen. Nur sind diesen Verfahren Grenzen gesetzt. Die Blutanalyse
gibt nur den Zustand wieder, wie er sich momentan im Blut als Transportstrecke zeigt. Die Blutanalyse gibt nur wenig
Anhaltspunkte über den Zustand in den Zellen und Geweben.
So ist z. B. bei Osteoporose-Patienten ein normaler
Blutcalciumspiegel üblich, aber der Calciumbedarf im Knochen stark erhöht. Die naturheilkundliche Diagnostik verfügt
über weitere Möglichkeiten, um an einen effektiven Bedarf zu kommen, z. B. über die Arbeit mit der Elektroakupunktur
und dem Einsatz von Testsätzen.
Über den Verfasser können weitere Informationen über die Vorgehensweise kostenlos
angefordert werden. Darüber hinaus ist es sinnvoll, über Dosis und Kombination von einzelnen Substanzen detailliert
ausgebildet zu sein, daß die unterschiedlichen Elemente sich gegenseitig ergänzen und nicht behindern können.
Ausgebildete Orthomolekular-Therapeuten wissen über die notwendigen Zusammenhänge Bescheid. In Verbindung mit einem
Fragebogen kann ein individuelles orthomolekulares Profil erarbeitet werden und dann über therapeutische
Interventionen auf spezifische Weise behandelt werden.
Ursache der meisten Krankheiten wie Diabetes, Rheuma, Migräne, Herzinfarkt, Schlaganfall und Krebs hängen mit einer unzureichenden Menge an Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen, Amino- und Fettsäuren zusammen. Mit Hilfe der orthomolekularen Medizin kann im therapeutischen Sinn ein Gleichgewicht wiederhergestellt werden. Gesundheit und Lebensqualität sind individuell für den Einzelnen erreichbar und auf natürliche Weise möglich.
Jan W. Moestel,
Postfach 2007
90710 Fürth
Fax 0911-7 90 88 98
Weitere Artikel aus dieser Ausgabe
- 1Schadensfälle
In Heilpraktikerpraxen sind Schadensfälle selten, dennoch zeigt eine Analyse aktueller Fälle aus Deutschland, wie wichtig eine Praxishaftpflicht ist.
- 2Medizinprodukte-BetreiberVO
Die Medizinprodukte-Betreiberverordnung (MPBetreibV) regelt die Nutzung und Instandhaltung von Medizinprodukten, um Sicherheit und Zweckbestimmung zu gewährleisten. Bei Problemen müssen Meldungen an das BfArM erfolgen.
- 3Praxisgründung – Teil 2
Erfahren Sie, wie ganzheitlich orientierte Heilpraktiker und Therapeuten durch gezielte Marketingstrategien und Corporate Identity erfolgreich ihre Praxis etablieren können.
Coaching und Management - 4Tibetische Kräuterpillen und Padma 28 bei westlichen Patienten
Der Artikel beleuchtet die Unterschiede zwischen tibetischen Heilmitteln und Padma 28, einem schweizerischen Kräuterpräparat, und diskutiert deren Anwendungen und Wirksamkeit bei westlichen Patienten.
Naturheilkunde - 5Vitamine und Provitamine in der Ernährung…
Vitamine und Provitamine spielen eine wichtige Rolle bei der Vorbeugung maligner Tumore. Antioxidantien wie Vitamin A, C, E und P können die Immunabwehr stärken und krebsfördernde Prozesse hemmen.
Naturheilkunde - 7Stationäre Psychotherapie
Ein Einblick in das Konzept einer offenen psychiatrisch-psychotherapeutischen Station, die vielfältige Behandlungsmethoden für neurotische Störungen, Lebenskrisen und Abhängigkeitserkrankungen bietet.
Psychotherapie - 8Beratung als helfender Prozeß – Teil 5
Im fünften Teil der Serie zur psychologischen Beratung beleuchtet Dr. Hartmut Gutsche die Rolle des Beraters im beratenden Prozess und betont die klientenzentrierte Methode nach Rogers.
Psychotherapie - 9Kleines Fachlexikon für Psycho-Chinesisch
Ein umfassendes Fachlexikon, das wichtige psychologische Begriffe und Konzepte erklärt, von Barbituraten bis zur Gestalttherapie, und dabei sowohl traditionelle als auch moderne Ansätze beleuchtet.
Psychotherapie - 10Rechts oder Links?
Der Artikel untersucht die Ursachen von Rechts- und Linkshändigkeit und die Auswirkungen einer Veränderung der angeborenen Händigkeit auf das Gehirn und Verhalten.
- 11Endogene und exogene Noxen
Dieser Artikel beleuchtet die Unterscheidung von endogenen und exogenen Noxen, die Rolle von Stoffwechselanomalien in Krebszellen und Analyseverfahren zur Früherkennung und Verlaufskontrolle.
Naturheilkunde - 12Mit Naturheilkundlichen Mitteln gegen Haarausfall
Erfahren Sie, wie Naturheilkunde gegen Haarausfall wirkt. Welche Mineralstoffe sind entscheidend und wie können sie den Haarboden stärken?
Naturheilkunde - 13Bedeutung und Folgen von Sauerstoffmangel
Hypoxie, der Mangel an ausreichender Sauerstoffversorgung der Körperzellen, kann zu Migräne, Durchblutungsstörungen und anderen gesundheitlichen Problemen führen. Maßnahmen wie gesunde Ernährung und Sport können helfen, die Sauerstoffzufuhr zu verbessern.
Naturheilkunde - 14Traditionelle Thailändische Massage
Die Traditionelle Thailändische Massage vereint Reflexzonenmassage, Akupressur, Yoga und Meditation zu einer wohltuenden Therapie, die Blockaden löst und die Selbstheilungskräfte anregt.
Beauty und Wellness - 15Darmreinigung: mit Kräuterkraft kontra Eiweißmythos
Ein verschlackter Darm kann zur Selbstvergiftung führen. Eine Reinigung mit Kräuterkraft bietet sanfte Entgiftung ohne Abführmittel und trägt durch Ernährungsanpassung zur Vitalität bei.
Naturheilkunde - 16Erfolgstherapien von Kopf bis Fuß – Teil 17 – Darmerkrankungen
Erfahren Sie alles über Darmerkrankungen, von den Ursachen und Symptomen bis hin zu diversen Therapiemöglichkeiten. Im Fokus stehen Hämorrhoiden, Colitis ulcerosa und Morbus Crohn.
Naturheilkunde - 17Hepatische Encephalopathien – Neuropsychatrische Symptome
Die hepatische Encephalopathie betrifft die Gehirnfunktion bei Lebererkrankungen und ist durch neuropsychiatrische Störungen, EEG-Veränderungen und Hyperammoniämie gekennzeichnet.
- 18Diagnostik – Fellanalytik
Die Haar-Mineral-Analyse, bekannt aus der Humanmedizin, wird erfolgreich in der Tiermedizin eingesetzt, um Mangelerscheinungen und toxische Schädigungen zu diagnostizieren.
Tierheilkunde - 19Der Lebenslauf im Horoskop – Teil 2
In diesem Artikel werden die astrologischen Aspekte von Partnerschaften und Beziehungen untersucht. Welche Rollen spielen Horoskope und Transite bei emotionalen Krisen und Wendepunkten?
Energetik und Spiritualität - 20Rainbow Travelling
Die Rainbow-Travelling-Essenzen, entwickelt von Dr. Britta Nübel, vereinen Blüten, Mineralien und spirituelle Ansätze zur ganzheitlichen Heilung von Körper, Geist und Seele.
Naturheilkunde - 21Radiästhesie in der Naturheilpraxis
Radiästhesie, auch als Wünschelrutengehen bekannt, untersucht energetische Felder und Strahlen. Sie findet Anwendungen in der Diagnostik, geopathologischen Störzonen und mehr.
Naturheilkunde - 22Psychometrie oder “mit der Seele lesen”
Psychometrie ist die Fähigkeit, feinstoffliche Energien zu erfassen und durch gezieltes Training die Sensitivität der Hände als Energieempfänger und -sender zu schulen.
Energetik und Spiritualität - 23Die Funktion unserer Träume
Träume sind Spiegelbilder unserer inneren Zustände und können wichtige Hinweise auf unbewusste Konflikte und Emotionen geben. Sie helfen, neurotische Verhaltensweisen zu lösen.
Psychotherapie - 24Wirbelsäulen-Basis-Ausgleich
Die Methode des Schweizer Therapeuten Rolf Ott bietet eine ganzheitliche Behandlung für Rückenleiden und diverse Beschwerden durch den Wirbelsäulen-Basis-Ausgleich.
Osteopathie